Wharfedale Diamond A1, A2: Neues von der Insel. Der alteingesessene Hersteller Wharfedale präsentiert mit den Modellen Diamond A1 und A2 zwei Aktivboxen mit Bluetoothanbindung. Wie die sich schlagen, erfahren Sie in unserem Test.
Für diejenigen, die es noch nicht wissen, sei erwähnt, dass Wharfedale als der Erfinder des 2-Wege Lautsprechers gilt. Der Hersteller, gegründet in Ilkshire im Tal (Dale) am Fluss Wharfe, hat somit HiFi-Geschichte geschrieben. Auch wenn die Tage in denen die Lautsprecher auf der Insel produziert wurden, lange gezählt sind und die Produktion zum größten Teil nach Übersee gewandert ist, gilt Wharfedale noch immer als der Inbegriff britischer HiFi-Kunst. Fakt ist mittlerweile auch, dass Made in China keinesfalls für Billigprodukte stehen muss. Ganz im Gegenteil. Ermöglichen doch die niedrigeren Produktionskosten ein höheres Entwicklungsbudget. Und in den beiden Aktivlautsprechern steckt jede Menge Technik, die im englischen Huntingdon zum aufgerufenen Preis nicht so ohne weiteres zu realisieren wäre. Zunächst zur A1. Der Regal-Lautsprecher ist als 2-Wege-Bassreflexsystem konstruiert. Zum Einsatz kommt ein 13-Zentimeter-Kevlar-Treiber und ein Hochtöner mit 2,5-Zentimeter-Kalotte. Als Verstärkerleistung sind je Box 50 Watt angegeben. Zu jedem Paar Diamond A1 gehört ein schicker Hub, der über Bluetooth das Musiksignal an die Lautsprecher sendet und gleichzeitig die Musik auch über Bluetooth von mobilen Quellen empfangen kann. Darüber hinaus finden sich am Gerät neben dem analogen Cinch je ein optischer und koaxialer Digitaleingang.

Der 13-Zentimeter-Kevlar-Treiber sorgt für satten Klang
Zum Musikgenuss wird also nichts anderes benötigt, als ein handelsübliches Smartphone. So ändern sich die Zeiten. Äußerlich gefällt unser Testmodell mit glänzend schwarz lackierten Frontblenden und dem mit Kunstleder bezogenen Gehäuse. In diesem Outfit sollten die beiden Boxen auch vor heimischen Publikum eine gute Figur machen. Ihre Verarbeitung ist tadellos. Materialqualität, Bündigkeit, Gewicht – Attribute, die auch einem Highender gut zu Gesicht stünden. Der oben schon erwähnte Hub hört auf den Namen H1. Über diese schön designte, kleine schwarze Box und der mitgelieferten Fernbedienung erfolgt die Steuerung des Soundsystems. Das erfreuliche an Bluetooth-Lautsprechern ist, dass es keine Rolle spielt, wo sich die Quelle befindet, solange man den gegebenen Funkradius von in unserem Fall zwanzig Metern einhält. Schon mal eine Sorge weniger bei der Suche nach der optimalen Stellfläche, die nicht unerheblich für die Klangeigenschaften eines Lautsprechers ist.
Nachdem im Labor ein passender Platz gefunden wurde, soll es auch gleich zum ersten Klangtest gehen. Die Bluetooth-Verbindung zwischen Lautsprechern und Hub ist schnell hergestellt. Auch zur Quelle, in diesem Fall ein Smartphone, entsteht der Kontakt ohne längeres Nachblättern in der Gebrauchsanweisung über die üblichen Such- und Verbindungsfunktionen des Quellgerätes. Die ersten Töne liefert das Album „Idra“ aus dem Jahr 2009 des hierzulande recht unbekannten Italieners Mimmo Locasciulli. Mimmos Musik bewegt sich zwischen leichtfüßigen italienischen Balladen, Jazz und experimentell aufgemotzter italienischer Folklore.

Die A2 lässt sich auch stand-alone, also Mono betreiben
Darunter mischen sich immer wieder rockige E-Gitarren-Einlagen. Klare Hörempfehlung. Mimmo Locasciulli, eigentlich Arzt von Beruf, ist seit dreißig Jahren mit Leib und Seele bei der Musik. Doch erst in den letzten zehn Jahren traten seine Qualitäten abseits vom italienischen Schlager zu Tage. Unsere britische Regalbox präsentiert den Südeuropäer druckvoll musikalisch. Mit solidem Bassfundament trägt sie fast etwas zu breit auf. Als Muster dazu dient der Titel „Scuro“ von eben erwähnter Platte. Die an sich hohe Detailtreue der Aufnahme entlarvt unsere Diamond als eher sonorigen, denn analytischen Vertreter ihrer Zunft. Stimme und Saxophon ertönen warm und rund.
True Faith (2015 Remaster)
1,26 €
(von 18. Januar 2021 - Mehr InformationenProduktpreise und Verfügbarkeit sind genau zum angegebenen Datum / Uhrzeit und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen, die zum Zeitpunkt des Kaufs auf [relevanten Amazon-Websites] angezeigt werden, gelten für den Kauf dieses Produkts.)
Die Frontblende glänzt im strahlenden Weiß. Wie beim Regalmodell sind die restlichen Gehäuseteile mit gefälligem Kunstleder überzogen. Dieser Standlautsprecher macht schon optisch etwas her. Obwohl das natürlich immer im Auge des Betrachters liegt. Ein schönes Detail sind die mitgelieferten Spikes, die unbedingt zur Entkopplung des Gehäuses zum Einsatz kommen sollten. Über Bluetooth verbinden sich die Lautsprecher geschwind mit dem mitgelieferten Hub und schon kann der Spaß beginnen. Um die volle Freiheit des Gerätepaares zu nutzen, diente als Quellgerät in unserem Test ein handelsübliches iPhone.
Klangtest
Adagio for Strings, Op. 11a
0,99 €
(von 18. Januar 2021 - Mehr InformationenProduktpreise und Verfügbarkeit sind genau zum angegebenen Datum / Uhrzeit und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen, die zum Zeitpunkt des Kaufs auf [relevanten Amazon-Websites] angezeigt werden, gelten für den Kauf dieses Produkts.)
Die Diamond A2 lässt sich allerdings davon nicht einschüchtern und präsentiert uns ein von Leonard Bernstein dirigiertes Streichorchester in ganzer Fülle. Der Unterschied zur kleineren A1 wird sofort deutlich. Feiner und voller klingen diese Standboxen. Verantwortlich hierfür sind zweifelsfrei die beiden großzügig dimensionierten Kevlartreiber. Dabei bleibt die Wharfedale auffallend neutral. Das Orchester stellt sie auf eine breite Bühne. Es fehlt auch nicht an Räumlichkeit. Gut, was die Tiefenstaffelung und Ortbarkeit der Instrumente angeht, kann sie sich nicht mit weitaus kostspieligeren Vertretern ihrer Zunft messen. Allerdings sei das beim Streichorchester getrost zu verschmerzen. Was hier zählt, ist das große Ganze.
Celebrate Bach
8,99 € 6,29 €
(von 18. Januar 2021 - Mehr InformationenProduktpreise und Verfügbarkeit sind genau zum angegebenen Datum / Uhrzeit und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen, die zum Zeitpunkt des Kaufs auf [relevanten Amazon-Websites] angezeigt werden, gelten für den Kauf dieses Produkts.)
Hotel California (2013 Remaster)
10,71 €
(von 18. Januar 2021 - Mehr InformationenProduktpreise und Verfügbarkeit sind genau zum angegebenen Datum / Uhrzeit und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen, die zum Zeitpunkt des Kaufs auf [relevanten Amazon-Websites] angezeigt werden, gelten für den Kauf dieses Produkts.)
Weitere Infos unter: wharfedale-deutschland.de
Anmerkung: Dieser Testbericht erschien erstmalig in der Printausgabe von AUDIO TEST Ausgabe 5/2017.
Anmerkung: Die Testbewertung bezieht sich auf die A2.
- als Monolautsprecher alleine einsetzbar
- individuelle Klangeinstellungen möglich
- kabellos
- Höhen etwas schwach ausgeprägt
Bildquellen:
- IMG_5668: Bild: Auerbach Verlag
- IMG_5670: Bild: Auerbach Verlag
- Wharfedale Diamond A1 & A2 Aktivlautsprecher: Bild: Auerbach Verlag