Shania Twain – Live From Vegas

Auch wenn das letzte Studioalbum schon viel zu lange zurückliegt („Up!“ aus dem Jahre 2002): Shania Twain ist mit ihren weit über 70 Millionen verkauften Platten nach wie vor die erfolgreichste weibliche Country-Künstlerin aller Zeiten! Im Caesars Palace Hotel in Las Vegas hat die gebürtige Kanadierin die letzten zwei Jahre eine erfolgreiche Live-Produktion auf die Bühne gebracht. (Die einstündige Dokumentation „Backstage Pass“, die im Bonusmaterial der Blu-ray enthalten ist, macht den gesamten Entstehungsprozess der gigantischen Show in all seinen Facetten nachvollziehbar.)

Auf der riesigen Center-Stage tummeln sich eine 13-köpfige Live-Band sowie unzählige Tänzer und Background-Sänger. Dazu gibt’s immer wieder aufwendig produzierte Video-Schnipsel, die Twain als starke, unabhängige Frau inszenieren. So steht sie im Wilden Westen, als rockige Biker-Braut und als verführerische Sirene ihren Mann. Country- und Western-Motive durchziehen die gesamte Show. Besonders deutlich wird das zum Beispiel im Einspieler „The Good, The Bad And The Sexy“, der sich auf den Sergio-Leone-Klassiker „Zwei glorreiche Halunken“ bezieht. Als Mrs. Twain allerdings mit einem Pferd auf die Bühne reitet und einen ganzen Song auf seinem Rücken singt, schießt die Produktion dann aber doch etwas übers Ziel hinaus!


Als willkommene Abwechslung zum lauten Las-Vegas-Pomp der poppigen Eröffnung kommt eine intime „Lagerfeuer-Session“ im Mittelteil der eineinhalbstündigen Show gerade recht. Hier werden eher die typischen Country-Songs von Shania Twains Alben in den Mittelpunkt gerückt. Insgesamt bekommt man also einen schönen Mix aus Ohrwurm-verdächtigen Pop-Krachern, gefälligen Country-Hits und gegen Ende auch großen Balladen.


Der Klang der aufwendig inszenierten Show kann sich hören lassen. Zwar wird man nicht mit einem Ohrenschmaus der Referenzklasse verwöhnt (dafür fehlen Durchschlagskraft und Transparenz), doch für den guten Musik-Blu-ray-Durchschnitt reicht es allemal. Negativ aufgefallen ist uns lediglich die zu starke Verzögerung der Rear-Signale, sodass der homogene Gesamtklang ab und zu aus dem Gleichgewicht gerät.

Fazit
Eine knallbunte Las-Vegas-Show, die alle Register zieht und einen unterhaltsamen Querschnitt durch sämtliche Alben der sympathischen Kanadierin bietet.
Filminhalt
Bildqualität
Tonqualität
Technik
3.8

Bildquellen:

  • shania_twain-title: Universal Music