Test: Musical Fidelity M3x DAC Front

Test: Musical Fidelity M3x DAC – D/A-Wandler

Mit dem Release vom M3x DAC setzt Musical Fidelity neue Maßstäbe im Bereich der Digital-Analog-Wandler in 2023. Zielgruppe des Mx3 sind demnach anspruchsvolle Kunden, die sich dem Ideal des guten Tons verschrieben haben und dabei trotzdem ihren Geldbeutel im Blick haben. 

Meister der Verwandlung 

Der M3x DAC versteht sich als kleinerer Bruder des M6x-Spitzenmodells aus dem Hause Musical Fidelity. Das schlichte, dunkle Gehäuse des M3x DAC ist sichtbar solide gefertigt. Die Frontplatte ist oberseitig ansprechend abgeflacht. Ihre Unterseite ziert eine puristisch gehaltene, weiß beschriftete Anzeigenleiste, unter der sich vier runde, ebenfalls weiß gehaltenen Druckknöpfe befinden, die im angenehm spannungsvollen Kontrast zum schwarzen monolithischen Restkorpus stehen.

Neben konzeptueller Stringenz im Design bietet das kompakte 43-Zentimeter-Gehäuse – das auch in Silber erhältlich ist – zudem eine kompromisslose Steifigkeit. Die Formsprache des M3x ist dabei nicht nur eine Augenweide, denn das Gehäuse schirmt die empfindlichen Schaltkreise vor externen elektromagnetischen Feldern optimal ab, so dass die hohe Audioqualität bei der Signalwandlung und Übertragung erhalten bleibt. 

Eingangsseitig verfügt der neue Musical Fidelity M3x DAC über zwei optische sowie zwei koaxiale Eingänge nebst eines USB-Eingangs der Signale von bis zu 32 Bit bei 192 kHz sowie DSD 256 verarbeiten kann. Für deren Wandlung ins Analoge ist der hochmoderne PCM 1795 DAC verantwortlich. 

Wahlweise kann das gewandelte Signal analog über Cinch oder XLR ausgeben werden. Alle Ausgänge zeichnen sich durch besonders geringes Rauschen sowie eine besonders hohe Ausgangsspannung aus. Der M3x sampelt zudem geringer aufgelöste Signale vor dem eigentlichen Wandlungsprozess auf 192 kHz hoch, was Verzerrungen minimiert und für wahrnehmbar besseren Klang sorgt. Dafür kommt übrigens ein SRC4392 – ein High-End-Abtastratenwandler von Burr Brown – zum Einsatz. Darüber hinaus verfügt der M3x über zwei wählbare Digitalfilter. 

Innenansichten 

Ein bemerkenswertes Merkmal des M3x DAC von Musical Fidelity sind die audiophilen Ausgänge, denn sowohl der RCA- als auch der symmetrische XLR-Ausgang sind mit eigenen Ausgangspuffern ausgestattet. Zudem haben sie eine außergewöhnliche Audioqualität, die sich durch ein geringes Rauschen, eine hohe Ausgangsspannung und einen hohen Stromantrieb auszeichnet. Das Ergebnis ist eine bemerkenswert verzerrungsarme Klangwiedergabe mit einer großen Verstärkungsbandbreite und blitzschneller Anstiegsgeschwindigkeit. 

Musical Fidelity M3x DAC Rückseite
Eingangsseitig verfügt der neue M3x DAC über zwei optische sowie zwei koaxiale Eingänge nebst eines USB-Eingangs der Signale von bis zu 32 Bit/192 kHz sowie DSD 256 verarbeiten kann. Ein bemerkenswertes Merkmal des M3x DAC sind die audiophilen Ausgänge, denn sowohl der RCA- als auch der symmetrische XLR-Ausgang sind mit eigenen Ausgangspuffern ausgestattet.

Die Schaltungen des Mx3 liegen durchweg auf High-End-Niveau, denn in Sachen Leiterplattendesign und Layout hat sich Musical Fidelity schon immer nur an den höchsten Standards orientiert. Super Silent Power Transformer eliminieren Störungen und Transformatorbrummen. Industrietaugliche Steckdosen, EMI-Filter – nebst eines DC-Blockers – reduzieren elektromagnetische Störungen und verhindern das unschöne Transformatorbrummen. 

Nicht vergessen wollen wir den verwendeten Ringkerntransformator mit niedriger Kernsättigung. Diese erweist sich als optimal für den Einsatz im Gerät, denn sie verursacht nur eine sehr geringe elektromagnetische Strahlung. Damit ist dieser Ringkerntransformator insbesondere für den Einsatz im Bereich der digitalen Audiozuspielung äußerst gut geeignet. Immerhin sorgt die reduzierte elektromagnetische Strahlung dafür, dass mögliche Störungen und Interferenzen in den empfindlichen elektronischen Komponenten minimiert werden. Folglich wird die Gesamtqualität des digitalen Audioerlebnisses verbessert. 

Warum überhaupt ein DAC? 

Unser alltäglicher Musikkonsum gestaltet sich heute zunehmend digital. Das ist eine Binsenweisheit! Natürlich haben die gängigen digitalen Zuspieler wie zum Beispiel CD- / SACD-Spieler, Blu-ray-Player oder Streamingplayer bereits einen Digital-Analog-Wandler (Englisch: Digital-To-Analog-Converter, kurz DAC) verbaut. Sonst könnten wir diese nicht einfach am Analog-Eingang unseres Verstärkers anschließen. Da stellt sich für die Kunden natürlich die Frage, welche Vorteile ein externer DAC überhaupt bringen soll. Ein DAC ist ja praktisch bei allen bekannten Zuspielern schon integriert.    

Musical Fidelity M3x DAC Innen
Der Super Silent Power Transformer eliminiert Störungen und Transformatorbrummen. EMI-Filter, nebst eines DC-Blockers, reduzieren elektromagnetische Strahlung und sorgen für niedriges Grundrauschen.

Doch leider ist es in der gelebten Praxis häufig so, dass viele Hersteller der genannten Zuspieler bei ihren DACs sparen. Sie nehmen einfach einen preiswerten Chip, der sich zusammen mit anderen Bauteilen auf eine enge Platine quetschen muss. Dass es dabei zu unbeabsichtigten Signalstörungen kommt, versteht sich fast von selbst. In einem externen DAC ist schlichtweg mehr Platz, um mögliche Störungen zu eliminieren. 

Hinzu kommt, dass Wandler-Chips unterschiedliche Audioqualitäten vorweisen. Die kleinen Budget-Chips im Tablet leisten meist nur schlechte Arbeit. Ihr Sound ist flach und lieblos. Für einen externen DAC suchen die Hersteller sorgfältig genau die Chipsätze heraus, welche die bestmögliche Digital-Analog-Wandlung ermöglichen. Die Hersteller wollen und müssen immerhin beweisen, dass ihr externer DAC wirklich einen Klanggewinn bringt. 

Darüber hinaus wird das gewandelte Signal im DAC noch vorverstärkt. Hierbei können externe DACs nochmals auftrumpfen, denn gerade die richtige Vorverstärkung kann einen ungeheuren Klanggewinn bringen. Das erleben beispielsweise Schallplatten-Fans sehr deutlich, die unterschiedliche Phonovorverstärker ausprobieren. Bei aus digitalen Quellen gewandelten analogen Signalen ist das nicht anders.

Zu guter Letzt ist es natürlich mit einem externen DAC möglich, dass vom Hörenden gewünschte Klangbild zu erzeugen. Nutzen wir etwa den internen DAC des CD-Players, ist der Klang durch diesen vorgegeben. Verwenden wir aber einen externen DAC, schleusen wir in diesen das digitale Signal des CD-Players ein. Der DAC baut dann daraus das analoge Signal für unseren Verstärker. Gefällt uns der Klang, den der externe DAC baut nicht, dann tauschen wir ihn einfach gegen einen anderen aus. Wir können also mit der Wahl des richtigen DACs den Klang unserer digitalen Zuspieler deutlich verbessern bzw. in die gewünschte Richtung beeinflussen. 

Setup und Test 

Nach diesem kleinen Exkurs verbinden wir mit wenigen Handgriffen unseren Cambridge Audio CXN Streamer mit dem Musical Fidelity Mx3 D/A-Wandler. Dieser hängt dann am Rotel RA-1592 Verstärker, der die Nubert nuVero 170 Standlautsprecher antreibt. Zufrieden bestaunen wir die edle HiFi-Kette, die eine recht spannende musikalische Reise in unserem Leipziger Hörraum verspricht. Als ersten Titel haben wir aus Gründen eines freudigen 30-jährigen Jubiläums „Human Behaviour“ von Björk ausgewählt, den wir über TIDAL in High-Res streamen. Alles Wissenswerte zu Björks Album „Debut“ erfahren Sie übrigens en détail in der Rubrik „Album des Monats“ unter diesem Link.

So sperrig, wie sich der noch junge Sound von Björk für den ein oder anderen Nicht-Avantgardisten anfühlen mag, so ausgewogen und harmonisch gestaltet sich im Gegensatz das Soundbild des Gehörten. Der M3x DAC von Musical Fidelity beschert uns beim Genuss dieses dynamischen und mindestens vielschichtigen Tracks süße, körnige Höhen, die mit einem bodenlosen und dynamischen Tiefbass harmonieren – ganz wie vom Hersteller versprochen. Im Rausch des elektrisierenden Songs, der ebenso rhythmisch wie stimmmelodisch daherkommt, halten wir inne und starten die Probe aufs Exempel. Kurzerhand nehmen wir den M3x DAC aus der Signalkette. Der zu hörende Effekt ist gewaltig. Der wahrnehmbare Pegel ist deutlich niedriger.

Noch markanter ist der Unterschied an Weite im Hoch- und Mittelton-Spektrum. Der Musical Fidelity Mx3 bringt den räumlich atmosphärischen Charakter der Aufnahme viel deutlicher zur Geltung. In unserem Fall heißt das durch ein immenses Plus an Luftigkeit und Weite. Von der Auflösung, die sich in einem erhöhten Detailreichtum der Musik widerspiegelt, einmal ganz zu schweigen. Anschließend bemühen wir die CD-Funktion unseres Cambridge Audio CXUHD über die Coaxial-Verbindung. Unsere Wahl fällt auf „Jubilee Street“ von Nick Cave and the Bad Seeds vom Album „Push the Sky away“. Das Werk stellt das 15. Studio-Album der Künstler dar und feierte im Februar dieses Jahres sein 10-jähriges Jubiläum. 

Musical Fidelity M3x DAC Fernbedienung
Der einzige Kritikpunkt des Musical Fidelity M3xDAC: die optisch nicht zum Gerät passende Fernbedienung

Der Track selbst beginnt zunächst sehr gitarren- und basslastig – gar puristisch. Trotzdem ist der Mix, des sich in Dynamik und Einsatz verschiedener Instrumente konstant steigernden Songs, schon in der ersten Sekunde unfassbar warm und seidig. Nick Caves Stimme – erst erzählend, dann predigend, schließlich flehend – zeichnet düster in die Aura. Hier zeigt sich der Musical Fidelity M3x DAC von seiner besten Seite.

Alles klingt stringent hochauflösend und wunderbar aufgeräumt. Das opulente Finale wird im vollen Pathos mit Chor und großem Orchester bestritten. Gebannt und beseelt lauschen wir dem Verklingen dieses großen Stück Musik. Was sollen wir sagen – der Song ist ein auch heute noch ein wahres Fest für die Ohren. Besonders wenn ein erstklassiger D/A-Wandler wie der M3x DAC von Musical Fidelity im Spiel ist. 

Nachdem wir dem Musical Fidelity DAC noch viele weitere klangstarke Stücke via Netzwerkplayer, CD und auch Laptop zugespielt haben, beschleicht uns ein trauriges Gefühl. Uns dämmert nämlich, dass wir diesen musikalischen DAC nur leihweise als Testgerät erhalten haben. Bedeutet: das Testmodell muss demnächst wieder zum deutschen Musical-Fidelity-Vertrieb Reichmann Audiosysteme zurück.

Wollen Sie auch mehr Klang aus Ihrer digitalen Musikbibliothek holen? Dann legen wir Ihnen ans Herz den Musical Fidelity M3x DAC anzuhören. Wir sind uns sicher, Sie werden es nicht bereuen! 

Preis und Verfügbarkeit

Den Musical Fidelity M3x DAC D/A-Wandler gibt es zum Preis ab 1.499 Euro (UVP) direkt bei Musical Fidelity und im Handel zu kaufen.

Datenblatt Musical Fidelity M3x DAC

Allgemein
GeräteklasseD/A-Wandler
HerstellerMusical Fidelity
ModellM3x DAC
Preis (UVP)1.499 Euro
PreiskategorieMittelklasse
Maße (B/H/T)44 x 10 x 36 cm
Gewicht6,8 kg
Informationenwww.reichmann-audiosysteme.de
Technische Daten*
FormatePCM 32 Bit / 192 kHz, DSD 256
StromversorgungStand-by: 0,2 W
Betrieb: 15 W
Eingänge2x Coax, 2x Optical, 1x USB 
Ausgänge1 x Cinch, 1 x XLR
1 pair line level XLR fix/var @ 4V RMS at 0dBFS
Output impedance: < 50 ohms

*Herstellerangaben

Webseite: www.reichmann-audiosysteme.de // www.musicalfidelity.com

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 06/2023

▶ Lesen Sie hier: HiFi-Ratgeber: Diese 3 Vorteile bringt ein externer D/A-Wandler (DAC)

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Fazit
Der Musical Fidelity M3x DAC präsentiert sich alles wahre Geheimwaffe für audiophile Genießer, die für High-End-Sound keine Unsummen investieren möchten. Mit seiner intuitiven Bedienung, seinen beeindruckenden Funktionen und dem schlichten, sowie gleichsam eleganten Design lädt der M3x DAC dazu ein, unsere Lieblingsmusik in ungeahnt hoher Qualität neu zu entdecken.
Wiedergabequalität
100
Ausstattung/Verarbeitung
85
Benutzerfreundlichkeit
80
Preis/Leistung
90
Leserwertung21 Bewertungen
43
Vorteile
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
hochauflösender High-End-Sound
weder Rauschen, Brummen und Verzerrungen
Nachteile
keine
94
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Musical Fidelity M3xDAC im Test 2023: Auerbach Verlag