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Test: Bluesound Multiroom-System (2. Generation) – Schöne neue Welt

Bluesound Powernode 2 und Vault 2 im Test

Beim „großen Bruder“ des Node 2, dem Bluesound Powernode 2, verhält es sich nicht nur visuell, sondern auch im Hinblick auf Einrichtung und Funktionalität ähnlich. Wie auch das vorige Testobjekt ist der Powernode 2 blitzschnell angeschlossen und konfiguriert. Der markante Unterschied zwischen den beiden besteht im integrierten Stereoverstärker des Powernode 2. Der leistungsstarke HybridDigital-Verstärker, welcher übrigens auch von NAD (Schwesterunternehmen von Bluesound) verwendet wird, sorgt für eine Ausgangsleistung von 60 Watt (W) pro Kanal. Diese, so garantiert der Hersteller, soll dank Zusammenwirken mit dem 192kHz auf 32-bit D/A-Wandler auch bei hoher Lautstärke verzerrungs- und verlustfrei bleiben. Aufgrund des integrierten Verstärkers findet man an der Rückseite des Geräts Ausgänge für Bananenstecker. Wie auch beim Node 2 ist im Powernode ein ARM CORTEX A9, 1GHz Prozessor verbaut, um ohne Verzögerung und Qualitätseinbußen mit den anderen Geräten des Multiroom-Systems zu kommunizieren. Denn immerhin geht es um mehr als MP3. Per Lautsprecherkabel mit den Referenzlautsprechern verbunden, erweist sich das von Bluesound gegebene Versprechen als fundiert. „The Way Down Is The Way Up“, ein Orchesterwerk des Leipziger Komponisten Bernd Franke aus dem Jahr 2010 behält auch bei einem Lautstärkepegel dem Rande der physischen Erträglichkeit nahe alle Feinheit und spielt in ausgezeichneter räumlicher Präzision und Transparenz auf. Ob dies jedoch die preisliche Kluft zum Bluesound Node 2 von ganzen 350 Euro rechtfertigt, obliegt ganz Ihnen.

Bevor die mobilen Lautsprecher zum gemeinsamen Einsatz kommen, soll noch kurz der „Große“ aus der Reihe der Netzwerk-Spieler Erwähnung finden, der Bluesound Vault 2. Für 1.299 Euro ist der „Allrounder“ aus der neuen Bluesound-Reihe erhältlich. Optisch verfolgt der Vault 2 ganz klar die Linie des Node 2 und des Powernode 2. Sein mattschwarzes Kunststoffgehäuse gibt sich durch seine Höhe von 9cm schon etwas präsenter als die beiden Kleineren. Allerdings liegt hinter der robusten Verkleidung – im Gegensatz zum Node 2 und zum Powernode 2 – auch eine geräuscharme Zwei-Terrabyte-Festplatte verborgen, auf welcher eine recht geräumige Bibliothek angelegt werden kann. In der zentrierten horizontalen Aussparung liegt an der Vorderseite zudem ein CD-Slot versteckt. Mit dessen Hilfe können Datenträger eingelesen und direkt in hoher Auflösung (beispielsweise als FLAC-Dateien) auf dem Gerät gespeichert werden. Und das alles ohne Computer. Zusätzlich können beim Vault 2 gleich zwei USB-Speichermedien angeschlossen werden. Im Gegensatz zu den zwei bereits besprochenen Geräten entschied man sich bei der Wahl des Prozessors für einen Dual-Core ARM CORTEX A9, 1GHz. Dennoch dauert das Einlesen von CDs und der anschließende Konvertierungsprozess je nach gewähltem Format und Menge der Titel schon mal bis zu 30 Minuten. Jedoch arbeitet das Gerät selbstständig und zuverlässig – von der Möglichkeit, die Metadaten manuell zu korrigieren muss bislang kein Gebrauch gemacht werden, da das Gerät alle nötigen Informationen schnell im Internet ausfindig macht.

Der Vault 2 kommt mit einer zwei Terrabyte großen Festplatte zum Kunden. Ein CD-Ripper komplettiert das Angbot
Der Bluesound Vault 2 kommt mit einer zwei Terrabyte großen Festplatte zum Kunden. Ein CD-Ripper komplettiert das Angbot

Die drei Lautsprecher im Test: Bluesound Pulse 2, Bluesound Pulse Mini und Bluesound Pulse Flex

Während sich die Netzwerk-Spieler in ihrem Design sehr deutlich von ihren Vorgängermodellen unterscheiden, hielt man bei den portablen Lautsprechern Bluesound Pulse 2, Bluesound Pulse Mini und Bluesound Pulse Flex die Linie der ersten Generation bei. Die beiden größeren – der Pulse 2 und der Pulse Mini – sind leicht geschwungenen in ihrer Erscheinung, ganz zu schweigen vom kleinen Pulse Flex, der sehr kompakt gehalten ist und somit ideal in jeder Tasche beim gemeinsamen Ausflug Platz finden kann. Auch die anderen beiden überzeugen durch einen clever gestalteten Griff an der Oberseite mit hohem Tragekomfort. Allerdings kann davon aufgrund fehlender Akkus nur beschränkt Gebrauch gemacht werden. Bei der Einrichtung der Lautsprecher verhält es sich ein wenig anders, als bei den Netzwerk-Playern. Eine physische Verbindung zum Netzwerk ist dabei nicht vonnöten. Stattdessen wählt sich der Benutzer mit Rechner, Smartphone oder Tablet in das von den Schallwandlern errichtete WLAN-Netzwerk ein, um in das Menü zu gelangen.

Dort kann sowohl das heimische Netzwerk konfiguriert, als auch jedem Lautsprecher individuelle Bezeichnungen zugewiesen werden. Man kann man ganz bequem vom mobilen Endgerät aus den einzelnen Komponenten Musik zuweisen. Benötigt wird dafür lediglich die Bluesound-App. Diese offenbart die mannigfaltigen Vorzüge des Bluesound-Multiroom-Systems. Neben der scheinbar endlosen Auswahl aus Internet-Radios hat man dort sowohl Netzwerkspeicher und geräteeigene Bibliotheken, als auch Streaming-Clients wie Tidal, Spotify oder Napster etc. übersichtlich aufgeführt. Dabei ist die Liste der unterstützten Services in der Tat ausreichend lang, alle üblichen Anbieter sind darin vertreten. Die Benutzeroberfläche der Bluesound-App bietet dem Nutzer nun die Möglichkeit, mehrere Geräte zu einer Gruppe zusammenzuschließen, um eine Wiedergabeliste simultan auf mehreren Geräten abzuspielen. Oder, um zwei Lautsprecher als Teil eines zusammenhängenden Systems zu verwenden – sprich, man ordnet je einen Lautsprecher einer Seite des Panoramas zu. Von großem Nutzen ist hier auch die TV-Learn-Funktion, anhand welcher sich die Lautstärke der Geräte auch per Fernbedienung des Fernsehers einstellen lässt.

Der Pulse 2 ist sehr groß und schwer – jedoch vollgepackt mit gutem Klang, um jede Party in Gang zu bringen
Der Bluesound Pulse 2 ist sehr groß und schwer – jedoch vollgepackt mit gutem Klang, um jede Party in Gang zu bringen

Für den Test haben wir die einzelnen Komponenten des Bluesound Multiroom-Systems in verschiedenen Bereichen aufgebaut und bereits die ersten Töne des Fagotts in Schostakowitschs Konzert Nr. 2 für Klavier und Orchester in E-Dur zeugen von der audiophilen Verarbeitung der kabellosen Schallwandler. Neben der synchronen, verzögerungsfreien Wiedergabe bestechen vor allem der Bluesound Pulse 2 und der Bluesound Pulse Mini durch einen äußerst brillanten Klang. Die 60W auf das 2.1 Tri-Amping-System lassen das Orchester kraftvoll und dennoch in den einzelnen Intrumentengruppen sehr emanzipiert aufspielen. Kein Wunder, denn im Pulse 2 ist ein D/A-Wandler von sage und schreibe 35-Bit auf 844kHz (!) verbaut. Dabei zeigt sich eindeutig, dass Bluesound, gegenüber Kollegen wie zum Beispiel Sonos, gut daran tat, ein erschwingliches Multiroom-System zu entwickeln, das in der Lage ist, hochauflösende Dateien darzubieten. Dank eines optimierten Kammerdesigns plus DSP-Entzerrung im Pulse 2 und Pulse Mini sind jeweils beide Kanäle in der Lage, störungsfrei ein und dieselbe Bassreflexöffnung an der Rückseite zu nutzen.

Der kleine Bruder muss sich nicht hinter dem Pulse 2 verstecken. Er besitzt fünf Presets, um die Einstellungen zu speichern
Der kleine Bruder Pulse Flex muss sich nicht hinter dem Bluesound Pulse 2 verstecken. Er besitzt fünf Presets, um die Einstellungen zu speichern

Auch der Bluesound Pulse Flex weiß sich klanglich gut zu behaupten, wobei dessen großer Vorzug eindeutig in seiner Praktikabilität zu verorten ist. Auf der Oberseite des quaderförmigen Gehäuses des portablen Lautsprechers findet man neben den simplen Transport-Volumenreglern fünf Preset-Schalter, welche beispielsweise mit favorisierten TuneIn-Diensten belegt werden können. Ganz nach den individuellen Vorlieben des Nutzers. Auch der „Kleine“ aus der neuen Reihe ist mit einem hochwertigen 32-Bit-auf-196-kHz-D/A-Wandler ausgestattet, der dem kompakten 2-Wege-Lautsprecher eine für einen portablen Speaker ungemein hochwertige klangliche Performance ermöglicht.

Fazit

Mit der zweiten Generation des Bluesound-Multiroom-Systems hat das Tochterunternehmen der kanadischen Lenbrook Group ein bereits herausragendes HiFi-System weiter optimiert. Nicht nur in Sachen Optik, welche sich vor allem bei den Netzwerk-Playern der neuen Serie mehr an Funktionalität und eleganter Zurückhaltung orientiert, sondern auch klanglich wissen die einzelnen Komponenten die Begeisterung eines passionierten HiFi-Kenners zu schüren. Preislich absolut wettbewerbsfähig in Konkurrenz zu vergleichbaren Produkten, warten die Geräte mit einer klanglichen Hochwertigkeit auf, welche in diesem Preissegment nicht leicht wiederzufinden ist. Absolut empfehlenswert.

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien erstmalig in der Printausgabe von AUDIO TEST Ausgabe 4/2016.

Fazit
Wiedergabequalität
93
Ausstattung/Verarbeitung
90
Benutzerfreundlichkeit
84
Preis/Leistung
96
Leserwertung1 Bewertung
96
91