Luxman L-507Z Stereo-Vollverstärker

Test: Luxman L-507Z – Stereo-Vollverstärker (Class-A/B)

Mit dem L-507Z läutet Luxman seine neue Verstärker-Generation ein. Als richtungsweisend charakterisiert der japanische Edel-Hersteller die Neuauflage der Z-Serie. Wir hatten kürzlich das Glück, ein wenig Zeit allein mit dem Doppel-Mono-Boliden zu verbringen. Ob wir angenehme Stunden verbracht haben, verraten wir neben anderen pikanten Details im nachfolgenden Test zum Luxman L-507Z Vollverstärker.

Oh my Japanese Boy 

Kürzlich gab es wieder illustren Besuch im Auerbach Verlag in Leipzig. Zu Gast war dieses Mal Enzo Bauer von der IAD GmbH, dem deutschen Vertrieb für Luxman und andere HiFi-Schwergewichte wie Lumin, Soulnote oder Wilson Benesch – um nur einige Partner zu nennen. Analog zu diesem glänzenden Portfolio geht es in unserem Testlabor immer recht hochwertig zu, wenn Enzo Bauer mit ein paar audiophilen Kostbarkeiten vorbeischaut. 

Luxman L-507Z Stereo-Vollverstärker
Die komplette Schaltung des Doppel-Mono-Verstärkers wurde gewissenhaft überarbeitet. Dabei verkürzte Luxman die Signalwege und verbaute neu entwickelte Hochleistungs-FETs für die Spannungsverstärkungsstufe.

Gegenstand seines letzten Besuches war zum Beispiel eine Präsentation des frisch auf den Markt geworfenen PD-191A. Ein in einem Wort brillanter High-End-Plattenspieler aus dem Hause Luxman, der nicht umsonst bei knapp 13.000 Euro liegt. Doch wir wollen dem Test an dieser Stelle nicht vorweg greifen. Aktuell konzentrieren wir uns vollends auf den Luxman L-507Z. Aber wir nutzen den Luxman PD-191A Plattenspieler unter anderem als Zuspieler. 

Äußerlichkeiten des Luxman Vollverstärkers

Äußerlich ist dem Testkandidaten seine Hochwertigkeit direkt anzusehen. Das matte Gehäuse mit einem Gewicht von 25,4 Kilogramm ruht auf gusseisernen Füßen, die den Luxman L-507Z vor unerwünschten Vibrationen schützen. Hier nur von einem Hauch Retrocharme zu sprechen, wäre wohl untertrieben. Die Frontseite der geschmackvollen High-End-Apparatur ziert eine ultradicke Frontplatte mit gestrahlter, weißer Oberfläche.

Luxman-typisch begegnen uns auch beim neuen Verstärker aus der Z-Modellreihe (Anm.d.Red.: das Flaggschiff, der L-509Z ist seit Ende November 2023 erhältlich) wieder die großen VU-Meter mit heller LED-Hintergrundbeleuchtung. Die digitale zweistellige Pegelanzeige in der Mitte ist hingegen ein neuer Entwurf. Doch auch die großen oberseitigen Lüftungsschlitze machen optisch echt was her – Stichwort: Industriedesign.

Zudem sorgen die Schlitze für ausreichend Zirkulation, um eine optimale Wärmeableitung des aluminiumumkleideten Innenlebens zu gewährleisten. 

Luxman L-507Z Stereo-Vollverstärker
Der 6,3 Millimeter-Ausgang wurde um einen neuen 4,4 Millimeter starken Ausgang ergänzt. Das Besondere ist dabei die unabhängige linke und rechte Masseverbindung.

Vom bisher Gesehenen hinreichend enthusiasmiert, treten etwas näher an den Luxman L-507Z Vollverstärker heran. Links und rechts der Gehäusefront befinden sich zwei große Drehregler, die die beleuchteten Doppelanzeigen flankieren. Sie wurden mit perfekter Laufruhe und „Sämigkeit“ konzipiert, um sowohl das Input-Signal als auch die Lautstärke am Gerät regulieren zu können. Da macht allein schon das Bedienen der Drehregler eine helle Freude.

Eine geschmackvolle (RA-17A) Fernbedienung ist im Lieferumfang nebst puristischem Stromkabel enthalten. Die robuste, ergonomische Fernbedienung besteht aus einer Aluminiumlegierung und ist kompatibel mit allen ab 1996 releasten Luxman CD-Playern, deren Tastengröße wir allerdings doch recht sparsam bemessen finden. 

Linksseitig befindet sich ein geschliffener und von einer metallenen Erhöhung umschlossener Druckknopf, der als Ein- und Ausschalter fungiert. Unterhalb der Anzeige sehen wir eine Reihe empfindlicher Klangregler für Höhen und Bässe. Eingefasst durch einen Regler für die Speaker-Output-Konfiguration sowie einem Balance-Regler. 

Eine Loudness-Funktion für dynamische Bässe und Höhen auf Knopfdruck finden wir dabei ebenso praktisch, wie eine Mono-Funktion. Die rechtsseitige Master-Mute-Taste befindet sich in guter Gesellschaft der Line-Straight-Funktion. Die Separate-Taste links entkoppelt das Vor- und Endverstärkersystem. Die MM/MC-Taste switcht zwischen der gewünschten Phono-Verstärkerschaltung. 

Luxman L-507Z: Innere Werte

Während der interessanten Vorführung verliert der engagierte Vertriebler dann viele Worte über die sogenannte LIFES-Technologie des 9.500 Euro teuren Luxusverstärkers. Bei dem zentralen Konzept von Luxman handelt es sich demnach um sogenannte ODNF-Schaltungen, die das ursprüngliche Audio-Eingangssignal an den Hauptverstärker zurücksenden, wodurch eine bemerkenswert natürliche Klangqualität erreicht wird.

In diesem Zusammenhang erfahren wir, dass die komplette Schaltung des Doppel-Mono-Verstärkers gewissenhaft überarbeitet wurde. Es wurden die Signalwege verkürzt und neu entwickelte Hochleistungs-FETs für die Spannungsverstärkungsstufe verbaut. Das Luxman Integrated Feedback Engine System (LIFES) fungiert dabei als besonders feine Gegenkopplung. Eine winkelfreie Leiterplattenabwicklung sorgt zudem für eine reibungslose Stromübertragung und die schleifenlose Chassis-Struktur isoliert die Auswirkungen der Erdungsimpedanz.

Die Gesamtheit der Modifikationen bewirkt in Summe, dass die Anzahl der parallel geschalteten Elemente reduziert und gleichzeitig die Leistung verbessert wird. Unerwünschte Verzerrungen werden, laut Hersteller, gegenüber dem Vorgängermodell sogar fast um die Hälfte reduziert. 

Luxman L-507Z Stereo-Vollverstärker
LIFES basiert auf der innovativen ODNF-Schaltung und realisiert exzellente, dynamische Eigenschaften, ohne das ursprüngliche Audio-Eingangssignal an den Hauptverstärker zurückzugeben.

Hier gibt es Anschluss 

Bei den Anschlüssen vom Luxman L-507Z wurde ebenfalls nicht gekleckert. So kommt für den ersten Cinch-Eingangsanschluss Line1 zum Beispiel eine Legierung zum Einsatz, die die Leitfähigkeit von Kupfer und die Haltbarkeit von Messing besitzt. Analog dazu können an diesem einen Eingang audiophile – das heißt in der Regel räumlich opulente – Cinch-Kabel verwendet werden. Ein Abstand von 20 Millimetern macht es möglich.

Dafür entdecken wir rückseitig zwei zusätzliche symmetrische XLR-Eingänge. Der standardisierte 6,3 Millimeter-Kopfhörer-Ausgang wurde bei der 507-Neuauflage um einen neuen 4,4 Millimeter starken Ausgang ergänzt. Das Besondere an diesem zusätzlichen Kopfhörer-Ausgang ist die unabhängige linke und rechte Masseverbindung, welche der Links-Rechts-Trennung zugutekommt. 

Luxman L-507Z Stereo-Vollverstärker
A match made in heaven: Der neue Luxman PD-191A Plattenspieler ist der ideale Spielpartner für den L-507Z Vollverstärker.

Ein traumhaftes Luxman Setup 

Am Anfang unserer Teststrecke werden wir Zeuge einer fernöstlichen Vermählung. Wie schon eingangs angekündigt, verbinden wir den Luxman L-507Z High-End-Vollverstärker mit dem Luxman PD-191A Plattenspieler. Wir benutzen dafür besonders audiophile Lautsprecher-, Strom- und RCA-Kabel der Firma TCI, namentlich aus der Python- und die King Constrictor-Serie.

Bis hierhin haben wir mit dem Materialeinsatz unseres high-endigen HiFi-Setups die 20K-Marke schon locker gerissen. Rechnen wir noch unsere Nubert nuVero 170 Referenzlautsprecher mit hinzu, bewegen wir uns preislich schon im gehobenen High-End-Segment. Und um diesem glücklichen Umstand Hochachtung zu zollen, legen wir erstmal eine Platte auf.

Wir bemühen die „Blues Funeral“ von Mark Lanegan mit dem „Gravedigger’s Song“. Nachdem wir den neu entwickelten Tonarm des 191A mit Messerschneiden-Lager sachte in die Spur gesetzt haben und uns das ikonische Knistern vorfreudig stimmt, hätten wir beinahe vergessen zu erwähnen, wie hübsch das Luxman-Duo in Kombination aussieht.   

Luxman L-507Z Stereo-Vollverstärker
Die Rückseite zeigt: der Luxman L-507Z ist auf analog ausgelegt. Ganz links sehen wir den Phono-Eingang und gleich rechts daneb en den Cinch-Eingang mit dem extra weiten Abstand (20 mm) für große, hochwertige Cinch-Kabel.


In Sachen Sound fällt uns sogleich die charakteristisch warme und gleichsam hinreichend offene Darstellung des Luxman L-507Z Verstärkers auf. Mark Lanegans düstere Stimme thront bei dem energetischen Stück Musik listig über den repetitiven Bässen, die das Klangbild weitreichend dominieren. Die Darstellung kommt in jedem schmutzig pulsierenden Moment äußerst nuanciert daher.

In den Gefilden der Bässe benimmt sich der 507 Verstärker hingegen herrlich druckvoll und spritzig. Analog dazu schiebt das Schlagwerk richtig schön und treibt die Band mitsamt gebannter Hörerschaft in einem rauschhaften Marsch vor sich her. Dystopische Synthesizer sorgen reichlich für Atmosphäre. Und zeichnen für die Bewegung in harmonisch melodischer Verzahnung mit der Hauptstimme verantwortlich.

Schlussendlich sägen im Chorus verzerrte Stromgitarren eine Schneise in die Aura. Obwohl wir eine ordentliche Portion Weite konstatieren, klingt das Gehörte dabei schön griffig modelliert. Die signifikant hohe Ausgangsleistung des Luxman 507Z Vollverstärkers, die charakteristisch mit einer separaten Endstufe vergleichbar ist, sorgt hier tatsächlich, wie vom Hersteller versprochen, für ein natürliches und angenehm dynamisches Klangbild. 

Luxman Verstärker: aufmerksam zärtlich bis zupackend 

Zum Abschluss bewegen wir uns mit dem vertrauten Cambridge Audio Streamer als Zuspieler in weltlicheren Gefilden. Wir koppeln über die audiophilen TCI Cobra XLR-Kabel über die symmetrischen Eingänge und hören über TIDAL eine bisschen Frank Ocean „Pilot Jones“ vom Album „Channel Orange“.

Auch hier verzaubert uns der Luxman L-507Z High End Vollverstärker mit einem überaus feingeistigen Soundbild, das von Detailreichtum, Dynamik und konstanter Spielfreude geprägt ist. Dabei bleibt er auch bei eigenwilligen Lautsprechern stets Herr der Lage und versteht sich mit der nuVero 170 wirklich hervorragend. Die Darstellung ist dabei im höchsten Maße audiophil und weitreichend naturgetreu.

Ob nun im verwaschenen Intro, das eher der Klangkunst zuzurechnen ist, bis hin zum fulminant üppigen Vers und Chorus, die wiederum von einem kolossal epischen Bass getragen werden. Stets präsentiert sich der Luxman L-507Z Vollverstärker sowohl geschmeidig, als auch zupackend im Klang.

Im rhapsodisch fragilen Outro des Songs zeigt er sich wiederum von seiner aufmerksam zärtlichen Seite. So sagen wir zum Abschluss leise Arigatō für diese angenehmen Stunden und streicheln noch einmal zärtlich über das Haupt unseres emotionalen japanischen Liebhabers. 

Preis und Verfügbarkeit

Den Luxman L-507Z Stereovollverstärker gibt es zum Preis ab 9.500 Euro (UVP) im Fachhandel zu kaufen. Für den Vertrieb in Deutschland ist die IAD GmbH zuständig.

Datenblatt Luxman L-507Z

Allgemein
GeräteklasseStereovollverstärker
HerstellerLuxman
ModellL-507Z
Preis (UVP)9.500 Euro
PreiskategorieLuxusklasse
Maße (B/H/T)44 x 18 x 45 cm   
Gewicht25,4 kg
Informationenwww.luxman-deutschland.de
Technische Daten*
ArbeitsweiseTransistor, Class AB
Leistung lt. Hersteller2 x 110 Watt ( 8 Ohm)
2 x 210 Watt (4 Ohm)
StromversorgungStand-by: 0,4 W
Betrieb: 350 W
Eingänge2 x XLR, 4 x Chinch, 1 x Phono
Ausgänge1 x Pre-Out (Cinch), 1 x Main Out,
2 x Stereo-Lautsprecherterminals,
2 x Kopfhörer (6,35 mm, 4,4 mm Klinke)

*Herstellerangaben

Webseite: www.luxman-deutschland.de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 06/2023

▶ Lesen Sie hier: Test: Luxman D-05u SACD-Player & L-507uX Stereovollverstärker – Lineare Klangsezierer

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Fazit
In Sachen Ausstattung und Verarbeitung gibt sich der Luxman L-507Z nicht die geringste Blöße. Audiophile Legierungen, wählbare Phono-Vorverstärker-Schaltung, nebst separatem Vorstufenausgang zeichnen ein ganzheitlich audiophiles Bild. In Sachen Sound wurden unsere hohen Ansprüche zur Gänze erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Der Klang des spielfreudigen L-507Z lässt sich dabei als angenehm transparent und naturgetreu beschreiben. Herz, was willst du mehr?
Wiedergabequalität
96
Ausstattung/Verarbeitung
98
Benutzerfreundlichkeit
100
Preis/Leistung
80
Leserwertung29 Bewertungen
56
Vorteile
offener, respektive transparenter Klang
große, niederohmige, parallel geschaltete Lautsprecherrelais
2 symmetrische Eingänge (invertierbar)
Vor- und Endstufe separierbar
Nachteile
deutliche Preissteigerung zum Vorgänger
95
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Luxman L-507Z Stereovollverstärker im Test 2023: Auerbach verlag