Test: inLine woodon-Ear, AmpEQ mobile

inLine woodon-Ear, AmpEQ mobile: Erinnern Sie sich an den Kopfhörerverstärker von inLine aus Heft 2/2016? Mit einem sensationellem Preis-/Leistungsverhältnis überzeugte er und ist seither Geheimtipp der Redaktion. Jetzt gibt es die Erweiterung um eine Powerbank und einen Kopfhörer.

Heute nehmen wir ein weiteres Stück Technik des Gießener Elektronikvertriebs unter die Lupe. Schon der Verstärker konnte uns von seinen Qualitäten überzeugen. Umso größer die Freude, nun den Kopfhörer von inLine hören zu dürfen.

Doch vorab ein nicht unwesentliches Update zum bereits getesteten analogen Kopfhörerverstärker mit EQ. Der mit seinen Klangqualitäten rundum überzeugende Winzling wurde nochmals verbessert. Um die Stromversorgung auch unterwegs gewährleisten zu können, hat man dem „Retro-Charmeur“ aus Heft 02/2016 eine Powerbank spendiert. Am Sound hat sich nichts geändert. Der ist hochauflösend und räumlich wie zuvor. Nur ist der InLine AmpEQ mobile jetzt immer und überall ohne eine zusätzliche Energiequelle einsetzbar. Mit dem eingebauten Lithium-Polymer Akku soll das Gerät laut Herstellerangaben bei voll geladenem Akku auf eine Laufzeit von ca. 6 Stunden kommen. Genug für einen Mittelstreckenflug oder den genüsslichen Abend am Strand.

Gut gefüttert – die Ohrpolster des inLine wooden On-Ear

Echtholz-Kopfhörer

Doch nun zum Hauptdarsteller des aktuellen Beitrags, dem InLine woodon-ear.  Schon optisch macht das kompakte und leichte Gerät einen hochwertigen ersten Eindruck. Die Walnussholzblenden verraten die Verwandtschaft zur von inLine „woodline“ benannten Produktgruppe. Hübsch anzusehen, aber sicher Geschmacksache. Hochwertige Metallbügel und ein dickes Polster für mehr Tragekomfort runden das Paket ab. Mit im Lieferumfang ist neben einem schicken und abnehmbaren On-Ear-Headset noch die obligatorische Aufbewahrungstasche für unterwegs.

Die Kabel des Headsets sind mit Stoff verhüllt, was man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt und deutlich flexibler als ein oft so störrisches PVC-Kabel ist. Insgesamt ist es dem Hersteller, wie auch schon beim Verstärker, gelungen, sich mit klassischem Design und den verwendeten Materialien optisch vom Mainstream abzuheben. Darunter leidet etwas die Ergonomie. Manchem Nutzer werden die Geräte von inLine zu viele Ecken und Kanten haben. Doch so passt der eigentlich für den Musikgenuss unterwegs konzipierte Kopfhörer ohne weiteres optisch auch zur HiFi-Kette im heimischen Wohnzimmer.

Woodline – hier ist alles Walnussholz, das sehr gut verarbeitet ist

Erste Hörprobe

Als Testumgebung dient das aktuelle Macbook und der InLine AmpEQ mobile. Dank der niedrigen Impedanz lassen sich die Kopfhörer allerdings auch problemlos ohne Verstärker betreiben. Schon die ersten Takte aus Till Brönners Album „Till Brönner“ aus dem Jahr 2012 offenbaren Stärken des Testkandidaten. Fein zeichnet sich im Hintergrund der dominierenden Trompete eine tief gestaffelte Bühne ab. Orchester und insbesondere das Schlagzeug kommen gut zur Geltung. Mit leichtem eingängigen Jazz der 60er und 70er Jahre versetzt uns Till mit großer Besetzung in die Zeiten eines Kojak auf Einsatz in Manhattan. „Will of Nature“ bekommt mit dem InLine-Hörer zusätzlichen Drive. Dabei werden eher Mitten und Höhen betont. Er ist ein Freund der leisen Töne. Auch bei niedrigem Pegel geht kein Instrument verloren. Räumliche Fülle von Anfang an.

Kleine Schwächen beim Bass

Auf zur nächsten Disziplin, die oft und gern gehörte Popmusik der 80er. Um es vorwegzunehmen – hier offenbart unser Testgerät kleine Schwächen. Exemplarisch dafür steht Peter Gabriels Album Melt. Angespielt wurden „Intruder“ und „Not one of us“. Bei beiden Titeln treten die Bässe zu sehr in den Hintergrund. Ohne Verstärkung kommt beim Hören nicht so recht Stimmung auf. Hier betritt der kleine Amp mit dem Equalizer und seinen mannigfaltigen Möglichkeiten die Bühne. Schnell bügelt er die Bassschwäche der Ohrschmeichler wieder aus. Im Zusammenspiel mit dem Kopfhörerverstärker versöhnt uns der Kopfhörer von inLine auch mit bombastischer Popmusik.

Kompakter Kasten – auch in der Variante mit Powerbar ist der AmpEQ noch ein sehr handlicher Vertreter

Getreu dem Motto die Stärken stärken darf unser Kandidat beim Album „Tuesday Wonderland“ von E.S.T. noch einmal voll auftrumpfen. Einfach brillant, was das kleine und leichte Gerät hier abliefert. Luftig spielt der inLine woodon-ear auf und lädt zum Schwelgen und Entdecken ein. Besonders bei „The Goldhearted Miner“ des leider viel zu früh verstorbenen Esbjörn Svensson kommt wieder die ganze Musikalität des Gerätes im mittleren und oberen Tonbereich zur Geltung. Der gesamte Hörraum füllt sich, ohne dass Ins-trumente dabei im Einheitsbrei versinken. Fein säuberlich getrennt spielen auch leiseste Besen neben knackigen Tastenanschlägen groß auf.

weitere Infos unter: www.inline-info.com

Die Testbewertung bezieht sich auf den woodon-Ear.

Fazit
Der gelungene Vertreter sich ungebrochener Beliebtheit erfreuender leichter Headsets konnte beim Hörtest überzeugen. In Verbindung mit dem bereits für gut befundenen inLine AmpEQ ein tolles Duo. Schwächen leistet sich der Kopfhörer vor allem in den Grenzbereichen Bass und Höhen. Dennoch: In Anbetracht des aufgerufenen Preises ist der InLine woodon-ear trotz seiner Schwächen im Hörtest ein Geheimtipp.
Wiedergabequalität
76
Ausstattung/Verarbeitung
76
Benutzerfreundlichkeit
78
Preis/Leistung
100
Leserwertung8 Bewertungen
59
Vorteile
tolles Preis/Leistungsverhältnis
guter Klang...
Nachteile
… jedoch eine geringe Basswiedergabe
76

Bildquellen:

  • IMG_7618: Bild: Auerbach Verlag
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