Test: Elac Vela BS404, CC 401 & Varro DS1200-GB – 5.1 Heimkino-Anlage

Diese 5.1 Heimkino-Anlage, bestehend aus den Elac Vela BS 404 Kompaktlautsprechern, dem CC 401 Center-Speaker und dem brandneuen Varro DS1200 Subwoofer schreckt vor großen Klängen nicht zurück. Was soll man auch anderes erwarten?! Schließlich ist sie die Summe ihrer sehr guten Teile!

The Big Sound

Der Kieler HiFi-Hersteller Elac ist ein recht häufig vertretener und zudem auch gern gesehener Gast in der Redaktion von AUDIO TEST und Likehifi.de. So erreichten der Plattenspieler Miracord 80, als auch der Regallautsprecher Uni-Fi Reference UBR62 im letzten Jahr mit je einer Wertung von 89 % eine sehr gute Endnote.

Für diesen heutigen Elac-Test haben wir gleich drei verschiedene Modelle ins Leipziger Verlagshaus bestellt und dabei gleich zwei Neuheiten direkt von der HIGH END Messe aus München abgegriffen. Im Detail haben wir für diese ambitionierte 5.1-Heimkinoanlage vier Regallautsprecher Vela BS 404, den Center-Speaker Vela CC 401 und den Subwoofer Varro Dual Reference DS1200-GB aus dem Hause Elac zusammengeführt.

Unsere Erwartungshaltung an das Kieler Lautsprecherensemble ist entsprechend hoch, schließlich ist der DS1200 Elacs neuester und größter Subwoofer und auch der Vela BS 404 ist erst im Frühjahr 2023 neu vorgestellt worden. Dessen Vorgänger, der Vela BS 403.2 erzielte seinerzeit eine beachtliche Wertung von 91 % in unserem Test.

Legen wir also direkt und ohne große Umschweife los. Den Anfang macht der Elac Regallautsprecher Vela BS 404.

Elac Vela BS 404 Regalbox

Rein optisch gleicht der Elac Vela BS 404 seinem gefälligen Vorgänger. Schon damals lobten wir die Optik des Lautsprechergehäuses. Die moderne Formensprache aus weichen Kanten und der nach hinten geöffneten Bassreflexöffnung zeigt, dass Elac bei den Vela 404 kein Detail unbeachtet lässt. Das Gehäuse ist trapezförmig und die Frontseite dabei etwas breiter als die Rückwand.

Das Bassreflexrohr ist im Inneren des Lautsprechers senkrecht angebracht und mündet in der bereits erwähnten Öffnung. Somit ist die Regalbox trotz der doch beschaulichen Größe recht groß, was auf einen tiefen Bassklang hoffen lässt. 

Die Vorderseite ist typisch Elac. Der Vela BS 404 hat den firmeneigenen AMT-Hochtöner JET 5 und den AS-XR Konusmitteltöner verbaut, der zum Beispiel auch bei den Lautsprechern der Concentro-Serie zum Einsatz kommt. Das rückseitige Anschlussterminal ist für Bi-Wiring geeignet und die Klemmen sind von hervorragender Verarbeitungsqualität.

Das gilt übrigens für alle Elac Lautsprecher, die wir in diesem Test unter die Lupe nehmen. Jede Kante, jeder Anschluss, jede Schraube sitzt perfekt. Hier wird nichts dem Zufall überlassen – bravo!

Volle Basskraft voraus

Der Frequenzverlauf des Vela BS 404 lässt uns kurz grübeln, ob es sich hier überhaupt um einen Regallautsprecher handelt. Schließlich erreicht er 38 Hz und ist dabei auch recht präsent. Die kompakten Lautsprecher sind ähnlich bassstark wie Standlautsprecher und benötigen keineswegs eine wandnahe Positionierung, um den Tiefton noch weiter zu stärken. Der Vela BS 404 fühlt sich mit ausreichend Abstand zur Wand deutlich wohler als in einem Regal. Hier kann der Bass schlicht zu präsent ausfallen. 

Auch in höheren Frequenzbereichen liefert er eine richtig gute Performance ab. Der JET 5-Hochtöner erreicht luftige 50 kHz. Zudem wurde die horizontale Abstrahlung des Lautsprechers etwas eingeschränkt, sodass er eine bessere Figur in akustisch unbehandelten Räumen macht. Er schallt nicht so breit wie sein Vorgänger, wodurch weniger Raumreflexionen entstehen.

Der JET 5 spielt dabei herrlich agil. Transienten, seien sie perkussiv oder tonal, sind wunderbar knackig und kraftvoll. Der Vela BS 404 ist durch den gesamten Frequenzverlauf einfach on-point. Auch die Räumlichkeit, die der Lautsprecher im Stereo- oder Surroundkontext erzeugt, ist ausgesprochen natürlich und vielschichtig. Beinahe könnten wir den Hochtöner als ein Mü zu dynamisch bezeichnen.

Teilweise wünschten wir uns, er würde ein wenig zurückhaltender agieren. Doch das ist Meckern auf sehr hohem Niveau und der Elac Vela BS 404 eine echte Hausnummer im Markt der kompakten HiFi-Lautsprecher. 

Elac Vela CC 401 Centerspeaker

Vieles, was wir bereits über den BS 404 erwähnten, lässt sich auch auf den Center-Speaker der Vela Serie übertragen. Selbstredend fügt er sich optisch perfekt zwischen den Regallautsprechern ein. Auch der Elac Vela CC 401 ist leicht keilförmig und mutend dank der abgerundeten Kanten und dem minimalistischen Design äußerst modern an.

Auf der Vorderseite des Centers befinden sich neben einem JET 5-Hochtöner zwei AS-XR Konusmitteltöner. Beide übernehmen die gleichen Frequenzen. Bei dem Vela CC 401 handelt es sich also um ein 2 1/2-Wegesystem. Auf der Rückseite sind gleich zwei Bassreflexöffnungen. Diese sind kreisrund und geben dem Center-Lautsprecher untenrum ordentlich Volumen.

Wie beim BS 404 ist auch beim Vela CC 401 ein Lautsprecherterminal mit Bi-Wiring verbaut. So muss ein Center-Speaker im Vergleich zu den Satellitenlautsprechern weniger aufwändige Signale wandeln.

In den meisten Surroundmischungen der Filmbranche ist der Center-Kanal für die Stimmen vorgesehen. Nur selten werden Effekte oder Musik aus dem Center ausgegeben. Umso wichtiger ist es, dass der Lautsprecher, dem diese doch recht wichtigen Tonsignale überlassen werden, diese auch gut wandelt. Andernfalls übertönen Musik und Effekte die Stimmen. Zum Glück ist dies beim Vela CC 401 nicht der Fall.

Wie schon beim BS 404 führen die erwähnten Komponenten und Designentscheidungen auch beim Centerspeaker zu einem sehr guten Klangverhalten. Stimmen sind sehr natürlich und Dialoge haben eine schöne Trennschärfe. Im Zusammenspiel mit den Satellitenlautsprechern ist er pegeltechnisch anfänglich jedoch etwas zurückhaltend. Wir müssen dem Kanal etwas mehr Saft geben, dann entsteht ein äußerst detaillierter, immersiver Surroundsound. Doch ist ein 5.1-System ohne Subwoofer noch nicht vollständig.

Elac Varro Dual Reference DS1200-GB Subwoofer

Der neue Platzhirsch unter den Elac-Subwoofern ist der Varro Dual Reference DS1200. Er verspricht nicht nur enorme Tiefen und Pegel, sondern bringt zudem eine hohe Konnektivität mit ein. Der DS1200 ist ein echter Brocken! Gefertigt aus 36 Millimeter starkem MDF mit inneren Verstrebungen, hat er ein Kampfgewicht von über 37 Kilogramm und ist mit einer Höhe von circa 42 und Breite von circa 48 Zentimetern alles andere als ein unauffälliger Subwoofer.

Elac bestückt den DS1200 mit gleich zwei 12 Zoll großen Tieftönern. Diese HEX-Tieftöner haben eine besonders hohe Auslenkung und erlauben eine verzerrungsfreie Wiedergabe, selbst bei hohen Pegeln. Die Membran ist ein sogenannter Aluminium Sandwich-Woofer. Der Name stammt daher, dass ein Leichtgewichtkonus aus Aluminium zwischen zwei Papierschichten wie in einem Sandwich zusammengelegt wurde. Dieses spezielle Klebeverfahren führt dank der Papiertreiber zu einem transientenreichen Klang, bei gleichzeitiger Stabilität. 

Elacs Dual Reference Subwoofer bringt recht viele Möglichkeiten zur Einbindung mit. Zum einen hat er Line-Ins als XLR- und in Cinch-Anschlüsse vorhanden. Außerdem sind Lautsprecherklemmen für Speaker Level verbaut. Daneben ist ein 12-V-Trigger, ein USB-Anschluss für Firmwareupdates und ein Ethernetport für die Steuerung vorhanden.

Darüber hinaus findet sich ein Wireless-Pairing-Knopf, denn der DS1200 ist mit dem Elac AirX2 kompatibel. Über dieses kabellose Protokoll lassen sich Elac-Geräte simpel miteinander koppeln. 

Funktionale App-Steuerung

Im Inneren des Subwoofers schlummert ein BASH-Verstärker, der als besonders effizient und kraftvoll gilt. Zur Signalverarbeitung kommt zudem ein dual 28-Bit DSP zum Einsatz. Dieser hat eine Taktfrequenz von 147 MHz und ist enorm akkurat. Zum DS1200 gibt es außerdem eine sehr funktionale App. Mit der Elac SUB Control 3.0 lassen sich unter anderem Lautstärke, Crossover-Frequenz und Phasenlage individuell anpassen.

Außerdem verfügt sie über Presets für „Musik“, „Film“ und „Nacht“. Doch der eigentliche Clou der App ist die Auto EQ-Funktion! Mit dieser lässt sich der Flaggschiff-Subwoofer von Elac recht simpel in den Raum einmessen.

Zuerst hält man das Smartphone recht nah an eine Membran und lässt den Testton durchlaufen. Anschließend wiederholt man das Gleiche an der Hörposition und fertig ist der automatische EQ. In unserem Test begradigt dies den Frequenzgang deutlich. Überhöhte Frequenzen sind etwas flacher und „Löcher“ werden gefüllt.

Doch auch ohne diese Frequenzgang-Begradigung spielt der DS1200 einfach bombastisch. Der Bass ist sehr klar und sauber. Ob lange Töne oder knackige Transienten, dem Varro Dual Reference DS1200-GB von Elac liegt alles. Auch vor enormen Tiefen schreckt er nicht zurück, denn mit einem Frequenzgang von 14 bis 150 Hz ist er definitiv ein ausgewiesener Tieftonspezialist. 

Elac Ensemble im Zusammenspiel

Das Ensemble aus Vela BS 404, Vela CC 401 und DS1200-GB ist in all seinen Einzelteilen schon einmal sehr beachtlich. Doch wie schlägt sich die 5.1 Surround-Anlage im Zusammenspiel? Die Elac-Kombo ergibt ein schönes, groß klingendes Heimkino-Setup. Die kompakten Vela BS 404 leisten als Satellitenlautsprecher ganze Arbeit.

Sie erzeugen eine wunderbare Räumlichkeit und den Frequenzgang haben wir bereits zur Genüge gelobt. Ein monumentales Tieftonfundament spendiert der Varro Subwoofer DS1200, der sowohl für Blockbuster als auch für Dokumentationen und Musik einen hervorragend feinsinnigen Bass spendiert. Ergänzt wird das Ensemble vom Vela CC 401, dem als Centerspeaker die Stimme zusteht.

Diese schneiden sich schön angenehm durch die Signalflut der BS 404 hindurch. Bei dem Sci-Fi-Superheldenfilm „Guardians Of The Galaxy Vol. 2“ zeigt die Anlage, was in ihr steckt. Die extravaganten Schlachten im Weltraum und in fernen Welten werden derart kraftvoll umgesetzt, dass wir genauso gut in einem großen, hochklassigen Kino á la IMAX sein könnten.

Mit der Kombination aus Vela BS 404, Vela CC 401 und Varro DS1200-GB beweist Elac in unserem Test sehr eindrucksvoll, dass sie es neben dem HiFi-Bereich auch im ambitionierten Heimkino-Einsatz mehr als drauf haben. Wer auf großen Kino-Sound steht, kommt hier vollends auf seine Kosten. 

Preis und Verfügbarkeit

Das von uns geteste Elac 5.1 Heimkino-Setup – bestehend aus 4x Vela BS 404, 1x Vela CC 401 und 1x Varro Dual Reference DS1200-GB – bringt es in der Kombi auf einen Gesamtpreis von 10.793 Euro.

Einzelpreise:

• Elac Vela BS 404 Regallautsprecher — 1.599 Euro (Stückpreis, UVP)
• Elac Vela CC 401 Center-Speaker — 1.598 Euro (Stückpreis, UVP)
• Elac Varro Dual Reference DS1200-GB Subwoofer — 2.799 Euro (Stückpreis, UVP)

Die Elac Vela Lautsprecher gibt es in der Farbausführung Schwarz (Hochglanz), Weiß (Hochglanz) und Walnuss (Hochglanz). Den Subwoofer gibt es in der Farbausführung Schwarz (Hochglanz).

Webseite: www.elac.com/de

Ausstattung Elac Vela BS 404

Ausstattung Elac Vela CC 401

Ausstattung Elac Varro Dual Reference DS1200-GB

*Herstellerangaben

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 06/2023

▶ Lesen Sie hier: Test: Elac Solano FS287 – Standlautsprecher (3-Wege)

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