Mit „Big Sigh“ veröffentlicht die Britin Marika Hackman die wohl härteste Platte ihrer Musikkarriere. Wie der Titel schon andeutet, ist es eine Art Befreiung-von Traurigkeit, Stress und Lust, aber vor allem von Erleichterung.
Von Stagnation zu Inspiration
Dreizehn Jahre lang hatte sie sich in einem ständigen Kreislauf aus Schreiben, Aufnehmen, Pressen und Touren befunden. Damit war Anfang 2020 ganz plötzlich Schluss. Mit Beginn der Corona Pandemie setzte bei Marika eine Phase der Stagnation ein–erstickt und isoliert. Es schien so, als hätte sie den inneren kreativen Kampfverloren.
Auf diese Situation entstand für das neue Album die gleichnamige Single „Big Sigh“. Doch dauerte diese Phase zum Glück nur ein Jahr an. Als 2021die Beschränkungen aufgehoben wurden, fand Marika in einer Toilette einen ungewöhnlichen Ort für Inspiration.
Sie sammelte über die Zeit in Isolation Melodiefetzen an, aber schaffte diese nicht wirklich in etwas Ganzes zu verwandeln. Nachdem sie einen Song zu Hause geschrieben und schnell aufgenommen hatte, ging sie in eine Kneipe. Auf der Toilette hörte sie den Song und erkannte, dass sie es geschafft hatte–sie konnte Songs wieder zusammenfügen.
Marika Hackman: Das neue Album wirkt frisch
Dieser Song wurde zu „Hanging“, einem Stück, das das Ende einer Beziehung in einer zarten, dissoziativen Benommenheit verarbeitet, bis zu seinem verschlingenden Ende- einem Absturz von Banshee-Heulen und Grunge-Gitarren. Marika ließ es sich nicht nehmen, alle Instrumente außer den Bläsern und Streichern selbst einzuspielen.
Das Album bietet eine ständige Auseinandersetzung zwischen organischer Instrumentierung und synthetischer Verzerrung, eine Mischung aus Industrial und Pastoral, und thematisiert die Unschuld der Kindheit gegenüber der rauen Realität des Erwachsenseins.
Persönlicher Favorit ist der Song „Vitamins“ der neben komplexen Vocal Layering und eindringlichem Piano, eine gewisse, bittersüße Romantik mit sich bringt. Das Album ist eine künstlerische Reflexion über das Überwinden von Angst und den kreativen Prozess, der durch das Brechen des metaphorischen Eises freigesetzt wird.
Webseite: www.marikahackman.com
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Bildquellen:
- Marika_Hackmann: Chrysalis Records