Das kanadische Unternehmen Lenbrook, das auch Bluesound, NAD und PSB Speakers besitzt, hat MQA übernommen. Geht es nun doch weiter mit dem totgeglaubten Format?
Rückblick
Wir erinnern uns: Das in Großbritannien ansässige Unternehmen MQA Ltd., welches hinter dem MQA-Übertragungsformat für Audiodateien stand, meldete im Frühjahr 2023 Insolvenz an.
MQA wurde in den 2010er-Jahren von Robert (Bob) Stuart, dem ehemaligen Gründer von Meridian, entwickelt und hatte das Ziel, Studio Master Qualität in höchster Authentizität und ohne Einschränkungen an Verbraucher zu liefern, sei es über Online-Streaming, Downloads oder sogar CDs. Das Kürzel MQA steht für „Master Quality Authenticated“. Um dies zu erreichen, müssen sowohl die Quell- als auch die Wiedergabegeräte MQA unterstützen.
MQA konnte sich jedoch nie auf breiter Front durchsetzen. Tidal war der einzige größere Streaming-Dienst, der das Format unterstützte, setzt aber seit der Insolvenz von MQA Ltd. auf das FLAC-Format. Auf regulären Datenträgern wie CDs oder SACDs spielte MQA kaum eine Rolle.
MQA doch nicht tot
Die Insolvenz von MQA Ltd. führte zu Spekulationen über die Zukunft des Formats. Doch nun gibt es eine überraschende Rettung: Das kanadische Unternehmen Lenbrook, zudem Bluesound, NAD und PSB Speakers gehören, hat MQA übernommen.
Die genauen Pläne für MQA bleiben noch unklar, aber Lenbrook deutet an, dass es im Wesentlichen wie gewohnt weitergehen wird. Gordon Simmonds, CEO von Lenbrook, erklärte in einer Pressemitteilung:
„Lenbrook sieht eine blühende HiFi-Industrie vor sich, in der Technologien, die die Verbraucherwahl und die Streben nach höchster Klangqualität fördern, Investitionen und Pflege verdienen. Wir betrachten diese Übernahme als eine Gelegenheit, sicherzustellen, dass die von den Wissenschaftlern und Ingenieuren bei MQA entwickelten Technologien weiterhin den Interessen der Branche dienen, anstatt auf eine einzige Marke oder ein einzelnes Unternehmen beschränkt zu sein.“
MQA verfügt über mehr als 120 Lizenznehmer und hat verschiedene Content-Partnerschaften. Lenbrook erklärt, dass sein Hauptziel darin besteht, „Gewissheit für Geschäfts- und technische Entwicklungen zu bieten, die vor der Insolvenz von MQA im Gange waren“. Das Unternehmen behält auch „eine Kerngruppe“ von MQA-Mitarbeitern, darunter Ingenieure, Entwickler und Vertriebs- und Marketingexperten.
Apple war im Gespräch
Zuvor gab es Spekulationen, dass Apple ein möglicher neuer Besitzer für MQA sein könnte. Doch als Besitzer der HiRes BluOS-Plattform, einer der besten Alternativen zu Sonos, scheint Lenbrook gut positioniert zu sein, um MQA erfolgreich zu unterstützen.
Die Hoffnung liegt nun darauf, dass MQA unter der neuen Führung von Lenbrook weiter gedeihen wird. Wir halten Sie hierzu auf www.likehifi.de weiter auf dem Laufenden.
Mehr Infos unter: www.lenbrook.com
► Lesen Sie hier: BluOS Software Update: technische Verbesserungen und MQA Streaming
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Bildquellen:
- MQA_Lenbrook_Akquisition_2023: Lenbrook