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Test: Denon DNP-2000NE – Streamer / Netzwerkplayer

Der DNP-2000NE soll laut Denon eine neue Dimension des Musikgenusses erschaffen. Was kann der Netzwerkplayer, Streamer und Vorverstärker aber wirklich von diesem Versprechen halten?

Digitaler Klangkünstler

Der Denon DNP-2000NE ist ein Netzwerkplayer, Streamer und Vorverstärker und soll dank Ultra AL32 Processing eine beeindruckende Klangqualität bieten. Zudem nutzt der Netzwerkplayer HEOS, um eine nahtlose Multiroom-Audioerfahrung zu ermöglichen. Des Weiteren unterstützt der DNP-2000NE von Denon Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Siri.

Das macht eine bequeme Steuerung per Sprachbefehl möglich. Auch AirPlay 2 und Bluetooth sind im Gerät integriert, UPnP und Roon werden ebenso unterstützt. Dank HDMI ARC Eingang kann sogar der TV angeschlossen werden. Was will man also mehr!? Wir verraten es Ihnen!

Design

Man sieht sofort, dass es sich beim DNP-2000NE um einen echten Denon handelt. Der Streamer kombiniert Eleganz und Funktionalität. Die klaren Linien sorgen dafür, dass sich das Gerät nahtlos in verschiedene Umgebungen integriert. Die Bedienelemente an der Front sind intuitiv angeordnet und das mittige, große Display in schwarz-weiß ist sehr gut lesbar. Insgesamt ist der Denon Player ansprechend gestaltet und setzt dabei auf Benutzerfreundlichkeit und eine hochwertige Haptik.

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Auf dem AUDIO TEST YouTube-Kanal findet sich ein ausführliches Testvideo zum Denon DNP-2000NE.

Anschlüsse

An Front des Denon Netzwerk-Streamers finden wir einen 6,3-Millimeter-Klinken Anschluss für Kopfhörer und einen USB-A-Anschluss für ein USB-Stick oder eine kleine externe Festplatte, von der wir dann Musik wiedergeben können.

Auf der Rückseite gibt es zwei optische Eingänge und einen koaxialen Eingang. Wie bereits erwähnt, ist ein HDMI-Anschluss vorhanden. Eine RJ-45-Buchse fürs LAN ist natürlich ebenfalls an Bord. Auch ein USB-Anschluss für den Computer ist dabei –  praktisch wenn wir den Denon DNP-2000NE als externe Soundkarte nutzen wollen. An Ausgängen bietet das Gerät einen optischen und einen koaxialen Ausgang sowie zwei Paar analoge Cinch.

Eines der beiden Paare trägt die Bezeichnung „Fixed“ und das andere „Variable“. Schließen wir unseren Verstärker am Fixed-Ausgang an, dann läuft die Lautstärkeregelung ausschließlich über unseren Verstärker. Schließen wir ihn am Variable-Ausgang an, dann können wir auch über den Denon-Streamer die Lautstärke regeln.

Im Test hat sich herausgestellt, dass es besser ist, den Fixed-Ausgang zu wählen. Denn dann erhalten wir das volle Klangsignal für unseren Verstärker. Nutzen wir den Variable-Anschluss, können wir zwar die Lautstärke über den Netzwerkplayer regeln, doch es können kleine Soundinformationen verloren gehen.

Kabellos lässt sich der DNP-2000NE via Bluetooth und WLAN ansteuern. Für die schnelle Anbindung im heimischen, kabellosen Musiknetzwerk sorgen AirPlay2, UPnP und auch die Roon-Unterstützung. Und natürlich ist das Denon-eigene Multiroom-System HEOS ebenfalls vorhanden.

Installation

Haben wir die zwei WiFi-Bluetooth-Antennen hinten am Player angeschraubt und alle gewünschten Geräte angeschlossen – in unserem Fall sind das CD-Player via optisch, TV via HDMI und einen weiteren Netzwerkstreamer via koaxial – kann die Einrichtung starten. Dazu schalten wir den Denon DNP-2000NE ein. Anschließend müssen wir nur unsere gewünschte Sprache wählen und warten einen kleinen Moment, damit das Gerät sich initialisieren kann.

Anschließend suchen wir unser WLAN aus und geben das Passwort ein. Das ist über die mitgelieferte Fernbedienung recht mühselig. Wir haben aber auch die Möglichkeit per WPS-Taste am Router den Denon-Streamer zu connecten – und Apple-User richten das WLAN direkt über ihr Smartphone oder Tablet ein. Sie müssen dazu nur ins WLAN gehen, den DNP-2000NE auswählen und den Anweisungen auf dem iPhone oder iPad folgen.

Das ist alles ist natürlich nicht notwendig, wenn wir den Streamer per LAN ins heimische Netzwerk bringen. Diese Methode legen wir allen Nutzerinnen und Nutzern des Gerätes ans Herz, weil über das Kabel die Netzwerkrate gleichbleibend hoch ist, so wie es hochaufgelöste Streamingmusik verlangt.

Steuerung

Bedient wird der Denon auf dreierlei Weise. Die erste Weise ist die Steuerung direkt an der Front über die Tasten. Hier ist der wichtigste Button die „Source“-Taste. Sie hilft uns nicht nur um die gewünschte Quelle anzuwählen, sondern wir kommen damit ins „Setup“ und von da aus in diverse Untermenüs. Dazu gehören etwa „Audio“, um den Ausgangspegel einzustellen oder die Kopfhörerverstärkung festzulegen. Aber auch das „Netzwerk“, die allgemeinen Einstellungen oder das Verhalten bei TV-Anschluss lassen sich hier bestimmen. Letzteres ist etwa notwendig, falls wir wünschen, dass der Player aus dem Stand-by erwacht, wenn der angeschlossene Fernseher eingeschaltet wird.

Die zweite Weise ist die Steuerung per Fernbedienung. Da die Tasten selbsterklärend sind, wollen wir nicht weiter darauf eingehen. Nur so viel: Wir sind froh, dass eine Fernbedienung zum Lieferumfang gehört, denn das ist bei Streaming-Playern nicht immer der Fall.

Die dritte und wohl bequemste Weise der Steuerung ist über die HEOS-App. Hier müssen wir einfach unser Gerät anwählen und können direkt den gewünschten Musikstreaming-Service oder einen der angeschlossenen Zuspieler anwählen. Was allerdings nicht funktioniert, ist TIDAL separat zu öffnen und dann über den Streamer zu hören. Wir wollten uns nämlich das Einloggen in TIDAL in der HEOS-App ersparen und dachten, wir können einfach unsere TIDAL-App auf dem Smartphone öffnen, um direkt die Musik über den DNP-2000NE wiederzugeben. Das geht aber nicht. Die App findet das Gerät nicht. Die Spotify-App hingegen erkennt den DNP-2000NE als externen Player.

Auch das tiefere Eindringen in die Systemeinstellungen des Denon gestaltet sich als etwas komplizierter. Wir müssen dazu auf den Hauptpunkt „Musik“ gehen und dann oben links auf das Zahnrad klicken. Anschließend suchen wir unter „Meine Geräte“ unseren DNP-2000NE. Nun erst haben wir Zugriff auf diverse Funktionen, wie etwa „Lautstärkeobergrenze“ oder „Netzwerkeinstellungen“ etc. Selbstverständlich lassen sich in der HEOS App auch die Multiroom-Eigenschaften steuern.

Neben der HEOS App steuern wir den DNP-2000NE auch mittels Fernbedienung
(Bild: Auerbach Verlag)

Technik

Technisch gesehen hat der Denon DNP-2000NE richtig viel auf bzw. im Kasten. Er nutzt etwa den SABRE32 ES9018K2M als DAC. Das ist ein leistungsstarker 32-Bit-2-Kanal-Audio-Digital-Analog-Wandler, der für anspruchsvolle Musik-Anwendungen entwickelt wurde. Er kann bis zu 32-Bit-384kHz-PCM-Daten verarbeiten, sowie DSD mit 11,2 MHz.

Der DNP-2000NE erreicht zudem eine harmonische Verzerrung, die lediglich 0,0006% bei DSD und 0,0008% (24 Bit) bei PCM bietet. Dadurch kann eine außergewöhnliche Klangreinheit und Präzision gewährleistet werden. Auch in Bezug auf das Signal-Rausch-Verhältnis (S/N) trumpft der Denon auf. Mit 120dB für DSD und 118dB für PCM sollte er eine herausragende Klarheit in der Audiowiedergabe bewerkstelligen. Seine Dynamik ist mit 112dB für DSD und 118dB für PCM dafür ausgerüstet, eine extrem hohe dynamische Bandbreite auszuschöpfen.

Der Denon Netzwerkstreamer bietet darüber hinaus im DSD-Modus einen Frequenzumfang von 2 Hz bis 50 kHz (-3dB). Im PCM-Modus sind es bei einer Abtastrate von 44,1 kHz 2 Hz bis 20 kHz. Damit ist sichergestellt, dass alle Freunde einer präzisen Wiedergabe der Audioinformationen über den gesamten hörbaren Bereich zufrieden gestellt werden sollten.

Und da wir in Zeiten stark schwankender Strompreise leben, haben wir den Denon-Player noch an unser Strommessgerät gehangen. Im Betrieb verbraucht er laut unseren Messungen 52 Watt. Denon gibt im Datenblatt 38 Watt an. Ist die Netzwerksteuerung eingeschaltet und geht er dann in den Stand-by, sind es 4 Watt Stromverbrauch. Die Netzwerksteuerung lässt sich im Set-up des Gerätes aktivieren. Sie sorgt dafür, dass wir beispielsweise mit der HEOS-App den Player aufwecken können. Deaktivieren wir die Netzwerksteuerung, dann geht das nicht, aber der DNP-2000NE verbraucht dann im Stand-by nach unserer Messung nur 0,9 Watt. Denon gibt hier in seinem Datenblatt 0,2 Watt an.

Kopfhörerklang

Neben zwei optischen Eingängen und einem koaxialen Digitalanschluss können wir auch unseren TV via HDMI mit dem Denon DNP- 2000NE verbinden
(Bild: Auerbach Verlag)

Wie geschrieben, verfügt der Streaming-Player über einen Kopfhörerausgang. Freunde der ungestörten Musikunterhaltung wissen so etwas sehr zu schätzen. Der Kopfhörerausgang bietet eine Leistung von 150mW bei 32 Ohm, was für einen kraftvollen und dynamischen Klang sorgen sollte. Darüber hinaus verfügt er über einen High-Gain-Modus, der eine optimale Anpassung an Kopfhörer mit höherem Impedanzwert ermöglicht.

Wir schließen ein paar Sennheiser-Kopfhörer an und lauschen einmal, wie gut er sich schlägt. Zunächst fällt uns auf, dass die Lautsprecher weiterlaufen, der Ausgang zum Verstärker wird demnach nicht deaktiviert, wenn Kopfhörer eingesteckt werden. Also müssen wir unseren Verstärker selbst ausschalten bzw. die Lautsprecher muten. Zudem erschließt sich jetzt die Funktion des Drehreglers an der Front des Denon. Damit steuern wir nämlich die Lautstärke des Kopfhörers.

Klanglich trumpft der Denon Streamer sofort auf. Der Sound ist sehr ausgewogen. Nichts wird überbetont. Zudem gelingt die Detailzeichnung ungeheuer gut. Kein Klang, und sei er noch so leise oder unauffällig, entgeht dem Ohr. Auch die Bühne wird derart lebendig in Szene gesetzt, dass wir die Kopfhörer gar nicht abnehmen wollen, um unseren Test weiterzuführen. Nein, wir wollen einfach lauschen und uns beeindrucken lassen, wie lebendig und echt Musik und Filmton erklingen. Das ist wirklich ein Kopfhörer-Verstärker der Premium-Klasse, den Denon dem DNP-2000NE spendiert hat. Zumal er einen hochmusikalischen Charme hat, den man bei jedem Song spürt und genießt.

Klangtest

Wir hatten es ja schon beim Test des dCS Bartók Apex erwähnt, es ist nicht leicht, einen modernen DAC einem Klangtest zu unterziehen. Immerhin klingen seit gut 15 Jahren selbst preiswerte Digital-Analog-Wandler hervorragend. Sie schaffen es, die befürchtete Kühle digitaler Wiedergabe weit hinter sich zu lassen. Deshalb müssen wir über die reine Digital-Analog-Wandlung hinausschauen und uns auch auf die Arbeit des Vorverstärkers fokussieren. Ist dieser richtig auf den Digital-Analog-Wandler abgestimmt, wird das Klangergebnis phänomenal. Doch natürlich kann ein schlecht zusammengestellter Vorverstärker für das genaue Gegenteil sorgen.

Um den DNP-2000NE auch wirklich bewerten zu können, kombinieren wir ihn mit verschiedenen Verstärkern in Preisklassen zwischen 500 Euro und 10.000 Euro. Auch wechseln wir die Lautsprecher, um diese Komponenten aus der Klangbeurteilung herausrechnen zu können.

Nach vielen Klangtests mit TV und Musik stellen wir fest, dass der DNP-2000NE genau dieses musikalische Feeling hat, was wir von modernen, digitalen High-End-Audio-Geräten erwarten. Er klingt wie ein vollendeter Charmeur und bleibt dabei immer am Material. Er baut Klangbühnen und Soundkulissen mit der malerischen Sicherheit eines Van Gogh auf und spielt mit den Farben wie Frida Kahlo. Detailgrad und Ortbarkeit aller Soundquellen sind brillant und die Fülle der Musik oder auch des TV-Klangs ist ein wahrer Stereo-Traum.

Tatsächlich liefert hier Denon für 1.600 Euro einen der wohl besten Stereo-Streaming-Player der Welt in dieser Preisklasse. Schade ist nur, dass ein analoger Eingang fehlt. Dann wäre er praktisch perfekt und würde jeden Vorverstärker im Preis-Leistungs-Verhältnis schlagen. Aber auch so sind wir begeistert und legen den Streaming-Fans ein Probehören dringend ans Herz.

Datenblatt: Denon DNP-2000NE  

GeräteklasseNetzwerkplayer/-streamer
HerstellerDenon            
ModellDNP-2000NE            
Preis (UVP)1.599 Euro
Unterstützte StreamingdiensteTidal, Soundcloud, Deezer, Napster, Spotify, Music, TuneIn, UPnP, AirPlay2, Roon
Maximale Signalauflösung    32 Bit / 384kHz, DSD 11,2 MHz
Stromversorgung        Normalbetrieb: 52 Watt Stand-by: 0,9 Watt
Eingänge1 x LAN, 1 x SPDIF (RCA), 2 x optisch ,1 x USB B, 1 x USB A, 1 x HDMI
Ausgänge2 x RCA, 1 x SPDIF (RCA), 1 x optisch
Maße (B/H/T)43 x 11 x 37 cm
Gewicht9,7 kg

Preis und Verfügbarkeit

Der Denon DNP-2000NE ist im Fachhandel erhältlich und kostet laut UVP einen Preis von 1.599 Euro.

Webseite: www.denon.com/de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 06/2023

▶ Lesen Sie hier: Test: Denon DP-450USB – Plattenspieler mit USB und Phonovorverstärker

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Fazit
Der Denon DNP-2000NE ist ein vielseitiger Netzwerkplayer, Streamer und Vorverstärker, dessen Klangqualität beeindruckt. Er bietet die nahtlose Multiroom-Audioerfahrung von HEOS und unterstützt AirPlay 2, Bluetooth, UPnP und Roon. Sein elegantes Design und seine Vielzahl von Anschlüssen, einschließlich Kopfhörerausgang, HDMI ARC und verschiedene digitale Ein- und Ausgänge machen ihn für jedes Digital-Stereo-Erlebnis zur besten Wahl.
Wiedergabequalität
98
Ausstattung/Verarbeitung
96
Benutzerfreundlichkeit
80
Preis/Leistung
100
Leserwertung0 Bewertungen
0
Vorteile
Bedienung an Front, per App und Fernbedienung
beeindruckend, voller, detailreicher und harmonischer Klang
einfachste Integration ins Multiroom-Netzwerk
Nachteile
kein analoger Eingang
93
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Denon_DNP_2000NE_Test_01: Auerbach Verlag