Test: Teac UD-503 USB-DAC mit Kopfhörerverstärker

Handling

Als DA-Wandler ist der UD-503 auf einen Zuspieler angewiesen, sei es ein CD-Player oder ein Computer. Die Inbetriebnahme ist in jedem Fall einfach. Kabel rein, Input auswählen und los geht’s. Windows-User müssen Treiber installieren, Apple-User können sich ohne Installation sofort in ihre Klangbibliothek vertiefen. Der UD-503 ist ein echtes Arbeitstier: Er wandelt PCM-Dateien mit Abtastraten von bis zu 384 Kilohertz, auch DSD-Dateien mit 11,2 Megahertz stellen für ihn kein Problem dar. Auch wenn der UD-503 selbst keine Daten abspielen kann, beeinflussen kann er das Material dennoch. So ist er in der Lage, eingehende PCMs bis auf DSD-Qualität hochzukonvertieren. Allerdings bemerken wir hier keinen nennenswerten Qualitätsgewinn. Zudem gibt es verschiedene Digitalfilter: Je zwei Filter, die die Frequenzen außerhalb des hörbaren Bereichs mit einem EQ hoher Flankensteilheit scharf abschneiden (sharp) und zwei, die etwas weniger stark eingreifen. Uns gefällt der Filter „FIR Slow“ am besten, weil er in unseren Ohren am natürlichsten und „wärmsten“ klingt.

Der UD-503 ist in Dual-Mono-Schaltung aufgebaut. Selbst die Stromversorgung der Kanäle ist separiert, erkennbar an den beiden Rinkerntransformatoren
Der UD-503 ist in Dual-Mono-Schaltung aufgebaut. Selbst die Stromversorgung der Kanäle ist separiert, erkennbar an den beiden Rinkerntransformatoren

Sound

Wir testen sowohl die Line-Ausgänge des UD-503 als auch die Phones-Ausgänge, die über den verbauten Kopfhörerverstärker auf Pegel gebracht werden. Soviel vorweg: Alle Outputs überzeugen mit einem linearen, räumlichen und luftigen Klang, der dem anderer High-End-Geräten in nichts nachsteht. Möglicherweise hängt dies mit dem Dual-Mono-Aufbau zusammen, bei dem beide Stereokanäle von der Stromversorgung bis hin zu den analogen Bestandteilen getrennt werden. Der Vorteil getrennter Wege ist eine bessere Räumlichkeit, eine schärfe Abbildung der einzelnen Klangereignisse und ein offenerer Sound. All das stellt der UD-503 unter Beweis. Ideales Referenzmaterial zum Testen der Räumlichkeitswiedergabe sind die Aufnahmen des Orchesters um den großen Bandleader, Produzenten und Komponisten Bert Kämpfert, der für Welthits wie „Strangers in the Night“ und „Spanish Eyes“ verantwortlich zeichnet. Er nahm seine Musiker mit einer einzigen Stereophonie auf, was zu einer weit natürlicheren Stereoabbildung führt als jede künstliche Verschiebung der Instrumente am Mischpult oder am Computer. Dem hohen Alter der 1961er Aufnahme „There I’ve said it again“ zum Trotz, entfaltet sich Kämpferts Orchester vor unserem geistigen Auge. Das links außen stehende Saxophon liefert sich ein Frage-und-Antwort-Spiel mit der halbrechts stehenden Trompete. Auf diese Weise wird das gefühlsgeladene, resignierend melancholische Gespräch zweier Liebenden imitiert. Das weinende Saxophon kann man sich gar als verletzten Part vorstellen, während die Trompete versucht, sich für begangene Fehler zu entschuldigen – und zwar vergeblich. Toll, was Instrumentalmusik alles ausdrücken kann, wenn sie nur die notwendige technische Unterstützung erhält. Der UD-503 drängt sich dabei nicht in den Vordergrund, sondern macht das, was er soll: Er ist die Bühne, auf der das Schauspiel ausgetragen wird – nicht mehr aber auch nicht weniger. Damit ist auch zum Frequenzgang schon alles gesagt, denn je ausgeglichener dieser ist, desto neutraler verhält sich das Gerät. Das gilt im Übrigen nicht nur für den Wandler, sondern auch für den Kopfhörerverstärker, der auf hohem Niveau linear verstärkt.

Fazit

Teacs UD-503 ist ein wirklich liebevoll gestaltetes Gerät, das mit echten High-End-Features aufwarten kann. Nutzt man all seine Möglichkeiten konsequent, füttert ihn mit DSD-Dateien, die man über die symmetrischen Ausgänge abgreift, kann der UD-503 neben weit teureren Geräten bestehen.

Fazit
Wiedergabequalität
90
Ausstattung und Verarbeitung
83
Benutzerfreundlichkeit
90
Preis/Leistung
87
Leserwertung10 Bewertungen
37
88