Bild: Sennheiser

Sennheiser HD 630VB: Mobiler Allrounder

Sennheiser HD 630VB: Die Bezeichnung „VB“ im Namen des Kopfhörers steht für „Variable Bass“. Wie der Name schon vermuten lässt, ist es möglich die Basswiedergabe der Kopfhörer zu verstellen. Na mal schauen, wie Sennheiser das gelöst hat.

Zunächst fällt uns auf, dass der Kopfhörer wie bereits der Sennheiser HD 25-1 II eine eher untypisch rechtsseitige Kabeleinführung hat. Sie verfügt über ein Inline-Mikrofon für die Benutzung des Headsets. Ein netter Bonus, der seinen Zweck erfüllt: Das Telefonieren gelingt beim ersten Versuch problemlos und die Stimmen der Gesprächspartner werden klar und deutlich wiedergegeben. Er ist mit den meisten gängigen Mobiltelefonen kompatibel. Die Bedienelemente auf der rechten Ohrmuschel umfassen die Bass- sowie Anrufsteuerung und einen iOS-/Android-Schalter.

Die Ohrmuscheln, Scharniere und Schieber sind aus hochwertigem Aluminium gefertigt. Der HD 630VB ist ein großer Kopfhörer mit Full-Size Ohrmuscheln, die ziemlich imposant sind. Für einen guten Tragekomfort sorgen sehr weiche Materialien der Ohrkissen, indem sie einen perfekten Sitz ermöglichen. Der Anpressdruck der Ohrpolster scheint beim ersten Probetragen genau richtig, denn der Kopfhörer drückt nicht und sitzt auch nicht zu fest, sodass eine gute Abschirmung von Außengeräuschen ermöglicht wird. Selbst nach längerer Tragezeit umschmeichelt er unsere Ohren. Die rechte Ohrmuschel hat eine flache Oberfläche und wird durch einen dunklen Kreis dominiert, der die Control-Tasten beherbergt. Praktischerweise hat er ein paar Tricks und Kniffe auf Lager, die die meisten geschlossenen Kopfhörer dieser Größe nicht haben. Zum einen lassen sich seine Hörmuscheln zusammenfalten und flach drehen, zum anderen haben die Scharniere am Stirnband eine angenehme Arretierung. Zum Zubehör gehören eine Tragetasche und ein Klinkenadapter von 3,5 mm auf 6,3 mm.

Sound-Qualität

Nun wollen wir auch endlich testen, wieviel Sound in dem Kopfhörer steckt und beginnen zunächst mit dem Komponisten Arvo Pärt. Der Künstler selbst erklärte einmal: „Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird.” Wir wollen nun ein paar mehr Töne testen und hören dafür den Titel „Tabula Rasa“, in dem er sein Zitat verdeutlicht. Die Höhen sind sehr deutlich, aber keinesfalls zu spitz wahrnehmbar und gehen zu keinem Zeitpunkt unter. Auch der höhere Aufschrei der Violine bleibt unaufdringlich und bietet mit den anderen Instrumenten eine ausgewogene Klangbalance, sowohl über Smartphone als auch über den Kopfhörerausgang der Stereoanlage.

Wir gehen weiter zu dem Titel „Burn the Whitch“ von Radioheads neuem Album „A Moon Shaped Pool“ das frisch am 8. Mai veröffentlicht wurde. Die einzelnen Instrumente lassen sich deutlich erkennen und orten. Auch bei hoher Lautstärke bleibt der Klang beständig und wird nicht verzerrt. Die räumliche Ausbreitung der orchestralen Instrumente wirkt schon zu Beginn sehr lebendig. Die Mitten klingen transparent und greifbar, gehen aber im Gesamtbild hin und wieder etwas unter.

Mithilfe des Bass-Drehreglers an der Ohrmuschel kann man seine individuelle Bassstärke einstellen. So hat man immer die Kontrolle, ohne jedes Mal das Abspielgerät zu verwenden
Mithilfe des Bass-Drehreglers an der Ohrmuschel kann man seine individuelle Bassstärke einstellen. So hat man immer die Kontrolle, ohne jedes Mal das Abspielgerät zu verwenden

Und nun zu dem eigentlichen Highlight: Der Bassregler hat  tatsächlich eine ausgeprägte Wirkung, die es erlaubt, unter 50 Hz zu gehen. Er zeigt dabei wenig Wirkung in Richtung der mittleren Frequenzen. Der Regler ist durch mehrere Indexpunkte einstellbar und liefert eine satte Bassverstärkung. Um die Wiedergabe und Impulsfreudigkeit des Bassbereichs unter Beweis zu stellen, ziehen wir das neue Album von Moderat (bestehend aus dem Musiker Apparat und dem DJ-Duo Modeselektor) in die Playlist. Die drei Berliner sind bekannt für ihren erschütternd wohligen Bass-Sound, mit dem sie auch auf dem diesjährig erschienenen Album mit dem simplen Namen „III“ nicht geizen. Der präsente Bassbereich wirkt stellenweise etwas scharf in Szene gesetzt, kann aber klirrstabil aufspielen. Er mag nicht den derben Punch haben, wie man es etwa von anderen Kopfhörern gewohnt ist, sondern reichert eher mit warmen, weichen Bässen an, die das Klangbild je nach Einstellung des Reglers mehr oder weniger stark dominieren können. Insgesamt kommt das Frequenzspektrum mit dem HD 630VB durch saubere Höhen und kräftige Tiefen gut zur Geltung. In den Mitten wirkt er manchmal etwas dünn, dafür aber im Bassbereich dominant, ohne auf die Ohren zu drücken. Auch mit verstärktem Tieftonbereich liefert er ein gutes Klangerlebnis.

weitere Infos unter: www.sennheiser.de

Fazit
Wiedergabequalität
92
Ausstattung/Verarbeitung
88
Benutzerfreundlichkeit
87
Preis/Leistung
90
Leserwertung11 Bewertungen
45
89

Bildquellen:

  • hd_630vb_special_angle_02_rgb_red: Bild: Sennheiser
  • hd_630vb_special_angle_01_rgb_red: Bild: Sennheiser