Test: Nubert nuBoxx B-50 Surround-Set

Test: Nubert nuBoxx B-50 – 5.1 Surround-Lautsprecher-Set

Nubert kann am besten, was Nubert am besten kann. Wahrhaftige Lautsprecher zu einem unverschämt schwäbischen Preis anbieten. Durchweg maximales Preis-Leistungs-Verhältnis garantiert. Das verspricht auch die neue nuBoxx Serie, die 2021 vorgestellt wurde. Wir haben uns hier den nuBoxx B-50 Universal-Lautsprecher im Test angehört. Dieser kann senkrecht als Stereolautsprecher auf ein Lowboard gestellt oder liegend als Center verwendet werden. Diese Variantenvielfalt macht die Nubert nuBoxx B-50 zu einer Sound-Lösung sowohl für Stereo als auch Surround. Letzteres Einsatzgebiet haben wir mit gleich fünf (!) B-50 Lautsprechern (mit dem nuSub XW-700 Subwoofer) in diesem 5.1 Praxistest getestet.

Auf den Punkt gebracht

Über die Jahre fällt es jedem irgendwann einmal schwer, sich selbst immer wieder neu zu erfinden, Dinge neu zu denken, hier und da immer mal wieder gesunden Abstand von seinen Routinen zu nehmen, neue Sichtweisen zu integrieren, Erfahrungen wirken zu lassen. Vielleicht auch das ein oder andere zu entdecken, was sich zu verändern lohnt.

Das passiert nicht nur mit Menschen. Das passiert auch mit den Produkten an denen sie arbeiten und in denen sich der jeweilige Mensch oder zumindest dessen Neugier als Bedürfnis auszudrücken versucht. Zu überprüfen, ob man selbst im Gleichgewicht ist. Alles in Harmonie für maximales Potential?

Bei Nubert hat Iteration Tradition. Und das schon seit 45 Jahren! Man möchte sich selbst und seinem Credo schließlich treu bleiben. Ehrlich klingt am besten. Gibt es eine bessere Ausgangslage für eine Lautsprecher-Neuauflage, als ein integres Unternehmen mit klaren Visionen?

Neue nuBoxx Serie

Eingefleischte Nubert-Fans kennen den Vorgänger der nuBoxx-Serie gut. Die nuBox – ein echter Nubert-Verkaufsschlager. Und an den gut bewährten Dingen hat man auch nichts verändert. Die Nubert nuBoxx sind nach wie vor, klassisch passive Lautsprecher und es gibt sie in sechs verschiedene Varianten.

Der nuBoxx BF-10 ist ein Wandlautsprecher – das F steht für flach, der B-30 ein klassischer 2-Wege Kompaktlautsprecher, der B-40 ein etwas größerer klassischer 2-Wege-Lautsprecher, der B-50 ist ein D’Appolito-Center und Universal-Lautsprecher, der B-60 ein 2,5-Wege Standlautsprecher, für alle die etwas suchen, dass kräftig ist, aber sich dennoch gut im Wohnraum integrieren lässt, und der B-70 ist ein 3-Wege Standlautsprecher, wenn man keine Nachbarn hat, die sich gestört fühlen könnten ( hier im Test).

Alle Varianten bewegen sich technisch im Bereich des hochwertigen HiFi, sind aber wie bei Nubert schon fast üblich, enorm auf ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis optimiert. Aber was genau ist denn jetzt neu? Im Namen versteckt sich das neue in Form eines Doppel-X und dem B-Kürzel vor der Nummerierung. Aber natürlich sind auch die Lautsprecher komplett überarbeitet und überdacht worden.

Im Grunde hat man sich die Vorzüge der bisherigen nuBox-Modelle, also des rüstigen Einsteigerbereichs, mit dem High End Sektor kombiniert und sich bei jedem kleinen Detail gefragt: Können wir das noch besser oder können wir das evtl. von woanders übernehmen? Die Messlatte ist hausintern also bereits hoch gelegt, denn die Vorgängerversion ist bei den Kunden eine der beliebtesten Lautsprecher-Varianten des Unternehmens.

Test: Nubert nuBoxx B-50 - 5.1 Surround-Lautsprecher-Set
Die komplette Nubert nuBoxx Lautsprecher-Serie: B-70, B-60, B-10, B-50, B-40 und B-30.

Neues nuBoxx Design

Die neue Nubert nuBoxx-Serie ist, wie die Vorgänger auch, minimalistisch gehalten, aufs wesentliche reduziert. Im Vergleich zur Vorgängerserie hat man sich bei der Entwicklung alle Designoptionen offen gehalten und ist trotzdem irgendwie zurück gekommen auf einen sehr cleanen Ansatz, sehr klassisch.

Die Chassiskörbe wurden neu gestaltet, um wirklich klare, gerade Fronten zu bekommen. Auch an Details wie der Positionierung des Logos wurde gefeilt. Ein offensichtlicher Vorteil ist, dass die Montagepunkte der Blenden verbessert wurden. Vorher hielten diese mechanisch, man hat also immer Löcher gesehen, wenn die Blende nicht installiert war.

In der neuen Variante ist Nubert – wie viele andere Hersteller mittlerweile auch – auf magnetische Halterungen umgestiegen. Das macht sich vor allem bei den hellen Modellen positiv bemerkbar. Farblich hat man von dem Reinweiss der Blenden der Vorgängerversion Abstand genommen und sich für ein meliertes Grau entschieden.

Das hebt die Lautsprecher in der Wertigkeit deutlich empor und ist für den ein oder anderen Käufer sicherlich auch die pflegeleichte Art und Weise, da Grau mit der Zeit nicht so stark vergilbt.

Test: Nubert nuBoxx B-50 - 5.1 Surround-Lautsprecher-Set
Die Blenden sind nun magnetisch und in der Farbe Grau gehalten. Das ist langlebiger, pflegeleicht und vergilbt nicht so sehr, wie die weißen Abdeckungen der Vorgängerserie.

Technik der neuen Nubert Lautsprecher

Ganz offensichtlich hat sich natürlich auch technologisch viel getan bei den neuen Boxen. Es kommt zum Beispiel ein neuer Hochtöner zum Einsatz. In der Grundkonstruktion ist es ein nuOva, stammt also aus der höherwertigen Nubert nuLine-Serie. Der Hochtöner hat als Variante hier nun das Namenskürzel nuOva-B hinzubekommen. Im Antrieb unterscheiden sie sich kaum. Die Frontplatte wurde mit Ideen aus der nuVero Serie erweitert.

Dazu bediente man sich natürlich auch so moderner Technologien wie 3D-Druck. Zur Beurteilung des Rundstrahlverhaltens wurden 11 verschiedene Varianten der Frontplatte des Hochtöners ausgedruckt und miteinander verglichen. So kombinieren sich bestehende Eigenschaften mit neuen Nuancen, die natürlich nur eines zum Ziel haben: Unmittelbarer Schall.

Auch bei den Tieftönern hat sich einiges getan. Diese haben als Ausgangsbasis viel aus den alten nuVero-Modellen geerbt. Großer Hub. Niedrige Resonanzfrequenzen. Entwicklungsidee und Ziel war es zusätzlich einen guten Mittelton aus den Tieftönern zu generieren und die Lücke zum Hochtöner zu schließen, was sich ein bisschen mit dem Hub beisst. Aber Nubert hat die Herausforderung angenommen.

Test: Nubert nuBoxx B-50 - 5.1 Surround-Lautsprecher-Set
Vor allem an der Oberfläche hat sich viel getan. Mittels 3D-Druck wurden verschiedene Frontplatten der Treiber erstellt und überprüft.

Dazu wurde zum Beispiel auch die Membranaufbau überdacht, aber auch solche Detailfragen wie: Wie viel Kleber wird verwendet? Das sind die Stellschrauben, an denen für die Mitten geschraubt werden kann. Wer die Treiber verändert, muss zwangsläufig natürlich auch das Gehäusevolumen und Frequenzweichen anpassen. An der Materialwahl MDF hat sich aber nichts geändert.

Bei Treibern und Gehäuse behilft man sich gerne mal einer Computer-Simulation um gewünschte oder unerwünschte Effekte in der Konstruktion vorhersagen zu können. Das funktioniert in der Regel auch ziemlich gut. Wenn es dann aber ans Feinabstimmen der Weichen geht, verlässt man sich bei Nubert immer noch auf einen paritätischen Rat aus Gehör und Messung, denn nicht immer bedeutet gemessene Linearität, dass ein Lautsprecher gut klingt.

Auch hier kommt wieder der Mensch als Maß der Dinge ins Spiel. Aber wir sind mit unserer Boxen-Optimierung noch nicht fertig. Terminal und Labels auf der Rückseite der Lautsprecher wurden natürlich auch überarbeitet. Das Bi-Wiring-Terminal ist einem regulären Single-Wire-Anschluss gewichen. Die Nachfrage nach Bi-Wiring und Bi-Amping ist in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern deutlich geringer.

Auch die Schalter zum eventuellen Anpassen der Frequenzweiche sind verschwunden. Aber wer jetzt denkt, das sind bestimmt alles Sparmaßnahmen und Nubert möchte einfach etwas an der Marge drehen, der hat weit gefehlt.

Die Bauteile, bzw. die Energie und Aufmerksamkeit wurde stattdessen dafür genutzt, die Lautsprecher und Frequenzweichen besser auf ihre Einsatzgebiete abzustimmen. So ist die Frequenzweiche des Wandlautsprechers der Serie natürlich von Haus aus auf Wandnähe abgestimmt und somit anders aufgebaut, als zum Beispiel die Standlautsprecher.

Auch bei den Anschlüssen galt das Motto Qualität vor Quantität. So hat die neue nuBoxx-Serie deutlich stabilere und auch längere Polklemmen für die Bananenstecker bekommen, was eine allzeit sichere Verbindung gewährt. Insgesamt ist der Eindruck stimmig. Egal wo erneuert wurde: Wir haben den Eindruck, dass dabei immer der Kunde im Sinn war.

Test: Nubert nuBoxx B-50 - 5.1 Surround-Lautsprecher-Set
Die Polklemmen und Typenschilder der Serie sind neu, ebenso wie der Anspruch den Bass noch voluminöser zu machen. Das ist deutlich gelungen. Die Abstimmung beschert der neuen nuBoxx-Serie einen deutlich größeren Tiefgang als zuvor.

Nubert nuBoxx B-50 im Klangtest

Kommen wir zum spannendsten Teil, der Klangbewertung. Natürlich ist es in so einem kurzen Text nicht möglich die komplette Serie in ihrer vollen Pracht darzustellen, deswegen werden wir uns da stückweise und über mehrere Ausgaben rantasten. Beginnen wollen wir mit einer etwas außergewöhnlichen Kombination aus fünf nuBoxx B-50 zzgl. eines nuSub XW-700 Subwoofers ( hier im Test).

Der B-50 ist als kompakter Center, gleichzeitig aber aufgrund der D’Appolito-Konstruktion auch gut als Universal- Lautsprecher nutzbar. Sie können ihn legen oder stellen, das macht kaum einen Unterschied. Wir fanden diesen Lautsprecher besonders interessant, weil er sich offensichtlich auch für schmale Surround-Setups eignet. Also haben wir genau das getan.

Einer der größten Vorteile liegt auf der Hand: Homogenität. Wenn Sie für Ihr Heimkino sowohl in der Front, im Center als auch im Surround die gleichen Lautsprecher nutzen, entstehen keine Klangunterschiede oder Verschiebungen, wenn zum Beispiel der Akteur von links über den Center nach rechts läuft, während gesprochen wird.

So ist es auch kaum verwunderlich, dass die Immersion und Illusion entsprechend hochwertig wirkt. Die neuen Tieftöner der B-50 machen sich besonders in den Surrounds positiv bemerkbar. Actionszenen bekommen neue Qualitäten, wenn eine satte Explosion mit kräftigen Bässen nicht nur vom Subwoofer bewerkstelligt wird, sondern die Fetzen wörtlich aus allen Richtungen auf einen niederprasseln.

Die D’Appolito-Anordnung ist aus unserer Sicht ein äußerst cleverer Schachzug, denn sie trägt maßgeblich zu einer exzellenten Ortbarkeit der Schallereignisse bei. Der Tiefgang nach unten, als auch nach hinten ist derart gut gelungen, dass wir den Subwoofer fast schon optional anpreisen. Früher hätte man für einen solchen Sound Standlautsprecher gebraucht. Mit den B-50 passt das Surround-Set jetzt auch ins Regal.

Test: Nubert nuBoxx B-50 - 5.1 Surround-Lautsprecher-Set
Die neuen Nubert nuBoxx B-50 sind echte Universallautsprecher. Dank D’Appolito können sie liegend oder stehend spielen.

nuBoxx B-50: Preis und Verfügbarkeit

Den Nubert nuBoxx B-50 Lautsprecher gibt es zum Preis von 298 Euro (UVP) pro Stück direkt bei Nubert zu kaufen / bestellen. Das hier getestete Surround-Set bestehend aus fünf nuBoxx B-50 Boxen und einem nuSub XW-700 Subwoofer kostete einen Gesamtpreis von 1.985 Euro. Den nuBoxx B-50 Universallautsprecher gibt es in der Farbausführung weiß (mit grauer Front) und schwarz (mit grauer Front).

Webseite: www.nubert.de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 06/2021

▶ Lesen Sie hier: Test: Nubert nuBoxx B-60 – Standlautsprecher (2,5 Wege)

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Fazit
Sich immer wieder selbst überprüfen. Noch einen Schritt weitergehen. Seit 45 Jahren erfindet Nubert den Lautsprecher immer wieder neu und bleibt sich selbst doch so sehr treu. Wir können absolut verstehen, warum Nubert so eine große Fangemeinde hat. Und auch die neue nuBoxx-Serie wird die Herzen höher schlagen lassen, da sind wir uns sicher. Wir jedenfalls haben mit der B-50 unseren Lieblingslautsprecher der neuen Serie bereits gefunden. Flexibles Arbeitstier trifft einfühlsamen Feingeist. Nicht nur in Surround ein Hochgenuss.
Wiedergabequalität
93
Ausstattung/Verarbeitung
92
Benutzerfreundlichkeit
98
Preis/Leistung
99
Leserwertung0 Bewertungen
0
Vorteile
homogenes Klangfeld
kräftiger Tiefgang
Nachteile
kein Bi-Wiring mehr
94
Gesamtergebnis