Love Machine

Musik: Düsseldorf – Tokyo von Love Machine

Für Fans der fernöstlichen Kultur ist Düsseldorf die erste Adresse. In keine andere deutsche Metropole zog es so viele Japaner, Chinesen und Koreaner. Sie leben und arbeiten hier. Dass Düsseldorf stolz auf sein internationales Image ist, merkt man auch an so kleinen Details wie dem aktuellen Album der ortsansässigen Band Love Machine „Düsseldorf – Tokyo“.

Love Machine zwischen Mondänität und Trash

Love Machine Düsseldorf - Tokyo

Das Düsseldorf, in welches Love Machine seine Fans entführt, ist eine schmuddelige und ein irrsinnige Stadt. Die Heimat der Musiker wird zum Schauplatz von Geschichten über Sucht und Absturz, von denen über Ausnüchterung und Freundschaft. Alles am eigenen Leib erlebt im örtlichen Spannungsfeld zwischen Mondänität und Trash. Die Band um Sänger Marcel Rösche liefert hier eine persönliche Bestandsaufnahme und verneigt sich tief vor der wundersamen Stadt am Rhein.

Das Album entstand von Ende 2019 bis Anfang 2020 in Zusammenarbeit mit Produzent Patrick Stäudle während eines zweiwöchigen Rückzugs auf einen Bauernhof im Schwarzwald. Den letzten Feinschliff bekam die Platte im Keller unter dem alten Düsseldorfer Kraftwerk Studio. Stäudle, der seit der vorherigen EP Mirrors & Money als Produzent der Band agiert, versteht sich darauf, Wahnsinn Einhalt zu gebieten.

Ungemein flüssig und eingängig

Auf dem vierten Studioalbum spielen Love Machine unkonventionellen Indie-Rock mit deutschen Texten. Acht Songs sind auf Deutsch, was für die Band ein Novum ist. Bisher setzte Rösche Love Machine nur auf Englisch in Szene. Für das neue Album ein echter Glücksfall. So wirken die ungemein flüssig und eingängig arrangierten Titel noch authentischer. Eine besonders tragende Rolle spielt dabei die sonore Stimme des Sängers. Die Ähnlichkeit, Düsseldorfer mögen es verzeihen, mit dem schon in den frühen Nullerjahren erfolgreichen Peter Licht („Sonnendeck“) aus Köln ist an manchen Stellen unverkennbar. Hier und da schwebt einem auch der grandiose Leonhard Cohen vor. Die Bandbreite ist scheinbar unüberbrückbar. Dennoch gelingt die fantastische Reise „Düsseldorf – Tokyo“.

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Fazit
AUFNAHMEQUALITÄT
ATMOSPHÄRE
KULTFAKTOR
ANSPRUCH
3.9

Bildquellen:

  • Love Machine_2 Credit Jens Vetter-jpg: popuprecords