Musical Fidelity M6scd, M6si und Triangle Antal EZ Test Lautsprecher

Test: Musical Fidelity M6scd, M6si und Triangle Antal EZ

Musical Fidelity M6scd, M6si und Triangle Antal EZ: Während CD-Player und kabelgebundene Verstärker in vielen Wohnungen auf dem Rückzug sind, setzt Musical Fidelity mit seiner M6s-Serie genau darauf. Zusammen mit den Triangle Antal EZ haben wir uns eine fast ausschließlich analoge Anlage zum Testen ins Haus geholt.

Ein perfektes Trio

Schon in der Ausgabe 04/16 der AUDIO TEST haben wir uns von Jürgen Reichmann eine optimal aufeinander abgestimmte Anlage zusammenstellen lassen. Damals ging es um die Kombination Plattenspieler, Verstärker und Kompaktlautsprecher. Diesmal wollen wir allen CD-Freunden helfen, den perfekten Klang ins Wohnzimmer zu zaubern. So fanden zwei HiFi-Bausteine von Musical Fidelity, und zwar der CD-Player M6scd sowie der Stereovollverstärker M6si, den Weg in unsere Testräume. Für den perfekten Klang sollen die größten Lautsprecher aus der Triangle Esprit EZ Serie sorgen, die Antal EZ. Ob sich dieses Trio genauso gut schlägt, wie die Plattenspieler-Kombination aus der Ausgabe 04/16 – wir sind gespannt und freuen uns auf einen entspannten Test.

Musical Fidelity M6scd CD-Player im Test

Der CD-Player tritt gekonnt auf. Schon als wir ihn aus dem Karton nehmen, merken ihm seine Wertigkeiten an seinem puren Gewicht von 11,2 Kilogramm an. Das hochwertige Metallgehäuse ist exzellent verarbeitet. Sehr gekonnt passen sich die kleinen, runden Steuertasten in die Gesamtoptik ein. Die CD-Lade wirkt in dem großvolumigen Gerät sehr dezent. Auch sie ist aus Metall gefertigt und läuft auf ebensolchen Schienen – eine Seltenheit in unserer schnellebigen Zeit – schön, dass es so etwas noch gibt! Links neben der CD-Lade ist das dunkle, in den Ecken abgerundete Display angebracht. Es leuchtet in einem dezenten blau, ja fast Türkis und passt damit ideal zur restlichen Optik. Auf dem Display werden nicht nur Tracknummer und Laufzeit sowie Eingangsquelle angezeigt, sondern auch CD-Text. Das gefällt uns. Den Player gibt es übrigens in silber und schwarz, genau wie den Vollverstärker M6si, auf den wir später eingehen werden.

Musical Fidelity M6scd CD-Player Rückansicht Anschlüsse
Die Verarbeitungsqualität beider Geräte ist makellos und überzeugt auf ganzer Linie

Einziger optischer und haptischer Makel des CD-Players ist die Fernbedienung. CD-Player sowie Verstärker lassen sich mit ihr gemeinsam steuern, ein Pluspunkt im Fernbedienungsdschungel auf dem Wohnzimmertisch. Leider passt das Material nicht zum Gerät selber, das komplett ohne Kunststoff auskommt. Hier wünschen wir uns von Musical Fidelity einen edleren Handschmeichler, auch wenn der bestehende zweifelsohne funktioniert.

Im Inneren hat Musical Fidelity nur hochwertigste Komponenten verarbeitet. So hat der Player einen DAC integriert, der mit 32 Bit bei 192 kHz operiert. Er sampelt sämtliche Daten in diese hohe Auflösung und konvertiert erst dann die digitalen Signale in hörbare Musik. Der Klang bekommt damit mehr Volumen und die Dynamik ist wesentlich ausgefeilter. Durch die asynchrone Abtastratenumsetzung werden Jitter-Effekte deutlich reduziert. Sie liegen bei unter 135 Picosekunden von Peak zu Peak. Hinzu kommt ein Signal-Rauschabstand von mehr als 117 dB und eine gesamtharmonische Verzerrung von weniger als 0,003 Prozent von 10 Hz bis 20 kHz. Mit diesen Werten kann ein CD-Player kaum besser klingen. Über jeden Zweifel erhaben ist die Laufruhe des M6scd. Im Abstand von maximal 20 Zentimetern kann bei laufender CD das Motorgeräusch gerade einmal erahnt werden, Bestwerte für einen solchen Player. Ansonsten ist er die Ruhe selbst. Sogar der Motor des Lautstärkereglers des Verstärkers ist lauter. Er liest jede CD in wenigen Augenblicken ein. Und auch die CD-Lade schnurrt nur ganz sanft beim Öffnen und Schließen – ein echter Genuss für Musikpuristen.

Neben seiner Funktion als CD-Player dient der M6scd als Schaltzentrale für digitale Zuspieler, die am Vollverstärker M6si nicht angeschlossen werden können. So hat er vier digitale Eingänge (2 × optisch, 2 × SPDIF) und sogar einen USB-Anschluss für den Laptop. Sat-Receiver, Fernseher oder andere Geräte finden an den digitalen Eingängen Platz. Deren Sound lässt sich durch den hochwertigen DAC des CD-Players nochmals kräftig aufwerten – was Sie zu Hause im Wohnzimmer auch unbedingt nutzen sollten.

Mit dem M6si wird der CD-Player konsequent analog verbunden. Das erfolgt über XLR oder Cinch. Das mag zunächst etwas befremdlich wirken, aber der hochwertige Wandler des CD-Players sorgt im Zusammenspiel mit dem Vollverstärker für einen unglaublichen Sound, der harmonischer und natürlicher wirkt, als viele Anlagen es in deutlich höheren preislichen Gefilden hergeben.

Musical Fidelity M6si Stereovollverstärker im Test

Der Vollverstärker setzt die gelungene Kombination vom hochwertigen Metallgehäuse mit zurückhaltendem Design fort. Die M6s Serie kann hier voll überzeugen. Zentrales Element ist der in der Mitte befindende Lautstärkeregler, der in Silber gehalten ist. Digitale Anzeigen suchen wir hier vergeblich. Dafür gibt eine dezent leuchtende LED an, welche Quelle gerade gewählt wurde.

Musical Fidelity M6si
Der motorbetriebene Lautstärkergler des M6s ist aus hochwertigem Metall gefertigt

Beim Blick auf die Rückseite erinnern wir uns unweigerlich an die 1980er Jahre. Nur analoge Ein- und Ausgänge sind dort zu finden. Was für ein herrlich nostalgisches Bild: Phono, Aux, Tuner, CD alles per Cinch und sogar XLR-Anschlüsse. Die Lautsprecher können entweder per Bananenstecker oder Klemme mit dem M6si verbunden werden. Alle Anschlüsse sitzen bombenfest und sind sehr hochwertig verarbeitet. Gut, könnte man sich jetzt denken, der Vollverstärker setzt eben nur auf analoge Technik. Aber dazu passt der USB-Eingang nicht. Mit ihm kann ein Computer verbunden werden, der den Verstärker dann als externe Soundkarte verwendet. Der interne D/A-Wandler arbeitet hochauflösend mit 24 Bit bei 96 kHz. Wer noch ein wenig mehr will, der sollte den Laptop an den CD-Player der Serie anschließen.Im Inneren des M6si arbeitet ein Vorverstärker, an den sich zwei getrennte Monoblock-Endverstärker anschließen. Im Endeffekt sind dadurch zwei Geräte mit separat geregelter Stromversorgung in einem Gehäuse untergebracht. Das ist absolut bemerkenswert und vor allem auch hörbar. So liegt die THD-Verzerrung bei gerade einmal 0,007 Prozent und zwar zwischen 20 Hz und 20 kHz. Bei der Phonostufe liegt sie bei sehr guten 0,01 Prozent. Der Rauschabstand kommt hier auf hervorragende 84 dB. Beim gesamten System liegt er über 107 dB. Bei Signalen über den USB-Anschluss existieren quasi weder Verzerrung noch Rauschen.

Sehr bemerkenswert ist auch die Verstärkerleistung. 220 Watt pro Kanal an acht Ohm, das macht den M6si zu einem echten Alleskönner, egal ob mit Regalboxen oder Standlautsprechern. Es ist wie mit einem guten Auto: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen.

Wunderbares Klangpaar

CD-Player und Verstärker in Kombination ergeben ein wirklich tolles Klangpaar. Zusammen mit den Antal EZ klingen sie einfach hervorragend, doch darauf gehen wir gleich noch im Detail ein. Nur so viel sei gesagt: Egal ob leise, sanfte Töne oder richtiger auch mal richtig laut: In allen Situationen ist die Auflösung absolut referenzwürdig, die Tonalität hervorragend und die Musik wirkt einfach wie aus einem Guss. Besonders gefällt uns die leicht warme Färbung, die der Verstärker dem Sound gibt. Steril klingt mit dem M6si nichts. Kraftvoll mit einer Nuance Weichheit, so muss Musik sein. Dabei ist es egal, ob sie von CD, Laptop oder einer anderen Quelle kommt.

Triangle Antal EZ Standlautsprecher im Test

Wenden wir uns nun den zur CD-Player-Verstärker-Kombi passenden Lautsprechern zu.

Triangle Antal EZ Standlautsprecher
Charakteristisch ist die Papiermembran des Mittentöners für die Esprit EZ Serie

Die Antal EZ sind die Premium-Modelle aus der Esprit EZ Serie. Um sie aufzustellen, müssen sie auf eine Glasplatte montiert werden. Darunter werden dann Spikes gesetzt. Für unterschiedlich harte bzw. weiche Böden liefert Triangle die richtigen mit. Auf den ersten Blick sieht der hochglänzende Lack sehr schön aus. Unsere Testlautsprecher sind in Schwarz gehalten. Es gibt sie aber auch in weißer und in dunkelbrauner Holzoptik. Das Design wirkt durch die harten Ecken und Kanten retro-orientiert und zurück genommen: ein zeitloser Raum für Klang. Andere Lautsprecher mögen mit ihren Rundungen moderner wirken und dem Zeitgeist mehr entsprechen, die Antal EZ lösen sich jedoch vom Geschmack einer Epoche und versuchen erfolgreich den Brückenschlag zwischen den Generationen – ein Klassiker durch und durch.

Über jeden Zweifel erhaben sind die rückseitigen Anschlüsse der Antal EZ. Sie sind nicht nur sehr gut im Gehäuse verankert – das Material ist sehr hochwertig und die Bi-Amp-Brücke ist ein gelungener Blickfang. Unsere Bananenstecker rasten wunderbar ein und sitzen fest.

Die Antal EZ sind als Bassreflexbox konstruiert und arbeiten im 3-Wege-Prinzip. Auffällig ist die doppelte Bassbestückung über dem Ausgang des Bassflexrohres. Als Frequenzgang gibt Triangle 40 Hz bis 22 kHz an. Der Schalldruck liegt bei 92 db. Das Impedanzminimum beträgt 3,4 Ohm. Unser angeschlossener M6si meistert das ohne Probleme. Die Musikleistung überzeugt mit 120 Watt.

Fundierter Klang

Angeschlossen an den M6si testen wir die Bassfähigkeiten der Lautsprecher. Eine CD mit einem reinen Basstrack läuft im M6scd und fordert die Antal EZ richtig heraus. Sie meistern ihn perfekt. Die tiefen Frequenzen kommen direkt und kraftvoll herüber.

Beim Song „Bailinho da Maria“ von McKinley Black dringt ihre tolle Stimme gehüllt in einen weichen Hall absolut lebendig an unsere Ohren. Das Stereobild ist authentisch aufgebaut. Jedes Instrument hat seine Stelle im Raum. In den Höhen und Mitten arbeiten die Antal EZ sehr diszipliniert. Sie geben den Tönen ihr Areal ohne sie auseinanderzureißen. Das Bassfundament ist klar definiert, selbst wenn wir hier eine gewisse Leichtigkeit vermissen.

Triangle Antal EZ Anschlussterminal Anschlüsse
Blick auf die Anschlüsse auf der Rückseite und die wertige Bi-Amp-Brücke

In der Welt der Klassik schlagen sich die Standlautsprecher mit ihrem Zuspieler und Verstärker ebenfalls überzeugend. Beim „Marche au Supplice“ interpretiert vom Rotterdam Philharmonic Orchestra, bringen sie die dynamisch flotte Spielweise des Orchesters gekonnt zu Gehör. Der Sound ist hier sehr direkt und hoch aufgelöst. In den tiefen Tönen wirken die Triangle Antal EZ sehr ernst, klassische eben. Die leichte Wärme des Musical Fidelity M6si passt hervorragend zu diesem Paar exklusiver HiFi-Lautsprecher aus Frankreich und fügt den eher direkt aufspielenden Antals eine kleine Prise Verspieltheit hinzu, was dem Gesamtklang sehr gut steht.

Weitere Informationen zu den Produkten von Musical Fidelity und Triangle beim deutschen Vertrieb unter: www.reichmann-audiosysteme.de

Anmerkung: Die Testbewertung bezieht sich auf die Antal EZ von Triangle.

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien erstmalig in der Printausgabe von AUDIO TEST Ausgabe 8/2016.

► Lesen Sie hier unseren Test der erlesenen HiFi-Kette Triangle Esprit Comete EZ Lautsprecher, Musical Fidelity M3si Stereovollverstärker und Thorens Plattenspieler TD 206 

Fazit
Die Triangle Antal EZ sind echte Standlautsprecher der Oberklasse, wenn auch nicht preislich, denn hier sind die Antals für viele noch ein erschwingliches Boxenpaar.. Sie vermitteln Musik gekonnt, detailliert und dynamisch. Im Zusammenspiel mit dem Musical Fidelity M6si und M6scd vermitteln sie ein klares, direktes Fundament mit einem zarten Schmelz bei Obertönen. Sie sind klassisch im Klang und werden mit der getesteten Kette analog gefordert und befeuert. Das ist die hohe Kunst der Musik, die mit ausreichenden Leistungsreserven einfach besser klingt.
Wiedergabequalität
92
Ausstattung/Verarbeitung
92
Benutzerfreundlichkeit
92
Preis/Leistung
100
Leserwertung67 Bewertungen
51
Vorteile
hochauflösendes Klangbild
tolles Stereopanorama
Nachteile
dem Bass fehlt ein wenig Leichtigkeit
92

Bildquellen:

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