Mit den Norddeutschen HiFi-Tagen startete das HiFi-Jahr 2024 Anfang Februar standesgemäß in die Messesaison – zumindest in hiesigen Regionen. Und die ließ sich gut an: viele namhafte Aussteller waren vor Ort und der Besucherzuspruch war auch sehr gut. Bereits direkt im Anschluss an die HiFi-Tage aus Hamburg haben wir unsere Eindrücke auf unserem YouTube-Kanal mit euch geteilt. Mit etwas Abstand folgt hier nun noch die ausführliche Messenachlese zu unserem Rundgang über die NDHT 2024.
Im Norden der Hansestadt
Wie bereits im letzten Jahr fand die Norddeutsche HiFi-Tage Messe im Steigenberger Hotel Treudelberg statt. Die Location ist recht idyllisch im Norden von Hamburg gelegen. Hier schlängelt sich die Alster gemächlich vorbei an Wiesen, Wäldern und Golfplätzen. Wer die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmittel plante, war gezwungen mit S-Bahn und Bus zu fahren und die letzten Meter zu Fuß zurück zu legen. Autofahrer aus dem Süden nahmen eine mehr oder weniger unfreiwillige Stadtrundfahrt durch die Hansestadt auf sich, aber freuten sich im Vergleich zum Vorjahr auf ein deutliches Plus an Parkplätzen.
Nicht zum Golfspielen hier: Bereits kurz vor 10 Uhr war der Parkplatz mehr als gut gefüllt.
Apropos Plus: Ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr gab es auch von Ausstellerseite zu verzeichnen und so durften sich HiFi-Fans aus Nah und Fern auf bekannte Audiomarken wie Canton, Dynaudio, Elac, Technics oder Wilson Audio, aber ebenso auch auf weniger bekannte Hersteller wie z. B. audiophile FAST, BETONart audio, Cito-Audio oder Econik Speakers freuen.
Volles Haus bereits am Samstag Morgen
Und die Besucher sind der Einladung von Messeveranstalterin Ivonne Borchert-Lima in Scharen gefolgt. Bereits zum Messebeginn am Samstag um 10.00 Uhr waren die Vorführräume und Flure vom Steigenberger Hotel enorm stark frequentiert. Geschätzt wurde, dass am ersten Messetag locker 1.500 bis 2.000 Besucher vor Ort waren. Der Veranstalter sprach am Sonntag Abend dann von 4.500 Besuchern.
Freuten sich über den regen Zuschauerzuspruch: Ivonne Borchert-Lima (r.) und ihr Organisationsteam.
Wer einen Sitzplatz in den Vorführungen von Børresen, Canton, MBL, Musical Fidelity oder Wilson Audio ergattern wollte, brauchte Glück und Ausdauer. Wurde dafür aber belohnt mit teils hervorragenden Musikdarbietungen, auch wenn die feinste und teuerste Audiotechnik in puncto Raumakustik ein ums andere Mal an ihre Grenzen stieß. Das machte sich vor allem in den kleineren Räumen bemerkbar, die in den oberen Stockwerken des Hotels zu finden waren.
Gute Stimmung
Insgesamt herrschte durch den regen Zuschauerzuspruch aber gute Stimmung und wenn man die NDHT als Stimmungsbarometer für die heimische HiFi-Branche im Jahr 2024 nehmen möchte, dann stimmt es mit Blick auf die kommenden Monate durchaus positiv. Nachdem der Handel im vergangenen Jahr doch erheblich über eine allgemeine Zurückhaltung von Endverbraucherseite klagte, lässt das vor Ort gezeigte Interesse der HiFi-Fans an den Norddeutschen HiFi-Tagen hoffen, dass sich dies auch positiv auf die Situation und Verkaufszahlen im Markt auswirkt.
Norddeutschen HiFi-Tage: Messerückblick als Video
Für all jene, die nicht in Hamburg auf den Norddeutschen HiFi-Tagen dabei sein konnten, oder diejenigen, die noch einmal auf die NDHT zurück blicken möchten, hat das Redaktionsteam von AUDIO TEST und Likehifi.de einen Messebericht in Videoform auf dem AUDIO TEST YouTube Kanal zusammengestellt:
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Bildergalerie vom Rundgang über die NDHT 2024
Unsere Bildergalerie vom Rundgang über die Norddeutschen HiFi-Tage 2024 vom Erdgeschoss bis hoch ins 2. Stockwerk findet sich nachfolgend hier.
Erdgeschoss:
Audio Reference mit Wilson Audio, Perlisten, Dan D’Agostino, dCS, Krell und VTL
Der in Hamburg ansässige HiFi-Vertrieb Audio Reference brachte standesgemäß das große Besteck mit auf die Messe. Dabei waren im Saal »Treudelberg 3« gleich zwei Anlagen vorführbereit. Zum einen die Wilson Audio Sasha V an Elektronik von Dan D’Agostino, dCS und VTL…… zum anderen die Perlisten S7t Standlautsprecher an Elektronik von Krell (Vollverstärker K-300i Stereo) und Dan D’Agostino.AR-Chef Mansour Mamaghani freute sich über den tollen Besucherzulauf auf den NDHT 2024. Links im Bild die neue Röhren-Endstufe S-400 II Reference von VTL.
Raidho Acoustics
In direkter Nachbarschaft zur Audio Reference gastierten die Dänen von Raidho Acoustics. Auch hier war der Saal stets sehr gut gefüllt und das weit vor Beginn der Vorführung.An edler Moon-Elektronik spielten die Raidho X1.6, X2t und TD3.8 toll auf.
Audio Group Denmark mit Børresen, Ansuz und Aavik
Noch größer haben die dänischen Kollegen der Audio Group Denmark aufgefahren. Hier gab es die Børresen M3 an Aavik Elektronik (800-Serie) zu hören. Der Paarpreis der M3 Standlautsprecher liegt bei 250.000 Euro.
Dynaudio und Moon
Etwas bodenständiger ließ es dann Dynaudio angehen. Gespielt wurde die neue Contour 30i in Nordic Silver (Paarpreis: 8.000 Euro) mit Komponenten aus der Moon North Collection (641 Vollverstärker und681 Streamer).
Reichmann Audiosysteme mit Magnepan, Musical Fidelity und Triangle
Eine Überraschung hatte der Vertrieb Reichmann Audiosysteme parat: Als neue Vertriebsmarke wurde Magnepan vorgestellt (►likehifi.de berichtete). Die magnetostatischen Lautsprecher / Flächenstrahler sind ein echtes Liebhaberprodukt und in High-End-Kreisen weltweit geschätzt.Jürgen W. Reichmann war stolz über seine neueste Errungenschaft. Auf der NDHT Messe spielte die Magnepan 3.7i in der Kette mit Verstärkern und Zuspielern (u.a. NU-VISTA 800.2, MX-Stream, M8xTT Plattenspieler)von Musical Fidelity.Apropos Musical Fidelity: Die beiden Legenden wurden bei Reichmann auch ausgestellt. Die Musical Fidelity LS3/5A BBC-Kompaktbox und der A1 Vollverstärker.
Transrotor
Das deutsche Phono-Traditionsunternehmen Transrotor hatte keinen eigenen Vorführraum, sondern bespielte die Fläche im Hotelfoyer mit seinen edlen Schallplattenspielern. Dabei bewies das Team von Räke HiFi einmal mehr, dass guter Klang und feine Optik oftmals Hand in Hand gehen.
Deutsches Schallplattenmuseum mit Retro-Plattenspielern von Elac oder Telefunken
Ebenfalls im Hotelflur lud das Deutsche Schallplattenmuseum zu einer Zeitreise ein. Hier gab es über 100 Jahre alte Abspielgeräte wie den Phonographen (links im Bild) zu bestaunen aber auch Plattenspielerklassiker von Telefunken oder Elac wurden vorgestellt.
Freifläche mit Tonträgern wie Schallplatten und Tonbändern
Apropos Plattenspieler: Fans von Vinyl kamen an den Ständen von Sieveking Sound oder Fenn Music voll auf ihre Kosten.Aber auch Nutzer von Tonbändern konnten sich an den Ständen auf der Freifläche mit neuen Tonträgern eindecken.Unser Printmagazin AUDIO TEST gab es vor Ort natürlich auch. :)
Zu den Exoten zählten die massiven Lautsprecher von BETONart-audio. Vorgestellt wurden der Kino Pro Heimkino-Subwoofer sowie die Arrivato V2 Standlautsprecher aus Carbonbeton und mit Keramik-Membranen von Accuton.
TAD-Audiovertrieb mit Fyne Audio, Rega, Unison Research und Russel K.
Der TAD-Audiovertrieb hatte u.a. die Fyne Audio Classic VIII SM Retro-Boxen in der Rega-Kette. Aber auch die neue Vertriebsmarke Russel K. war mit den 2-Wege Kompaktlautsprechern Red 50 im TAD-Raum vertreten.
Drei H Vertrieb mit Lyngdorf, Melco…
Gleich mehrere Räume mietete der ortsansässige HiFi-Vertrieb Drei H an. Der Fokus im Raum 232 lag dabei auf den Lyngdorf Cue-100 Lautsprechern. Angetrieben wurden die High-Tech-Designlautsprecher von Chord Electronics. Ein gutes Match! Die Cue-100 haben wir bald auch im Test für euch.
ATR – Audio-Trade mit Rotel, ATC und Pro-Ject
Eine Deutschlandpremiere gab es auch bei ATR – Audio Trade zu bestaunen. Hier spielte der neue Rotel RAS-5000 Streamingverstärker erstmals vor größerem Publikum auf. Er trieb in der Kette die ATC SCM7 Kompaktlautsprecher an.
Econik Speakers
Die Themen Klang und Nachhaltigkeit hat sich der Newcomer Econik Speakers (hier die Aktivlautsprecher Econic Six in der Vorführung) auf die Fahne geschrieben. Der Hersteller legt Wert auf regional beschaffte Komponenten, eine modulare Bauweise und die lokale Fertigung in Deutschland, um eine umweltfreundliche Produktion sicherzustellen.
GGNTKT
Ebenfalls als Newcomer darf man die Marke GGNTKT (sprich: Gegentakt) bezeichnen. In dem kleinen Raum stellten sie als Premiere die aktiven Lautsprecher Model 3 S vor. Der vollaktive Masteringmonitor (4-Wege) ist das Flaggschiff des Herstellers und kommt mit technischen Finessen wie einem kardioiden Abstrahlverhalten, geometrischen Schallführungen (Waveguide), Aktivverstärkern und einer volldigitalen Signalverarbeitung daher. Kostenpunkt: 29.950 Euro.
Elac
Elac stellte in Raum 255 seinen neuen Jet-6 Hochtöner an den kompakten Solano vor. Angetrieben von hauseigener Elektronik (Alchemy Serie) und dem Miracord Plattenspieler. Die Verkabelung ging auf das Konto von AudioQuest. Direkt im Eingangsbereich des Hotels präsentierte Elac seinen Dauerbrenner, die Elegant BS 312.2 Kompaktlautsprecher, ebenfalls mit dem neuen Jet-6 Hochtöner ausgestattet. Spannend daneben auch die 4 PI Plus V. Der rundumstrahlende „Supertweeter“ verspricht den Raum noch mehr ins akustische Geschehen einzubeziehen und vermittelt so laut Hersteller ungekannte Räumlichkeit und Plastizität. Dem werden wir demnächst einmal im Test auf den Grund gehen.
Piega
Piega spielte gemeinsam mit Burmester und Leica im Raum 259, der gemeinsam mit dem Hamburger HiFi-Händler Wisseling High End betrieben wurde. Die Piega Coax 411 Kompaktbox wusste im Zusammenspiel mit dem Burmester 161 All-in-One durchaus zu gefallen, und das nicht nur optisch.
audiophile FAST
Der Frankfurter Hersteller audiophile FAST stellte seine besonderen »cylindric compact« Lautsprecher vor. Es gibt sie in einer aktiven und passiven Variante und sie versprechen Fans von Klassik- und Jazz-Aufnahmen eine breite Räumlichkeit und ausgesprochene Musikalität. Die kurze Stippvisite im Raum 236 machte definitiv Lust auf mehr.
2. Obergeschoss:
Eternal Arts
Freunde von Retro-HiFi und analogen Sounds kamen bei Eternal Arts voll auf ihre Kosten. Hier wurden Tonbandgeräte, Röhrenverstärker und Dipol-Lautsprecher vorgeführt.
TN-Akustik
Newcomer TN-Akustik aus Werder (Havel) nutzte die Hamburger HiFi-Messe auch für eine Präsentation seines Glas-Plattenspielers. Diesen kannten wir bereits von den Mitteldeutschen HiFi-Tagen in Leipzig, ein schönes Gerät.Nicht weniger spannend fanden eingefleischte HiFi-Fans die ehrwürdige Infinity Kappa Standbox, die bei TN-Akustik in der Kette spielte.
Cambridge Audio
Deutschland-Premiere die Dritte: Kurz nach der offiziellen Ankündigung des neuen CXN100 Netzwerkplayers brachte das Team von Cambridge Audio Germany den Streamer mit zur Messe nach Hamburg. Hier teilte man sich einen Raum mit Lake People, Violectric und IsoAcoustics. Wir haben den CXN100 bereits im Test, mehr dazu demnächst hier.
Und das war es auch mit unseren Impressionen aus Hamburg von den NDHT 2024. Leider war es nicht möglich in alle Räume vorzudringen, weil es gerade in den kleineren Vorführräumen am Messe-Samstag keine freien Plätze mehr gab. Doch die nächste Gelegenheit kommt gewiss.
Nächste Messetermine: Heidelberg, München, Stuttgart, Wien und Leipzig
Wie heißt es so schön, nach der Messe ist vor der Messe und so geht es in den nächsten Monaten munter weiter mit HiFi-Messen. Hier ein kurzer Überblick über die nächsten Events:
World of Headphones am 2. März 2024 in Heidelberg
HIGH END Messe vom 9. bis 12. Mai 2024 in München
Süddeutsche HiFi-Tage am 21. und 22. September 2024 in Stuttgart
FINEST AUDIO SHOW Zürich am 2. und 3. November 2024 in Zürich
Mitteldeutsche HiFi-Tage am 9. und 10. November 2024 in Leipzig
FINEST AUDIO SHOW Vienna am 23. und 24. November 2024 in Wien
Ein Termin für die Norddeutschen HiFi-Tage im nächsten Jahr steht aktuell noch nicht fest. Traditionell dürfen wir uns aber auf einen Termin am ersten Februar-Wochenende 2025 in Hamburg einstellen.
