Adieu Internetradio: Bose täuscht Käufer

Bose stand lange für Klang der Extraklasse basierend auf unkonventionellen Lautsprecher-Konzepten. Psychoakustik war und ist dabei das Spezialgebiet der Amerikaner. Auch mit Multiroom-Lautsprechern versüßten sie ihren Kunden den Klangalltag. Doch nach einem Update ist dieser Alltag sauer geworden.

Aktiv-Lautsprecher, die mit dem Internet Kontakt aufnehmen und diverse Streaming-Dienste abspielen können, sind in vielen Haushalten längst Alltag. Einige haben gar kein Radio mehr zu Hause, sondern sie schalten einfach den WLAN-Lautsprecher ein und hören ihren Lieblingssender übers Internet. Das klingt dann in aller Regel auch zehnmal besser als über UKW.

Kein Internetradio für Bose-Kunden

Wie nun aber das Handelsblatt berichtet, hat es sich für Bose-Kunden „ausgeradiot“, denn seinen Internetlautsprecher hat das Unternehmen ein Update verpasst. Das ist in der Regel etwas Gutes, weil damit neue Funktionen den Nutzer erreichen und die Systemsicherheit erhöht wird. Doch Bose geht einen anderen Weg. Es streicht den Zugang der Lautsprecher auf das Internetradio und fügt dafür TuneIn hinzu.

TuneIn ist gut aber

Nun mag sich der ein oder andere fragen, was den Unterschied macht. TuneIn ist doch Internetradio. Falsch, viele Internetradiosender sind überhaupt nicht in der App gelistet. Wer also über den Bose-Lautsprecher seinen Lieblings-Samba-Sender hörte, kann nach der Umstellung nicht mehr darauf zugreifen. Vielmehr kann er jetzt eine Premium-Mitgliedschaft bei TuneIn abschließen, um werbefreie Sender oder Live-Sport anzuhören.

Im Endeffekt täuscht damit Bose seine Kunden. Sie kauften sich einen Lautsprecher, der Internetradio beherrscht. Nun kann er nur noch TuneIn und schränkt damit seine Funktion ein. Man stelle sich vor, das Update eines TV-Gerätes würde danach nur das Ansehen der Privatsender erlauben.

Ob Bose diesen Fehler wieder rückgängig macht? Mal sehen, was die Amerikaner ihren Kunden mit dem nächsten Update für eine „Freude“ bereiten.

Bildquellen:

  • Bose ohne Internetradio: Bild: TK (canva)