Test: Optoma NuForce uDAC5, audiolab M-DAC mini und ifi nano iOne – High End für unterwegs

audiolab M-DAC mini

audiolab M-DAC mini

Schon 2011 brachte audiolab seine eigene DAC-Serie auf den Markt. Der M-DAC mini ist nun der Vierte im Bunde. Und wie es der Name schon vermuten lässt, auch der Kleinste der Digital-Analog- Wandler mit Verstärkerfunktion. In unserem Test ist er allerdings der größte DAC. Mit seinen 3,4 × 13,6 × 17,8 Zentimetern passt er sicher nicht in die Hosentasche. Im Rucksack, der Laptop- oder Aktentasche wird sich aber immer ein Fach für ihn finden.

Chic

Die Technik des M-DAC mini steckt in einem ansprechenden, schwarzen Gehäuse, was an den Seiten handschmeichelnd abgerundet ist. Es erinnert dadurch ein an edles Zigarren-Etui. Als Material verwendet audiolab Kunststoff. Wobei ein Metallgehäuse sicher hochwertiger wirken würde, aber auch mehr Gewicht mitbrächte. Immerhin wiegt er so schon 436 Gramm. Das liegt allerdings zum Großteil am integrierten Akku. Der liefert dem M-DAC mini Energie für sieben Stunden Spielzeit. Alternativ kann auch ein Netzteil angeschlossen werden.

Vielseitig

An der Front begrüßt uns der mittig angebrachte Drehregler für die Lautstärke. Gleichzeitig dient er als An- und Ausschalter. Ganz links ist der Quellwahl-Button angebracht. Da haben wir zunächst den mit USB bezeichneten Eingang. Er steht für den USB-A Anschluss auf der Rückseite. Ihn sieht audiolab für iOS-Geräte wie iPad oder iPhone vor. Dann können wir den PC-Eingang auswählen. Der wird auf der Rückseite von einer Micro-USB-Schnittstelle repräsentiert. Hieran lassen sich PC, Mac und Android-Devices anschließen. Als Drittes ist die Anbindung eines digitalen Zuspielers via Coax möglich. Außerdem können wir ein Gerät mittels optischem Kabel mit dem M-DAC mini verbinden. Die fünfte Quelle ist Bluetooth. Beeindruckend ist hier die Reichweite. Die üblichen zehn Meter werden weit überschritten. Selbst wenn zwei Ziegelmauern zwischen Smartphone und DAC sind, bleibt eine stabile Verbindung bestehen.

Rückseite audiolab M-DAC mini
Die Rückseite des audiolab M-DAC mini offenbart die vielen Anschlussmöglichkeiten. Ungewöhnlich ist, dass audiolab den USB-Eingang nur für iPhone und iPad vorsieht, während der micro-USB-Anschluss für alle anderen Geräte gilt

Der M-DAC mini trumpft mit einer Anschlussvielfalt auf, die wir bei vergleichbaren Geräten nicht finden. Das gilt zudem für die Ausgänge. So kann er digital entweder optisch oder per Coax als Zuspieler fungieren. Einen analogen Cinch-Ausgang hat er zudem. Wer also seine Anlage DSD fähig machen will, der sollte einen Blick auf den M-DAC werfen. An der Front haben wir nur den 6,3-Milimeter-Klinken-Anschluss für den Kopfhörer. Der ist ganz rechts angebracht und macht, wie alle anderen Anschlüsse einen sehr hochwertigen Eindruck. Beim Zubehör ist audiolab leider wenig spendabel. Wir bekommen lediglich ein Netzteil zum M-DAC mini, eine CD mit USB-Treibern sowie ein Kabel mit USB-A auf Micro- USB dazu.

Leicht eingestellt

Sehr leicht ist es, den M-DAC mini zu starten. Einfach an den Windows-10-PC angeschlossen und schon wird er erkannt und selbstständig eingerichtet. Beim Mac ist es eh keine Frage. Hier klappt der Hardwareerkennung ebenfalls ohne Probleme. Die Wiedergabe von WAV-, MP3- und ähnlichen Dateien ist sofort mit jedem beliebigen Player möglich. Die Auflösung des Gerätes liegt übrigens bei 32 Bit und die maximale Samplingrate bei 384 kHz, wenn via USB zugespielt wird. Bei digitalen Quellen, die coaxial oder optisch Kontakt aufnehmen, ist sie auf maximal 192 kHz festgelegt. Der Frequenzgang liegt zwischen 20 Hz und 20 KHz bei ± 0,2 dB und das Signal-Rausch-Verhältnis bei 115 dB.

Klang-Charmeur

Wieder wählen wir einen bunten Mix aus Jazz- und Klassikaufnahmen aus. Viele davon sind direkte Kopien von analogen Masterbändern. Damit ist sichergestellt, die volle Bandbreite des musikalischen Erlebnisses erfahren zu können. Die erste Aufnahme einer Konzertgitarre, die sehr sanft gespielt wird und mit einem herrlichen Hall unterlegt wurde, macht gleich etwas klar: Der M-DAC mini ist kein normaler DAC, er ist ein Ausnahmetalent. Mit solch einer großen Musikalität haben wir nicht gerechnet. Egal ob wir der DSD- oder hochaufgelösten WAV-Version des Musikstücks lauschen, immer werden wir mit einem lebendigen, ehrlichen und dennoch emotionalen Sound belohnt.

Wir testen, ob sich dieser Eindruck auch bei der Jazzaufnahme, die wir schon mit dem uDAC5 testeten, wiederholt. Und natürlich tut er das. Wenn mit Wucht das Klaviersoli in diesem Stück einsetzt, dann greift der M-DAC mini es mit Wärme und großer Virtuosität auf. Markant ist zudem, dass wir hier das angenehme Rauschen der Aufnahmen zwar auch hören, es ist allerdings weniger präsent. Das führt zu einer deutlichen Aufwertung des Stücks, da es sich nicht mehr als Störfaktor, sondern als Charakterzug der Musik erweist.

Egal ob HiRes in WAV oder DSD der M-DAC mini klingt einfach wahnsinnig echt. Wie er Stereoraum, Tiefenstaffelung, die Dynamik oder die unterschiedlichen Frequenzbereiche wiedergibt, müssen wir nicht erwähnen, weil es perfekt passt. Das gilt auch, wenn wir ihn mit MP3-Dateien oder anderen komprimierten Formaten füttern. Er ist einfach ein extrem musikalisches Stück Technik.

Weiter geht es mit dem ifi nano iOne.

Bildquellen:

  • Optoma NuForce uDAC5: Bild: Auerbach Verlag
  • IMG_2001: Bild: Auerbach Verlag
  • Optoma NuForce uDAC5, audiolab M-DAC mini, ifi nano iOne: Bild: Auerbach Verlag