Kristallklar ohne zu nerven
„Tonight Josephine“ von Tape Five ist unsere erste Wahl. Eine Swing-CD aus dem Jahr 2010 mit treibenden Rhythmen, eingängigen Melodien angereichert mit Samples aus der fast hundertjährigen Geschichte des Swings. Als Testlautsprecher kommen unsere Dynaudio Contour 30 zum Einsatz.Gleich zu Beginn des ersten Tracks werden Drums angeschlagen. Der Pioneer lässt sie leichtfüßig und doch kraftvoll im Testraum erschallen. Als die Stimme und das Orchester einsetzen, können wir das Stereobild sehr schön ausmachen und die Tiefenstaffelung differenziert wahrnehmen. Dabei fällt uns sofort der kristalline Touch des Klangs auf. Sehr transparent und dynamisch kommt er daher. Er zeichnet feinste Strukturen, ohne sich in nervigen Details zu verlieren. Ja, da kann Mann oder Frau lange und entspannt zuhören – ein digitaler Verstärker in Bestform.
Um dem NC-50DAB auch etwas sanftere Töne zu gönnen, legen wir den Soundtrack von „Once Upon A Time In The West“ ein. Das titelgebende Lied ist sicher nicht perfekt abgemischt worden, aber der Pioneer schafft es trotzdem, dessen sanfte und poetische Stimmung herüberzubringen. Leise Töne beherrscht der Player also auch.Wollen wir doch mal hören, wie es mit HiRes-Musik von unserem Server aussieht. Hier hören wir von Klassik über Rock bis hin zu Jazz alle möglichen Titel an. Unser Klangeindruck bleibt bestehen. Der Pioneer spielt sehr leichtfüßig und lebendig. Er liebt Details, ohne sich darin zu verlieren. Bei hoch aufgelöster Musik kommt ihm sogar der leicht kristalline Touch zugute, welcher dem Sound noch mehr Brillanz verleiht. Auch hat er trotz der „nur“ 50 Watt Leistung an 4 Ohm einiges an Reserven und kann auch richtig laut.
Vergleich zum Referenzverstärker
Im Vergleich zu unserem Referenzverstärker fallen aber auch die Schwächen des Kompakten auf. So fehlt es dem Sound an Bauch. Das heißt, dass die höheren Tiefen etwas flacher ausfallen. Auch fehlt es den Mitten ein wenig an Präsenz. Der Stereoraum ist minimal schlechter aufgebaut. Allerdings vergleichen wir hier Geräte aus sehr unterschiedlichen Preisklassen mit verschiedenen Schaltungen. Deshalb wollen wir das nicht als Kritikpunkt sehen, sondern nur erwähnt haben.
Und bei dem Preis/Leistungsverhältnis muss man natürlich auch mal erwähnt haben, dass der NC-50DAB ein echtes Schnäppchen ist. Eine „eierlegende Wollmilchsau“ ist er noch nicht ganz, aber der Weg dahin ist bei Pioneer offensichtlich nicht mehr weit. Wir behalten die Entwicklungen natürlich gespannt und konsequent im Auge.
Preis
Der Pioneer NC-50DAB Netzwerkplayer ist im Handel zum UVP von 899 Euro erhältlich.
weitere Informationen: www.pioneer-audiovisual.eu
Bildquellen:
- Pioneer NC-50DAB: Bild: Auerbach Verlag