Test: Auna Connect 100

Ein Radio ohne Radio

Auna reduziert das Radio auf das Wesentliche. Während DAB-Plus einen großen Boom erlebt, setzen die Berliner mit dem Connect 100 ausschließlich auf das Internet. Kann das funktionieren?

Das Auna Connect 100 hat alles, was ein digitales Radio heute haben sollte – es ist ein voll ausgestattetes Allround-Gerät, das sehr kompakte Maße hat. Es passt dadurch in jedes Regal, die Küche oder auf den Nachttisch. Die Wiedergabe der Musik wird durch zwei seitlich angeordneten Treiber mit je 5 Watt Leistung ermöglicht. Das Connect 100 besitzt statt eines üblichen UKW- oder besser: DAB-Plus-Empfängers ein Modul für den Empfang von Internetradio. So können über 10 000 Radiosender aus aller Welt mit dem Connect gestreamt werden. Dazu wird es zunächst per WLAN ins heimische Netzwerk eingebunden. Wenn das erfolgt ist, fungiert das Connect als vollwertiger Client und kann so auch auf die heimische Musiksammlung zugreifen. Ein Smartphone kann mittels Bluetooth verbunden werden. Das Connect selbst besitzt einen Aux- und einen USB-Eingang. So steht dem Anschluss eines MP3-Players oder eines USB-Sticks nichts mehr im Wege. Zusätzlich besitzt er einen Line-Ausgang zur Signalweiterleitung an externe Audiogeräte wie Lautsprecher oder zu einem Verstärker.

Für einen Stereo-Klang sorgen die seitlich angebrachten Treiber

Leider kann es mit keinen eingebauten Akku dienen, so dass es ständig am Stromnetz angeschlossen sein sollte. Um sicher zu gehen, dass keine Energie unnötig verbraucht wird, existiert rückseitig ein Ausschalter, der das Radio komplett vom Stromnetz nimmt.

Steuerung

An die Bedienung gewöhnt man sich sehr schnell und wird durch das farbige 2,5-Zoll-TFT-Display unterstützt. Die Helligkeit ist jedoch nicht ganz optimal, besonders wenn Sonnenlicht darauf fällt. Die Hochglanz-Oberfläche sieht gut aus, ist allerdings sehr anfällig für Fingerabdrücke. Im Bedarfsfall hilft hier auch die mitgelieferte und mit allen Funktionen ausgestattete Fernbedienung. Als multifunktionaler Musikabspieler besitzt das Auna eine einstellbare Playlist mit Wiederholungsfunktion und einer Zufallswiedergabe. Um es als Radiowecker nutzen zu können, spendiert Auna dem Radio einen programmierbaren Dual-Alarm samt Sleep-Timer. Zudem hat man die Wahl, sich mit einem Ton, einer Melodie oder einem der vielzähligen Internet-Radio-Sender wecken zu lassen. Falls man noch etwas schlummern möchte, kann man die Snooze-Taste drücken, die sich als einzige Taste oben befindet Die Fronttasten und die beiden metallenen Lautstärke- und Navigations-Drehregler sind etwas wacklig und können nicht über den günstigen Preis hinwegtäuschen. Während unseres Testes war jede kabellose Verbindung stabil.

Das Bassreflexrohr und die Anschlussmöglichkeiten befinden sich auf der Rückseite

Klangtest

Unser Musiktest startet mit einer Aufnahme des Österreichers Wolfgang Muthspiel aus dem Album Rising Grace. In dem gleichnamigen Track klingen die fünf Musiker überraschend räumlich. Spätestens nach dem ersten Klängen der Trompete weiß der Connect 100 eine klare Bühne zu öffnen. Wenn man jedoch die Position verändert, platzt der Traum, da die beiden Breitbänder in entgegengesetzte Richtungen abstrahlen.

Auf der Rückseite befindet sich noch eine Bassreflexöffnung, um den Bass etwas zu verstärken, der durch die oben schon erwähnten Breitbänder wiedergegeben wird.

Mit der kleinen und handlichen Fernbedienung lässt sich das Auna Connect 100 problemlos steuern

Laut kann der Connect 100 auch. Doch hier stoßen dann die Treiber an die Grenzen, wenn man die Lautstärke zum Anschlag bringt wirkt die Wiedergabe etwas verwaschen. Insgesamt ist der Klang des kleinen Auna nicht schlecht für die Größe des Gerätes. Mit souveräner Wiedergabe der Höhen und Mitten weiß er seine Stärken auszuspielen. Wenn man die audiophilen Maßstäbe außer Acht lässt und das Auna Connect 100 als einfachen Begleiter für die Küche oder auf dem Nachttisch ansieht, steht der Spielfreude nichts im Wege. Das Internetradio ist für rund 125 Euro in schwarz oder wie unser Testgerät in Walnuss zu erwerben.

Weitere Infos unter: auna.de oder amazon.de

Fazit
Tipp der Redaktion

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