Test T+A PA 3100 HV Vollverstärker Review Amp Stereovollverstärker

Test: T+A PA 3100 HV Vollverstärker – Wunder der Wissenschaft

Oberes Ende

Wissenschaft ist für viele ja ein sehr kühler und einstweilen auch langweiliger Begriff. Aber heißt das, dass es sich mit den Früchten der Wissenschaft zwangsläufi g genauso verhält? Zumindest der PA 3100 HV tritt hier in jeder Hinsicht den klanglichen Gegenbeweis an! Wer hier ein erbarmungslos analytisches Klangbild erwartet, liegt eher daneben. Ehrlich und unglaublich fein auflösend arbeitet der T+A zu jeder Sekunde, aber eben auch mit viel Spielfreude und einem schon fast euphorischen Grundcharakter.

Das mag zum einen an der fantastischen Dynamikreproduktion liegen, mit der der PA 3100 HV zu Werke geht, und andererseits an dem in Ermangelung eines besseren Wortes tatsächlich „röhrigen“ Klanganteilen. Wie frisch hier die Obertonstrukturen hervortreten! Die Impulstreue stellt wiederum eine Vielzahl an Transistorverstärkern in den Schatten. Wahnsinn, wie schnell hier jeder Transient ans Ohr dringt. Fast so, als würde man direkt der Quelle lauschen und es wäre gar keine Elektronik zwischen Signal und Gehör. Auch muss man unbedingt anmerken, dass trotz der schier unendlichen Leistungsreserven – wir haben sie nicht ohne Angst um unser Hörvermögen ausreizen, geschweige denn den Verstärker dynamisch überfordern können – der Klangkoloss auch genauso gut leise kann, ohne hier klanglich einzubrechen. So soll das sein!

Generell ist erstaunlich, wie plastisch die Wiedergabe ist. Räumlichkeit und Stereopanorama sind exzellent. Der Hohe Schaltungsaufwand zahlt sich also voll und ganz aus. Orchestralem steht das natürlich besonders gut, aber in Sachen Musikstil agiert unser Testkandidat ohne Vorurteil. Von Elektronik bis Jazz, so lange die Aufnahme taugt, kann man sich auf eine besondere Erfahrung einstellen.

Bei Fleetwood Macs „Dreams“ von deren Album „Rumors“, der wahrscheinlich bekanntesten Platte zum Thema Trennungsschmerz, kann uns der T+A sogar noch überraschen, obwohl wir die Aufnahme schon Tausend mal gehört haben. Aber ebenso noch nicht. Plötzlich entdecken wir neue Details in der Mikrodynamik beim Tremolo in Stevie Nicks Stimme. Jedes Reiben und jedes kleine Zittern ist zu hören. Steve McVies Bass erreicht unbekannte Ebenen an Autorität und schon fast Ehrfurcht gebietendem Tiefgang. Die typischen, leicht pappigen 70s Drums erwachen zu neuem Leben und die Slidegitarre glitzert und strahlt, dass es eine Freude ist. Kurz vergessen wir, das wir eigentlich gerade am Arbeiten sind. Und wenn man als Testredakteur gar nicht mehr auf die Technik achtet, sondern sich komplett in der Musik verliert, ist das ist eigentlich fast das größte Kompliment, das wir dem PA 3100 HV machen können.

Weitere Infos unter: www.ta-hifi.de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien erstmalig in der Printausgabe von AUDIO TEST Ausgabe 2/2019.

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Gesamtergebnis
Fazit
Der T+A PA 3100 HV ist ein definitives Statement in Sachen Vollverstärker und das hört man in jedem Ton. Hier produziert angewandte Wissenschaft klangliche Resultate, die auch höchsten Ansprüchen genügen. Der Preispunkt mag hoch liegen, aber wer sich darüber wundert, sollte den PA 3100 HV einfach mal Probe hören. Wir sind uns sicher, dass so alle Fragen ganz von selbst beantwortet werden.
Wiedergabequalität
99
Ausstattung/Verarbeitung
99
Benutzerfreundlichkeit
98
Preis/Leistung
81
Leserwertung167 Bewertungen
31
Vorteile
Dynamik
Klang
Räumlichkeit
Nachteile
keine
99

Bildquellen:

  • _MG_7047: Bild: Auerbach Verlag
  • _MG_7034: Bild: Auerbach Verlag
  • Test T+A PA 3100 HV Vollverstärker Review Amp Stereovollverstärker: Bild: Auerbach Verlag