Elac Miracord 90 Anniversary

Test: Elac Miracord 90 Anniversary – Jubiläum

Der Jubel/iläumplattenspieler

Pünktlich zum 90. Geburtstag veröffentlichte Elac den Miracord 90 Anniversary. Damit erinnern die Kieler an jene Zeit, als in vielen Haushalten ein „Elac“ stand. Ob aber auch der neue Dreher das Zeug zum modernen Klassiker hat, verrät unser Test.

Vor 60 Jahren hielten Elac zusammen mit Dual und Perpetuum Ebner 90 Prozent des Plattenspielermarktes. In den 1970er Jahren verließen über 1 Million Plattenspieler die Werkshallen in Kiel. Allerdings gingen diese Zeiten vorbei und schon in den 1980er Jahren brachte Elac keine neuen Plattenspielermodelle mehr auf den Markt. Man wandte sich dem Lautsprecherbau zu. Aber zum 90. Geburtstag im letzten Jahr, wagten es die Kieler noch einmal. Sie bauten einen neuen Vinylabspieler. Und wie konnte er anders heißen als Miracord, was in den Ohren vieler HiFi-Fans der Name schlechthin für einen Plattenspieler ist. Elac hat sich den Namen sogar neu sichern lassen müssen, da der ursprüngliche Namensschutz abgelaufen war.

Das Wiederbeleben eines alten Namens ist aber nicht der einzige Rückgriff auf die Vergangenheit. Elac-Chef Gunter Kürten hat extra einen Plattenspielerentwickler der Firma aus der Rente geholt, um sein Team bei dem neuen Modell zu unterstützen. Somit floss eine Menge Erfahrung in den Bau des Miracord 90 Anniversary.

Gewichtiges Herzstück

Bei der Konstruktion setzten die Kieler diesmal neue Akzente. Produzierten sie früher vorwiegend Subchassis, kommt diesmal ein Masselaufwerk zum Einsatz. Dessen Herzstück ist der sage und schreibe 6,5 Kilogramm schwere Drehteller aus Aluminium. Dieses Schwergewicht ruht auf einem völlig neu entwickelten Lager aus gehärtetem Stahl, was sich seinerseits auf einer Rubinkugel dreht. Rubin ist nach Diamant das zweithärteste Material, was geringe Reibung und extreme Langlebigkeit garantiert. Eingelassen ist das Lager in einem 5,5 Kilogramm schweren MDF-Chassis. Das steht sicher auf ebenfalls neu entwickelten Silikonfüßen. Ihre federnde Ausführung schützt zusätzlich zum hohen Eigengewicht vor Erschütterungen.

Zweifach entkoppelt

Motor und Drehteller sind im selben Chassis untergebracht und nehmen über einen Riemen miteinander Verbindung auf. Damit der Antrieb keine Vibrationen überträgt, ist er zweifach entkoppelt. Zum einen sitzt der Motor in einer Kapsel mit Gummidämpfung und diese ist in einer Zentrierspinne verankert. Solche Gewebespinnen kommen auch bei den Lautsprechern von Elac zum Einsatz, haben sich also mehr als bewährt. Auch der Tonarm ist eine Neuentwicklung. Er besteht aus Carbonfaser. Damit der Kunde sofort mit dem Plattengenuss beginnen kann, wird der Miracord 90 Anniversary mit einem MM-Tonabnehmer von Audio Technica geliefert. Der verfügt über einen MicroLine-Schliff und wurde extra für Elac angefertigt.

Ein Hingucker

Auch unter dem Designaspekt hat sich Elac ins Zeug gelegt. Der Miracord 90 Anniversary ist auf jeden Fall ein Hingucker. Das schlichte Chassis mit den abgerundeten Ecken ist von einem Aluminiumrahmen umgeben, der es optisch erdet und die Füße geschickt verbirgt. Dem Motor links liegt rechts der Steuerknopf für die Abspielgeschwindigkeit gegenüber. Das sorgt für eine stimmige Symmetrie. Lieferbar ist der Miracord 90 Anniversary in drei Farbkombinationen. So kann das Chassis in weiß glänzen und der Rahmen in schwarz, oder dieser ist, wie unser Testmodell, Silbermetallic und das Chassis Hochglanzschwarz. Schön klassisch ist die dritte Farbvariante mit einem Chassis in Nussbaum geölt. Der Wahlschalter für die Abspielgeschwindigkeit lässt uns ganz einfach von 33 zu 45 Umdrehungen und zurück wechseln. Zusätzlich hat er einen Pitcher integriert, mit dem wir die Abspielgeschwindigkeit um fünf Prozent erhöhen oder verringern können.

Elac Miracord 90 Anniversary: Jogwheel
Leuchtet die LED Weiß ist die korrekte Abspielgeschwindigkeit erreicht. Das innere Jogwheel erlaubt Änderungen von 5%

Der Geschwindigkeitsschalter ist außerdem für den Start zuständig. Wobei Start zu schnell klingt, es ist eher ein gemächliches Loslegen. Ehe der Motor den schweren Drehteller auf die richtige Geschwindigkeit gebracht hat, braucht es etwas Zeit. Sehr gut gefällt uns die integrierte Geschwindigkeitskontrolle. Zu Beginn leuchtet die LED am Wahlschalter nämlich grün, dann wechselt sie ihre Farbe in hellgrün und violett, bis sie schließlich in weiß erstrahlt. Das ist dann die korrekte Abspielgeschwindigkeit und wir können den Tonarm auflegen. Dank dieses internen Abgleichs der Umdrehungszahl pro Minute konnten wir bei unserem Test keine einzige Gleichlaufschwankung ausmachen.

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Bildquellen:

  • Innenseite des Denon AH-D7200 Kopfhörerbügels: Bild: Auerbach Verlag
  • Elac Miracord 90 Anniversary: Bild: Auerbach Verlag