B.M.C. Audio Arcadia Lautsprecher

Test: B.M.C. Audio Arcadia – Ziel erreicht

Technik

Falls Sie sich schon gefragt haben, was das denn für ein ominöser, schwarzer Kasten neben dem Lautsprecher ist, das ist nicht die Batterie, das ist kein Podest, nein, das ist die Frequenzweiche. Ja, das haben Sie richtig gelesen. Es handelt sich dabei um eine externe Frequenzweiche. Das hat den Vorteil, dass sie einfach zu tauschen ist, falls man aufrüsten möchte, außerdem ist sie so keinen akustischen Druckveränderungen im Lautsprecher ausgesetzt, was den Resonanzraum für diesen vergrößert. Dafür stellen wir uns gerne auch noch eine zweite oder dritte Kiste hin. Angeschlossen werden die Frequenzweichen über mitgelieferte Speakon-Kabel. Ganze 17 Kilogramm bringt alleine eine Frequenzweiche auf die Waage. Wir geben Ihnen an dieser Stelle kurz Zeit zu überlegen, wie viel wohl das ganze Setup wiegt… und lösen auf: 214 Kilogramm. 90 Kilogramm pro Lautsprecher. Das hat seinen Grund vor allem in der Auswahl und Kombination von Materialien und die sind Candeias besonders wichtig. Nicht irgendwas einkaufen, sondern auf höchstem Niveau selber entwickeln und bekannte Grenzen überwinden. So sind viele seiner Produkte – auch die Arcadia – so erfolgreich, weil viele Eigenentwicklungen verbaut werden. In diesem Fall sind zum Beispiel die Membranen der Töner zu erwähnen, welche aus einer mehrschichtig verleimten Kevlar-Wabenstruktur bestehen und dadurch sowohl leicht, als auch enorm steif sind.

B.M.C. Audio Arcadia Lautsprecher Tieftöner
Die Bögen um den Tieftöner der Arcadia geben der Box nicht nur ihren Namen, sondern sind gleichzeitig Resonanzraumerweiterung

Diese perfekten Ausgangs- und Rahmenbedingungen für die Schallerzeugung werden noch gesteigert, benutzt Candeias nicht nur einen, sondern teilweise mehrere Neodym-Magneten, alleine beim Tieftöner sind es 6 Stück. Dass die imposanten Türme aber nicht nur Bässe zaubern können, sondern auch seidige Höhen haben, die wie ein tropischer Wasserfall lauwarm über den Rücken perlen, ist maßgeblich den AMT-Hochtönern zu verdanken, welche, wie hätte es anders sein können, ebenfalls von Neodym- Magneten angetrieben werden. Zusammen ergeben die acht Töner auf drei Wegen eine Klangbatterie, die für ihre Komplexität erstaunlich homogen klingt. Es fällt schwer, Übergangsfrequenzen auszumachen und überhaupt ist es schwer den Lautsprecher als Gerät zu orten. Gemessen an seiner Größe von über 1,20 Meter, wirkt er akustisch eher so, als wäre er nicht da – Magie pur. Dazu trägt auch das verwendete Material für den Lautsprecherkörper bei. Hier wurde nicht einfach ein Holz furniert, oder irgendwelche billigen Tricks verwendet, sondern es handelt sich um einen exklusiven Materialmix. Dieser besteht aus unterschiedlich gekörnter Keramik, basierend auf Aluminium-Oxid gebunden in einem Acryl-Harz. Wir haben also eine interne Struktur, die von Haus aus keine Resonanzen mitbringen kann und die noch dazu super-steif und schallableitend ist. Die Verwendung eines Keramik-Compounds hat außerdem den Vorteil, dass der Lautsprecher gegenüber Humidität und Thermik absolut unempfindlich aufspielt. Das Gehäuse ist quasi aus einem Guss, da sich die einzelnen Bestandteile erst bei Fertigung einer chemischen Verschweißung unterziehen. Das kommt der Bauform entgegen, es handelt sich nämlich um ein geschlossenes System, was aber bei der vorhandenen Membran-Power keine Abbrüche im Frequenzgang erwarten lassen sollte. Vielmehr freuen wir uns auf spektakuläre Dynamik und feine Räume und Transienten.

B.M.C. Audio Arcadia Lautsprecher Membran
Schön zu erkennen ist die Kevlar-Waabenstruktur. Würde man die Membran aufschneiden, bestünde sie aus mehreren Schichten

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Bildquellen:

  • B.M.C. Audio Arcadia Hochtöner: Bildrechte beim Autor
  • B.M.C. Audio Arcadia Terminals: Bildrechte beim Autor
  • B.M.C. Audio Arcadia: Bildrechte beim Autor