Konzertsaal für zwei Ohren
Der Denon AH-D7200 ist der neue Referenzkopfhörer von Denon. Edles Design und hochwertige Materialien wie Schafsleder treffen hier auf den neuesten Stand der Treiber-Technik. Ob der Over-Ear-Kopfhörer halten kann, was Denon verspricht, wird unser Test zeigen.
Eines ist Fakt: Er sieht gut aus der Denon AH-D7200. Ob es der in Schafsleder gefasste Bügel ist oder die Ohrschalen aus Walnussholz, alles ist optisch sehr ansprechend und hochwertig verarbeitet. Ergänzt wird das kleine Ensemble durch die metallenen Fassungen und den in Rasterstufen einstellbaren Bügel. Diese Stufen sind übrigens nummeriert, so findet sich die ideale Bügelgröße schnell wieder. Und auch die Ohrpolster sind wirklich weich und angenehm ohrumschließend. Für ihren Bezug wurde ein extra für den AH-D7200 entwickeltes Kunstleder genutzt.
Auffällig ist außerdem das drei Meter lange Kabel. Wie bei vielen anderen hochwertigen Kopfhörern lässt es sich einfach entfernen. Dafür wird es an den 3,5-Millimeter-Klinkenbuchsen am linken und rechten Ohrhörer abgezogen. Das Kabel ist mit Textil ummantelt und fühlt sich genau wie der Kopfhörer einfach hochwertig an. Dafür sorgt allein schon sein Gewicht von 93 Gramm. Allerdings endet das Y-Kabel auf einem 6,3-Millimeter-Klinkenstecker. Wer die AH-D7200 am mobilen Player oder einer Kompaktanlage betreiben will, muss also auf einen Adapter zurückgreifen. Natürlich lässt sich auch ein Y-Kabel mit zweimal 3,5-Millimeter-Monoklinke auf eine 3,5-Millimeter-Stereoklinke verwenden.
Edle Materialien für den Denon AH-D7200
Wie bereits erwähnt, bestehen die Ohrschalen aus Echtholz. In diesem Fall ist es Walnuss. Doch das hat nicht nur ästhetische Gründe. Vielmehr sorgt das Material für das gewisse Mehr an Klang. So ist das Holz selbstdämpfend und stabil. Es eliminiert unerwünschte Vibrationen. Das wiederum soll für eine sehr detaillierte Wiedergabe mit dem gewissen Extra an Wärme sorgen. Herzstück des Kopfhörers ist der 50 Millimeter messende, dynamische Treiber (Nano-fibre/paper diaphragm). Näheres zu dieser interessanten FreeEdge-Treibermembran jedoch im nächsten Absatz. Die Impedanz vom AH-D7200 liegt bei 25 Ohm. Die Empfindlichkeit gibt der Hersteller mit 105 dB/mW an. Der Kopfhörer kann also auch an nicht ganz so leistungsstarken Kopfhörerverstärkern, wie wir sie in den meisten Smartphones und Tablets finden, ordentlich laut betrieben werden. Seine maximale Leistungsaufnahme liegt bei 1.800 mW. Der Frequenzgang sucht mit5 Hz bis 55 kHz seines Gleichen.
Nanofaser für die Membran
Im Inneren der hölzernen Ohrmuschel arbeitet eine 50 Millimeter messende FreeEdge-Treibermembran. Sie ist aus einem sehr robusten und dabei extrem leichten Nanofasermaterial gefertigt. Dieses lässt äußerst präzise Membranbewegungen mit minimalster Verzerrung zu. Daneben ist es selbstdämpfend und löscht somit unerwünschte Resonanzen aus. Zusätzlich ist die Membran des Treibers sehr weich eingebettet. Das ermöglicht es ihr, sich leicht und ohne Verbiegungen zu bewegen. Nach der Auffassung von Denon führt das zu einem absolut reinen Klang.
Tragekomfort
Bevor wir uns den Klang der neuen Denon gönnen, schauen wir, ob der Tragekomfort genauso gut ist, wie es die Optik verspricht. Nun ist natürlich jeder Kopf anders und wo es bei dem Einen drückt, spürt der Andere gar nichts. Die AH-D7200 sind wohl aber wohl für fast jede Kopfform die richtige Wahl. Sie stülpen sich angenehm weich über die Ohren und fassen den Kopf fest aber nicht zu kräftig ein. Der Bügel ist wirklich gut gepolstert und wird wohl nur bei sehr empfindlicher Schädeldecke gespürt. Insgesamt sitzt der Kopfhörer genauso gut, wie er aussieht und das trotz seines hohen Gewichts von knapp 385 Gramm. Nur schnelle Kopfbewegungen mag er nicht. Da kann er schon mal verrutschen. Umgebungsgeräusche schirmt der Denon sehr gut ab. Die Schritte des Partners oder der Partnerin durch das Wohnzimmer sind nicht hörbar. Den Fernsehton in Zimmerlautstärke lässt er kaum ans Ohr.
Denon AH-D7200 – ein echter Klangkörper
Eine Warnung vorweg: Es kann ein Fehler sein, den bisherigen Lieblingskopfhörer im Vergleich zum AH-D7200 zu hören. Das musste einer unserer Tester schmerzlich feststellen. Warum? Der besagte Lieblingskopfhörer war für ihn wirklich ein echtes Referenzmodell, an dem er nichts zu meckern hatte. Viele Jahre begleitete ihn der teuer gekaufte Kopfhörer. Nun, nach dem Vergleich zum Denon will er ihn gar nicht mehr aufsetzen. Der Klangunterschied war nicht nur minimal, sondern mehr als deutlich. Der Denon AH-D7200 zaubert ein Sounderlebnis, was wirklich beeindruckend ist.
Bei klassischer Musik baut sich wahrhaft der Konzertsaal vor dem geistigen Auge auf. Jeder einzelne Musiker ist ortbar, jedes Instrument zu hören, das Knacken der Stühle unter dem Gewicht der Musiker – einfach alles ist da. Die Mitten sind so wunderbar präzise und dabei warm und weich. Ein wirklich kraftvoller, aber nie nervender Bass liefert jedem Ton das Fundament und strahlende Höhen erhellen den feingliedrig konstruierten Stereoraum. Dieser Klangeindruck bleibt bei jeder Musikrichtung zurück. Ob wir Pop hören, Jazz oder Rock. Selbst bei Techno schafft es der Denon AH-D7200, den doch meist sehr aggressiven Klang formvollendet zu veredeln. Er macht ihn sogar richtig hörenswert, ohne ihn zu verfälschen.
Weitere Informationen unter: www.denon.de
Bildquellen:
- Die Anschlüsse des Denon AH-D7200: Bild: Auerbach Verlag
- Innenseite des Denon AH-D7200 Kopfhörerbügels: Bild: Auerbach Verlag