Triangle Borea BR07 Standlautsprecher

Test: Triangle Borea BR07 – Einstiegsklasse Standlautsprecher (2,5 Wege)

Zum vierzigsten Firmenjubiläum spendierte Triangle sich und uns eine neue Lautsprecherreihe. Die Borea-Serie möchte dabei in Musik und Film überzeugen. Der BR07 Standlautsprecher geht als preisgünstige Option für Einsteiger und kleinere Räume an den Start. Wir hatten die Box als erstes Printmagazin in Deutschland in der AUDIO TEST exklusiv im Test.

Die Dramatiker

Nordöstlich von Paris, im beschaulichen Soissons sitzt seit mehr als 40 Jahren der Hersteller Triangle. Ihre Lautsprecher haben es sich als Ziel gesetzt eine romantische Emotionalität zu übertragen. Sie möchten beim Musikhören zu Hause das Gefühl auslösen, als ob man im Herzen des Konzertsaals steht. Zugegeben, viele Hersteller werfen mit großen Worten um sich, wenn es um die Firmenessenz geht, dennoch scheint das Rezept der französischen Lautsprechermanufaktur aufzugehen.

Schließlich erreichen Triangle Lautsprecher regelmäßig Bestwertungen bei unseren Tests. So zuletzt der Triangle Antal 40th Anniversary Edition, ein Jubiläumsmodell des Premium-Standlautsprechers, das in der AUDIO TEST Ausgabe 06/21 mit einer Wertung von 91 % zu überzeugen wusste. 

Ebenfalls zur Feier des vierzigjährigen Firmenbestehens präsentierte Triangle eine neue Lautsprecherserie. Mit dem Namen Borea schmücken sich Lautsprecher, die zu einem erschwinglichen Preis, nicht nur im musikalischen Kontext, sondern auch im Heimkino beeindrucken wollen. In der Serie steckt die langjährige Erfahrung Triangles in Entwicklung und Fertigung und allen Lautsprechern soll ein hoher Wirkungsgrad innewohnen. Dabei ist nicht nur der Stereo-Einsatz vorgesehen. Aus mehreren Boreas lassen sich aufwändige Heimkino-Setups bis hin zu 9.2.4 bilden, da neben Stand- und Kompaktboxen auch Upfiring- und Centerlautsprecher in der Serie zu finden sind.

Triangle Borea BR07 Standlautsprecher
Die Triangle Borea BR07 Standlautsprecher gibt es in den vier verschiedenen Farbvarianten: Eiche hell, Schwarz, Weiß und Walnuss. (Bild: Triangle)

Eben dieser Serie entspringt nun auch unser Testgerät, der Triangle Borea BR07. Hierbei handelt es sich um den günstigsten Standlautsprecher der Serie. Mit einem Paarpreis von 898 Euro ist er in der Tat vergleichsweise preiswert und einsteigerfreundlich gestaltet. Es muss also nicht immer größer, besser und teurer werden – daran sollte sich manch anderer Hersteller ein Beispiel nehmen! Besonders interessant bei Geräten dieser Preisklasse ist die Frage, wo von Seiten des Herstellers eingespart wurde und noch viel wichtiger, ob dies auch den Klang beeinflusst.

Bevor der Lautsprecher also auf den Mitteldeutschen HiFi-Tagen 2023 im Raum „Halle“ aufspielte, wollten wir uns die neue Standbox von Triangle selbst einmal anschauen und Probe hören. Danke an der Stelle auch an Jürgen Reichmann vom beim deutschen Triangle-Vertrieb Reichmann Audiosysteme, der uns die Borea BR07 exklusiv für den Test zur Verfügung stellte – eine echte Deutschland-Premiere!

Design der Triangle Borea BR07

Der Triangle Borea BR07 kommt im MDF-Gehäuse daher, welches in diversen Farben erhältlich ist. Während unser Testgerät in einer sehenswerten hellen Eichenoptik geschmückt ist, gibt es zudem noch Farbvarianten in Schwarz, Weiß und Walnuss. Um Gehäuseresonanzen zu minimieren ist der Lautsprecher innen verstrebt. Eine Besonderheit hierbei ist, dass sich die Chassis direkt an diesen Versteifungen abstützen, wodurch sich die Vibration auf das gesamte Gehäuse verteilt. Unser Testkandidat kombiniert die helle Eiche mit einem leichten Creme-Ton, in welchen die Frontseite und der Sockel gehalten sind.

Die schlanke Standbox aus Frankreich weiß direkt nach dem Unboxing zu gefallen und lässt allein schon in puncto Optik und Verarbeitung auf eine höhere Preisklasse schließen. Triangle ist hier mal wieder ein toller Wurf gelungen. Um die Treiber zu verstecken, gibt es zudem eine mit hellgrauem Stoff bezogene Lautsprecherabdeckung, die magnetisch befestigt wird. Der bereits erwähnte Sockel sorgt zwar für einen sicheren Stand, ist jedoch optional. Die mitgelieferten Spikes und Gummifüße lassen sich auch ganz einfach direkt am Gehäuse befestigen. 

Der Triangle Borea BR07 ist als 2,5-Wege-System konzipiert, was bedeutet, dass der Lautsprecher zwar über drei Treiber verfügt, jedoch zwei davon gemeinsam im Tieftonbereich spielen. Einer davon ist zusätzlich für den Mittenbereich zuständig. Während der EFS Soft-Dome-Hochtöner die hohen Frequenzen übernimmt, übernehmen die beiden 16 Zentimeter großen Treiber den Rest. 

Triangle Borea BR07
Idealer Einstiegslautsprecher für Räume bis 30 qm, die Borea BR07. (Bild: Triangle)

Technik

Der obere Konustreiber besteht aus Naturzellulose und ist aus der höherklassigen Triangle Esprit EZ-Linie abgeleitet. Er verfügt in der Mitte über einen Phaseplug, der mitschwingt und eine gleichbleibende Abstrahlung der mittleren Frequenzen gewährleistet. Ein kräftiger Magnetantrieb und eine stark gespannte Zentrierspinne ermöglichen zudem große Kontrolle, auch bei hohen Lautstärken. Der darunter liegende Tieftöner ist nahezu baugleich mit dem der Esprit Antal EZ und besteht aus einer Kompositmembran aus Papier und Glasfaser.

Die Aluminium-Kalotte ist relativ flach, wodurch Luft noch effizienter in Bewegung gesetzt wird. Um aus dem Hochtöner möglichst viel rauszuholen, sitzt dahinter ein Diffusor. Dieser beeinflusst das Abstrahlungsverhalten positiv und soll ebenso für eine effiziente Wiedergabe sorgen. Um das Tieftonfundament des Triangle Borea BR07 noch etwas zu stützen, wurde ihm eine Bassreflexöffnung spendiert. Diese ist frontseitig verbaut, was den Lautsprecher noch flexibler in der Aufstellung macht. So kann man Lautsprecher mit der frontseitigen Bassreflexöffnung auch gut in einer Ecke oder wandnah platzieren.

Alles in allem erreicht der Triangle Borea BR07 einen linearen Frequenzgang von 44 Hz bis 22 kHz und kann eine Leistung von 120 Watt verarbeiten. Der Wirkungsgrad des Franzosen ist mit 91 dB bei 1 Watt und einem Meter Abstand wie versprochen besonders effizient, weshalb der Lautsprecher für hohe Lautstärken keinen sonderlich starken Verstärker benötigt. Das Anschlussterminal auf der Rückseite des Lautsprechers ist gut verarbeitet. Die Anschlüsse sitzen schön fest und machen einen langlebigen Eindruck – so wie wir das von Triangle kennen.

Nahaufnahme des Hochtöner des Triangle Borea BR07 Standlautsprecher
Stilsicher und formschön – So kennen wir das Treiberdesign von Triangle bereits aus vorangegangenen Tests…
Nahaufnahme des Mittel- und Tieftöners des Triangle Borea BR07 Standlautsprecher
… der 2,5-Wege-Speaker greift dabei auf einen Mitteltöner aus Naturzellulose und einen Tieftöner mit einer Kompositmembran aus Papier und Glasfaser zurück.

Sauber und knackig

Wir testen den Triangle Borea BR07 in unserem Hörraum als Stereopaar und legen den Fokus auf seine Fähigkeiten zur Musikwiedergabe. Und was ist passender zum Klangtest für einen Lautsprecher, der für Film und Musik gemacht ist, als Filmmusik?! Wir hören den Soundtrack zu Christopher Nolans modernem Sci-Fi-Klassiker „Interstellar“ über unseren Qobuz-Account. Nicht nur der Film wurde mit guten Kritiken überschüttet und vielfach ausgezeichnet, auch der Soundtrack von Hans Zimmer gilt mittlerweile als ikonisch. Nicht ohne Grund wurde er für einen Grammy als bester Filmsoundtrack nominiert. Der Soundtrack zu „Interstellar“ ist von minimalistischer Natur, sphärisch und schwingt mit einer gewissen Mystik aus den Triangle Borea BR07. Und sofort kommt Science-Fiction Stimmung auf.

Als beim Titel „Day One“ in der zweiten Hälfte des Stückes die Bässe sanft einsetzen, sehen wir die Weltraumszenerie klar vor unserem geistigen Auge. Die Lautsprecher agieren mit viel Spielfreude. Das Klavier, die Streicher und Synthesizer füllen den Raum und behalten dabei einen greifbaren Realismus. Als nächstes wollen wir jedoch überprüfen, wie sich der französische Standlautsprecher mit transientenreicher, elektronischer Musik schlägt.

Bass und Bläser

Wir hören „Glow In The Dark“ des englischen Künstlers Skepta. Der moderne Hip-Hop-Song ist wesentlich grooviger und treibender als die Filmmusik zu „Interstellar“. Hier muss der Triangle Borea BR07 deutlich mehr Schläge verteilen. Der Lautsprecher stellt die Stimme des britischen Rappers schön direkt und fest heraus. Auch die warme Basslinie des Songs dringt geschmackvoll und mit ordentlich Tiefgang aus dem BR07. Hier zeigt der Triangle, dass er stets eine saubere Wiedergabe leistet, selbst als wir den Verstärker ordentlich aufdrehen.

Als nächstes ist das US-amerikanische Jazzensemble The Pyramids an der Reihe. Angeführt wird diese Kombo von dem Multiinstrumentalisten Idris Ackamoor. „Nice It Up“ ist ein exzentrischer, verspielter Titel, der mit seiner anfänglichen Bläsermelodie sicherlich in die Kategorie „Geschmackssache“ fällt. Dennoch ist dies eine vielschichtige Komposition, bei der die Standbox zeigen muss, wie trennscharf ihr Klangbild ist. Das Zusammenspiel aus Percussions, Streichern und Bläsern breitet sich schön auf der Klangbühne aus. Jedes Element stellt sich gut heraus, ohne sich zu verstecken. Jedoch wirkt der Bass hier einen Hauch überpräsentiert und die Tiefenstaffelung könnte für unseren Geschmack noch differenzierter ausfallen.

Nahaufnahme des gut verarbeiteten Anschlussterminal des Triangle Borea BR07 Standlautsprecher
Das Anschlussterminal der BR07 ist solide verarbeitet.

Echtes Klangerlebnis mit den Triangle Borea BR07

Natürlich wollen wir den Triangle Standlautsprecher auch auf seine cineastische Qualität prüfen. Jedoch schauen wir keinen Film, sondern wählen ein Medium, wo der Ton die ganze Arbeit in puncto Dramatik, Emotion und Realismus leisten muss. Das Hörspiel ist genau wie ein Film in der Lage beeindruckende Geschichten zu transportieren – wenn man einmal über den Tellerrand von „Die drei ???“ hinaus schaut. „Tannenklirren“ zum Beispiel ist ein mehrteiliges Mystery-Krimihörspiel von Eva Strasser und verfügt über sehr naturechte Soundscapes und schauspielerische Performances, die denen eines Films oder Theaterstücks in keiner Weise nachstehen.

Das Klangbild, das zwischen dunklen Wäldern und von Neonröhren beleuchteten Großraumbüros wechselt, wird von den Triangle Borea BR07 enorm gut dargestellt. Die Stimmen sind stets verständlich und kein Detail wird verschleiert. Hintergrundgeräusche, Effekte und Musik gelingen dem Standlautsprecher ebenso problemlos. Hier zieht uns der Triangle vollends mit in das Geschehen ein und Nuancen in der Lautstärke stellt er mit der nötigen Feindynamik dar. 

Triangle empfiehlt die Lautsprecher für Raumdimensionen von 15 bis 30 Quadratmetern. Wir können dem Beipflichten. Für größere Räume fehlt den Lautsprechern ein wenig der Punch, doch hier lässt sich auf Wunsch auch mit einem Subwoofer nachhelfen. Wie gut, dass Triangle mit den Thetis- und Tales-Modellen die passenden Subs im Programm führt.

So können wir abschließend attestieren, dass der Borea BR07 als Triangles günstigster Standlautsprecher einen ernstzunehmenden und Einsteiger-gerechten Schallwandler darstellt. Wer einen kleinen bis mittelgroßen Raum mit einer vernünftigen HiFi-Anlage ausstatten, oder überhaupt in das audiophile Feld einsteigen möchte, hat mit dem BR07 einen vielseitigen Lautsprecher an seiner Seite, der viel Freude bereitet. Für seinen günstigen Preispunkt legt er einen sehr guten Premierenauftritt aufs Parkett, ohne dabei deutliche Schwächen zu zeigen. Bravo, très bien! ■ Text: Simon Mendel, Benjamin Mächler

Nahaufnahme der Bassreflex-Öffnung des Triangle Borea BR07 Standlautsprecher.
Die frontseitige Bassreflexöffnung erlaubt eine flexible Positionierung des Lautsprechers, auch wandnah bzw. in der Ecke.

Preis und Verfügbarkeit

Die Triangle Borea BR07 Standlautsprecher gibt es zum Paarpreis von 898 Euro (UVP) im Fachhandel zu kaufen. Für den Vertrieb in Deutschland ist Reichmann Audiosysteme zuständig.

Datenblatt Triangle Borea BR07

Allgemein
GeräteklasseStandlautsprecher
HerstellerTriangle
ModellBorea BR07
Preis (UVP)898 Euro (Paar)
PreiskategorieEinstiegsklasse
Maße (B/H/T)26 × 101 × 36 cm
Gewicht17,5 kg
Informationenwww.trianglehifi.de
Technische Daten*
Arbeitsweisepassiv
Bauform2,5-Wege, Bassreflex
Frequenzverlauf44 Hz − 22 kHz
Empfindlichkeit91 dB
Raumempfehlungvon 15 m² bis 30 m²
individuelle Klangeinst.nein
EingängeSchraubklemme

*Herstellerangaben

Webseite: www.reichmann-audiosysteme.de und www.trianglehifi.com/de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 08/2023

▶ Lesen Sie hier: Test: Triangle Antal 40th Anniversary Edition Standlautsprecher

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Fazit
Als Triangles günstigster Standlautsprecher überzeugt der Borea BR07 mit der gewohnten Qualität der französischen HiFi-Schmiede, ohne aufgrund des Preispunktes große Abstriche zu machen. Dank Technik und Expertise aus den größeren Triangle-Modellen besticht er mit einem vielseitigem, ausgewogenen Klangbild. In kleinen bis mittelgroßen Räumen macht der BR07 eine echt gute Figur und dass zu einem wahrhaft fairen Preis.
Wiedergabequalität
87
Ausstattung/Verarbeitung
90
Benutzerfreundlichkeit
95
Preis/Leistung
100
Leserwertung0 Bewertungen
0
Vorteile
saubere Wiedergabe
hoher Wirkungsgrad
tolles Preis-Leistungsverhältnis
Nachteile
stößt bei Raumgrößen über 30 qm an seine Grenzen
89
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • 1M3A4675: Auerbach Verlag (alle)