Khruangbin ist zurück mit dem mittlerweile vierten Studioalbum „A LA SALA“. Die Band aus den USA vereint wie kaum eine andere die musikalischen Spielarten von Psychedelic, Surf-Rock, Funk und exotischer Weltmusik. Gespannt haben wir ins neue Werk reingehört.

Rückkehr zu den Anfängen von Khruangbin
„A LA SALA“ kündigt sich wie eine Rückkehr zu den Anfängen von Khruangbin an. Mit minimalistischen Overdubs und aufgenommen von ihrem langjährigen Begleiter und Toningenieur Steve Christensen, ist das vierte Album des überwiegend instrumentalen Trios eine besonders ruhige, introspektive Angelegenheit.
Der gemächliche erste Track „Fifteen Fifty-Three“, der das Album mit Grillengezirpe beginnt und mit Vogelgezwitscher beendet, gibt den Ton für eine Platte an, die in mehreren Songs von Umgebungsgeräuschen und eingefangenen Klängen geprägt ist.
Ein gemeinsamer Groove
Im süßen und sanften „May Ninth“ singt Bassistin Laura Lee Ochoa leise: Ihr Flüstern ist in mehreren Tracks zu hören wie auf „Pon Pón“, ein klassisches Beispiel für die instinktive Art und Weise, wie das Trio zu einem gemeinsamen Groove verschmilzt – hier mit einer Prise westafrikanischem Bounce gewürzt.
Khruangbin hatten sich immer wieder unterschiedliche Mitstreiter für die Gesangsparts gesucht (wie ihren texanischen Landsmann Leon Bridges). Jetzt beherrschen sie selbst die Kunst, geisterhafte, oftmals fast wortlose Backingvocals hinzuzufügen.
Laura Lee säuselt in der geschmeidigen Funk-Jam-Session „Todaviá Viva“, die von den Rimshots und dem High Hat des Schlagzeugers Donald „DJ“ Johnson vorangetrieben wird. „Hold Me Up (Thank You)“ ist mit Mark Speer von den ersten Tönen an überzeugend und endet mit einer selbstbewussten Lee.
Mit seinem Gitarrensound mit starkem Wiedererkennungseffekt und stets in Hall getaucht, verfeinert Mark Speer weiterhin sein Spiel, wobei er mehr zu Jazz-Improvisationen tendiert, aber auch in der Lage ist, kürzere und weniger anspruchsvolle Momente wie auf „Caja de la Sala“ zu würdigen. Im Dance-Track „A Love International“ dehnt er sein Solo zu einem ganzen Song aus.
Khruangbin: Instrumentale Musik von großer Bedeutung
„A LA SALA“ – ein Ausdruck, den Lee als Kind benutzte, um ihre Familie an denselben Ort zusammen zu trommeln – schließt mit dem langsamen, nachdenklichen „Les Petits Gris“, das von einer wiederholten Keyboard-Phrase untermalt wird, bevor es sich in das Zirpen der Grillen auflöst. Khruangbin finden immer wieder neue Wege, instrumentale Musik von großer Bedeutung zu schaffen.
Webseite: www.khruangbin.com
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▶ Lesen Sie hier: Musik: Future Islands – People Who Aren’t There Anymore (4AD)
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Bildquellen:
- Khruangbin_A_La_Sala: © Dead Oceans