Musikindustrie (BVMI): Umsatzplus 2023 dank Streaming und Vinyl

Musikindustrie (BVMI): Umsatzplus 2023 dank Streaming und Vinyl

Streamingdienste sind aus dem täglichen Musikkonsum kaum noch wegzudenken. Sie haben unser Hörverhalten nachhaltig verändert. Manche Stimmen behaupten, sogar kultiviert. Andere sagen, Musik ist durch Streaming zur inflationären Massenware verkommen. Schauen wir an dieser Stelle nüchtern auf die Zahlen des BVMI für das erste Halbjahr 2023.

Laut dem Bundesverband Musikindustrie (BVMI), entwickelt sich der Markt für Musikaufnahmen in Deutschland weiterhin sehr solide. Demnach wurden von Januar bis einschließlich Juni 2023 insgesamt 1,056 Milliarden Euro mit Streaming, CDs, Downloads und Vinyl umgesetzt. Das entspricht einem Plus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (H1 2022: 990 Mio. Euro nach dem Gesamtjahresabschluss 2022).

Mehr verkaufte CDs als Vinyl

Die Nachfrage nach physischen Tonträgern – wie CDs oder Schallplatten / Vinyl – lag entsprechend auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahreszeitraum und blieb damit stabil (-0,8 %). Die CD (-4,1 %) trug 11,2 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Vinyl kam nach einem erneuten Wachstumsschub von 6,3 Prozent auf einen Marktanteil von 6,0 Prozent. Und entgegen dem langfristigen Trend stieg der Umsatz mit DVDs / Blu-rays leicht (+0,9 %).

Digitale Musik wie Streaming mit Löwenanteil

Zusammen erwirtschaften CDs, Vinyl, DVDs und Singles derzeit noch immer knapp ein Fünftel (18,0 %) der Umsätze. Auf den Digitalmarkt, der 8,4 Prozent hinzugewinnen konnte, entfallen entsprechend gut vier Fünftel. Während sich hier die Einnahmen aus Audio-Streaming um 9,7 Prozent weiter nach oben entwickeln konnten, gingen Downloads um 4,9 Prozent zurück.

Positive Entwicklung

„Die Musikverkäufe in Deutschland entwickeln sich weiterhin positiv trotz der wirtschaftlich komplexen Gesamtsituation. Streaming ist dabei seit vielen Jahren bekanntermaßen der Treiber, der den Markt, den berühmten Kuchen, insgesamt wieder deutlich vergrößert hat, was letztlich allen Beteiligten zugutekommt, den Unternehmen wie den Künstler:innen. Dieser Umstand wird in der aktuell unausgewogenen Debatte um den Streaming-Markt leider ignoriert. Ebenso wie allzu häufig die unternehmerische Perspektive ausgeblendet wird, die sich in den vergangenen Jahren immer wieder an veränderte Marktbedingungen und neue Player anpassen musste.“

Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI

Drücke äußerte sich in diesem Zusammenhang weiter: „Der Weg in den Musikmarkt steht heute buchstäblich jedem Menschen mit einem funktionierenden Internetzugang offen; Künstlerinnen und Künstler können frei wählen, ob und wenn ja, welche Partnerschaft und Services sie in Anspruch nehmen, entsprechend modular und hochindividuell sind die Kooperationen zwischen Labels und Künstler:innen im Fall einer Zusammenarbeit. Zugleich sind unsere Mitgliedsfirmen diejenigen, die die Vorschüsse zahlen, die in den weit überwiegenden Fällen nicht wieder eingespielt werden. Auch dieses hohe unternehmerische Risiko gehört zur Auseinandersetzung mit den Branchenrealitäten und den Rollen der jeweiligen Partner:innen am Markt dazu.“

Visionärer Idealismus

Halten wir fest: Wer im Musikgeschäft auf Absatzseite erfolgreich sein will, muss nicht nur von Leidenschaft und unternehmerischer Weitsicht beseelt sein. Es gehört auch eine gehörige Portion strategisches Geschick dazu, um sich in diesen beständig neuen Zeiten zu behaupten.

Ein breit aufgestelltes Portfolio das sowohl klassische, physische Medien wie CD, Vinyl, DVD & Co umfasst, empfiehlt sich in diesem Zusammenhang am Besten in Kombination mit einer florierenden Streaming-Plattform.

Wir wünschen allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg am Markt und freuen uns ganz besonders über das Endprodukt: Die wunderbar vielfältige Musik!

Webseite: www.musikindustrie.de

► Lesen Sie hier: Ratgeber: Die besten Musik-Streamingdienste mit HiRes-Angeboten

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Bildquellen:

  • BVMI_Musikzahlen_2023_05: Einstiegsbild: Foto von Héctor Achautla auf Unsplash / Logo: Bundesverband Musikindustrie (BVMI)