Palab DAC-M1

Test: Palab DAC-M1 – D/A-Wandler & Kopfhörerverstärker

Palab ist ein relativer Neuling im HiFi-Geschäft. Dennoch hat der US-amerikanische Hersteller mit seinen Digital-Analog-Wandlern und Kopfhörerverstärkern für reichlich Furore gesorgt. Wir haben den Hersteller nun erstmalig mit dem DAC-M1 bei uns im Test.

Big Apple Sound

Der Hersteller Palab stammt aus New York und ist auf Digital-Analog-Wandler und Kopfhörerverstärker spezialisiert. Ihr erstes Gerät ist der Palab DAC-M1, der mehr als ein Jahr Entwicklungszeit beanspruchte. Gut Ding will eben Weile haben, wie man so treffend sagt. Ein zusätzlicher Grund für die Entwicklungsdauer ist die Tatsache, dass Palab sehr großen Wert auf Kundenfeedback legt. Schließlich soll ein Produkt dem Kunden gefallen und nachhaltig Freude bereiten.

Diesen Anspruch hat auch Palab, die sich in Bezug auf ihre Produkte Einzigartigkeit und eine exzellente Performance auf die Fahne schreiben. Die beiden Anfangsbuchstaben von Palab stehen für „Power Advance“, zu deutsch so viel wie Leistungsfortschritt. Hinter Palab stecken übrigens ehemalige Entwickler der US-amerikanischen Firma Nuforce, mit der wir in der Vergangenheit bereits häufiger im Testalltag Berührung kamen. Der Vertrieb von Palab im deutschsprachigen Raum liegt in den Händen von SoReal Audio.

Äußeres

Bevor wir zu den Technologien kommen, schauen wir uns das Gerät einmal genauer an. Der DAC-M1 ist sauber und stabil verarbeitet. Sein Gehäuse besteht aus Aluminium und ist komplett geschlossen. Die oberen Seitenkanten sind abgerundet. Mit seinen Dimensionen ist der Wandler tiefer als breit, wodurch er recht platzsparend im HiFi-Regal unterkommt. Schließlich ist Breite und Höhe im Regal umkämpft. Wie tief ein Gerät ausfällt, ist dabei meist weniger relevant, da auf der Rückseite meist nur die Kabel hinpassen müssen. Unser Testmodell zeigt sich in zeitlosem Schwarz. Lediglich die Bedienelemente auf der Vorderseite tragen ein silbrig schimmerndes Grau. Die Anordnung der vier Buttons erinnert an die eines Videospiel-Controllers.

Der Obere öffnet und schließt das Menü. Der Untere ist der Power-Knopf, welcher dort etwas ungünstig gelegen ist, da es vor allem in der Eingewöhnungsphase vorkommen kann, dass man anstatt einen Menüpunkt zu bestätigen, das Gerät ausschaltet – zumindest ist das uns tatsächlich passiert. Die restlichen beiden Knöpfe dienen der Navigation durch besagte Menüstruktur. Der Palab DAC-M1 verfügt über ein schmales Display, das gut lesbar ist. Die Helligkeit kann im Menü geändert werden, falls es uns zu aufdringlich erscheint.

Zur Lautstärkeanpassung gibt es ein solides Drehrad. Die Fernsteuerung wird über eine Fernbedienung erledigt. Diese besteht aus Aluminium und strahlt einen industriellen Charme aus. Sie ist sehr solide gefertigt und hat diverse kleine Knöpfe mit angenehm haptischen Feedback. Die Bedienung des DACs geht dank ihr gut und selbsterklärend von der Hand.

Nahaufnahme des Palab DAC-M1
Der DAC-M1 ist nicht nur Wandler, sondern auch Kopfhörerverstärker. Er bietet die Auswahl an 6,3 mm unsymmetrischer oder 4,4 mm symmetrischer Klinke.

Anschlüsse

Die Vorderseite des Digital-Analog-Wandlers bietet zudem Platz für die zwei Kopfhöreranschlüsse. Diese sind im 6,3 Millimeter TRS und fünfpoligen TRRS im 4,4 Millimeter-Format gehalten. Was diese Besonders machen erläutern wir später. Denn zunächst wollen wir uns noch der Rückseite und dem sich dort befindenden Anschlussterminal widmen. Auf der vergleichsweise kleinen Fläche finden nämlich allerhand Buchsen Platz. Der Palab DAC-M1 bringt vier digitale Eingänge mit. Zunächst jeweils einen Optischen und Koaxialen.

Darüber hinaus verfügt er über einen HDMI-Anschluss, der jedoch für IIS- und DSD-Signale und nicht für ARC geeignet ist. Darüber hinaus hat der Wandler einen USB-B Anschluss, mit welchem er als externe Soundkarte für einen PC oder Mac genutzt werden kann. Für dieses native Playback ist bei Windows-Systemen ein Treiber vonnöten. Wer einen Apple Mac hat, benötigt keine Installation. Um den DAC-M1 mit einer drahtlosen Zuspielvariante zu erweitern, stellt Palab einen USB-A Anschluss zu Seite. Dank diesem können wir das Gerät um entweder einen Bluetooth- oder WiFi-Audioempfänger ergänzen.

Obwohl es sich beim Palab um einen Digital-Analog-Wandler handelt, hat er noch einen analogen Cincheingang mit an Bord. Ausgangsseitig verfügt der Palab DAC-M1 über ein Paar XLR- und Cinch-Anschlüsse. Das Gerät ist sehr flexibel, so lassen sich zum Beispiel die analogen Ausgänge frei belegen. Wir können also L+R, R+L, 2x mono L oder 2x mono R ausgeben.

Rückansicht des Streamers
Palab bringt auf der Rückseite einige Anschlüsse unter. Neben diversen Digitaleingängen gibt es noch analoges Cinch und eine Extension-Buchse für einen Bluetooth- oder WiFi-Dongle.

Inneres

Das signalwandelnde Herzstück des DAC-M1 ist ein ESS 32-bit Stereo-DAC-Chip, der neuesten Generation. Dieser trägt die Kennung ES9038Q2M und wird von Palab als homogen, musikalisch und warm angepriesen. Wie er sich im Hörtest schlägt, dazu später mehr. Was der Wandler-Chip dennoch auf jeden Fall drauf hat, ist die Wiedergabe von bis PCM-Signalen mit bis zu 384 kHz Samplerate. Mit einer Tiefe von maximal 24 Bit bei DSD geht es bis zu DSD256.

Darüber hinaus kann er das Eingangssignal auch frei nach Nutzerwunsch konvertieren. Man hat die volle Auswahl aus PCM 44,1 kHz bis zu 384 kHz und DSD64 bis zu DSD256. Die PCM- in DSD-Signale können wir übrigens hoch oder herunter samplen. Zudem ist der DAC-M1 mit MQA kompatibel. Er kann MQA-Dateien und Streams, sowie MQA-CDs verarbeiten. Jedoch ist er kein reiner Wandler. Er hat schließlich auch einen Kopfhörerverstärker verbaut. Dieser besteht aus drei unabhängigen Schaltkreisen mit separater Stromversorgung, was eine maximale Dynamik und Antrieb bei geringer Verzerrung ermöglicht.

Die Flexibilität des DAC-M1 geht noch weiter. So lässt sich die Lautstärke für jeden Eingang einzeln anpassen. Apropos Lautstärke: drückt man auf der Fernbedienung auf Mute, stellt das Gerät die Lautstärke nicht sofort auf Null, sondern man sieht, wie sie stufenweise auf 0 fällt und beim „endmuten“ wieder hoch geht. Somit kommt es nicht zum Knacksen oder abrupten Lautstärkeunterschieden.

Fernbedienung des DAC-M1
Die Fernbedienung besteht aus Aluminium und die Knöpfe sind angenehm griffig. Muss man die Batterien wechseln, ist jedoch ein Schraubendreher notwendig.

Digital ganz warm

All die Bemühungen, die Palab in den DAC-M1 gesteckt hat, zahlen sich nicht nur in der Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität, sondern auch im Klang aus. Die Musik aus der digitalen Domäne wird dank des Chips von ESS in der Tat sehr harmonisch mit einem Hauch von Wärme gewandelt. Dabei ist dies so präzise, wie es eben nur die Digitalwelt schafft.

Als Spielpartner stellen wir dem Palab DAC-M1 den Cambridge Audio CXN und die Aktivlautsprecher nuZeo15 von Nubert an die Seite. Zusammen bilden sie ein modernes, spielfreudiges Trio. Wir hören zum Beispiel „Back On 74“ der britischen Neo-Soul-Band Jungle von ihrem Album „Volcano“. Hier holt das Upsampling einen Hauch Weichheit aus dem Klang heraus. Die einzelnen Elemente klingen sehr natürlich und wunderbar präzise.

Weiter machen wir mit „Jasper“ von Ron Miles und Bill Frissel. Bei dieser munteren, lässigen Jazznummer fällt uns die besonders detailreiche Auflösung des Palab DAC-M1 auf. Wir testen zudem auch den Kopfhörerverstärker und sind in unserer Vermutung bestätigt, dass Palab auch hier zeigt, was sie draufhaben. Die Kopfhörerwiedergabe macht richtig Spaß! Der DAC-M1 klingt offen und äußerst ausgewogen. Auch hier arbeitet der Wandler tadellos sauber und präzise und meistert jeden Aspekt mit Bravour. Ganz gleich ob über Lautsprecher oder Kopfhörer, der Wandler klingt hervorragend. Abgerundet wird all das mit einer enormen Flexibilität, sei es bei der Wahl der Samplerate über die Lautstärke bis hin zu den Ausgängen.

Preis und Verfügbarkeit

Palab DAC-M1gibt es zum Preis von 1.790 Euro (UVP) im Fachhandel zu kaufen. Farbausführung: schwarz.

Der Vertrieb für die Palab Geräte läuft in Deutschland über SoReal Audio.

Datenblatt Palab DAC-M1

Allgemein
GeräteklasseDAC
HerstellerPalab
ModellDAC-M1
Preis (UVP)1790 Euro
PreiskategorieOberklasse
Maße (B/H/T)25 × 5,9 × 31 cm
Gewicht2,7 kg
Informationenwww.soreal-audio.de
Technische Daten*
Unterstützte FormateDSD, MQA, PCM, CDA, IIS
Maximale SignalauflösungPCM 384 kHz, DSD256
StromversorgungStand-by: < 0,9 Watt
EingängeOptisch, koaxial, USB, HDMI, DSD, IIS, analog
AusgängeXLR, Cinch, Klinke (6,3 und 4,4 mm)

*Herstellerangaben

Webseite: www.soreal-audio.de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 02/2024

▶ Lesen Sie hier: Test: SoReal-Audio Seismograph – Eine neue Tiefe

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Fazit
Mit dem Digital-Analog-Wandler DAC-M1 betritt der Newcomer Palab mit lautem Knall die HiFi-Welt. Der verbaute Wandlerchip ermöglicht ausgezeichneten Klang und ausgedehntes Up- beziehungsweise Downsampling. Auch in anderen Bereichen ist der DAC-M1 flexibel und lässt kaum Wünsche offen. Zumal er nicht nur Wandler, sondern auch Kopfhörerverstärker ist.
Wiedergabequalität
98
Ausstattung/Verarbeitung
90
Benutzerfreundlichkeit
70
Preis/Leistung
80
Leserwertung0 Bewertungen
0
Vorteile
äußerst flexibel
präziser, harmonischer Klang
guter Kopfhörerverstärker
Nachteile
keine
92
Gesamtergebnis