Alexa, Google und Co – so will Infineon Sprachassistenten klüger machen

Sprachassistenten in smarten Lautsprechern sind drauf und dran, den Markt zu erobern. So rechnen Marktforschungsinstitute mit Wachstumsraten von 30 bis 50 Prozent pro Jahr. Doch kommt es häufig zu Missverständnissen zwischen Nutzer und Sprachassistenten, das kann die Bedienung frustrierend machen. Infineon stellt deshalb auf dem Mobile World Congress in Barcelona (26.02. - 01.03.2018) ein neues System für Alexa, Google, Siri und Co. vor.

Als im letzten Jahr die ersten Lautsprecher mit Alexa auf den deutschen Markt kamen, da war die Neugier groß. So testete AUDIOTEST allein den „Amazon Echo“ drei Wochen lang sehr ausgiebig. (Hier geht’s zum Test von damals.) Inzwischen gibt es den Sprachassistenten nicht nur in Amazon eigenen Lautsprechern auch Auna, Onkyo und andere Hersteller integrieren ihn in ihre Geräte.

Momentan beherrschen in Deutschland Alexa und der Google Assistant den Markt für smarte Lautsprecher. Im Frühjahr wird dann endlich der HomePod von Apple den Weg nach Deutschland finden, wie MacWelt berichtet. Doch egal welcher Assistent es ist, alle haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Das will Infineon ändern.

Neues System von Infineon

So berichtet das Handelsblatt vom 22.02.2018 über ein neues System von Infineon, was den Nutzer besser erkennt. Zurzeit ist es nämlich so, dass die im smarten Lautsprecher integrierten Mikrofone einfach auf die Geräusche reagieren, die am lautesten sind. Auch muss immer das Aktivierungswort wie „Alexa“ oder „Hey Google“ genannt werden, damit der Assistent bereit ist. Dadurch kommt es häufig zu Missverständnissen bzw. kann die Funktion nicht immer gewährleistet werden.

Andreas Urschitz, Chef der Infineon-Sparte Power Management & Multimarket (PMM), erklärte dem Handelsblatt, dass das neue System seines Unternehmens kompakter ist und die Nutzer genauer als bisher erkennt. Ein Schlüsselwort wie „Alexa“ ist dann nicht mehr notwendig.

Dazu identifiziert das Gerät mittels eines neu entwickelten Radarchip den Nutzer und verfolgt ihn im Raum. So weiß es immer, woher der Sprachbefehl kommt und kann seine Mikrofone entsprechend ausrichten. Die Befehle werden genauer und besser verstanden und damit die Nutzung für den Anwender zufriedenstellender.

Smarte Lautsprecher sind erst der Anfang

Doch Lautsprecher mit Sprachassistenten sind erst der Anfang. So gehen die Marktbeobachter der IHS (Information Handling Services) davon aus, dass in Zukunft die Assistenten auch in Fernsehern, Thermostaten oder Garagentoren Einzug halten werden.

Darüber hinaus plant Infineon, unterschiedliche Sensoren in smarten Geräten zu kombinieren. Beispielsweise könnte ein mit dem Sprachassistenten gekoppelter Drucksensor als Alarmanlage fungieren. Ein Gas- und Temperatursensor im smarten Lautsprecher würde den Brandmelder ersetzen können.

Außerdem ist die sogenannte Industrie 4.0 extrem interessiert an Sprachassistenten, etwa zur Steuerung von Robotern. Die müssten dann nicht mehr händisch programmiert werden, sondern lassen sich einfach per Sprache steuern.

Neues System lässt Werbung eiskalt

Auch wenn Sprachassistenten vor allem von den dahinter stehenden Algorithmen abhängen, so ist doch eine klare Spracherkennung die Basis für alles andere. Das kann, wenn die Versprechen von Infineon stimmen, der neue Radarchip gewährleisten. Erfreulich: Nachrichtensprecher, Werbespots und Ähnliches im Fernsehen können dank des neuen Systems nicht mehr ausversehen Bestellungen bei Alexa auslösen.

Bildquellen:

  • Onkyo Smart Speaker: Bild: © Pioneer & Onkyo Europe GmbH