Nina Chuba Glass Review

Musik: Nina Chuba – Glas (Jive Records)

Nina Chuba hat einen super Start in die deutschen Musik-Charts hingelegt. Nach „Wildberry Lillet“ steht der Hype um sie. Wir haben in ihr erstes Album „Glas“ reingehört.

Nina Chuba: Früher Norddeutschland heute Berlin

Es ist ihr erstes Album, bewirkt aber schon Aufsehen darum, als wäre sie seit Jahrzehnten im Geschäft. Gemeint ist Nina Chuba. Mit „Glas“ möchte die aus dem norddeutschen Ort Wedel stammende Newcomerin zeigen, wie vielseitig sie ist und dass sie Genre-Grenzen einen Strich durch die Rechnung machen wird.

Inspirationen für das erste Album

Deutlich wird es einmal, wenn man sich Ninas Chubas Vorbilder anschaut. Dass Peter Foxx und Doja Cat nicht eine Sache, außer die Liebe zur Musik gemeinsam haben, ist gewiss. So ist von Reggae, zu elektronischen Beats, bis hin zu Pop und ein wenig Rock alles für das Hörer-Herz dabei. „Glas steht für etwas Starkes, Beständiges… gleichzeitig hat es auch etwas Transparentes und Zerbrechliches.“ Teilt sie im Februar 2023 dem SWR in einem Interview für „DASDING“ mit.

Eine Single schlau veröffentlicht

Mit diesen Attributen kann die 24-jährige sich sehr gut identifizieren. Das Steckenpferd des Albums ist die Erfolgssingle „Wildberry Lillet“. Nina Chuba hat den Song bereits letztes Jahr im August veröffentlicht und bis dato über 97 Millionen Aufrufe auf Spotify erreicht. Sie kommt einfach wahnsinnig gut mit ihrer deutschen Musik an – auch wenn dies nicht immer ihre Intention war

Nina Chuba: Doch keine Schauspiel Karriere?

Angefangen hat Nina Katrin Kaiser, ihr bürgerlicher Name, tatsächlich mit englischen Texten, wozu auch zwei EPs im Vorfeld zählen. Zudem konnte man sie in jungen Jahren in der Erfolgsserie „Die Pfefferkörner“ vor der Kamera entdecken. Der alten Nina den Rücken kehrend, erinnern ihre Texte jetzt vielmehr an die früheren Seeed Stücke, kein Wunder bei dem Vorbild.

Hier geht es zum Video „Ich hass dich“ von Nina Chuba mit Chapo 102

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Glas: Soundcheck

Alle Ziele stehen auf Neuanfang: „Schmeiß‘ weg, was ich nicht mehr brauch‘. Highspeed, keiner hält mich auf.“ heißt es in „Mangos mit Chili“. Daher strotzen die Songs „Solo“, „Freitag“ und „Tracksuit Velour“ vor Selbstsicherheit, Teamliebe und guten Tour-Zeiten auf entspannten Dancehall-Beats.

Eine andere Seite zeigt uns Nina Chuba, die seit längerer Zeit mit Depressionen zu kämpfen hat, im Song „Glas“. Er sticht heraus, denn Nina positioniert sich auf einmal ruhig, gar verletzlich. Mit „Es bleibt immer, wie es war, ich trag Ohrringe aus Glas, damit du mich brechen kannst.“, zieht sie einem in den Bann der Traurigkeit, des Herzschmerzes.

Stimmlich sehr gut ausgearbeitet, hört man wenig von den Instrumenten, außer einem Piano und im Hintergrund verborgene Percussions. Die Diversität macht dieses Album aus und schafft den einzigartigen Charakter. Mal möchte man lostanzen, mal weinen.

Während man die Single „Glas“ noch zu verarbeiten versucht, folgt chronologisch der Song „Ich hass dich“, mit dem Rapper Chapo 102 (102 Boys), in dem man die komplett gegensätzliche Haltung vom Song davor ausmachen kann – Hass.

„Merkt denn niemand, was du sagst, ist alles Plastik? Ich glaub, ich hass dich, ist vielleicht ́n bisschen drastisch? Aber, ich hass dich.“, singen beide im Refrain, unterstützt von einigen akustischen Elementen mit poppiger Note.

Nina Chuba hat sich etabliert

Abschließend kann man sagen, dass Nina Chuba mit ihrem Debütalbum „Glas“ ganz klar bewiesen hat, dass sie kein „One-Hit-Wonder“ war und sein wird. „Glas“ wirkt rund, man sieht den roten Faden. Anfänglich mit frohen Songs startend, endet sie ihr Debütalbum mit traurig, zum Nachdenken anhauchenden Werken, wodurch man das Ganze wieder von vorn anfangen will.

Erschienen ist die Platte bereits am 24. Februar 2023 als 2LP Doppel-Vinyl und zum Streamen und Downloaden auf allen Plattformen.

Webseite: www.ninachuba.com

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Fazit
AUFNAHMEQUALITÄT
ATMOSPHÄRE
KULTFAKTOR
ANSPRUCH
3.8