Test: Elac ConneX DCB41 – Kompakter Aktivlautsprecher (2-Wege)

Elacs neuester Aktivlautsprecher Connex will vor allem mit vielfältigen und modernen Anschlussmöglichkeiten überzeugen. Zudem ist die Aktivbox sehr kompakt und verspricht trotzdem einen großen Sound. Wir durften den neuen Allrounder Elac ConneX DCB41 in diesem Test näher kennenlernen.

Coole Kieler

Der Kieler HiFi-Hersteller Elac besteht bereits seit mehr als 96 Jahren und ist bekannt für kompromisslose Qualität und den typischen Elac-Sound. Mit dem ConneX DCB41 liefern sie einen kostengünstigen Aktivlautsprecher, der eine enorme Vielfalt an Anschlüssen und Zuspielmöglichkeiten hat. Mit einer Abmessung von circa 14 mal 25 mal 21 Zentimetern ist er zudem sehr kompakt konstruiert.

Der Elac ConneX DCB41 ist als kompakter Aktivlautsprecher deklariert, wobei in Wirklichkeit nur einer der beiden Speaker vollaktiv ist. Dieser verfügt über das vielseitige Anschlussterminal und treibt den passiven Lautsprecher mit an. Hierzu werden beide Lautsprecher mit einem Lautsprecherkabel verbunden – das bekannte Master-Client-Prinzip.

Elac Connex mit schwarzer Blende.
Im Look kommt Elac ConneX DCB41 konservativ daher. Mit seiner Staubabdeckung ist er optisch eher unauffällig.

Inneres

Der ConneX DCB41 von Elac nutzt das 2-Wege-Prinzip und damit einen Tief- und einen Hochtöner. Um die Wiedergabe in den tiefen Frequenzen noch etwas zu unterfüttern, verfügt die Aktivbox über eine Bassreflexöffnung. Diese befindet sich auf der Rückseite des Lautsprechers und ist nicht – wie es in den allermeisten Ausführungen der Fall ist – kreisrund, sondern schlitzförmig. Im Inneren des Gehäuses finden wir das gefaltete Reflexrohr, was dank seiner großen Oberfläche kaum Strömungsgeräusche erzeugt. 

Beim Hochtöner setzt Elac auf eine Kalotte aus feinem Webstoff. Diese sitzt zudem in einem optimierten Wave Guide. Der Tieftöner verfügt über einen besonders langen Hub, wodurch er trotz seines vergleichsweise kleinen Durchmessers viel Luft in Bewegung versetzt, was wiederum einen hohen Schalldruckpegel bei niedrigerer Leistung ermöglicht.

Apropos Leistung: der aktive Teil des Elac ConneX DCB41 beliefert beide Lautsprecher mit jeweils 50 Watt, durchaus ausreichend für ein Lautsprecher dieser Größe und Preisklasse.

Anschlüsse

Das Anschlussterminal des neuen Elac Regallautsprechers lässt kaum Wünsche offen. Es kann analog per Cinch angespielt werden, wobei man mittels eines Kippschalters diese Eingänge zur Phonostufe umfunktionieren kann. Als digitale Anschlüsse bietet der Lautsprecher Bluetooth, HDMI ARC und eine optische Schnittstelle. Über den USB-Anschluss kann der ConneX Signale mit bis zu 96 kHz Samplerate und 24 Bit verarbeiten. 

Die Anschlüsse sind gut verarbeitet und auch das restliche Gehäuse ist sauber gefertigt. Eine kleine LED gibt Auskunft darüber, welche Quelle gerade ausgewählt ist. So ist HDMI zum Beispiel Grün, Analog ist Weiß und Bluetooth ist Blau. Das mitgelieferte Lautsprecherkabel zur Verbindung beider Lautsprecher ist relativ kurz und dadurch eher zu gebrauchen, wenn man die beiden Boxen auf dem Schreibtisch als Monitore nutzen möchte. 

Rückansicht der Elac ConneX
Das Anschlussterminal ist sehr vielseitig. Von analogen Anschlüssen, über HDMI bis hin zu USB – der ConneX macht seinem Namen alle Ehre.

Bedienung

Zur Bedienung befindet sich ein Drehregler auf der Rückseite des aktiven Spielpartners. Drückt man darauf, wechselt man die Quelle. Eine Drehbewegung passt die Lautstärke an. Für mehr Komfort legt Elac dem ConneX eine Fernbedienung bei. Diese hat neben den klassischen Buttons für Playback und Lautstärke, jeweils einen Knopf für jede Quelle und einen sogenannten XBASS-Knopf.

Letzterer aktiviert XBASS, was die Tieftonwiedergabe etwas anhebt. Merkwürdigerweise gibt es kein Feedback, ob XBASS gerade ausgeschaltet oder aktiviert ist. Deshalb muss man sich auf sein Gehör verlassen. Prinzipiell eine noble Philosophie, dennoch wäre es schön gewesen eine Art optisches Feedback durch die Status-LED zu bekommen. 

Eine weitere Kuriosität ist das Layout der Fernbedienung. Der Bluetooth-Button befindet sich oben rechts, die Schalter für den optischen Eingang, USB oder Phono jedoch mittig auf der Fernbedienung. Der HDMI-Button ist hingegen ganz unten platziert. Diese Inkohärenz ist etwas verwirrend, zumal auch die Lautstärke-Tasten der Fernbedienung teilweise erst beim zweiten Drücken reagieren. 

Aussehen

Rein optisch wirkt unser schwarzes Testmodell vom Elac ConneX DCB41 schlicht und irgendwie auch ein wenig konservativ. Das simple Design mit der strukturierten Folie in Holzoptik mag für den einen oder anderen etwas altmodisch aussehen – wenngleich sich Retro-Optik ja aktuell größerer Beliebtheit erfreut, wie unser kürzliches Retro-HiFi Special beweist. Ein modernes Hochglanzfinish hätte dem Lautsprecher für unseren Geschmack besser gestanden.

Wer es moderner mag, dem sei gesagt, dass der Elac ConneX in insgesamt vier Farboptionen erhältlich ist. Optisch interessanter sind hier die ausgefallenen Farben wie Blau oder Orange. Am Ende – wie so oft – alles Geschmacksache und nun genug der Oberflächlichkeiten, kommen wir zum Klang.

Elegant zurückhaltend oder auffallend extrovertiert: der Nutzer hat die Qual der Wahl. Die Farbausführungen der Elac ConneX DCB41 sind: Schwarz, Nussbaum, Orange und Blau. (Bild: Elac)

Praxistest

Für den Anfang verbinden wir den Elac ConneX DCB41 mittels HDMI ARC-Port mit dem TV und schauen, beziehungsweise hören uns das Gregory Porter Konzert an, welches am 10. November 2022 im Rahmen der „Baloise Session“ in der Schweiz stattfand und zur Zeit dieses Testes in der Arte Mediathek verfügbar ist. Der US-amerikanische Jazzsänger bietet ein sinnliches und zuweilen aufbrausendes Konzert voller Virtuosität und Emotionen dar, das dank der Elac ConneX Aktivlautsprecher durchaus angenehm in Szene gesetzt wird. Vor allem die Wiedergabe der Stimme ist gelungen. Sie wirkt sauber, sehr verständlich und klar.

Auch das Piano und die Bläser kommen in ihrer ganzen Emotionalität zur Geltung. Das Schlagzeug ist knackig und sanft, was dem Spielstiles des Jazz gut steht. Allerdings klingen die unteren Mitten etwas undefiniert und der Bass könnte mehr Punch vertragen – auch nach Aktivierung der XBASS-Funktion. Mit ihr ist der Sound zwar leicht kraftvoller, jedoch leiden darunter die Präzision und Natürlichkeit. Für Gaming oder Film ist dies sicherlich ein sinnvolles und durchaus nützliches Feature. Während unserer Testsession brachte es bei Musikstücken meist nicht den gewünschten Effekt.

Verbindung via Bluetooth

Als nächstes verbinden wir uns per Bluetooth mit den Aktivboxen und spielen „Girlfriend“ von Hemlocke Springs über unser TIDAL Hifi Plus Abo. Der Bluetooth-Empfänger unterstützt aptX-Codec und kann dadurch Signale in CD-Qualität verarbeiten. Der skurrile Indie Pop-Song mit 80er Nostalgie Drums, klischeehaften Synthies und der markanten Stimme Springs’ macht auf den Elac ConneX eine echt gute Figur. Die Hallfahnen und Stereoeffekte kommen gekonnt zur Geltung und die Räumlichkeit wirkt im Allgemeinen überzeugend. 

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Bei brachialen und lauten Kompositionen kommt die Elac ConneX DCB41 Aktivbox hingegen zeitweise an ihre Grenzen. Die unteren Mitten flachen etwas ab, weshalb wir uns sehr gut vorstellen können, den Elac Speaker mit einem aktiven Subwoofer (Anm.d.Red.: zum Beispiel die neuen Varro Subwoofer von Elac) zu nutzen. Dieser würde den kleinen Kompaktlautsprechern im unteren Bereich etwas unter die Arme greifen, wodurch sie sich voll und ganz auf die Wiedergabe der höheren Frequenzen fokussieren können. Denn die Höhenwiedergabe ist wirklich beachtlich. Sie sind sehr sauber und formen einen detaillierten Raum.

Der Elac ConneX DCB41 Aktivlautsprecher überzeugt mit seiner Vielseitigkeit. Immerhin hat er fünf verschiedene Eingänge und kann mit einem aktiven Subwoofer verbunden werden. Egal ob im Einsatz mit Bluetooth, dem Fernseher, dem PC oder einem Plattenspieler: der ConneX ist ein unkomplizierter Spielpartner, der als Allrounder bei allem eine gute Figur abgibt.

Wer etwas mehr Basskraft haben möchte, dem sei ein zusätzlicher Subwoofer ans Herz gelegt. Auch als Nahfeldlautsprecher auf dem Schreibtisch wird der ConneX viele Anwender glücklich machen. Wer die Elac Box mit einem TV für das Fernfeld nutzen möchte, sollte bedenken, dass sich der kompakte ConneX in kleineren bis mittleren Zimmern deutlich besser schlägt, als in großen Räumen.

Fernbedienung und HDMI-Kabel
Zur obligatorischen Fernbedienung gibt es noch ein HDMI-Kabel mit dazu.

Preis und Verfügbarkeit

Die Elac ConneX DCB41 Aktivlautsprecher sind in der Ausführung Esche Schwarz Dekor, Nussbaum Dekor, Orange und Blau Dekor im Fachhandel verfügbar. Der Preis für ein Set Lautsprecher beträgt 529 Euro (UVP, Paarpreis).

Webseite: www.elac.de

Ausstattung

Allgemein
GeräteklasseKompaktlautsprecher
HerstellerElac
ModellConneX DCB41
Preis (UVP)529 Euro (Paarpreis)
PreiskategorieEinstiegsklasse
Maße (B/H/T)14 × 24,8 × 21 cm
Gewicht3,4 kg / 2,8 kg
Informationenwww.elac.de
Technische Daten*
Arbeitsweiseaktiv
Bauform2-Wegebox, Bassreflex
Frequenzverlauf50 – 25.000 Hz
Leistung2 × 50 W
Verbindung zur QuelleKabel, Bluetooth
RaumempfehlungVon 10 m² bis 25 m²
individuelle Klangeinst.nein
Eingänge1 × Phono, 1 × Cinch, 1 × Optisch, 1 × HDMI ARC, 1 × Bluetooth,
1 × USB

*Herstellerangaben

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 02/2023

▶ Lesen Sie hier: Test: Elac Miracord 50 – Einstiegsklasse-Plattenspieler mit Riemenantrieb

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Fazit
Der Elac Connex DCB41 überzeugt als sehr vielseitiger Aktivlautsprecher. Mithilfe des universellen Anschlussterminals ist er sowohl für analoges Musikhören, Multimedia und Computerverbindung geeignet. Die Performance des Lautsprechers ist ebenfalls breit gefächert, auch wenn die Tieftonwiedergabe die Durchschlagskraft vermissen lässt.
Wiedergabequalität
89
Ausstattung/Verarbeitung
75
Benutzerfreundlichkeit
85
Preis/Leistung
86
Leserwertung0 Bewertungen
0
Vorteile
guter Hochtonbereich
gute Stimmenwiedergabe
gute Räumlichkeit
Nachteile
XBASS-Feature für Musik etwas unnatürlich
insgesamt verhaltene Tieftonwiedergabe
85
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Elac_Debut_Connex_DCB41_Test_Review: Elac