Test: Devialet Mania – Tragbarer HiFi-Bluetooth-Lautsprecher / Smart-Speaker

Ein Lautsprecher der Luxusklasse mit schickem Design. Devialets erster tragbarer HiFi-Lautsprecher soll nicht nur eine schöne Fassade haben, sondern auch mit einigen besonderen Features, wie 360 Grad Stereoklang überzeugen. Nach dem Hype um den Smart Speaker wollen wir den stylishen Lautsprecher in der exklusiven Opéra de Paris Edition nun auch einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Devialet ist ein französisches Audiotechnologieunternehmen, welches sich 2007 in Paris gegründet hat. Der französische Ingenieur Pierre-Emmanuel Calmel erfand 2004 die Analog-Digital-Hybrid-Audiotechnologie (ADH) und setzte diese in einen seiner ersten Verstärker ein. Laut Devialet bedeutet die ADH-Intelligenz die parallele Verbindung zweier Verstärkertypen. Dabei handelt es sich um die Präzision der analogen Verstärkung gepaart mit der Leistungsfähigkeit und Kompaktheit der digitalen Verstärkung.

Seit 2010 bringt Devialet auf dieser Basis drahtlose Lautsprecher wie den Phantom I und den Phantom II sowie den Verstärker Expert Pro raus. Auch In-Ear Ohrhörer wie der Gemini oder die High-End Soundbar Dione gehören zu ihrem Program. Wir wollen nun den neuesten HiFi Smart Speaker der Franzosen austesten, den Devialet Mania.

Unboxing

Bereits beim Auspacken vom Devialet Mania fällt uns das besondere Design des Speakers auf. Die kleine Kugel wirkt sehr futuristisch, als würde der Sound direkt aus einem an Star Wars angelehnten Roboter entspringen. Die »Opéra de Paris Edition« ist mit 200 Euro Aufpreis zum normalen Modell – in Summe 990 Euro UVP – die kostspieligere Version der Mania Reihe. Devialet bat für dieses Modell die gleichnamige Pariser Oper um Unterstützung und machte sie zum Partner und Inspirateur.

Der Devialet Mania besitzt sowohl vorne als auch hinten Push-Push Tieftöner, die wie ein Auge oder eine Fensterluke aussehen. Teile des Gehäuses um diese „Augen“ herum sind in 24-karätiges Gold getaucht. Der Rest des Lautsprechers wird in einem kühlen Weiß mit einzelnen grauen Elementen gehalten. Besonders ist auch die Stoffbespannung der äußeren Kugel, die sie exquisit und vollkommen wirken lässt.

Ein schlaues Feature ist der Tragegriff des Manias. Er ist fest am Kopf des Gerätes verbaut und bietet einen starken und sicheren Halt. Man kann ihn aber weder entfernen noch einklappen, was ein kleiner Minuspunkt ist, optisch dem Ganzen aber nichts abtut – eher im Gegenteil. Beim Tragen ähnelt der Mania einer kleinen Hantel aus dem Fitnessstudio.

Wandern wir vom Griff weiter nach unten, kann man die Tasten des Lautsprechers erkennen. Es gibt jeweils drei auf jeder Seite, zudem einen Schalter und eine LED. Ohne der Bedienungsanleitung einen kurzen Moment Aufmerksamkeit zu schenken, werden zwei der Tasten nicht sofort klar: Der „Devialet“-Button zeigt bei längerem Drücken den Batteriestatus an und der Schalter aktiviert und deaktiviert das eingebaute Mikrofon.

Automatische Raumeinmessung

Die Wahl der runden Bauform wurde nicht allein wegen der Optik getroffen. Devialet entschied sich dazu, um auch klangliche Vorteile mithilfe der Kugel zu schaffen. Laut Hersteller soll der Sound in alle Richtungen abgestrahlt werden. Dazu nutzen sie eine Technologie, die automatische Raumeinmessung in Echtzeit unterstützt, genannt „Active Stereo Calibration“.

Hierbei kommt das eingebaute Mikrofon zum Einsatz, welches Audio-Rendering in Echtzeit, basierend auf der Umgebung beherrscht. Mit seinen fast drei Kilo ist das Gerät nicht sonderlich schwer, aber in der Preisklasse definitiv nichts für einen Wandertag im Freien.

Klangcheck

Da der große Bruder Devialet Phantom I als Vorreiter der WLAN-Speaker vor allem im unteren 100 Hertz Bereich gilt, sind unsere Erwartungen an den Mania groß – und er enttäuschte sie im Test nicht. Aufgebaut in unserem Referenz-Hörraum mit rund 40 m² zeigt die kleine Kugelbox (95 dB SPL maximaler Klangpegel), was sie kann. Da es bei uns aktuell auch um das Album „Random Acces Memories“ von Daft Punk und deren 10-jähriges Jubiläum geht, beinhaltet der Sound Test diverse neue Songs aus der neu aufgelegten Platte. Gestartet haben wir mit dem Song „GLBTM (Studio Outtakes)“, schließlich wollen wir zu Beginn die Mitten und Tiefen testen. Dafür eignet sich das Instrumentalstück bestens, da es zahlreiche mittig spielende Instrumente und einen tiefen Bass bereithält.

Als Fullrange-Lautsprecher zeichnet der Devialet Mania die Klänge natürlich und voll nach. Trotz einer hörbaren Tiefenverstärkung übertönt der Bass nicht das im Fokus stehende Klavier als Lead des Stückes. Ein weiterer interessanter Song der Neuauflage ist „LYDT (Vocoder Tests)“. Darin enthalten ist eine starke Bass-Spur. Auch hier werden die Bass-Riffs warm und tiefgreifend rübergebracht, ganz egal in welche Ecke man sich im Raum bewegt.

Diese Erkenntnis ist aber keinem Zufall geschuldet. Devialet wirbt mit einer 360° Beschallung, die der Mania auch tatsächlich leisten kann. Dieses schlaue Feature verteilt Klänge ringsum in Räumlichkeiten und macht eine Positionierung des Lautsprechers sehr flexibel. In dem Track hören wir Daft Punk mit dem Vocoder kreativ experimentieren. Die Stimmen sind teilweise überlagert und werden vom Mania dennoch präzise überliefert.

Für den Test des Hochtonbereichs eignet sich am ehesten der Song „Horizon Ouverture“ von Daft Punk. Ein Chor stimmt melancholisch hohe Klänge an, dicht gefolgt von zarten Streichern. Auch diese Elemente kann der Mania einwandfrei und spannend wiedergeben. Für emotionale Momente in unserer Testsession sorgte die Tiefenverstärkung. Unter dessen Einsatz werden die unteren Mitten einiger Streicher hervorgehoben und exzellent zur Geltung gebracht.

Mobiler Bluetooth-Lautsprecher

Um aus dem Lautsprecher Klang zu bekommen, muss man das Gerät natürlich erst mal verbinden. Das geht natürlich am besten über WLAN. Wir laden dazu die modern aufgebaute Devialet-App aus den App-Store und können gleich ohne Registrierung fortfahren. Dafür muss das jeweilige Gerät, über das man hört, vorab im WLAN eingewählt – und der Streamingdienst der Wahl geöffnet sein.

In der App kann man den abgespielten Song nicht nur in der Lautstärke verändern. Es steht ein Equalizer zur Verfügung, der entweder das Preset zur Stimmenverstärkung bzw. Bassminimierung bereithält, aber auch Fader zur Regelung der Mitten und Tiefen. Dies kann man dann als Standard-Preset abspeichern. Wer Spotify nutzt oder ein Apple-Gerät besitzt, kann auch ganz einfach über die Funktion Spotify Connect und AirPlay 2 Songs abspielen.

Dank AirPlay 2 lässt sich der Mania selbst in ein Multiroom-System einbinden. Dies bietet die Möglichkeit, mehrere Lautsprecher in verschiedenen Räumen gleichzeitig spielen zu lassen. Mit der eingebauten Sprachsteuerung klappt auch die Bedienung mit „Alexa“. Zwei Manias als Stereopaar zu nutzen, ist jedoch nicht möglich.

Bluetooth 5.0 & Akku

Um Unterwegs mit der richtigen Musik unterhalten zu werden, steht die Bluetooth Version „5.0“ bereit. Natürlich sind auch die Standard Bluetooth-Codecs wie „SBC“ und „AAC“ fest integriert. Devialet verspricht bis zu zehn Stunden Akkulaufzeit, deutlich weniger als Mitbewerber wie z.B. JBLs Charge 5.

Aufladen lässt sich der Lautsprecher über seinen USB-C-Anschluss und in Verbindung mit der ebenso ästhetisch gestalteten Ladestation Devialet Mania Station wird das Laden ungemein unkompliziert. Die Ladestation ist in der Opéra de Paris Edition übrigens im Lieferumfang enthalten. Die Ladezeit betrug im Test drei Stunden bis zur vollen 100 % Akkuleistung.

Preis und Verfügbarkeit

Den Devialet Mania Smart Speaker gibt es zum Preis von 790 Euro (UVP) in den Farben lightgrey (hellgrau) und deep black (schwarz) direkt bei Devialet oder im Fachhandel zu kaufen.

Die von uns getestete Devialet Mania Opéra de Paris Version (inkl. kabellose Ladestation) mit goldenen Akzenten gibt es zum Preis von 990 Euro (UVP) ebenfalls direkt bei Devialet oder im Fachhandel zu kaufen.

Webseite: www.devialet.com

Ausstattung

*Herstellerangaben

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 05/2023

▶ Lesen Sie hier: Einen weiteren Testbericht über einen Devialet Testsieger

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