Transrotor Alto Test Review mit SME M2-9R und MC Merlo High End Turntable Plattenspieler

Test: Transrotor Alto Plattenspieler mit SME M2-9R und MC Merlo – Schwebendes Schwergewicht

Richtig verstärken

Wichtig ist natürlich bei einem MC-Abtaster der passende Vorverstärker. Meist ist in selbst sehr hochwertigen Verstärkern nur ein Phono-Eingang für MM-Systeme vorgesehen. Den sollte der Vinylliebhaber aber natürlich nicht verwenden. Er ist einfach gesagt zu leise und die Klangqualität wird ebenfalls negativ beeinflusst. Eine gute Phonovorstufe, die auch für MC geeignet ist, gibt es bereits ab 100 Euro. Wobei wir glauben, dass jemand, der sich einen Transrotor gönnt, sicher gern tiefer in die Tasche für einen entsprechenden Entzerrvorverstärker greift.

Fast lautlos

Gesteuert wird der separat stehende Motor des Alto über ein Netzteil, was es sogar erlaubt, die Drehzahl zwischen 33 1/3 und 45 RPM zu wählen. Das fi nden wir richtig gut, da wir ungern die Drehzahlwahl über das manuelle Umlegen des Riemens vornehmen. Und da wir gerade bei der Drehzahl sind, hierfür ein Tipp: Den Plattenteller immer mit 33 starten und erst dann auf 45 stellen. Startet man nämlich gleich mit 45 Umdrehungen pro Minuten wird unter Umständen die Antriebsspindel des Motors unter dem Riemen durchschlüpfen, was eine unnötige Belastung darstellt.

Auf der Rückseite des Netzgerätes gibt es noch einen Schalter, um das Gerät vollständig vom Strom zu trennen. Den halten wir nicht nur aus Gründen des Energiesparens für notwendig. Das Netzteil neigt nämlich subtil zum Brummen und wird auch warm. Das stört den extrem hochwertigen Gesamteindruck des Ensembles aber nicht.

Transrotor Alto Netzteil Test Review mit SME M2-9R und MC Merlo High End Turntable Plattenspieler
Das Netzteil erlaubt die einfache Drehzahlwahl. Auch die Kalibrierung der Geschwindigkeit ist über Feinstellschrauben möglich

Da wir schon bei Geräuschen sind, der mitgelieferte Motor ist extrem leise. Wobei extrem leise falsch ist: er ist nicht zu hören. Das ist genau die Qualität, die wir von Transrotor erwarten. Übrigens kann man, wenn man so will, noch maximal zwei weitere Motoren zum Alto dazustellen. Das erhöht das Drehmoment und soll dem Klang zusätzlich gute Dienste leisten. Denn die Kraft des Antriebs ist auch maßgeblich für die Vitalität des Klangs verantwortlich. Wir haben zwar unser Testmodell nur mit einem Motor betrieben, aber können an dieser Stelle schon verraten: Klanglich ist der Alto auch mit einer Antriebseinheit auf Jubel-Niveau.

Die Ruhe selbst

Nun kann sich jeder vorstellen, dass ein Plattenteller mit knapp elf Kilogramm Masse einige Momente braucht, um richtig auf Touren zu kommen. Doch ist der Alto erst mal in Fahrt, dann kann ihn nichts aus der Ruhe bringen. Schon allein das Chassis fängt jede Krafteinwirkung von außen ab. Das Laufwerk läuft derart rund und ruhig, dass es selbst ohne Schallplatte ein Genuss ist, ihm beim Drehen zuzusehen. Wahrscheinlich könnte ein Bauarbeiter mit Presslufthammer direkt neben dem Plattenspieler arbeiten. Der Alto würde das Vinyl trotzdem erschütterungsfrei wiedergeben. In den Disziplinen Laufruhe und Drehzahlkonstanz kann Transrotor sowieso niemand etwas vormachen.

Anschlüsse Transrotor Alto Test Review mit SME M2-9R und MC Merlo High End Turntable Plattenspieler
Direkt unter der Tonarmbasis befi nden sich die Chinch-Ausgänge des Alto. Hier auf dem Bild nicht zu erkennen, ist die obligatorische Masse-Klemme, welche sich auf der Rückseite der Anschlüsse des SME M2-9R befindet

If You Love Somebody

Im Juni 1985 brachte Sting sein erstes Album „The Dream Of The Blue Turtles“ heraus. Darin bestreitet er neue musikalische Wege, jenseits von The Police. Dazu kombiniert er Pop und folkloristische Klänge mit Jazz oder auch Reggae-Tönen. Das macht Spaß und zeigt das große musikalische Repertoire des Musikers. Dem hohen musikalischen Anspruch wird auch der Transrotor Alto gerecht. Sein Merlo MC sorgt für einen sauberen Ton mit praktisch perfekter Kanaltrennung. Der Stereoraum ist entsprechend plastisch und lädt zum Verweilen ein. Die Instrumentierung und das Arrangement wird bis in die feinsten Details aufgelöst.

Dank der Gummiplatte, die als Unterlage auf dem Plattenteller liegt, ist der Sound immer entsprechend weich ohne seine Definition einzubüßen. Es gibt keine unnötige Härte oder überanalytische Kälte, wie sie so manch anderer Tonabnehmer der MC-Kategorie erzeugt. Und genau das wollen wir ja. Wir wollen die Wärme der Platte selbst bei extrem sauberer Wiedergabe spüren und nicht irgendwelche Musik sezieren. Das schafft der Alto. Und das auf einem so hohen Niveau, dass uns die Superlative für dessen Beschreibung ausgehen. Deshalb wechseln wir die Musikrichtung. Vielleicht fi nden wir ja bei vollem Orchester treffendere Worte.

Weiter im Soundcheck plus Testergebnis auf Seite 3.

Bildquellen:

  • Transrotor Alto: Bild: Auerbach Verlag
  • Transrotor Alto: Bild: Auerbach Verlag
  • Transrotor Alto: Bild: Auerbach Verlag