Test: Technics SU-C550 CD-Netzwerk-Vollverstärker

Die Technics SU-C550 ist nichts anderes als die wenig veränderte Haupteinheit der Kompaktanlage Ottava, die wir vor zwei Ausgaben bereits ausführlich vorgestellt haben. Wie unser Test verrät, geben die Modifikationen dem Gerät den letzten Schliff.

Kleine Veränderung mit großer Wirkung

Die Technics SU-C501, die Haupteinheit der Ottava-Anlage, verfügt über Boxenausgänge, die speziell für den Anschluss des Ottava-Lautsprechersystems konzipiert wurden. Somit ist eine Aufwertung der Anlage durch hochwertigere Lautsprecher nicht möglich.

Mit dem Einbau von standardisierten Bananensteckeranschlüssen geht Technics mit der SU-C550 nun einen Schritt auf anspruchsvollere Hörer zu, die verschiedene Lautsprecher ausprobieren möchten, um das für ihren Raum optimale Produkt zu finden. Wie die SU-C501 verfügt auch die SU-C550 über die LAPC-Technologie (Load Adaptive Phase Calibration).

Anders als der Vorgänger, bei dem die LAPC-Berechnungsschaltung bereits vorkonfiguriert war, nutzt die SU-C550 die Technologie, um die Eigenschaften der jeweils angeschlossenen Lautsprecher zu messen und den Frequenz- bzw. Phasengang des Verstärkers entsprechend anzupassen. Kurz gesagt: Die SU-C550 ist die weit flexiblere Version der SU-C501.

Deren Stärken behielt Technics allerdings bei. Da wäre etwa das ansprechende Äußere, mit der Oberseite aus Aluminium, in deren Mitte das diffus beleuchtete Toploader-CD-Laufwerk den Blick auf den rotierenden Silberling preisgibt. Die Gerätefront wirkt mit Display, Powerschalter und Lautstärkereglern sehr modern. Beinah unsichtbar sind USB-Anschluss und Kopfhörerausgang darunter untergebracht.

Die offensichtlichste Neuerung des Gerätes betrifft die Bananensteckeranschlüsse, die nun auch die Kombination mit höherwertigen Lautsprechern ermöglichen
Die offensichtlichste Neuerung des Gerätes betrifft die Bananensteckeranschlüsse, die nun auch die Kombination mit höherwertigen Lautsprechern ermöglichen

Verbindungsmöglichkeiten

Des Weiteren punktet das Gerät mit seiner Anschlussvielfalt: Netzwerk-, Optical- und USB-B-Anschluss finden sich auf der Rückseite ebenso wie bewegliche Antennen für W-Lan- und Bluetooth-Empfang. Die Station lässt sich mit einer Fernbedienung aus Kunststoff im gleichen Farbton steuern – eine metallene Fernbedienung würde uns in dieser Preisklasse auf dem Wohnzimmertisch besser gefallen. Doch schließlich sollen vor allem die inneren Werte überzeugen, wie die einfache Bedienung und die gute Funktionalität, die bei der SU-C550 über jeden Zweifel erhaben sind.

So verbindet sich das Gerät bei eingestecktem Lan-Kabel selbstständig mit dem Internet. Automatisch wurden wir bei unserem Test nach einem Software-Update gefragt, dass wir nur durch einen Klick auf die Taste „OK“ bestätigen mussten – einfacher geht’s nicht. Das Bluetooth-Pairing funktionierte ebenfalls anstandslos. Etwas komplizierter gestaltete sich die Netzwerkverbindung über W-Lan. Die SU-C550 spielt über DLNA Daten aus dem Heimnetzwerk ab und kann dabei alle gängigen Formate auch in hoher Auflösung wiedergeben, nicht einmal DSD-Dateien stellen für sie ein Hindernis dar.

USB-Sticks werden sofort erkannt, mithilfe des Displays und der übersichtlichen Fernbedienung manövriert man sich problemlos durch die Ordner. Ohne Weiteres wandelt die SU-C550 über die Digitaleingänge erhaltene Daten von externen Playern (über den optischen Anschluss), vom Computer oder vom iOS-Device (über USB). Zwar funktioniert die Bedienung via Fernbedienung gut, doch wirkt die Schrift des Displays von einem mehrere Meter entfernt stehenden Sofa aus gesehen recht klein. Für eine komfortablere Bedienung bietet der Hersteller die intuitive Technics Music App an, die kostenlos für Apple und Android erhältlich ist.

Hörbar besser

Mit der Fernbedienung lässt sich zwar alles regeln, wir empfehlen aber die Steuerung per kostenlos erhältlicher Technics Music App
Mit der Fernbedienung
lässt sich zwar alles
regeln, wir empfehlen aber die
Steuerung per kostenlos erhältlicher
Technics Music App

Den CD-Player probierten wir direkt mit der beigelegten Audio-CD aus. Sie enthält tolle Aufnahmen japanischer Künstler. Technics schickte uns für den Test freundlicherweise die CB-C700-Regallautsprecher mit, die wir in der AUTIO TEST 2/15 schon auf Herz und Nieren testen durften (88 % sehr gut).

Diese passen so gut zu unserem Testkandidaten, dass er weitaus spritziger, dynamischer und ausgewogener aufspielte, als die SU-C501 mit dem deutlich kleineren Ottava-Lautsprechersystem. Abgesehen davon erreichten wir viel höhere Pegel, ohne dass sich das Signal hörbar verzerrte. Da zeigt sich erst einmal, welches Potential wirklich in der silbernen Kiste steckt.

Manche CD-Player haben Probleme, Höhen natürlich wiederzugeben. Das hört man zwar meist erst im direkten Vergleich zweier Abspielgeräte, doch die Unterschiede sind nicht von der Hand zu weisen. Die SU-C550 gehört hörbar zu den besseren Vertretern ihrer Zunft, was uns eine Aufnahme der Ouvertüre zu Mozarts „die Entführung aus dem Serail“ vor Ohren führte.

Das für klassische Musik mit ungewöhnlich viel Perkussion ausgestattete Stück lässt die Leichtigkeit des Technics im Umgang mit zischenden und klatschenden Becken erkennen. Auch die Kanaltrennung gelingt der SU-C550. „Morning has Broken“ von Cat Stevens ist ziemlich dicht arrangiert. Vor einer Wand aus Pianos, Gitarren, Flöte und Chor steht der halltropfende Gesang des Barden.

Dass das nicht überladen wirkt, liegt einerseits am guten Job des Mixing-Engineers, andererseits an den Fähigkeiten der SU-C550, die jedem Instrument sowohl in der Breite als auch in der Tiefe einen festen Platz zuordnet. Der stabile Frequenzgang tut sein Übriges zur messerscharfen Abgrenzung der einzelnen Instrumente voneinander

Weitere Infos unter: www.technics.com/de

Fazit
Wiedergabequalität
88
Ausstattung/Verarbeitung
90
Benutzerfreundlichkeit
85
Preis/Leistung
90
Leserwertung51 Bewertungen
32
88

Bildquellen:

  • img_2808-freugestellt1: Bild: Auerbach Verlag
  • img_2807-freigestellt1: Bild: Auerbach Verlag
  • img_27911: Bild: Auerbach Verlag