Arakas Akustik Spiegel Workshop Ratgeber Test

HiFi Workshop: Arakas Akustik-Spiegel und Bass-Transformer

Arakas setzt mit seinen innovativen Akustik-Lösungen genau dort an, wo es schwierig wird: Dem Raum. Gelingt es André Grunewald, dem sympathischen Tüftler aus dem Erzgebirge, das Beste aus den Schalleigenschaften unseres Hörraums herauszuholen? Was sind das für akustische Spiegel? Wie arbeitet ein Bass-Transformer und was kommt eigentlich nach High-End? Wir nehmen Sie in diesem Raumklang-Workshop mit auf eine Reise in die Welt der Akustik.

Spieglein, Spieglein…

Wer von uns das Glück hat, durch einen künstlerischen Schaffensprozess mit der Welt in Verbindung zu treten, muss ab einem gewissen Punkt loslassen können. Die Kunstschaffenden beseelt vom schöpferischen Geist des Eros – dem Thanatos zum Trotz – entwerfen rauschhaft eine eigene Welt, die doch nur Mimikri eines übergeordneten Zusammenhangs ist. Doch ab einem gewissen Zeitpunkt gehört ihnen ihr Werk nicht mehr. Die Deutungshoheit wurde an das staunende Publikum – von der kundigen Fach-Jury bis hinunter zum hörigen Klatschvieh – letztgültig abgegeben.

André Grunewald ist Erfinder der smarten Audio-Tools, die er unter „Arakas“ vermarktet.

Ein gutes Beispiel für diese These ist die Rezeption von luxuriösen High End Lautsprechern – oder der Musik überhaupt. Erinnern wir uns beispielsweise an die Produktion der KORE des dänischen Lautsprecher-Spezialisten Dali. Über 10.000 Entwickler-Stunden stecken in diesem wahrhaften Kunstwerk der Beschallungs-Technik.

Nur zum Vergleich – das entspricht in etwa der Länge an Zeit, die Sie zum Üben benötigen, um das Konzert-Niveau eines Jazz-Gitarristen zu erreichen. Nur die Zeit – Talent und Esprit sind bei dieser Rechnung ganz außen vor.

HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Nimmt sich ausführlich Zeit für die Aufstellung und Einrichtung der Akustik-Spiegel: André Grunewald von Arakas.

Akustik Spiegel: Geheimtipp der Mitteldeutschen HiFi-Tage

Das heißt, selbst wenn Sie genial und gewissenhaft wie Dali vom Reißbrett aus ihren Deluxe-Lautsprecher für 80.000 Euro konzipieren: eine Variable der Gleichung muss dabei stets eine Unbekannte bleiben. Die Rede ist naturgemäß vom Raum, in dem Sie Ihre Lieblingsmusik über eine HiFi-Anlage genießen.

Und genau bei dieser großen Unbekannten setzt die ausgetüftelte Produktpalette von Arakas an. Gründer und technologisches Mastermind André Grunewald hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, dem ganz persönlichen Audio-Erlebnis noch eins drauf zusetzten. „Sozusagen noch die Kirsche auf das Sahnehäubchen zu setzten“, wie sich der Entwickler gerne selbst im charmant-sächsischen O-Ton vernehmen lässt.

HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Mithilfe der Skalenschablone lassen sich frühere Ausrichtungen reproduzieren. (Bild: Arakas)
HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Kleinste Änderungen der Spiegelausrichtung verändern den Klang deutlich. (Bild: Arakas)
HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Die Oberfläche der Spiegel besteht aus einem langjährig erprobten Materialmix. (Bild: Arakas)

Schon auf den Mitteldeutschen HiFi-Tagen 2022 waren die formschönen akustischen Spiegel und futuristisch anmutenden Basstransformer die heimlichen Stars der Audio-Messe in unserem Verlagshaus in Leipzig. Da waren sich sowohl die Besucher, Fachhändler und auch unsere Pressekollegen allesamt einig.

Das war rückblickend recht ungewöhnlich, handelt es sich bei den Produktlösungen von Arakas schließlich nicht um handverlesene HiFi-Elektronik oder sündhaft teure Schallwandler, sondern um – salopp gesagt – schnödes HiFi-Zubehör.

Doch der Wow-Effekt war im Vorführraum von Arakas wohl am Größten und Grunewald hat astrein abgeliefert, wie man so schön neudeutsch sagt.

HiFi Tage Leipzig Arakas Workshop Andre Grunewald Spiegel
Highlight auf den HiFi-Tagen in Leipzig: Die Vorführungen von André Grunewald von Arakas. (Bild: Eik Hentschke)

Wir wollten die Akustikprodukte von Arakas gern auch ausführlicher beleuchten, das hatten wir bereits weit vor den MDHT mit dem „HiFi-Tuner“ aus dem Erzgebirge ausgemacht. Mit Beginn des neuen Jahres hatten wir nun endlich die Gelegenheit, einem exklusiven Workshop von André Grunewald höchstpersönlich beizuwohnen und somit alles Wissenswerte über seine kleinen Raumklang-Wunderwerkzeuge aus erster Hand zu erfahren.

Akustik Workshop mit Arakas: Der Meister kommt zu Besuch

Schon beim übersichtlichen Aufbau der akustischen Spiegel in unserem Testlabor wird das dahinterstehende Prinzip recht deutlich. Der Schall, der das Chassis des Lautsprechers verlassen hat, wird durch geschickte Ablenkung länger im Ohr oder besser gesagt im Raum behalten.

Den Weg hin zum perfekten Raumklang bezeichnet der sächsische Visionär salopp als „Spiel“. Und so nimmt es nicht Wunder, dass uns der Aufbau – oder vielmehr die Feinjustierung – der akustischen Spiegel von Arakas auch recht spielerisch von der Hand geht.

HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Ein rückwärtig angebrachter Spiegel sorgt für eine Erweiterung des Hörraumes bzw. Auflösung seiner Grenzen.
HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Die rückwärtigen Spiegel müssen exakt auf den Hochtöner ausgerichtet werden – dabei hilft Lasertechnik.

In der Sache werden die Arakas Akustik-Spiegel auf den Lautsprechern on-top platziert. Die akustischen Spiegel bestehen aus einem Edelstahl-Fuß, der mit einer schweren Kugel formschön abschließt. Einer Brücke, die sowohl zum Stand als auch zur Kalibrierung dient.

Hinzu kommt ein rundes Hauptelement, dem sogenannten Spiegel. Dieser ist mit glitzernden, edlen Mineralien auf schwarzmatter Oberfläche beschichtet ist. Das mag für den Laien auf den ersten Blick ausschauen wie simples Schleifpapier aus dem Baumarkt. Doch weit gefehlt!

HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Grunewald bei der Ausrichtung eines hinteren Spiegels auf den Hochtöner.

Die edlen Mineralien besitzen optimale Schalleigenschaften, da sie sowohl als Absorber, als auch als Diffuser fungieren. Der Spiegel selbst ist leicht und aus einem kunststoffartigen Material beschaffen, was besonders gut und schnell in Schwingung gerät – also einen hohen Attack hat. Zudem – und das ist nicht weniger wichtig – hört das verwendete Material ebenso schnell auf zu schwingen.

Der Klangraum… unendliche Weiten

So individuell die editorischen Erfordernisse an die sächsischen Klangformer durch den jeweiligen Raum auch sein mögen, die Modi der akustischen Spiegel und futuristischen Grunewald Basstransformer aus dem Hause Arakas sind schier unendlich. Dabei hat die jeweilige Ausrichtung der Absorber/Diffuser und Basstransformer direkte Auswirkungen auf den gewünschten Raumklang. In Realität und Erfahrung überführt, stellt sich das Ganze nunmehr wie folgt dar:

Nachdem André Grunewald zwei akustische Spiegel auf unseren Nubert Nuvero 170 Referenz-Lautsprechern platziert, die wir mit dem Rotel RA-1592 betreiben, bemerken wir sofort einen positiven Effekt. Der über TIDAL zugespielte Titel „Pilot Jones“ von Frank Ocean, von seinem Debüt-Album „Channel Orange“ wirkt sofort aufgeräumter, detailreicher sowie im Habitus geschmackvoll aufgewertet.

Ungläubig richten wir die Frage an den Entwickler, ob der vielschichtige Track präsenter geworden sei. Grunewald bestätigt zufrieden das Gehörte und fordert uns auf, die akustischen Spiegel symmetrisch nach außen zu drehen.

Arakas: Noch mehr Möglichkeiten

Der Effekt ist verblüffend: Zu der smarten, nebst wohlklingenden Kompression – das Signal wird verdichtet und im Pegel leicht angehoben – kommt eine bemerkenswerte Erweiterung der Klangbühne hinzu. Der Raum wird wie beim Zumischen eines digitalen Stereo-Spread-Effektes breiter – nur geht es bei Arakas im besten Wortsinne analog zu.

Richten wir die akustischen Spiegel von Arakas hingegen nach innen aus, wird der Schall zielsicher in Richtung Hörposition im Stereo-Dreieck gelenkt. Verändern wir die Höhe der Spiegel, modulieren wir „spielerisch“ den Frequenzbereich des Hochtöners. Ist in Relation zum Raum und Hörgewohnheiten die optimale Position gefunden, verwandelt sich der sogenannte Sweet-Spot wie von Zauberhand in ein Sweet-Field.

HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Im Workshop testeten wir die Spiegel mit verschiedenen Lautsprechern, wie hier mit den Bowers & Wilkins 704 S3 Standlautsprechern.

Während wir noch dem Spannungsverhältnis von Frank Oceans Auto-Tune-Falsett, über die hypnotischen Weiten des Melodie-Synthies, bis in die tiefsten Tiefen des wuchtigen Sub-Basses nachsinnen, macht sich Meister Grunewald schon an die nächste Stufe der Raumklang-Modifikation.

Mit einem Justierungs-Laser richtet der Arakas-Entwickler die formschönen Absorber/Diffuser präzise auf den Hochtöner der Nuvero 170 aus. Wie durch den Einsatz von Magie scheinen sich die Grenzen unseres Hörraums aufzulösen. Hinter uns öffnen sich klangliche Weiten, ohne dabei die Komposition zu verzerren.

Doch haben wir es hier weniger mit Magie, als mit beinharter Physik zu tun?

Ein anspruchsvoller Mix

Im redaktionellen Eifer wechseln wir indessen den Track und gleiten in die Soundtiefen des Ausnahme-Produzenten Daniel Lanois. Andächtig goutieren wir den Titel „Deconstruction“ von seinem Album „Goodbye to Language“ während André Grunewald einen weiteren Spiegel – diesmal direkt vor uns – platziert.

Sofort wirkt das Klangbild im Sweet-Field nuancierter und dabei angenehm lebendig. Üppige Soundmonumente aus Pedal-Steel und Reverb getragen von atlasartigen Bass-Pedaltönen hinterlassen ein angenehmes Kribbeln auf unserem Rücken.

Kein einfacher Mix, den der Altmeister Lanois hier präsentiert. Brachiale Frequenzwucht im flimmernden Stereo-Paning. Für die Arakas-Spiegel jedoch kein Problem. Jedes Instrument ist im Mix klar verortet und wird zudem auf der Stereo-Bühne perfekt „ausgeleuchtet“.

Mit der wiederum spielerischen Installation des vierten Spiegels – etwas höher über dem dritten frontseitig applizierten – wird das Klangbild tatsächlich in die Höhe gezogen. Ein bemerkenswerter Effekt, dem wir andächtig gebannt auf das, was doch kommen mag, nachsinnen. André Grunewald schreitet derweil in seiner Präsentation voran.

Die Welt des Low-End – Grunewald Bass Transformer

Zu guter Letzt präsentiert uns der Erfinder und Begründer von Arakas noch seine geheimnisvoll anmutenden Grunewald Bass Transformer. Dabei handelt es sich um schneckenartige Konstruktionen, auf denen zwei anachronistisch anmutende Hörmuscheln im Stil eines Grammophons die Enden beidseitig abschließen.

HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald

Durch die minimal invasive Verbindung mit der Wand des Hörraums entsteht eine immens große – gedoppelte – Resonanzfläche. Die dabei noch recht futuristisch und dennoch formschön daherkommt.

Auch hier geht es in der Sache um eine sinnvolle Verlängerung, respektive Modulation des Schallweges. Der Klang wird in anderen Worten möglichst lange im Hörraum und somit im perzeptiven Verhältnis zum Ohr gehalten.

So ist es für André Grunewald von Arakas kein Problem, selbst aus der schwierigsten Räumlichkeit das absolute Maximum in Sachen Sound herauszukitzeln oder aber optimale Raum- und Komponenten-Infrastruktur in ungekannte Höhen zu katapultieren.

Zugegeben, der monetäre Einsatz mit rund 1.300 Euro pro Komponente erscheint auf den ersten Blick recht üppig.

Allerdings haben wir es mit den akustischen Spiegeln von Arakas mit den wirkmächtigsten Raumklang-Designern zu tun, die uns in unserer redaktionellen Karriere bisher untergekommen sind. Und wir sind nun wahrlich keine Greenhorns mehr.

HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Flexible Ausrichtung: Das obere Horn des Grunewald Bass Transformers lässt sich entsprechend ausrichten.
HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Auch auf der Unterseite der Transformer ist ein Horn angebracht.

Fazit Akustik-Spiegel und Basstransformer:

Die akustischen Spiegel und Basstransformer aus dem Hause Arakas sind wie ihr Erfinder André Grunewald echte Unikate aus dem Erzgebirge. Selten haben wir so wirkmächtige und formschön elegante Audiotools präsentiert bekommen. Selten war die Funktion eines Produktes so klar und wirklich hörbar. Ein echter Geheimtipp für 2023 und darüber hinaus.

Ausstattung:

Allgemein
GeräteklasseHiFi-Zubehör
PreiskategorieOberklasse
HerstellerArakas
ModellAkustik-Spiegel & Grunewald Bass Transformer
Preis (UVP)ab 1.300 Euro
Maße22 × 36 × 22 cm
Informationenwww.arakas.de

Interview mit André Grunewald von Arakas

Weitere spannende Hintergrund-Informationen zum Arakas-Erfinder sowie alles Wissenswerte und interessante zur Produkt-Palette erfahren Sie in unserem großen Exklusiv-Interview mit André Grunewald. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Weiterlesen und verbleiben mit großem Lob an Arakas und einer klaren Kaufempfehlung.

Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald Patrice Lipeb Interview
Fachgespräch im Hörraum vom Auerbach Verlag: AUDIO TEST- & Likehifi.de-Redakteur Patrice Lipeb (l.) im intensiven Austausch mit Arakas Entwickler André Grunewald.

Herr Grunewald, wie sind Sie auf die Idee gekommen, die Arakas Akustik-Spiegel sowie die Absorber/Diffusoren, respektive Grunewald Basstransformer zu entwickeln?

Als Ingenieur versucht man, an die Ursachen ranzugehen. Der Grund für unseren gewünschten „Lärm“ im Wohnzimmer sind Lautsprecher. Also versuchte ich, diese zu verbessern, indem ich im Inneren ein mechanisches Dämpfungsteil verbaute. Das Ergebnis war unbrauchbar. Ein Ergebnis eben – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bevor ich das Teil wegwerfen wollte, kam mir die Idee, es auf den Lautsprecher zu stellen.

Da passierte auch nichts. Dann habe ich es mit Lochbandfüßchen schräg und über die Vorderkante auskragend aufgestellt. Tja, und da war was. Etwas Positives, Angenehmes und spielerisch Einsetzbares. Da begann etwas aufzuleuchten…

Der Rest waren etwa 10 Jahre dauernde Wiederholungen und Änderungen verschiedenster Parameter: Materialien, Materialstärken, Oberflächen, Geometrien, Skalierungen, Fertigungstechnologien. Jede Herausforderung brauchte eine Antwort. Schritt für Schritt. Die Spiegel sehen ziemlich einfach aus, sind in der Summe jedoch komplex.

Die Basstransformer haben mich sechs Jahre lang beschäftigt. Bass ist ja im Hörraum das Thema. Und so begann ich, mich zu informieren. Wie funktionieren Helmholtz-Resonatoren? Kann man die aus Röhren bauen und sogar abstimmen? Warum „rollt“ der Bass in bestimmten Räumen und in manchen nicht? Mit den Transformern kann man nun im Hörraum mit Basswellen „spielen“ statt sie nur zu absorbieren: Das ist einzigartig!

Was hat Sie in diesem Zusammenhang inspiriert?

Einen entscheidenden Hinweis fand ich an einem Kanal: immer wenn ein Schiff durchfuhr, wurde es an den Rändern weiß. Da schwang sich die Welle bis zum Totpunkt hoch und lief als weißes Leuchten am Kanalufer entlang. Entlanglaufende Schallwelle an der Wand… Flüstergalerie. Bingo! Könnte man da nicht… Wenn ich auf so einer Spur bin, werde ich zum Schweißhund!

Naja, und dann das Übliche: Testmuster bauen, Oberflächen variieren, Hörproben. Dann kommt oft Eines nach dem Anderen dazu. Die Ideen „perlen“ dann. Manchmal liegen Stunden, manchmal Tage, manchmal Wochen dazwischen. Aber sie kommen, ich kann mich da ziemlich gut drauf verlassen. Klingt vielleicht merkwürdig, aber die Ideen werden mir „gegeben“. Sie werden mir nicht geschenkt – ich muss mich manchmal ziemlich quälen.

Mit wem arbeiten Sie zusammen?

Mit meinen Zulieferern. Die müssen das exakt so machen, wie ich mir das vorstelle. Keine Spielräume. Manche wollen mich verstehen – das ist ja eigentlich auch gut so. Aber schon bei der Frage: „Was soll denn das werden?“ sage ich: Ach lass mal. Wie soll ich darauf antworten, wenn ich für die Dinge noch gar keine Bezeichnung habe? Ansonsten arbeite ich allein. „Sei allein, das ist das Geheimnis der Erfindung; sei allein, wenn Ideen geboren werden.“ sagte schon der Große Nikola Tesla.

HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Noch ein Prototyp: Diese „Krone“ wird auf die Chassis aufgebracht und lenkt den Schall gezielter zum Hörer. Bei den Lautsprechern arbeitet Grunewald übrigens mit der Entwickler-Legende Joachim Gerhard (u.a. Suesskind Audio) zusammen.

Sie produzieren selbst in absoluter Eigenregie im Erzgebirge. Ist das hinsichtlich der omnipräsentem Globalisierungstendenzen überhaupt zeitgemäß?

Die Globalisierungstendenzen erleiden ja gerade ziemlichen Schiffbruch. Globalisierung bedeutet lange Transportketten. Funktionieren die, ist alles gut. Wenn nicht, gibt es Probleme wie jetzt gerade. Zuverlässige Partner – vor Ort, in Deutschland oder relativ nah – waren und sind immer zeitgemäß. Eine freundliche Mail, ein anregendes Telefonat, ein Schwatz an der Werkbank – das tut gut, bringt zusammen und vor allen Dingen voran.

HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Der sympathische Akustik-Tüftler Grunewald hat sichtlich Freude bei seinen teils verblüffenden Vorführungen und erklärt seine Entwicklung gern bis ins Detail.

Was macht speziell die Arakas Spiegel so besonders?

Vielleicht mit den Worten von Wolfgang Saul, einem Händler aus Nordrhein-Westfalen (www.audiosaul.de): „Merkwürdig: Ich höre jetzt meine kleinste Anlage mit Deinen Spiegeln. Und ich habe das Gefühl, das mir absolut nichts fehlt“. Das ist es. Zwischen Musik und Genuss steht nichts mehr. Nur noch hören und komplett aus der Zeit herausfallen…

HiFi Workshop Arakas Akustik Spiegel und Bass Transformer André Grunewald
Das Material macht’s: In diesem Prototypen kommen Edelsteine zum Einsatz. Bei finaler Marktreife folgt die Vorstellung hier bei uns im Print- und Onlinemagazin.

Was können Sie uns über die verwendeten Materialen der smarten High-End-Audio Tools im Ganzen erzählen – speziell über die Oberflächen?

Alle Materialien sind extrem speziell. Da komme ich im Baumarkt wirklich nicht weiter. (lacht). Außerdem ist es die Kombination aus Allem, was den Erfolg bringt. Die aktive Seite ist rau, da war die Materialauswahl ziemlich aufwändig. In der „Terra-Mineralia“ Freiberg, einer sehenswerten Mineralienausstellung, wurde ich schließlich fündig. Ausgerechnet in der Experimentalecke für Kinder! Ja, ich bin ein Spielmatz und pflege diese Eigenschaft sorgfältig!

Welche Erfahrungen machen Sie, wenn Sie mit Ihren innovativen Upgrades an Audio-Hersteller herantreten?

Ursprünglich war ich der Meinung, dass die Branche unglaublich innovativ ist. Und wenn da einer mit etwas Neuem um die Ecke kommt, dass da alle vor Begeisterung umfallen. Irrtum, Herr Ingenieur! Aber heute bin ich froh über diese Ahnungslosigkeit. Sonst gäbe es meine Angebote nicht. Deshalb ist es für mich auch so wichtig, öffentlich zu präsentieren. In meine Vorführungen kommen nach und nach auch die Fachleute. Da scheint sich was rumzusprechen…

Derzeit entwickeln sich auch Exzellenz-Partnerschaften. Da finden sich Menschen, die dieselbe „Klangprägung“ haben und miteinander gut können. Klang und Harmonie gehören zusammen – eine Binsenweisheit.

Herr Grunewald, vielen Dank für das Gespräch.

Webseite: www.arakas.de

Anmerkung: Dieser Artikel erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 02/2023

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Bildquellen:

  • Arakas_Akustik_Spiegel_Workshop_Test_01: Auerbach Verlag