Test: Inklang Ayers Sub – Subwoofer (9-Zoll)

Test: Inklang Ayers Sub – Customized Subwoofer

Mit dem Ayers Sub ergänzt Inklang seine Produktpalette um einen Subwoofer. Der Heimkino-Lautsprecher verfügt über zwei Tieftöner im Push-Push-Prinzip und verspricht eine saubere und tiefgreifende Basswiedergabe. Zudem trumpft er mit individuellen Klangeinstellungen für Musik und Heimkino auf. Wir haben den Ayers Sub zum Test in den Hörraum geladen.

Kräftiger Klangwürfel

Der HiFi-Hersteller Inklang stammt aus Hamburg und steht für Customized Lautsprecherdesign. Hier ist der Kunde König und so kann er seine Lautsprecher ganz nach Geschmack und Anwendung anpassen.

Als treue Leser unserer HiFi-Publikationen sind Sie mit Inklang und seiner Story sicherlich bestens vertraut. Im Laufe der Jahre hat beinahe jedes Modell des Herstellers seinen Weg in die Testredaktion von likehifi.de beziehungsweise unserem Printmagazin AUDIO TEST gefunden. Über ein Dutzend Male durften wir die Hanseaten bereits im Testlabor begrüßen und sind gespannt auf den neuesten Kandidaten.

Hier haben wir es tatsächlich mit einer Premiere zu tun, denn mit dem Ayers Sub findet erstmalig ein Subwoofer seinen Weg in die Inklang-Produktpalette. Zusammen mit dem Wandlautsprecher Ayers Wall bildet er ein flexibles und kompaktes 5.1-Surroundsystem. Doch wie schlägt sich der Inklang Subwoofer im Einzeltest?

Inklang Ayers Sub Subwoofer Front Weiss
Der Ayers Sub ist Inklang-typisch in einer Vielzahl von verschiedenen Farben und Optiken erhältlich. Jedes Extra, von den Füßen bis hin zur Stoffabdeckung, lässt sich ebenso auf die heimische Inneneinrichtung anpassen.

Custom Subwoofer

Wie bereits erwähnt, erlaubt Inklang eine ausführliche Anpassung seiner Lautsprecher. Es gibt eine riesige Auswahl an Farben, die auch jeweils in drei Glanzoptionen erhältlich sind. So stehen etwa verschiedene Weiß-, Grau- und Beigetöne zur Auswahl. Wer es farbenfroher mag, wird Rot oder Aubergine schätzen. Gegen einen Aufpreis kann man sogar eine ganz individuelle Farbgebung wählen.

Zudem lassen sich alle Extras wie Füße, Spikes oder Stoffabdeckungen ganz nach Geschmack anpassen. Der Individualisierung sind kaum Grenzen gesetzt, denn sogar das Antriebsprinzip lässt sich bei vielen Modellen auswählen. Will man passiv oder aktiv – Inklang nimmt das Firmenmotto „High End Sound Customized“ wirklich zu 100 Prozent ernst.

Der Ayers Sub lässt sich ebenfalls optisch individualisieren. Er ist jedoch stets aktiv und kabelgebunden. Dies ist auch sinnvoll, da aktive Subwoofer Klangeinstellungen, ermöglichen, die passiv schwer zu bewerkstelligen sind. Doch dazu später mehr.

Inklang Ayers Sub Subwoofer Front Rot
Der Subwoofer verfügt über zwei seitlich angebrachte Tieftöner. Diese spielen in phasengleicher Bewegung, Rücken an Rücken. Dieses sogenannte Push-Push-Prinzip ermöglicht eine enorm kraftvolle und gleichzeitig saubere Wiedergabe. (Bild: Inklang)

Innen und Außen

Der Ayers Sub ist würfelförmig mit einer Seitenlänge von 36,6 Zentimetern. Doch trotz der kompakten Größe bringt er ein erstaunliches Kampfgewicht von 28 Kilogramm auf die Waage. Ein Grund für das hohe Gewicht des Tieftonlautsprechers ist dessen Gehäuse. Dieses ist nicht nur ausgesprochen schön verarbeitet, sondern besteht aus massivem MDF. Die Seitenwände allein sind mehrere Zentimeter dick. Zudem ist das Gehäuse zusätzlich verstärkt.

Der Inklang Ayers Sub holt aus seinem Volumen wirklich alles heraus. So vermag er bis zu tiefgreifenden 22 Hz zu spielen. Dafür nutzt Inklang zwei 22,3 Zentimeter (8,75 Zoll) große Tieftöner aus Aluminium. Die beiden schweren Membranen sitzen sich an den Seiten des Subwoofers gegenüber und spielen gemeinsam.

Damit es nicht zu unangenehmen Interferenzen kommt, spielen die Tieftöner in phasengleicher Bewegung (Push-Push), Rücken an Rücken. Das bedeutet: bewegt sich ein Treiber nach außen, bewegt sich auch der andere nach außen. Bewegt der Treiber sich nach innen, bewegt sich auch zweite nach innen. Sie bewegen sich also gegeneinander bzw. in identischer Phase. Auf diese Weise entsteht auch die sogenannte Impulse-Kompensation, da die Impulse der Membranen sich gegeneinander aufheben. Dies hat zur Folge, dass der Bass absolut gleichmäßig und ungemein sauber wiedergegeben wird, so als wäre es eine Membran.

Auch in einem anderen Punkt setzt Inklang auf eine saubere Wiedergabe. Das Gehäuse des Ayers Sub ist geschlossen und verzichtet auf eine Bassreflexöffnung. Diese erweitert die Tieftonwiedergabe zwar nach unten, ist jedoch unpräziser.

Im Inneren des Ayers Sub arbeitet ein Class-D Verstärker, welcher eine Systemleistung von 280 Watt liefert. Der Wirkungsgrad ist ebenfalls beachtlich. Der Tieftonlautsprecher erreicht 90 dB bei einem Watt und einem Meter Abstand. Dass Inklang derlei Wert auf eine saubere Wiedergabe legt, zahlt sich bei dem Verzerrungswert von zu vernachlässigen 0,003 % aus.

Inklang Ayers Sub Subwoofer Front Weiss
Der Inklang Ayers Subwoofer überzeugt auch optisch mit dezenter Eleganz und hochwertigen Oberflächen.

Bedienung

Wie es sich für einen modernen Subwoofer gehört, hat der Ayers Sub praktische und vielseitige Einstellungsmöglichkeiten. Das Schalt- und Anschlussterminal befindet sich auf der Rückseite des Würfels. Es gibt hier drei Drehregler.

Der Lautstärkeregler erlaubt eine Anpassung von -54 bis zu +9dB, während man mittels des Frequenzreglers die Trennfrequenz von 45 bis zu 200 Hz mit einer Flankensteilheit von 24 dB pro Oktave wählen kann. Der dritte Regler dient zur Phasenanpassung mit bis zu 180°. Jedoch gibt es zum Ayers Sub keine Fernbedienung, was in der Preisklasse von knapp 1800 Euro eigentlich zum Standard gehört.

Man benötigt also eine zweite Person, die auf der Rückseite des Subs am Regler dreht, während man selbst in der idealen Hörposition sitzt und auf die korrekte Phasenlage achtet. Ein kleiner Tipp an alle, die das noch nie gemacht haben: ein Stück abspielen, welches man gut kennt, Subwoofer aufdrehen, Trennfrequenz ganz hochstellen und auf den Bass achten. Der Phasenregler wird währenddessen langsam gedreht. An dem Punkt, an dem der Bass am kräftigsten und vollsten klingt, ergänzen sich Subwoofer und Satelliten und die korrekte Phasenlage ist gefunden.

Inklang Ayers Sub Subwoofer Front Weiss
Blick auf die Verstärkerplatine im Inneren des Subs. Ein besonderes Augenmerk hat man bei Inklang auf die Flankensteilheit des Filters zur Einstellung der Übergangsfrequenz gelegt. Sie liegt bei vorbildlichen 24 dB/Oktave. (Bild: Inklang)

Neben den Drehreglern verfügt der Ayers Sub über drei Schalter. Mit dem obersten lässt sich der Power Mode wählen. Steht dieser auf „Automatic“, schaltet sich der Verstärker im Inneren des Subwoofers automatisch ein, sobald er ein Signal bekommt. Bekommt er keines, geht er in den Standby-Modus über. Ein Schalter darunter, lassen sich alle Filter des Ayers Sub ausschalten. Dies ist eine sinnvolle Option, wenn ein Receiver die Filter für das gesamte Surroundsystem übernimmt.

Doch eines der eigentlich spannendsten Features ist der EQ, der mit einem dreistufigen Kippschalter eingestellt wird. Es gibt drei Optionen: „Flat“, „HiFi“ und „Home Theater“. Während Flat den Equalizer ausstellt, hebt HiFi die Bässe leicht an. Home Theater hingegen gibt den tiefsten Frequenzen einen Schub, wodurch die Subbässe noch kräftiger und präsenter ausfallen.

Dem Ayers Sub stehen ein Paar analoge Cincheingänge zur Verfügung. Hierzu kann man entweder beide oder nur den linken als Monoeingang nutzen. Besitzt man einen Stereo-Vorverstärker, sind die Stereoeingänge am sinnvollsten. Verfügt man jedoch über einen AV-Verstärker mit einem LFE-Ausgang, ist dieser mono.

Rückansicht Inklang Ayers Sub
Auf der Rückseite des Inklang Ayers Sub lassen sich Pegel, Trennfrequenz und Phasenlage per Drehregler einstellen. Darüber hinaus können wir einen EQ (Normal, Low, Extended Low) einstellen oder auch alle Filter überbrücken.

Klangtest

Der Inklang Ayers Sub ist ein Subwoofer, der seine Nutzer auch musikalisch überzeugen möchte. Da liegt es nahe unserem Test mit Musik zu starten und so spielen wir Beyoncés Album „Renaissance“ aus dem Jahr 2022 ab. Die R&B-Sängerin verbindet Dancemusik und HipHop und der Titel „Alien Superstar“ verwandelt unseren Hörraum zur Tanzfläche. Hier liefert der Ayers Sub sofort richtig ab. Die Bassschläge sind enorm präzise und klingen wirklich sehr sauber. Uns gefällt besonders, wie transiententreu der Subwoofer agiert. Der Bass schallt aus dem Subwoofer genau so lang, wie es nötig ist und vermeidet so eine verwaschene Wiedergabe.

Inklang Ayers Sub Subwoofer Treiber
Blick auf den 223 mm (8,75″) messenden Treiber, von denen zwei im Ayers Sub verbaut sind. (Bild: Inklang)

Wir bleiben musikalisch in der Diskothek und machen weiter mit „Mother“ von Porter Robinson aus dem 2021er Album „Nurture“. Nun geht es in den HiFi-Modus des Ayers Sub, um den digital anmutenden Hyperpop-Song noch bassstärker zu erleben.

Die Anhebung ist tatsächlich gut hörbar und die tiefsten Noten klingen präsenter und kraftvoller. Uns erstaunt dabei, dass die Wiedergabe erneut makellos sauber bleibt. Ebenso angenehm empfinden wir, dass der Subwoofer recht wenig Energie an den Boden abgibt.

Die zum Ayers Sub gehörenden Alufüße mit Filzbezug entkoppeln den Lautsprecher äußerst effizient vom Boden. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass der Tiefton sauberer an unser Ohr gelangt, sondern auch, dass sich die Nachbarn nicht so schnell beschweren. Beim Test anderer Subwoofer hatten wir schon das ein oder andere Mal das Gefühl, dass unsere Nachbarn mehr vom Bass abbekommen als wir selbst.

Wir hören uns noch weiter durch das, was die Tidal HiFi Bibliothek zu bieten hat. Wir verlassen die tanzbaren Lieder und lassen uns vom Algorithmus treiben. Doch eine Konstante begleitet uns: jede Basslinie, jeder Bassschlag, sitzt – egal, ob es sich um elektronische oder akustische Töne handelt. Der Bass erfüllt schön den Raum und bleibt dabei stets knackig und straff. Das Push-Push-Prinzip zahlt sich hier richtig aus – well done Inklang!

Ab ins Heimkino

Vom Dancefloor geht es nun ins Heimkino. Wir schauen unter anderem einen Superhelden-Blockbuster auf Blu-ray. Hier erschüttert uns jede Explosion. In den diversen, klischeehaft überzogenen Schlachten kann der Ayers Sub von Inklang zeigen, was er kann. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass wir den EQ zwar kurz auf Home Cinema stellen, das jedoch wieder ausschalten, da es uns im Hörlabor schon beinahe zu präsent durchschüttelt.

Inklang Ayers Sub Subwoofer Unterseite
Der Sub ist nach unten hin geschlossen. Lediglich die sauber verarbeiteten Füße finden sich hier.

Auch bei atmosphärischen Filmen schlägt sich der Tieftonspezialist gut. Wir schauen eine Folge der modernen BBC-Detektivserie „Sherlock“. Nicht nur Dramaturgie und Schauspiel der Serie wurden viel gelobt, auch die Tonabmischung und Soundtrack heimsten etliche Preise ein.

Den Grund dafür können wir dank des Ayers Subwoofers sehr gut nachvollziehen. Während sich die Handlung zuspitzt, wird auch das Klangbild dramatischer. Hier erzeugt der Subwoofer dank seiner kräftigen und musikalischen Performance ein mitreißendes, teilweise bedrohlich-spannendes Kinofeeling.

Der Ayers Sub von Inklang überzeugte in unserem Test mit einer harmonischen, detaillierten Basswiedergabe, die sauber und aufgeweckt klingt. Ein schickes Design, erstklassige Verarbeitungsqualität und ausführliche Individualisierungsoptionen vollenden die bekannte Inklang-Formel.

Der Hamburger Hersteller beweist eindrucksvoll, dass er nicht nur den Bau klassischer HiFi-Lautsprecher beherrscht, sondern sich auch in der Fertigung erstklassiger Subwoofer mit Referenzniveau versteht!

Preis und Verfügbarkeit

Den Inklang Ayers Sub Subwoofer gibt es zum Preis von 1.799 Euro (UVP) direkt bei Inklang zu kaufen. Es stehen verschiedene Farboptionen zur Auswahl.

Webseite: www.inklang.de

Ausstattung Inklang Ayers Sub

Allgemein
GeräteklasseSubwoofer
HerstellerInklang
ModellAyers Sub
Preis (UVP)1.799 Euro
PreiskategorieOberklasse
Maße (B/H/T)36,6 x 38,3 x 36,6 cm
Gewicht28 kg
Informationenwww.inklang.de
Technische Daten*
Arbeitsweiseaktiv
Bauformgeschlossen, Push-Push
Frequenzverlauf22 – 200 Hz
Leistung280 W (Systemleistung)
Wirkungsgrad90 dB (1W / 1m)
Stromverbrauch350 Watt max. (Standby 0,5 Watt)
Verbindung zur Quelleanalog
Raumempfehlung20 m² bis 35 m²
individuelle Klangeinst.Übergangsfrequenz, Phase, EQ
Eingänge2 x Cinch

*Herstellerangaben

▶ Lesen Sie hier: Test: Inklang Ayers One Wireless Aktivlautsprecher & HD 10 Stream Connect Vorverstärker

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Fazit
Der Ayers Sub von Inklang ist ein kompakter 8,75″ Subwoofer, der größeren Modellen in nichts nachsteht. Dank seiner zwei Tieftöner im Push-Push-Prinzip spielt er einen harmonischen, besonders sauberen Bass, welcher für Musik und Heimkino gleichermaßen geeignet ist. Zudem bietet er flexible Klangeinstellungen samt Equalizer. Inklang-typisch ist er zudem hervorragend gefertigt. Tipp!
Wiedergabequalität
95
Ausstattung/Verarbeitung
90
Benutzerfreundlichkeit
80
Preis/Leistung
90
Leserwertung3 Bewertungen
71
Vorteile
sauberer, präziser Klang
makellose Verarbeitung
dank Customizing eine Vielzahl an Farbvarianten zur Auswahl
Nachteile
zur Einstellung der Phase zweite Person nötig
91
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Inklang_Ayers_Sub_Test: Auerbach Verlag (alle)