B&W 803 D3 Bowers Wilkins Classé Sigma 2200i High End Diamond 800 Series Test Review

Test: B&W 803 D3 Standlautsprecher & Classé 2200i Stereovollverstärker

Ein harmonisches Duett

Bowers & Wilkins haben mit der Diamond-Serie zweifelsohne die Messlatte des HiFi-Standards ein gutes Stück gehoben. Nachdem bereits der Kompaktlautsprecher 805 unseren Test mit Bestnote bestand, freuen wir uns sehr auf die Performance seines „großen Bruders“ 803. Dieser ist in kanadischer Begleitung angereist: dem Stereovollverstärker Classé Sigma 2200i. Wir wollen herausfinden, ob dieser mit seinem Spielpartner mithalten wird.

Ist man einmal in den großen Genuss gekommen, einen Lautsprecher der Diamond-Serie der britischen HiFi-Gurus Bowers & Wilkins in Aktion zu erleben, ist es ehrlich gesagt nicht leicht, unbefangen an den Test eines anderen Schallwandlers dieser Produktlinie heranzutreten. Vor genau einem Jahr berichtete AUDIO TEST über den Kompaktlautsprecher 805 D3 und war nicht zu unrecht voll des Lobes über den schneeweißen Klangkünstler (► lesen Sie hier unseren Test der B&W 805 D3). Daher ging das Entpacken des wuchtigen Vetters 803 nicht ohne Ehrfurcht vonstatten. Und nicht ohne die eine oder andere Schweißperle. Die Reiseverkleidung des Lautsprechers ist durchaus clever konzipiert: die einzelnen Elemente des Kartons sind per Stecksystem verbunden und werden von einem quadratischen Deckel gehalten. Sind dieser und die Seitenwände entfernt, kann der massive 803 über eine beigelegte Schiene von seinem Sockel gerollt werden. So weit die Theorie.

Wartet der Speaker nach Anlieferung, wie zum Beispiel in der AUDIO TEST-Redaktion, auf einer Palette und nicht ebenerdig, so bedarf es kurz etwas Muskelschmalz und festen Griff, um den 65,5 Kilogramm schweren Hünen hinunter zu heben. Sehr zum Vorteil des glücklichen Besitzers lässt er sich von nun an jedoch auf seinen Hörplatz rollen, wobei sich empfiehlt, kurvenreiche Manöver zu vermeiden. Der kanadische Begleiter des Standlautsprechers, der Stereovollverstärker Classé Sigma 2200i ist da im Vergleich natürlich eindeutig schneller und ohne große Umstände entpackt und aufgebaut. In einem Abstand von etwa drei Metern zu seinem Zwilling und leicht auf den Hörplatz eingedreht vermittelt die B&W 803 D3 mit seinem kennzeichnenden Turbinen-Aufsatz rein visuell ein klares Statement: „Ich bin da und ich hab Power!“. Ohne weitere Sperenzchen sind die Wandler aus West Sussex mit dem Verstärker aus Quebec verbunden. Doch bevor die Musikalität des Duetts auf den Prüfstand gestellt wird, interessiert Sie vielleicht erst einmal, was in den Geräten steckt.

Test B&W 803 D3 Bowers Wilkins High End Diamond 800 Series Review
Shine On! Das Glanzstück und Namensgeber der 800er-Serie: Der Diamanthochtöner

B&W 803 Diamond – nicht ohne Raffinesse

Nicht erst bei der technischen Konzipierung der 800er-Diamond-Serie hat Bowers & Wilkins wieder und wieder neue Ideen in den Ring geworfen, um die Lautsprecher gegenüber ihrer Konkurrenz aufzuwerten. Nachdem Bowers & Wilkins zum Beispiel mit Blick auf den Tiefmitteltontreiber als Pioniertat festes Kevlar zur Fertigung der Membranen verwendete, wurde das typisch goldgelbe Material mit Einführung der 800er-Diamond-Serie durch beschichtetes Gewebe ersetzt, dessen genaue Zusammensetzung ein wohlbehütetes Firmengeheimnis bleibt. Diese Continuum-Membran nahm ganze acht Jahre Forschungszeit in Anspruch und löste nach über 70 verschiedenen Beta-Versionen die Kevlar-Membran ab, deren beeindruckende Festigkeit vom silbrig schimmernden Nachfolger wohl noch übertroffen wird. Vorteil dieses steifen Materials ist, dass die Schwingung des Magnettreibers fast eins zu eins auf die Membran übersetzt werden kann. Die Continuum-Membran befindet sich fest im Turbine-Head, welcher auf der nach vorn abfallenden Oberseite des Gehäuses sitzt. Dieses ist an allen Seiten gerundet, sodass lästige Gehäusereflexionen im Innern des Speakers vermieden werden. Das Gehäuse ist mittels der B&W eigenen Gehäuse-Matrix solide versteift. Mehrere Kaskaden aus verschiedenen Verstrebungen hindern das Gehäuse am Mitschwingen, was einer Verfälschung des Klanges vorbeugt. Im Innenleben des Gehäuses versteckt sich übrigens auch der sogenannte Flowport – ein Bassreflexkanal, der nach dem Downfire-Prinzip Schwingungen nach unten hin abstrahlt, wo sie auf den Sockel treffen und sich von dort ausbreiten.

B&W 803 D3 Bowers Wilkins High End Diamond 800 Series Test Review Chassis Speaker
B&W verbaut bei den Lautsprechern der Serie 800 erstmals Treiber mit geheimnisvoller Continuum-Membran

Lesen Sie weiter auf Seite 2.

Bildquellen:

  • Classé Back: Bild: Auerbach Verlag
  • B&W 803 D3 und Classé Sigma 2200i: Auerbach Verlag