Test T+A PA 3100 HV Vollverstärker Review Amp Stereovollverstärker

Test: T+A PA 3100 HV Vollverstärker – Wunder der Wissenschaft

100 Extra(s), bitte!

Denn wie gesagt, ist der PA 3100 HV schon ab dem ersten Blick eine beeindruckende Erscheinung. Könnte auch damit zu tun haben, dass ein gewisser Testredakteur, der lieber anonym bleiben möchte, beim Versuch mal eben so das 38 Kilogramm leichte Kraftwerk aus dem Karton zu wuchten, schmerzhaft daran erinnert wurde, dass er mal wieder ein paar Liegestütze machen sollte. Aber Spaß beiseite. So viel Aufwand wie T+A schon alleine ins Gehäuse steckt, fließt in so manch anderen Vollverstärker nicht, möchte man meinen.

Sämtliche mechanischen Komponenten und Gehäuseteile wurden mittels moderner CAD-Systeme konstruiert. Die Gehäuseteile wurden anschließend aus massiven Alublöcken gefräst und sind dank ihrer Pulverbeschichtung nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch resistent gegen Fingerabdrücke und ihresgleichen. Darüber hinaus wurde penibel darauf geachtet, dass sich keine ferromagnetischen Bauteile in der Gehäusekonstruktion finden.

Die unterschiedlichen Baugruppen im PA 3100 HV sind durch 10 Millimeter (mm) dicke Aluminiumplatten in Kammern aufgeteilt und damit voneinander geschirmt. Auf der Oberseite des Verstärkers kann man durch ein Sichtfenster mit graviertem Firmenlogo einen Blick auf die oberste Platine im Inneren erhaschen. Und auf der 40 mm dicken Frontplatte findet sich übrigens der erste auffällige Unterschied zum weiterhin erhältlichen PA 3000 HV Verstärker, auf dem der PA 3100 HV aufbaut.

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Wenig überraschend verlässt sich T+A auch bei den VU-Metern nicht auf andere Hersteller sondern fertigt diese einfach selbst

Zusätzlich zu einem VFD-Display, finden sich nämlich bei unserem Testsubjekt zwei große VU-Meter, die unter anderem die aktuelle Ausgangsleistung in Watt anzeigen können. Daneben befinden sich zwei große und griffige Drehregler, die Funktionen, wie die Auswahl der Signalquelle, die Volumenkontrolle und die Navigation des Menüs übernehmen. Betrachtet man das rückseitige Anschlussfeld, fällt sofort auf, dass sich der Doppel-Mono Aufbau auch in der Positionierung der Anschlüsse ganz klar widerspiegelt.

Diese sind hier nicht wie gewohnt in Stereopaaren nebeneinander angeordnet, sondern nach Zugehörigkeit zum jeweiligen Kanal auf die beiden Hälften der quasi mittig gespiegelten Rückseite angeordnet. Hier zu nennen wären vier Stereo-Eingänge für analoge Line-Signale, die sowohl als XLR- als auch als Cinch-Buchse aufgelegt sind. Ein Pre-Out in der gleichen Konfiguration ist ebenfalls an Bord, genauso wie noch zwei weitere Line-Ins, die als Cinch-Variante vorhanden sind. Auch fi nden sich mit dem Wort Recorder betitelte Ein- und Ausgänge zum Anschluss eines Aufnahmegerätes und natürlich auch die obligatorischen Lautsprecheranschlüsse für gleich zwei verschiedene Paare.

Einzig die zur Kontrolle und Vernetzung dienenden Anschlüsse, wie der 12 V Trigger Input, der LAN-Anschluss und T+As proprietärer H-Link fallen hier aus dem Muster. Und zu allem Überfluss gibt es noch einen Anschluss für das optionale Netzteil PS 3000 HV mittels dessen sich die Stabilität und Leistung der Stromversorgung nochmals steigern lässt.

Generell bieten die integrierten Verstärker der HV Serie Raum für weitere Upgrades. So können sowohl in den 3000er, wie den 3100er Varianten per Steckkarte dedizierte Phono-Vorstufen für MM- oder MC-Systeme integriert werden und ein Modul zu Raumkorrektur inklusive Loudness- Funktion ist ebenfalls erhältlich.

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Wie hier schön zu sehen ist, setzt T+A unter anderem auf Kondensatoren des bekannten Fabrikats WIMA. Sämtliche Bauteile werden dennoch strikt im eigenen Haus selektiert

Luxusschaltung

Wohlgemerkt haben wir hier sozusagen die Basisversion des PA 3100 HV ohne derlei Extras im Test. Aber auch die hat schon einiges unter der Haube. Vor allem in Sachen Ausgangsleistung. So liefern die Endstufen eine satte Nennleistung von 300 Watt (W) pro Kanal an 8 Ohm beziehungsweise mächtige 500W pro Kanal an 4 Ohm. Der Frequenzgang der Endstufe ist von 0,5 Hertz (Hz) bis 180 Kilohertz (kHz) mit einem Toleranzbereich von + 0/– 3 Dezibel (dB) angegeben. Besonders beeindruckend ist der fantastische Geräuschspannungsabstand von über 115 dB.

Und betrachtet man die Anstiegsgeschwindigkeit, oder Slew-Rate, wie der Anglophile sagt, von 60 Volt pro Mikrosekunde, kann man hier exzellente Impulstreue erwarten. Die Werte der Vorstufe sind ähnlich beeindruckend. Der hier angegebene Frequenzgang reicht sogar bis zu 300 kHz hinauf. Der Geräuschspannungsabstand ist mit 110 dB immer noch hervorragend und mit einem Klirrfaktor von unter 0,001 % kann man von einer quietschsauberen Schaltung sprechen. Auch die Kanaltrennung von über 90 dB ist hervorzuheben.

Apropos Vorstufe. Dort verbirgt sich die hauptsächliche Innovation gegenüber dem PA 3000 HV. T+A arbeitet hier mit dem Prinzip der Gleichspannungskopplung. Mittels einer speziellen Schaltungtopologie und der kompromisslosen Abstimmung der Bauteile ist es den Herfordern so möglich auf eine Über-Alles- Gegenkopplung zu verzichten. Und darüber hinaus kommen in der Vorstufe sogenannte bidirektionale Relais zum Einsatz, in denen keine induktiven Störspannungen entstehen und welche deshalb ohne klangliche Nachteile direkt in die Schaltung implementiert werden können.

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Das Gehäuse der Fernbedienung vom Typ F 3001 besteht komplett aus Metall und gehört zum Massivsten, was uns in dieser Hinsicht bisher untergekommen ist

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Bildquellen:

  • _MG_7036: Bild: Auerbach Verlag
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  • _MG_7072: Bild: Auerbach Verlag
  • Test T+A PA 3100 HV Vollverstärker Review Amp Stereovollverstärker: Bild: Auerbach Verlag