Test: Lumin D2 Streamer / Netzwerkplayer

Test: Lumin D2 Streamer / Netzwerkplayer mit DAC

Für die Nutzung von modernen Streaming-Playern braucht es meist keine klassische Fernbedienung. Viel wichtiger ist eine passende App. Als leuchtendes Beispiel dafür kann der Lumin D2 dienen. Wir haben ihn im Test.

Es werde Licht

Die Marke Lumin ist noch ein relativ unbeschriebenes Blatt im HiFi-Markt. Das Unternehmen Pixel Magic aus Hong-Kong zeichnet sich dafür verantwortlich. Den Deutschlandvertrieb hat die IAD GmbH inne, die auch so namhafte Vertreter wie Luxman, Wharfedale oder Audiolab im Portfolio haben.

Mit Lumin holte man sich nun einen ausgesprochen interessanten Vertreter der Branche ins Boot. Ein Unternehmen, dass sich ausschließlich auf Streaming-Geräte und Software spezialisiert hat. Alle Aufmerksamkeit gilt dem einen Produkt. Diese energetische Bündelung lässt erahnen, was das am Schluss für das Produkt bedeutet: Keine halben Sachen.

Pixel Magic selbst bezeichnet die Lumin-Geräte als audiophile Netzwerkplayer und die internationale Presse scheint sich dem anzuschließen. Es hagelte viele Auszeichnungen und Preise. Um der Sache ein wenig auf den Grund zu gehen, haben wir uns mit dem Lumin D2 ein Mittelklasse-Modell des Anbieters ins Labor geholt und wir sind nicht enttäuscht worden.

Test: Lumin D2 Streamer
Die Anschlüsse sind von oben verblendet. Besonders gut hat uns die doppelte USB-Ausführung gefallen, aber Highlight ist definitv die symmtrische Ausführung über XLR.

Lumin D2: Technik

Die Verarbeitung des Lumin D2 ist erstaunlich hochwertig. Das gebürstete Aluminium kommt solide und ansprechend daher. Der D2 wirkt aus einem Guss, was vermutlich auch daran liegt, dass er keinerlei Tasten oder Knöpfe besitzt. Aber ganz ehrlich: wozu auch?

Die Rückseite ist nicht weniger sexy. Neben unsymmetrischen Cinch-Ausgängen kommt er auch gleich mit großen Geschützen in Form von symmetrischem XLR daher. Netzwerkanschluss ist natürlich obligatorisch für einen Streamer, auf WLAN wird verzichtet. Dafür gibt es gleich zwei USB-Anschlüsse, um zum Beispiel direkt eine Festplatte anzuschließen.

Der Lumin D2 selbst hat keine Speicherkapazität, sondern ist ein reiner Renderer mit integriertem, auf Wolfson WM8741-Chips basierendem DAC. Dabei befi ndet sich alles auf einem Circuit Board und es wird intern komplett symmetrisch gearbeitet.

Test: Lumin D2 Streamer
Sowohl DAC als auch Streaming-Prozessor befinden sich auf einer zusammenhängenden Platine, was es einfacher macht Rauschen und Brummen zu reduzieren.

Erstklassige App

Die saubere Lösung ist Attitüde bei Lumin, denn sie setzt sich beim Herzstück, der App, konsequent fort. Selten haben wir eine so schön gestaltete und intuitive App auf unserem Test-Tablet installiert. Aufgeräumt, schnell, verständlich und grafi sch ansprechend.

Das Design des Front-Displays findet sich in der App wieder und trägt unmittelbar zum Gesamtbild bei. Das Anlegen von Playlisten und das Browsen durch die Datenbank war selten so kinderleicht. Dabei wird aber nicht an Vielfalt und Komplexität gespart. Über selbsterklärende Icons erhält man Zugriff auf Spotify, Tidal, Qobuz und mehr. Sogar Roon wird unterstützt.

Die Farbe der Oberfläche kann zwischen weiß/grau und schwarz/blau umgeschaltet werden. Es werde Licht am Tag und dezent bei Nacht. In den Untermenüs verstecken sich spannende Tuning-Optionen, die einladen, sich mit der Materie zu beschäftigen. Darunter zum Beispiel Ultrasonic-Filter für die DSD-Wiedergabe.

Test: Lumin D2 Streamer
Die App ist äußerst intuitiv, sieht gut aus und läuft noch dazu sehr stabil. Ein hervorragendes Beispiel für exzellente Kenntnis der Nutzerbedürfnisse.

Klang

Dem Versprechen des Herstellers audiophile und musikalische Geräte zu bauen, ist nichts hinzuzufügen. Am Beispiel vom Berliner Ausnahmemusiker Nils Frahm und seinem Album „Screws“ mit den bezeichnenden Titel „Do“, „Re“, „Mi“ und weiteren Noten, der vom italienischen Mönch Guido von Arezzo entwickelten Choralnotation, ist uns aufgefallen, dass der Lumin D2 eine wunderschöne Leuchtkraft besitzt, die fragile Dynamiken gekonnt befeuert.

Damit meinen wir keine Klangveränderung, sondern ein energetisches Phänomen, dass vergleichbar ist mit den Sonnenstrahlen, die versuchen durch die bunten Bleiglasfenster einer Kathedrale zu scheinen. Der Effekt äußert sich durch eine bemerkenswerte Lebendigkeit im Spiel. Während viele DACs und Player eher nüchtern und distanziert klingen, gelingt es dem Lumin D2 die Musik klar auszuleuchten, ohne dabei harsch oder klirrend zu klingen.

Ein musikalischer Frühling, der da die Seele berührt. Verzaubernd. Zurecht trägt also der Hersteller Pixel Magic die „Magie“ im Namen.

Preis und Verfügbarkeit

Den Lumin D2 Streamer gibt es zum Preis von 2.290 Euro (UVP) im Fachhandel zu kaufen. Der Vertrieb läuft über die IAD GmbH. Farbausführungen: silber und schwarz.

Webseite: www.lumin-deutschland.de

Ausstattung Lumin D2

Allgemein
GeräteklasseNetzwerkplayer / Streamer
HerstellerLumin
ModellD2
Preis (UVP)2.290 Euro
PreiskategorieOberklasse
Maße (B/H/T)30 x 6 x 24,4 cm    
Gewicht2 kg
Informationenwww.lumin-deutschland.de
Technische Daten*
individuelle Klangeinst.div. digitale Settings
WiedergabemöglichkeitenLAN, UPnP
FormateDSD, DSF, FLAC, ALAC, WAV, AIFF, MP3, AAC
Stromverbrauchkeine Angabe
Eingänge2 × USB, 1 × Ethernet
Ausgänge1 × Cinch, 1 × XLR, 1 × BNC

*Herstellerangaben

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 03/2018

▶ Lesen Sie hier: Test: Wilson Benesch Discovery 3zero – High End Standlautsprecher (2,5-Wege)

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Fazit
Mit dem Lumin D2 hat sich die IAD einen echten Leckerbissen ins Portfolio geholt. Sowohl User- als auch Listening-Experience ergeben ein konsequent stimmiges Bild. Bei einem Preis von knapp 2.300 Euro kein Schnäppchen, aber ein Stück Lebensqualität, die jeden Euro wert ist und trübe Stereoanlagen deutlich aufpoliert.
Wiedergabequalität
90
Ausstattung/Verarbeitung
83
Benutzerfreundlichkeit
80
Preis/Leistung
80
Leserwertung11 Bewertungen
28
Vorteile
intuitive Software
musikalischer Klang
symmetrische Ausgänge
Nachteile
keine Festplatte
zu wenig Digitalanbindungen
87
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Lumin D2 Streamer Test 01: Auerbach Verlag (alle)