Als kleine Zugabe zum beliebten HiFi-Jahresrückblick von Likehifi.de und AUDIO TEST präsentieren wir euch heute unsere ganz persönlichen Lieblings-Alben des Jahres 2024. Denn Musik ist für uns nicht nur Mittel zum Zweck und hat in unserem Redaktionalltag einen ebenso wichtigen Stellenwert wie die Technik.
Im Rahmen unseres großen HiFi-Jahresrückblicks möchten wir uns nicht nur auf Abspieltechnik fokussieren, sondern gern auch auf die Musik zurück blicken, die uns im Jahr 2024 begleitet hat. Sei es bei unserer Arbeit – den Tests von Lautsprechern, Verstärkern, Kopfhörern, Plattenspielern, CD-Playern oder Streamern – oder auch privat. Und auch ganz gleich, ob es sich dabei um eine Veröffentlichung auf CD bzw. Vinyl oder Stream / Download handelt.
Wir wünschen an der Stelle viel Spaß beim letzten Teil unseres Likehifi.de-Jahresrückblicks und den besten Musik Alben des Jahres 2024!
Taranczewski – LOM (Hey!blau Records)

Thomas Kirsche: Pianist Olaf Taranczewski, Bassist Jean-Philippe Wadle sowie Drummer Benedikt Stehle haben nach ihrem Album „When I Was“ eine neue Perle aus dem Klang-Meer gefischt. Während der Vorgänger melancholischer und zurückhaltender wirkte, finden wir bei „LOM“ eine sanfte Fröhlichkeit. Doch die ist kein oberflächlicher Klamauk, sondern tief empfundene Freude, die das Jazz-Trio mit feinsten Linien zeichnet. Bemerkenswert dabei, dass in allen Arrangements die Stille als viertes Instrument agiert. Das gehört definitiv zur Signatur von Taranczewski und macht immer wieder Freude. Zumal Olaf Taranczewski, wie er uns verriet, bei diesem Album noch mehr Arbeit in die Abmischung gesteckt hat. Tatsächlich schafft es „LOM“ die HiFi-Anlage zum Glitzern zu bringen. Allein wie die Besen im Titel „We Have Time“ über die Snares streichen ist derart plastisch, dass sie aus den Lautsprechern zu fallen scheinen. Da macht Musikhören so richtig Spaß und das eigene HiFi-Equipment darf mal zeigen, wie gut es „leise“ kann.
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The Last Dinner Party – Prelude to Ecstacy (Universal)

Simon Mendel: Kaum ein Debütalbum ist so stilsicher, ausproduziert und vollkommen, wie „Prelude to Ecstasy“ der Londoner Band The Last Dinner Party. Gleichzeitig ist der Sound so modern, verspielt und detailverliebt, wie es sonst kein Album dieses Jahr war. Die britische, aus fünf Frauen bestehende Band mischt aufwandlos Indie mit Barock-Pop, Glam und Art-Rock. Die Lieder sind vielschichtig, voluminös und emotional. The Last Dinner Party zeigen, wie Musik heutzutage gemacht wird und ich genieße seit der Veröffentlichung Anfang Februar 2024, jede Sekunde davon.
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Antonina Nowacka – Sylphine Soporifera (Mondoj)

Alex Röser: Im Sommer 2024 erschien mit „Sylphine Soporifera“ das zweite Album der polnischen Komponistin und Multiinstrumentalistin Antonina Nowacka. Inhaltlich erinnert die Platte ab und an psychedelischen Jazz der 1960er und 70er. Dabei ist das Album nicht nur herausragend komponiert und arrangiert, sondern auch von wirklich audiophilem Produktionsstandard!
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Beth Gibbons – Lives Outgrown (Domino)

Alex Röser: Mit „Lives Outgrown“ veröffentlichte Beth Gibbons, die Portishead ihre unvergleichliche Stimme verlieh, auf Domino Recordings ihr erstes Solo-Album. Dass sie dabei nicht ihre musikalische Frohnatur präsentiert, überrascht tatsächlich wenig. Ihr Solo-Debüt gestaltet sich jedoch derart persönlich und emotional, was wir so in der Form auch nicht für möglich hielten. Dabei schimmern immer wieder ästhetische Anleihen der Portishead-Jahre durch die sonst sehr folkig gestalteten Stücke. Zwar versucht Gibbons das Publikum mit „Whispering Love“ zuversichtlich und naturverbunden zurückzulassen. Allerdings überwiegt beim Hören von „Lives Outgrown“ eine gewisse Melancholie, die bereits bei Portishead so erfolgversprechend war.
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Jordan Rakei – The Loop (Decca)

Benjamin Mächler: Die Musik von Jordan Rakei begleitet mich nun schon viele Jahre, doch keines seiner Alben hat mich so begeistert wie „The Loop“. Das mag daran liegen, dass der Multiinstrumentalist und Sänger seine 9-köpfige Band nun um ein 16-köpfiges Streicherorchester erweitert hat und sein Sound nun noch ausgereifter klingt, als auf den Alben davor – von Kritikern gern als „Bedroom Pop“ bezeichnet. Der aus Australien stammende und nun in London lebende Rakei ist erwachsen geworden und besingt jetzt die Herausforderungen, die das Vatersein mit sich bringt. Das geht tiefer und berührt. Nicht nur auf Platte, sondern auch live. Diese Erfahrung durfte ich im September letzten Jahres in München machen und es bleibt mir als Konzerthighlight 2024 in Erinnerung. Auch deshalb eines meiner Lieblingsalben der letzten 12 Monate.
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Salomea – Good Life (Papercup Records)

Benjamin Mächler: Wir bleiben bei Konzerthighlights, denn bei ihrem Tourstopp im ehrwürdigen Leipziger UT Connewitz hat mich die Kölner Band Salomea vollends in ihren Bann gezogen. Angetriebenen von der unnachahmlich, wie charismatischen Bandleaderin und Songwriterin Rebekka Salomea präsentierte die 4-köpfige Combo im November 2024 Kostproben aus dem gerade frisch erschienen Album „Good Life“. Diese virtuose Mischung aus R&B, Neo Soul und zeitgenössischem Jazz verortet man sonst eher in London oder Melbourne und begeisterte das Leipziger Publikum direkt mit dem ersten Stück. Der Fusion-Sound von Salomea treibt triumphal nach vorne, lässt aber auch genügend Zeit zum Innehalten und hat es verdient, noch viele weitere Menschen zu überraschen und zu verzaubern. Tipp!
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The Cure – Songs of a Lost World (Polydor)

Stefan Goedecke: Kein Album hat mich so in meine Jugend mitgenommen wie das neue von The Cure. Es ist so schön 80er – als ob die Welt nicht verloren, sondern stehengeblieben ist. Oder sich soweit gedreht hat, dass wir wieder auf ihren Anfang blicken können. Wunderbar melancholisch und voller Erinnerungen.
Hartmut Freund: Mit „Songs of a Lost World“ liefern The Cure ein meisterhaftes Album ab, das die tiefgründige Atmosphäre und die melancholische Schönheit ihrer besten Werke wiederbelebt. Die Band schafft es, ihren charakteristischen Sound zu verfeinern und zugleich innovativ zu bleiben. Die Musik vereint verträumte Gitarrenriffs, dichte Synthie-Teppiche und Robert Smiths markante, gefühlvolle Stimme, die die emotionale Tiefe der Texte perfekt transportiert. Jeder Song entfaltet sich wie ein zartes Kunstwerk, das sowohl nostalgische Momente als auch frische Impulse bietet. „Songs of a Lost World“ ist ein wunderbarer Beweis dafür, dass The Cure auch nach Jahrzehnten nichts von ihrer Magie verloren haben.
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► Was ist Ihr persönliches Musikalbum des Jahres 2024? Schreiben Sie es uns gern in die Kommentare dieses Beitrags.
+++ Das waren nun unsere besten Alben des Jahres 2024. Sie finden hier auf www.likehifi.de weitere Produkthighlights (u.a. Standlautsprecher, Verstärker, Plattenspieler, Kopfhörer) im großen Likehifi.de-Jahresrückblick 2024. +++

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Bildquellen:
- Album_des_Jahres_2024: Auerbach Verlag