Der Velodyne Deep Waves 12 Subwoofer verspricht enorme Pegel und eine präsente Performance sowie umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten. Eine ausgiebigen App-Steuerung will das Paket abrunden. Ob der Velodyne Deep Waves 12 auch im Heimkino hohe Wellen schlägt, finden wir in diesem Test heraus.
Hoher Wellengang
Der Subwoofer-Hersteller Velodyne Acoustics wurde im Jahre 1983 im Silicon Valley, USA gegründet. Noch im gleichen Jahr machte Velodyne mit einer neuartigen Technologie auf sich aufmerksam, die später zum Subwoofer ULD-18 führte und dem Hersteller den Special Engineering Award 1984 einbrachte. Seitdem folgten viele Innovationen aus der Tieftonschmiede, wie zum Beispiel ein Subwoofer mit einem Klirrfaktor von unter 0,5 % im Jahr 1998 oder die erste automatische Raumeinmessung bei Subwoofern im Jahr 2003.
Doch auch außerhalb der Akustik hat sich Velodyne um seinen Namen verdient gemacht. So entwickelt Velodyne Acoustics seit 2005 Lidar-Produkte. Eine Art Radarsystem mit Lasertechnik, wenn wir diese komplexe Thematik einmal auf das absolut Simpelste herunterbrechen. Seit 2016 ist „Velodyne Lidar“ übrigens ausgegliedert und agiert als eigenständige Firma. Doch auch auf hoher See ist Velodyne aktiv. Velodyne Marine entwickelte zum Beispiel ein Schiff namens „Martini“. Die Besonderheit ist hier die aktive Federung mit Selbststabilisierung des Bootes, sodass an Bord auch bei hohem Wellengang kein Tropfen verschüttet werden soll.
Velodyne seit 2019 in Hamburg
Doch das soll’s von unserem Exkurs in die Geschäftsbreite von Velodyne gewesen sein. Zurück zum Thema Audio und Velodyne Acoustics. Seit 2019 ist Mansour Mamaghani – seineszeichen Geschäftsführer des langjährigen Velodyne Deutschland-Vertriebs Audio Reference – Inhaber des US-amerikanischen Audiobrands. Das ist dann auch der Grund, weshalb Velodyne Acoustics im Jahre 2021 seinen Hauptsitz nach Hamburg verlegte.
Die Velodyne Subwoofer sind regelmäßige Gäste in der AUDIO TEST bzw. hier bei Likehifi.de und wir freuen uns für diesen Test den brandneuen Velodyne Acoustics Deep Waves 12 näher kennenlernen zu dürfen. Dieser wurde neben einer Reihe anderer neuer Modelle von Velodyne auf der Integrated Systems Europe (ISE) Messe 2023 in Barcelona vorgestellt und verspricht enorme Pegel bei einer vergleichsweise kleinen Treibergröße von 12 Zoll. Velodyne bezieht sich bei der Entwicklung des Deep Waves 12 auf die guten Erfahrungen mit seiner ultrakompakten MicroVee X-Serie.
Aussehen
Der Velodyne Deep Waves 12 Subwoofer kleidet sich in einem recht schlichten mattschwarzen MDF-Gehäuse. Der 12 Zoll große Treiber ist frontseitig angebracht. Um diesen vor Fremdeinwirkung zu schützen, kann eine Stoffabdeckung angebracht werden. Auf der Rückseite befinden sich dann die Anschlüsse und Regler.
Der Deep Waves 12 verfügt über vergoldete Low-Level-Inputs im Cinch-Format und vernickelte High-Level-Inputs für Lautsprecherkabel. Ausgangsseitig steht ein Paar Cinchbuchsen zur Verfügung. Die Lautstärke lässt sich mittels des ebenso auf der Rückseite befindlichen Drehreglers anpassen, ähnlich wie die Übergangsfrequenz.
Die Phase können wir mittels Kippschalter um 180 Grad drehen, um die Schallwellen des Subwoofers auf jene der Hauptlautsprecher anzupassen. Ein weiterer Kippschalter trägt die Beschriftung App DSP, welcher die Fernsteuerung mittels der iWoofer-App an- beziehungsweise ausschaltet. Doch dazu später mehr. Außerdem kann man den Autopower-Modus aktivieren, bei dem sich der Subwoofer automatisch abschaltet, sobald ihn für mehrere Minuten kein Signal erreicht.
Velodyne Subwoofer: Technische Details
Der verbaute Korbtreiber weist eine hohe Auslenkung auf und ist doppelt belüftet. Die Membran besteht aus Polypropylen. Die Schwingspule ist vierlagig und 63 Millimeter groß. Zwei seitlich gelegene 12 Zoll Passivradiatoren greifen dem Treiber noch zusätzlich unter die Arme, um einen möglichst weitgreifenden Tiefgang zu gewährleisten.
Im Inneren des Deep Waves 12 Subwoofers ist ein Class-D-Verstärker für den Antrieb des Heimkino-Lautsprechers zuständig und bringt eine Leistung von 400 Watt RMS zustande. Dieses Ensemble erreicht einen Frequenzgang von 25 bis 180 Hz. Die Übergangsfrequenz ist zwischen 50 bis 180 Hz einstellbar.
Appsteuerung
Ein Großteil der Steuerung des Subwoofers findet über die iWoofer-App statt. Diese ist kostenlos für iOS- und Androidgeräte erhältlich. Es gibt auch eine Pro-Version, die 5,99 Euro kostet und Raumeinmessung erlaubt, jedoch werden ausschließlich iOS-Geräte unterstützt. Dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass man als App-Entwickler nie so wirklich weiß, welche Einzelteile genau bei Android-Smartphones verbaut sind.
Somit ist auch nie ganz klar, welche klangliche Qualität das Mikrofon in Android-Geräten besitzt. Wir kennen das auch von Apps anderer Hersteller im HiFi-Bereich. Bei Apple-Produkten hingegen sind die technischen Einzelheiten weitestgehend bekannt.
Die iWoofer-App ist optisch vielleicht nicht die eleganteste, doch erweist sich als durchaus praktische Lösung. Eine Registrierung beziehungsweise Anmeldung ist nötig. Das Koppeln mit dem Subwoofer läuft per Bluetooth und gestaltet sich problemlos. Sind die beiden Geräte nun verbunden, lassen sich neben der Lautstärke auch die Phase und die Übergangsfrequenz stufenlos feinjustieren.
Vor allem Letzteres braucht ein wenig Übung, doch dann funktioniert das Tuning ganz gut. Mittels der iWoofer-App kann man außerdem einen Subharmonic Synthesizer hinzuziehen. Dieser generiert Harmonien bei der halben Frequenz des Originalsignals. Diese Untertöne funktionieren im Grunde als „Bassrestauration“ für bassschwache Lieder.
Wie uns Velodyne mitteilte, erhalten alle Kunden, die sich nach dem Kauf des Subwoofers registrieren und eine Rechnungskopie per Mail an den Hersteller schicken, einen Gutschein für die Pro-Version der App. Das nennen wir kundenfreundlich.
Praxistest
Velodyne Subwoofer suchen ihre Einsatzgebiet bekanntlich nicht ausschließlich im Heimkino. Auch bei Musik und Gaming möchten sie für das Tieftonfundament sorgen. Wir hören uns also zunächst durch verschiedenste Playlisten und Genres. Hier macht der Velodyne Deep Waves 12 eine durchgehend gute Figur. Er schmiegt sich sehr feinsinnig und mit ordentlich Kraft unter den Ton der Hauptlautsprecher.
Wir müssen sogar den Subwoofer mehrmals ein Stück leiser regeln, da der Deep Waves 12 auch bei geringem Pegel recht voluminös daherkommt. Jeder Bassschlag gelingt präzise und druckvoll. Der Subwoofer kann sehr wuchtig, dabei doch stets geschmackvoll sein. Er klingt auch bei höheren Pegeln dank seines ausgewogenen Frequenzganges sehr balanciert.
Gehen wir nun in den Filmbereich über. Wie schauen unter anderem den Superhelden-Blockbuster „Spiderman: Far From Home“. Der Actionfilm von Regisseur Jon Watts erschien 2019 und behandelt die Auswirkungen der Ereignisse des im gleichen Jahr erschienenen „Avengers: Endgame“. Der Film beginnt recht gemächlich und dialogreich. Als die ersten Kämpfe, Explosionen und der Orchestersoundtrack beginnen, merkt man gleich, zu was der Deep Waves 12 imstande ist. Der Subwoofer klingt groß und füllt ohne Anstrengung unseren Hörraum (40 qm) mit kräftigen Bässen.
Die für Superheldenepen typischen, explosionsreichen Gefechte werden eindrucksvoll und mit enormem Tiefgang in Szene gesetzt. Der Deep Waves 12 Subwoofer von Velodyne klingt titanisch und stilvoll zugleich. Mit sattem und sauberen Bass bietet der Subwoofer für jede Situation das passende Tieftonfundament und schreckt auch nicht vor hohen Pegeln zurück.
Dank der beiden Passivradiatoren hat der Subwoofer enormen Tiefgang und klingt dabei sehr ausgewogen. Der Velodyne Deep Waves 12 ist flexibel und vielseitig einsetzbar – ein echter Allround-Sub. Zudem ist die iWoofer-App ein mächtiges Werkzeug, mit dem der Anwender den Subwoofer einfach und blitzschnell personalisieren kann.
Deep Waves 12: Preis und Verfügbarkeit
Den Velodyne Acoustics Deep Waves 12 Subwoofer gibt es zum Preis von 1.899 Euro (UVP) im Fachhandel zu kaufen. Für den Vertrieb ist Audio Reference aus Hamburg zuständig.
Ausstattung Velodyne Deep Waves 12
| Allgemein | |||
| Geräteklasse | Subwoofer | ||
| Hersteller | Velodyne Acoustics | ||
| Modell | Deep Waves 12 | ||
| Preis (UVP) | 1.899 Euro | ||
| Preiskategorie | Oberklasse | ||
| Maße (B/H/T) | 41 × 48 × 41 cm | ||
| Gewicht | 25 kg | ||
| Informationen | www.velodyneacoustics.com | ||
| Technische Daten* | |||
| Arbeitsweise | aktiv | ||
| Bauform | Passivradiator | ||
| Frequenzverlauf | 25 – 180 Hz (± 3 dB) | ||
| Leistung | 400 W RMS | ||
| Verbindung zur Quelle | analog | ||
| Raumempfehlung | 20 m² bis 42 m² | ||
| individuelle Klangeinst. | Übergangsfrequenz, Raumeinmessung via App | ||
| Eingänge | 2 x Cinch, 1 x Lautsprecherkabel | ||
*Herstellerangaben
Webseite: www.velodyneacoustics.com/de
Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 03/2023
▶ Lesen Sie hier: Test: Velodyne Acoustics Impact X 10 Subwoofer (10-Zoll)
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Bildquellen:
- Velodyne_Deep_Waves_12_Subwoofer_Test_01: Audio Reference / Velodyne