Test Sennheiser Ambeo Soundbar 5.1.4 3D-Sound Review

Test: Sennheiser Ambeo Soundbar Max mit 5.1.4 3D-Sound – Maß aller Dinge

Lange hatte sie sich bereits angekündigt, schon das ein oder andere Mal auf Messen und Veranstaltungen der Öffentlichkeit präsentiert. Und dann war sie tatsächlich im Handel verfügbar, die Sennheiser Ambeo Soundbar. Hat sich das Warten auf Sennheisers 5.1.4 Wunderkiste wirklich gelohnt? Wir haben uns die Luxussoundbar mit AMBEO 3D-Technologie und insgesamt 13 Lautsprechern im Test genauer angeschaut.

+++ Update: Mit Vorstellung der neuen Sennheiser Ambeo Soundbar Plus am 1. September 2022 wurde die hier im Test befindliche Ambeo Soundbar aus dem Jahr 2018/19 umbenannt. Der Produktname lautet nun: Sennheiser Ambeo Soundbar Max. +++

Maß aller Dinge

Das State-of-the-Art. Weniger sollte es nicht werden, was Sennheiser da lange geplant hatte. Eine Soundbar, die so großen und raumfüllenden, realistischen 3D-Kino- und Konzert-Sound zaubern kann, dass jedes konventionelle Mehrkanal-Heimkinosetup einfach nur umständlich, hässlich, aufwändig und unnötig teuer dagegen wirkt. Ob die Rechnung aufgegangen ist? Der Look ist gelungen und gemessen am Inhalt sogar noch zurückhaltend. Was bekommt man für eine Soundbar, wenn man dafür einen Preis von 2.500 Euro zahlt? Wir klären auf.

Test Sennheiser Ambeo Soundbar 5.1.4 3D-Sound Review
Das Treiberkollektiv der Ambeo Soundbar Max von Sennheiser ist beeindruckend, aber das Highlight ist das Processing.

Technik der Ambeo Soundbar von Sennheiser

In der Ambeo Soundbar von Sennheiser lagern nicht weniger als 13 Treiber / Lautsprecher an 250 Watt Class-D Endstufen die von einem Dual Core ARM Cortex-A7 mit 1,2 GHz gesteuert über zwei Dual Core SHARC DSPs die eingehenden Signale auf 5.1.4 umrechnen. Zwei Top-firing-Breitband-Töner befinden sich hinter einem Gitter auf der Oberseite der Bar. Hier werden die Höheninformationen über berechnete Raumreflexionen sowohl von vorn über die Decke und bei den virtuellen Surrounds auch von hinten über die Seitenwände reflektiert ausgespielt. Je nach Raumkonstruktion und Beschaffenheit äußert sich so der Atmos-Effekt mehr oder weniger deutlich. Für unseren geräumigen und hohen Hörraum mit 30 Quadratmetern hat das äußerst gut funktioniert. Angespielt werden kann die Sennheiser Ambeo optisch oder über HDMI. Über den HDMI 3 wird auch Dolby Vision unterstützt. Auch die neue HDMI eARC-Schnittstelle, die dem HMDI 2.1-Standard entspricht, wurde dem Ausgang spendiert. Maximal kann die Ambeo so ein Bildsignal von 4K bei 60 Hz übertragen. Klanglich wird praktisch jedes Format unterstützt , dass der Mehrkanalmarkt derzeit anbietet. Neben besagtem Atmos und den Dolby-Formaten wird auch jeder andere wichtige DTS-Standard unterstützt, aber auch klassische FLAC-Sammler werden nicht enttäuscht. Natürlich lässt sich über NFC, Ethernet und WLAN auch zeitgemäß auf die Sennheiser Ambeo Soundbar streamen. Google Chromecast und Bluetooth sind hier erwähnenswert.

Test Sennheiser Ambeo Soundbar 5.1.4 3D-Sound Review Mikrofon
Das zum Lieferumfang gehörende Messmikron ist aus der Kategorie edel und hochwertig.

Gesteuert wird die Soundbar über eine funktionale Fernbedienung und natürlich über die Sennheiser Smart Control App, in der dann auch tiefgreifendere Menüs und Einstellungen der Bar, wie Codecs oder Preset-Verwaltung geregelt sind. Ab Werk kommt die Sennheiser Ambeo Soundbar ohne extra Subwoofer, aber einen passenden Ausgang hat man der Ambeo natürlich gleich spendiert. Wenn es so ordentlich auf der Brust drücken soll, oder Herzrhytmusmassagen gewünscht sind, ist der wirklich wichtig, denn dann kommt man um die Verwendung eines optionalen Subs nicht herum. Nicht falsch verstehen: Die Sennheiser Ambeo klingt wirklich groß mit gutem Grundton, füllend und dimensional und ist für die meisten Signale überdimensioniert ausgestattet. Damit hat sie dann auch schon genug zu tun mit ihren 250 Watt. Jetzt noch clubreife Subbass-Orgien zu erwarten, wäre auch etwas zu viel unserer Meinung nach. Die von Sennheiser gewählte Kann-Lösung geht also vollkommen in Ordnung. 

Ambeo Einmessfunktion

Dazu kommt zusätzlich natürlich noch das eigentliche Schmankerl: Die Einmessfunktion Ambeo, die einfacher und effektiver nicht sein könnte: Soundbar aufstellen, Messmikrofon an Hörposition, anschließen, Ambeo-Knopf drücken, kurz die Messung abwarten, noch einmal bestätigen, fertig. Das schafft sogar meine Oma, wenn ich ihr beim Aufstellen der Soundbar helfe. Der Effekt ist so deutlich und beeindruckend, dass es schwer fällt dies in einem kurzen Text zu umreißen, geschweige denn damit dem Produkt gerecht zu werden. Stellen Sie sich bitte Virtual Reality vor, für die Ohren. Manchmal möchte man meinen hinter einem stünden zwei Sennheiser-Mitarbeiter mit Funklautsprechern und immer wenn man sich umdreht, verstecken sie sich ganz schnell. Ganz schön große Personalabteilung bräuchte man da, aber mit Sicherheit eine spannende Technologie. Nein, mal im Ernst. Jeder, der noch Zweifel an der Glaubwürdigkeit oder Tüchtigkeit von diversen Atmos-, 3D-Sound, DSP-unterstützten Virtual-Surround-Klängen oder Soundbars mit Raumansprüchen hat, sollte jetzt überlegen niederzuknien, denn noch mehr Surround aus einer Soundbar zu holen, geht kaum.

Test Sennheiser Ambeo Soundbar 5.1.4 3D-Sound Review Fernbedienung Remote Control
Eine Fernbedienung liegt der Soundbar bei. Die meisten Einstellungen erledigt man allerdings per App.

Firmware

Obwohl, eine kleine Anekdote gibt es noch: Das uns vorliegende Testmuster hatte zunächst eine gemessene Verzögerungszeit des Audiosignals von 250 Millisekunden. Je nach Peripherie und Konstellation mit TV und Zuspielern kann das natürlich zu teils unschönen Effekten führen, die Bild und Ton spürbar unsynchron werden lassen. Für Gaming-Anwendungen, wo kleine Latenzen extrem wichtig sind, auf jeden Fall zu viel. Wir haben also bei Sennheiser angerufen und siehe da: Ein Update steht schon bereit. Es konnte zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Magazins noch nicht auf bereits ausgelieferte Ambeo Modelle ausgespielt werden, weil man noch auf die finale Freigabe eines Technologie-Partners wartet, aber der Fall wurde gelöst. Wir haben natürlich eine Vorabversion der neuen Firmware zum Testen von Sennheiser bekommen und über USB aufgespielt und Zack: 66 Millisekunden. Alles synchron, alles auf den Punkt. Punktlandung. Da strahlt das Redakteursherz und die Konsolenbesitzer und synchronsensiblen Filmkritiker atmen auf. Es wäre auch wirklich Schade gewesen, wenn aufgrund dieser Sache die Bestnoten getrübt hätten werden müssen. So aber gibt es für die Sennheiser Ambeo Soundbar von uns die Güteklasse 1A. Innovative, überzeugende und souveräne Ingenieursleistung. Sennheiser hat sich seine Lorbeeren redlich verdient.

Preis und Verfügbarkeit der Sennheiser Ambeo

Die Ambeo Soundbar von Sennheiser ist im Fachhandel zum Preis von 2.499 Euro (UVP) erhältlich.

Weitere Informationen: www.sennheiser.de

Anmerkungen: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Magazin Ausgabe 06/2019.

► Lesen Sie hier: Test der Sennheiser Momentum True Wireless 2 In-Ear-Kopfhörer

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Fazit
Das Warten hat sich gelohnt. Sie brauchen keine Kabel durch die Wohnung ziehen. Die Ambeo kann den Erwartungen standhalten und überzeugt. Surround von der Stange zu kaufen, kann also auch bedeuten: Deutsche Ingenieurskunst, immersives Erlebnis, Hightech made by Sennheiser.
Wiedergabequalität
96
Ausstattung/Verarbeitung
90
Benutzerfreundlichkeit
100
Preis/Leistung
90
Leserwertung43 Bewertungen
55
Stärken
überzeugender Raumklang
exzellente Abstimmung
einfache Handhabe
Schwächen
wird recht warm
sollte frei stehen oder an der Wand hängen
95

Bildquellen:

  • MG_9917: Auerbach Verlag
  • MG_9937: Auerbach Verlag
  • AUDIO TEST Ausgabe 05/2021: Auerbach Verlag
  • Test Sennheiser Ambeo Soundbar: Auerbach Verlag