Kari Ikonen

Musik: Ikonostasis – Die Klangwelten des Kari Ikonen

Mit dem aktuellen Album Ikonostasis präsentiert Kari Ikonen sein bisher persönlichstes Projekt.

Perspektiven und Phantasie

Nachdem der finnische Pianist an nahezu fünfzig Alben beteiligt war, betritt er nun zusammen mit seinen engsten Kollegen die Bühne in eigener Sache. Die neue Platte ist das Ergebnis einer intensiven Suche nach Schönheit in der Improvisation oder, wie es die Produzenten ausdrückten, im Grenzgebiet zwischen Experiment und Schönheit.

Ikonostasis ist kein Album, das man so nebenbei hört. Die Bereitschaft vorausgesetzt, sich in völlig neue Klangwelten zu begeben, eröffnen völlig neue Perspektiven auf den Jazz, die Musik und den Pianisten. Vor allem in den Duetten mit Louis Sclavis an der (Bass-)Klarinette entstehen wagemutige utopische Klangwelten irgendwo zwischen P-Funk-Ästhetik und der Avantgarde. Doch sogar in „akustischen“ Stücken wie dem epischen, 15-minütigen „Trinity“, werden zunächst erkennbare Elemente – eine zarte Harmonie hier, eine brüchige Trompete und einige verträumte Pianoläufe dort – langsam aber sicher in düstere Strömungen unterhalb der Oberfläche hinab gezogen. Sogar die menschliche Stimme führt einen nur noch tiefer in die entlegensten Winkel von Ikonen’s Fantasie. 

Kari Ikonen entdeckt den roten Faden

Aufgenommen wurden die zehn Kompositionen innerhalb eines Zeitraumes von über zwei Jahren an verschiedenen Orten. Wann immer sich die Gelegenheit dazu gab, fanden sich die Musiker um Ikonen zusammen. Das zunächst recht bunte Arrangement ergab erst spät ein stimmiges Gesamtbild. 

Erst als sich Ikonen mit dem Schlagzeuger, Produzenten und Jimi-Tenor-Kollaborateur Abdissa „Mamba“ Assefa in den Ambience Studios in Helsinki zum Abmischen zusammen setzte, entdeckte er einen roten Faden. Vielleicht lässt sich Ikonostasis auch gar nicht als Album deuten, sondern eher als eine Art Suite, innerhalb der mehrere kleine Zyklen für Kontraste und gegenseitige Verstärkung sorgen. Jazz als Kunstform.

Ikonostasis macht auf jeden Fall besonders mit hochauflösender Technik Spaß. Dann entfaltet das aktuelle Album seine volle Wirkung und eröffnet dem Hörer völlig neue Klangerlebnisse.

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Fazit
AUFNAHMEQUALITÄT
ATMOSPHÄRE
KULTFAKTOR
ANSPRUCH
4

Bildquellen:

  • Kari Ikonen by Tanja Ahola: Bild: Pressefoto by Tanja Ahola