Musik: Man Of The Woods – Back To Nature mit Justin Timberlake

Mit weltweit mehr als 32 Millionen verkauften Alben blickt Justin Timberlake auf eine beeindruckende Karriere als Teenie-Idol und Künstler zurück. Seine ersten großen Erfolge feierte er als Mitglied von *NSYNC. Welche Ziele kann ein Musiker noch haben, wenn er so viel erreicht hat? Nun, Timberlake war bei Auflösung der Band gerade einmal 21 Jahre alt. Kein Alter, um sich zur Ruhe zu setzen. Dass er auch als Solist Erfolg haben kann, beweisen drei Alben, diverse Filmrollen und eine Oskar-Nominierung. Aktuell scheint Timberlake, nach Verkaufszahlen, der erfolgreichste weiße Amerikaner im Popbusiness zu sein. Das soll sich auch mit der neuen Platte nicht ändern. 

Justin Timberlake entdeckt die Natur

In der Regel führt Erfolgsdruck dazu, an alt bewährtem festzuhalten. Nicht so in diesem Fall. Justin Timberlake wollte auf der neuen Platte den Sound traditioneller amerikanischer Rockmusik mit modernen musikalischen Einflüssen kombinieren. Passend dazu der Imagewandel. Mit neu entdeckter Liebe zur Natur wird der Superstar zum Naturburschen. Ganz auf sich gestellt, allein in den Wäldern – „Man Of The Woods“. 

Ist es das, wonach sich Timberlake gerade sehnte? Wie viele alternde Teenie-Stars sucht sicher auch er nach einer Identität als Erwachsener, die das Publikum akzeptiert. In vielen Augen bleiben die Mitglieder von Boygroups auch nach ihrem Ausscheiden bis in alle Ewigkeit mit der Band verbunden. Für die Künstler keine leichte Aufgabe, später solo ihre Qualitäten unter Beweis zu stellen. Allerdings gehört Justin Timberlake zu denjenigen, die bewiesen haben, dass es ein Leben danach gibt. 

Von jedem etwas

Um die Fans nicht völlig vor den Kopf zu stoßen, streift der neue Timberlake seinen jugendlichen Habitus auch als Waldmann nicht gänzlich ab. Und das ist gut so. Anstatt verkrampft nach neuen Ufern zu suchen, kreierte man eine auffällig unaufgeregte Platte. Die versprochene Anlehnung an klassisch rockige Weisen oder der Touch of Country ist stellenweise nicht zu überhören. Alles recht angenehm melodisch und gefällig verpackt. Von den einschlägigen Hits vergangener Tage hat sich der Künstler allerdings verabschiedet. Bye Bye Bye.