Nubert nuPro X-3000 RC Aktivlautsprecher & nuSub XW-700 Subwoofer Test Review

Test: Nubert nuPro X-3000 RC Aktivlautsprecher & nuSub XW-700 Subwoofer

Wenn ein 2.1-HiFi-System aus dem Hause Nubert zum Test in den Verlag kommt, ist klar, dass man sich als Testredakteur schon mal auf kellertiefen Subbass und den typischen, direkten Nubert-Klang freuen kann. Wir präsentieren im Test: die Kombi aus Nubert nuPro X-3000 RC Regallautsprecher (Aktivlautsprecher) und dem Nubert nuSub XW-700 Subwoofer.

Die neue Verbundenheit

Es gibt Familienzuwachs im Hause Nubert. Die Elektroakustik-Koryphäen aus Schwäbisch Gmünd ruhen sich keine Sekunde auf ihren verdienten Lorbeeren aus, sondern entwickeln die eigene Produktpalette unablässig weiter. So löst die neue aktive Nubert nuPro X-3000 RC ihre nun zum Auslaufmodell erklärte Vorgängerin, die Kompaktlautsprecher nuPro X-3000, mittelfristig ab. An Neuerungen wird das RC-Modell zum Beispiel mit einer via X-Remote App steuerbaren Raumkorrektur ausgestattet und darüber hinaus wurde auch die klangliche Abstimmung überarbeitet. „Le X-3000 est mort, vive le X-3000 RC!“, oder so in der Art. Sorry, unser Französich ist etwas eingerostet. Aber wir haben die jungen Wilden der nuPro-X-Serie ja nicht alleine im Test, sondern als 2.1-System zusammen mit dem Nubert nuSub XW-700 Subwoofer, der hier die klanglichen Eskapaden der beiden aktiven Kompaktlautsprecher sozusagen durch sonoren Tiefton-Support erden soll. Die Anwendungsmöglichkeiten für solch ein Setup sind sehr vielfältig und reichen von Gaming und Multimedia-Abwendungen, über Heimkino und Musikproduktion bis hin zu eben einfach „nur“ Musikhören.

Nubert Aktivlautsprecher nuPro X-3000 RC

Wir wollen zunächst mal die aktiven Kompaktlautsprecher nuPro X-3000 RC für sich betrachten. Sie ist das kleinste Modell der aktuellen nuPro X-Serie, aber deswegen sollte man die aktive 2-Wege-Bassreflexbox auf keinen Fall unterschätzen. In Sachen Verarbeitung können wir auf jeden Fall schon mal attestieren, dass die erwartete, hohe Qualität der nuPro- X-Modelle auch in der neuesten Inkarnation Fortbestand hat. Das aus resonanzarmer MDF gefertigte Gehäuse mit seinen zur Verminderung von Kantendispersionen, abgerundeten Ecken ist vielleicht nicht das abgefahrenste Designerstück, dass Sie diese Saison zu Gesicht bekommen werden, aber bietet eine moderne und funktionale Formsprache. Oder anders gesagt: uns gefällt es. Die matt-weiße Lackierung ist tadellos ausgeführt und wie zu erwarten, ist das natürlich nicht die einzige Farboption. So bietet Nubert die nuPro X-3000 RC auch in der anderen klassischen HiFi-Farbe an. Soll heißen: in Schwarz. Entfernt man die magnetisch haftende Frontblende, offenbart sich einem die Treiberbestückung unseres Testprobanden. Schönes Detail an dieser Stelle: auch bei abgenommener Bespannung ist der Hochtöner durch ein Gitter vor neugierigen Kinderfingern und auch erwachsener Tollpatschigkeit geschützt. Der Hochtöner selbst ist mit einer 25 Millimeter (mm) messenden Seidengewebekalotte bestückt und wird durch einen Tiefmitteltöner mit einer Polypropylen-Verbund-Membran mit einem Durchmesser von 148 mm ergänzt. Angetrieben werden diese durch zwei Class-D Endstufen, mit einer amtlichen Nennleistung von je 150 Watt (W). Der Fakt, dass für Hochtöner und Tiefmitteltöner der gleiche Typ Endstufe verwendet wird, sollte sich positiv aufs Phasenverhalten der Treiber zueinander auswirken. Der Frequenzgang der Nubert nuPro X-3000 RC Aktivlautsprecher wird mit 38 Hertz (Hz) bis 22 Kilohertz (kHz) angegeben und das mit einem Toleranzbereich von +/- 3 Dezibel (dB).

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Die Nubert nuPro X-3000 RC bieten eine Fülle an analogen und digitalen Schnittstellen.

Uns freut es ja immer wieder, dass Nubert zu den Herstellern gehört, die beim Datenblatt nicht rumpfuschen und wirklich brauchbare Angaben liefern. Oft wird der Toleranzbereich ja einfach verschwiegen, aber ohne sagt solch eine Frequenzgangangabe nicht viel aus. Aber wir driften ab. Wo die „kleine“ nuPro noch mehr in die vollen geht, ist in Sachen Konnektivität. Hier findet sich wirklich fast alles, was man sich an einer zeitgemäßen Aktiv-Box wünschen kann. Neben dem obligatorischen, analogen Line-Eingang mittels Stereo-Cinch-Buchse, wären hier je zwei koaxiale und optische Eingänge für digitale Zuspieler, ein USB-B-Anschluss für die direkte Verbindung zum Rechner und ein XLR-Input zu nennen. Letzterer kann nicht nur mit symmetrischen, analogen Signalen gefüttert werden, sondern auch via der professionellen, digitalen AES/ EBU Schnittstelle genutzt werden. Damit untermauert Nubert auf jeden Fall nochmal das „Pro“ in nuPro. Sämtliche digitalen Eingänge unterstützen übrigens Auflösungen bis zu 24Bit und 192kHz Samplingrate. Darüber hinaus sollen der Subwoofer-Ausgang via Cinch, sowie der Link-Out zur Verbindung zweier nuPro X Lautsprecher als Stereopaar hier nicht unerwähnt bleiben. Aber auch das war es immer noch nicht, denn ein aptX HD fähiges Bluetooth-Modul ist ebenfalls an Board. Und wo wir gerade beim Thema drahtlos sind: natürlich können die Nubert Regallautsprecher nuPro X-3000 RC auch mittels Nuberts hauseigenem Wireless-Standard X-Connect bespielt und verbunden werden, aber dazu später mehr. Einzig für Gaming und Heimkino wäre ein HDMI-Anschluss noch nett gewesen, aber der lässt sich mittels Adaptermodul für den USB-Anschluss nachrüsten. Kein Beinbruch also.

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Der Hochtöner der nuPro X-3000 RC Kompaktlautsprecher ist ein Modell mit einer 25 mm Seidengewebekalotte.

Nubert Subwoofer nuSub XW-700

Der nuSub XW-700 ist der kompaktere der beiden aktiven Subwoofer der nuSub-Serie. Nubert empfiehlt ihn entsprechend für kleinere Satelliten/Subwoofer-Systeme. Na dann passt das ja perfekt in unserem Fall. Und auch wenn es mittlerweile zu einem Klischee des HiFi-Journalismus geworden ist, aber man sollte hier auch nicht den Klang nach der Gehäusegröße beurteilen. Das wird spätestens klar, wenn man sich die untere Grenzfrequenz des nuSub XW-700 von 26 Hz vor Augen führt. Das ist nochmal ganze 12 Hz tiefer als die nuPro X-3000 RC alleine runter kommen. Die Bassreflexkonstruktion vom Nubert Subwoofer ist übrigens mit einem ausgewachsenen 20 Zentimeter Chassis bestückt. Das fällt nur nicht direkt auf, da der Tieftöner genauso wie die Öffnung des Bassreflexports nach unten zum Boden abstrahlen. Eine solche Downfiring-Konstruktion hat den angenehmen Effekt, dass sich der Subwoofer weniger problematisch in der Aufstellung gibt. Also was den Abstand zur nächsten Wand angeht, nicht in Bezug auf seine Anordnung relativ zu den anderen Lautsprechern. Als Endstufe kommt ein muskulöses, mit 180 W Nennleistung angegebenes Class-D-Modul auf Basis der Endstufen aus der nuPro-Serie zum Einsatz. Verbunden werden kann der nuSub XW-700 entweder über den mittels Cinch aufgelegten Line-Eingang, oder aber via X-Connect.

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Pegel und Grenzfrequenz können am Encoder des Subs eingstellt werden.

Mit ohne Kabel

Bedienen lassen sich unsere Nubert Testprobanden entweder am Gerät selbst, oder über die X-Remote App, die sowohl für iOS, wie auch für Android verfügbar ist. Den Nubert Aktivboxen nuPro X-3000 RC liegt darüber hinaus auch noch eine klassische Fernbedienung bei. Das Bedienfeld der X-3000 RC ist mit einem gut lesbaren Display und einem klassischen Steuerkreuz inklusive Bestätigungstaste zur Navigation des Menüs ausgestattet. Beim nuSub XW-700 Subwoofer fällt das ganze auf den ersten Blick spartanischer aus. Hier findet sich lediglich ein gerastert arbeitender Encoder mit LED-Kranz und ein Drucktaster, der zwischen dem analogen Line-Eingang und der Verbindung über Nuberts Audionetzwerk X-Connect umschaltet. Der Encoder schiebt jedoch gleich doppelten Dienst. Einmal als Pegelsteller und zum anderen kann man über ihn auch die obere Grenzfrequenz des Subwoofers bestimmen. Dazu muss man lediglich kurz den Encoder drücken und schon wechselt dieser seine Funktion. Was man gerade einstellt, erkennt man an der Farbe des LED-Kranzes. Ist dieser Grün, regelt man die Lautstärke, ist dieser Blau, legt man die Grenzfrequenz fest. Das funktioniert in der Praxis sehr komfortabel. Apropos Praxis: Zeit zum Aufbauen der 2.1-Anlage von Nubert. Das Schöne ist, dass man in diesem Setup direkt ab Werk die Möglichkeit hat, alle Geräte konventionell per Kabel zu verbinden, oder aber alle HiFi-Komponenten via X-Connect komplett kabellos zu verknüpfen. In beiden Fällen gibt es zwei, drei Kleinigkeiten zu beachten. Fangen wir erst mal bei den beiden nuPro X-3000 RC Aktivlautsprechern an. Wenn man diese, wie wir hier, als Stereopaar betreiben will, muss man festlegen, welche der beiden als Master fungiert und welche als Slave. Oder anders gesagt: über welche nuPro Lautsprecher Wiedergabepegel, Klangregelung, et cetera geregelt werden, während die andere diese Einstellungen schlicht spiegelt. Bei der Verbindung mittels Kabel vom Link-Out der einen X-3000 RC, zum koaxialen Eingang der anderen, wird die mittels Link-Out angeschlossene nuPro automatisch als Master konfiguriert. Bei der Verbindung über X-Connect muss man über die Einstellungen wls Master und wls Slave im Menü festlegen, welche Nubert Box welche Rolle übernimmt. Wenn man sich entschließt den Subwoofer via Kabel anzuschließen, muss an lediglich den Sub-Out des Masters benutzen. Das hat den Vorteil, dass das über den Sub-Out ausgespielte Signal entsprechend der Einstellung im Menü der X-3000 RC mittels Tiefpass gefiltert wird, sodass man diese Einstellung nicht separat am Sub vornehmen muss. Mittels Funkverbindung wird nämlich immer ein Fullrange-Signal übertragen, so dass in diesem Fall die Einstellung der Trennfrequenz nur am nuSub XW-700 erfolgen kann. In beiden Fällen sollte man natürlich auch die Wiedergabe der nuPros nach unten hin begrenzen. Diese Einstellung findet man im gleichen Menü-Unterpunkt wie die Trennzfrequenz des Sub-Out.

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Der nuSub XW-700 arbeitet nach dem Downfiring-Prinzip und ist mit einem Treiber mit einer 20cm Polypropylen-Verbund-Membran bestückt.

Boom und Snap

Nach kurzem Experimentieren mit der Trennfrequenz zwischen nuSub und nuPro landen wir bei 60Hz und leicht abgesenktem Pegel für den Sub. Das ist natürlich keine allgemeingültige Empfehlung, sondern funktioniert lediglich in unserem Hörraum, mit der von uns gewählten Anordnung der Lautsprecher (mit dem Subwoofer quasi an der Center-Position) am Besten. Oder besser gesagt: es gefällt uns so am Besten. Jetzt nochmal die für iOS und Android Geräte verfügbare Room Correction durchlaufen lassen, die ja ganz bewusst ausschließlich im Bassbereich arbeitet. Und tatsächlich tut sich hier noch etwas in Sachen Klarheit. Sehr cool. Und sehr einfach. So konfiguriert kommt der ganze Snap der flink aufspielenden X-3000 RC zur Geltung, während sich das erweiterte Low-End des Subwoofers homogen, kontrolliert und klar in das Klangbild einfügt. Falls der letzte Punkt vielleicht etwas unspektakulär klingt, wollen wir das mal anders ausdrücken. Einfach viel Bass, können viele Subwoofer. Präzisen und nicht künstlich aufgeblasen wirkenden Subbass stimmig zu den Satellitenlautsprechern ergänzen, ist eine ganz andere Zielsetzung, die der Nubert Subwoofer-Lautsprecher nuSub XW-700 hier mit Bravour erreicht. Die aktiven Regallautsprecher X-3000 RC sind mit ihren fokussierten Mitten und offenen Höhen dabei ein nahezu perfekter Partner. Das bringt natürlich eine ganze Menge Spielspaß, vor allem bei bassstarkem elektronischem Material, aber die Kombo macht auch mit Akustischem, Jazzigem, Orchestralem und allem übriegen genauso viel Laune. Überhaupt lässt sich der Gesamteindruck des Systems wohl am Besten als präzise und spielfreudig beschreiben. Wir legen als Hörbeispiel den Track „Revolution“ von Los Lobos Album Collossal Head auf. Direkt füllt das warme Low-End der unverschämt cool gespielten Basslinie den Raum. Die Snare klingt wunderbar knallig und zusammen mit der schon fast brutal verzerrten Bassdrum stellt sich hier zwangsläufig direkt ein leichtes Kopfnicken ein. Auch die restliche Percussion klingt dank der exzellenten Transientenwiedergabe schön direkt. Die funky Gitarren profitieren von den direkten Mitten. Auch die Räume auf der Stimme und anderen Elementen im Mix, kommen glasklar durch und die Tiefenstaffelung kann sich ebenfalls definitiv hören lassen. Als letzten Test haben wir uns dann noch den Film „Spider Man: Far From Home“ gegönnt. Auch hier konnte das Nubert 2.1 Lautsprecher-System im Heimkino-Test komplett überzeugen. Die Actionsequenzen haben ordentlich Wumms und die Sprachverständlichkeit ist auch topp. Wir könnten noch länger vor uns hin schwärmen, aber das verkneifen wir uns jetzt. ■ Text: Jörg Schumacher

Mehr Infos unter: www.nubert.de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien erstmalig in der Printausgabe von AUDIO TEST Ausgabe 7/2020.

Anmerkung: Die hier dargestellte Testwertung von 92% bezieht sich auf die Aktivlautsprecher Nubert nuPro X-3000 RC.

► Lesen Sie hier unseren Test vom Nubert nuConnect trX Transceiver (HiRes-Audiofunksystem)

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Fazit
Sie wollen wissen, wie man für unter 2.000 Euro ein komplett kabellos betreibbares 2.1-System mit direktem Klang sowie präzise artikuliertem Subbass herstellt, das trotzdem die Spielfreude nicht zu kurzkommen lässt? Mit der Kombination aus den nuPro X-3000 RC und dem nuSub XW-700 kredenzt Ihnen Nubert hier die Masterclass dazu. Absolute Testempfehlung!
Wiedergabequalität
89
Ausstattung/ Verarbeitung
100
Benutzerfreundlichkeit
100
Preis/ Leistung
100
Leserwertung48 Bewertungen
57
Vorteile
Subbass
Klang
Komplett Wireless
Nachteile
Keine
92
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Nubert nuPro X-3000 RC Aktivlautsprecher & nuSub XW-700 Subwoofer Test Likehifi: Auerbach Verlag