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Test: Neuron Acoustic Majestic Lautsprecher im 5.0 Heimkino-Setup

Was passiert, wenn ein Enthusiast mittels KI, einem der besten Toningenieure und viel Aufwand einen Lautsprecher baut? Die Majestic-Serie von Neuron Acoustic zeigt es und macht dabei keine halben Sachen – weder beim Klang noch bei der Optik. Made in Heilbronn, gebaut für Gänsehaut.

Gebaut für Gänsehaut

Als erstes und einziges HiFi-Testmagazin ist es uns gelungen, die Majestic-Serie von Neuron Acoustic in die Finger zu bekommen. Wir haben die Lautsprecher-Modelle R/T und M im Stereo-Setup getestet und den Centerspeaker Majestic C im 5.0-Setup zusammen mit seinen Lautsprecher-Geschwistern. Ein Test, der uns immer wieder den Atem raubt.

Sound aus Heilbronn

Wer die letzten beiden Jahre auf HiFi-Messen unterwegs war, ist vielleicht über Neuron Acoustic gestolpert. Die Lautsprecher des jungen Audio-Unternehmens aus Heilbronn in Baden-Württemberg sorgen nicht nur aufgrund ihres Designs für Aufsehen. Auch klanglich entzückten sie das Publikum. Doch was bzw. wer steckt hinter Neuron Acoustic und warum macht sich jemand in der heutigen Zeit daran, von Grund auf eine neue Lautsprecherfirma zu etablieren? Immerhin ist der Markt mehr als gesättigt und die arrivierten Firmen kämpfen mit sinkenden Verlaufszahlen. Einen Newcomer braucht es doch da wirklich nicht – oder?

Starten wir mit dem Unternehmensgründer Robert Neumeyer. Ein Mann, der sehr genau weiß, was er will und wie er es erreichen kann. Dabei ist er stets neugierig, denn er will wissen, wie Althergebrachtes besser werden kann und was darüber hinaus noch geht – sei es als Unternehmer, Unternehmensberater, Dschungel-Abenteurer oder Tüftler.

Und so kam es im Jahr 2018 dazu, dass beim Unternehmerstammtisch in Heilbronn rege über Lautsprecher und vor allem Heimkino-Sound diskutiert wird. Da kommt die Frage auf, warum es keinen „Männer-Center“ gibt – also ein Center-Lautsprecher, der wirklich kraftvoll aussieht und vor allem „groß“ klingt.

Da man wusste, dass Robert Neumeyer sich seit Jahrzehnten mit den Themen Audio und Heimkino beschäftigte, fragten seine Unternehmerfreunde, ob er nicht so einen „Männer-Center“ bauen könnte. Neumeyer dachte nicht lange nach und versprach, er werde diesen Center-Lautsprecher Wirklichkeit werden lassen.

Natürlich wusste er, dass es für solch ein Unterfangen einen echten Spezialisten braucht. Er suchte sich einen der erfahrensten Toningenieure und Lautsprecher-Entwickler weltweit. Jemand, der für fast alle großen und bekannten Marken tätig war und ist. Und genau aus diesem Grund, dürfen wir dessen Namen hier nicht nennen. Wir bezeichnen ihn deshalb als „Dr. Ton“.

Von der Idee zum Speaker

Dr. Ton stellte Robert Neumeyer sein Anliegen vor, doch anstatt nach dem üblichen Budget zu fragen – wie es in der Branche oft der Fall ist – reagierte Neumeyer anders. Er gab keine finanziellen Vorgaben vor, sondern ließ dem Ingenieur völlige Freiheit bei der Entwicklung des Lautsprechers.

Aber Moment, es gab doch drei klare Anforderungen: Der Center muss auch in schwierigen Räumen optimal klingen, der Sound muss breit streuen, und der Lautsprecher muss nah an der Wand platziert werden können. Eine scheinbar einfache Ansage, doch die Umsetzung dieser Anforderungen nahm deutlich mehr Zeit in Anspruch, als erwartet.

Ganze drei Jahre gingen ins Land. In diesen wurde nicht nur das „Zentrum“ – ein clever designtes Hoch-Mittentöner-Array – entwickelt, sondern auch eine Frequenzweiche. Beides, das „Zentrum“ als auch die Weiche sind tatsächlich einer künstlichen Intelligenz zu verdanken. Der Auftrag war klar: aus hunderten von Messwerten ein System zu entwickeln, das – unabhängig vom Raum – immer optimal klingt.

Um dies zu erreichen, wurden Messungen in mehr als 100 verschiedenen Wohnzimmern durchgeführt. Neumeyer engagierte dazu eigens einen Technik-Studenten, der ein ganzes Jahr lang durch deutsche Haushalte reiste und dabei fleißig die Raumakustik einmaß.

Dank dieser umfangreichen Daten konnte die KI (künstliche Intelligenz) schließlich eine maßgeschneiderte Frequenzweiche für den Majestic C entwickeln und die Treiberanordnung für die Hoch- und Mittentonwiedergabe optimieren. Ob dies tatsächlich ausreicht, um in jedem Raum einen konstant hochwertigen Klang zu liefern, erfahren Sie im Verlauf unseres Tests.

Parallel zum Center entstand dann Majestic M, ein Lautsprecher in sogenannter Hybrid-Größe – also eine Zwischenstufe zwischen Stand- und Regallautsprecher. Er setzt dabei fast auf die gleiche Technik – besonders das „Zentrum“ wie das Modell C. Dazu gesellte sich außerdem der Majestic R/T – ein Kompaktlautsprecher.

Im März 2021 erblickten dann die ersten Neuron-Acoustic-Lautsprecher das Licht der Welt und sie werden seitdem auf Messen und auch im privaten Rahmen vorgestellt. Ihre Bekanntheit wächst sukzessive und es illustriert Neumeyers Ansatz sehr schön: Kein anonymes Massenprodukt herzustellen, sondern ein durchdachtes Lautsprechersystem, das klanglich und ästhetisch höchsten Ansprüchen genügt.

Noch mehr Infos zur Lautsprechergeschichte direkt aus erster Hand in unserem Video-Interview mit Neuron Acoustic CEO Robert Neumeyer:

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Made in Germany – wirklich

Stolz ist Robert Neumeyer neben Klang und Ästhetik seiner Lautsprecher auf einen weiteren Aspekt: Die Lautsprecher sind wirklich „Made in Germany“ – alles findet in Heilbronn bzw. der Region statt.

So werden die Halbwangen von Center und Modell M in einer Tischlerei in der Region aus dem Vollen gefräst. Die Weichen werden selbst gebaut. Im Inneren wird keine billige Kunststoffwatte zur Dämmung eingesetzt, sondern Hanfmatten aus der Region. Das Mitten-Hochtöner-Array („Zentrum“) sitzt in einer massiven 10 mm starken Aluminiumplatte, die mit echtem Gold beschichtet ist und auf Hochglanz poliert wurde – jedenfalls bei unserem Modell.

Aktuell gibt es für die Gehäuse zwei Farbvarianten – Schwarz und Weiß in Klavierlack Hochglanz oder in Matt. Und das „Zentrum“ ist in vier Varianten frei wählbar: Echtgold Hochglanz, Gold Matt sowie Chrom Hochglanz oder Mattschwarz.

Kurzum: es wird an allen Ecken und Enden Wert auf absolut höchste Qualität und Regionalität gelegt. Die Lautsprecher sind bis ins letzte Schräubchen echte Heilbronner. Und sie werden nur auf Bestellung produziert und vom Chef persönlich ausgeliefert, außer der Kunde möchte sie unbedingt selbst vor Ort abholen. Das geht natürlich auch.

Anhören vor Ort

Neuron Acoustic verzichtet bewusst auf den klassischen Vertrieb über Zwischenhändler. Stattdessen bietet Firmengründer Robert Neumeyer interessierten Hörern eine ganz besondere Möglichkeit: Der firmeneigene Vorführraum ist sieben Tage die Woche geöffnet – nach Terminvereinbarung kann man die Neuron Acoustic Majestic-Lautsprecher dort ganz in Ruhe und persönlich mit dem Chef selbst erleben. Wer mag, darf auch gerne eigene Elektronik wie Verstärker mitbringen.

Allerdings trifft der Begriff Hörraum den Kern nicht ganz. Denn Neumeyer legt großen Wert darauf zu betonen, dass der Raum bewusst nicht akustisch optimiert wurde. Es handelt sich um ein völlig normales Wohnzimmer – so, wie man es überall in Deutschland finden könnte. Damit möchte er demonstrieren, dass seine Lautsprecher unter realistischen Bedingungen überzeugen können. Natürlich nur im Rahmen des physikalisch Machbaren – aber genau diese Grenzen versucht Neuron Acoustic auszuloten.

Neuron Majestic M Standlautsprecher

Starten wir unsere Lautsprecherbetrachtung mit dem Majestic M. Der ist als 4-Wege-System im Hybridformat konzipiert und hat einen Übertragungsbereich von etwa 30 Hz bis 30.000 Hz. Die Übergangsfrequenzen liegen bei 300 Hz, 1.500 Hz und 2.500 Hz. Seine Treiberbestückung umfasst einen 22-cm-Tieftöner mit Papiermembran.

Tatsächlich haben Robert Neumeyer und fünf Testhörer über mehrere Monate hinweg in ausgiebigen Blindtests verschiedene Membranmaterialien miteinander verglichen. Bemerkenswert dabei: Jeder der Hörer stammt aus einem völlig unterschiedlichen musikalischen Umfeld – ein bewusst gewählter Ansatz, um möglichst vielseitiges Feedback zu erhalten.

Das Ergebnis dieser Hörsessions? Ganz klassisch: Papier bzw. Pappe klang für alle Beteiligten am überzeugendsten. Deshalb kommt im Majestic auch kein spektakulär klingendes Hightech-Material zum Einsatz – sondern einfach das, was am besten klingt. Punkt.

Der Basstreiber sitzt in einem Bassreflex-Gehäuse, dessen Öffnungen im Sandwich-Boden angebracht sind. Daher kann der Lautsprecher überall im Raum positioniert werden, auch nah der Wand. Die sechs 67 mm Mitteltöner haben ebenfalls einen Papierkonus, sind ringförmig angeordnet und in deren Mitte finden wir einen 25 mm Ringradiator-Hochtöner – diese Konstellation nennt sich das „Zentrum“.

Diese Treiber bilden zusammen ein koaxiales Cluster, das den Mitteltonbereich aufteilt: Zwei der 67-mm-Mitteltöner (ober- und unterhalb des Hochtöners) sowie die vier seitlich positionierten arbeiten in unterschiedlichen Frequenzbändern. Dadurch fungiert das Zentrum effektiv als 3-Wege-System. Dieses einzigartige Konzept soll ein perfekt kontrolliertes Abstrahlverhalten über einen weiten Bereich ermöglichen, ohne dass sich die einzelnen Treiber gegenseitig auslöschen.

Patentierte Technik

Auffällig ist zudem noch der Dorn auf dem Hochtöner. Das ist ein patentiertes Phase-Plug was als Wellenleiter fungiert und zusammen mit dem Symmetrical Drive Motor sowie einem AirCirc-Neodym-Magnetkreis mit sechs Magneten in eigener Druckkammer eine extrem feinauflösende und verzerrungsarme Hochtonwiedergabe gewährleisten soll.

Wie auf unseren Bildern zu sehen, hat der Majestic M ein aufwendig konstruiertes Gehäuse. Die Schallwand hat eine gebogene „Bugform“. Diese abgerundeten Flanken reduzieren Gehäuseresonanzen und verhindern stehende Wellen im Inneren. Die Frequenzweiche sitzt auf zwei getrennten Platinen: eine für den Hoch-/Mitteltonzweig und eine für den Tiefton. Diese Trennung minimiert gegenseitige Beeinflussungen der Weichenbauteile.

Außerdem wurde die Frequenzweichen-Auslegung mittels KI-gestützter Datenanalyse optimiert, um ein besonders ausgewogenes Klangverhalten zu erzielen. Die interne Verkabelung ist in Flechttechnik ausgeführt, was Einstreuungen, wie etwa statische Aufladungen reduziert und die Induktivität senkt. Insbesondere der Hochtonbereich profitiert davon in Form sauberer, verlustarmer Signalübertragung.

Auf der Rückseite ist dann noch das sehr hochwertige Anschlusspanel integriert. Dieses ist für Bi-Amping/Wiring ausgelegt und auch wirklich derart geschaltet.

Neuron Majestic R/T Kompaktlautsprecher

Der Neuron Majestic R/T ist ein kompakter 3-Wege-Lautsprecher mit Bassreflex-System. Sein Frequenzgang liegt zwischen 40 und 30.000 Hz. Die Übergangsfrequenzen der Frequenzweiche gibt Neuron mit 400 Hz und 2.500 Hz an.

Die Treiberbestückung umfasst einen 148 mm Tieftöner mit Papiermembran, zwei 67 mm Mitteltöner mit Papierkonus und einen 25 mm Ringradiator-Hochtöner.

Die Majestic R/T ist sozusagen die „kleine Schwester“ des Modells M. Auffällig ist hier die elliptische Frontplatte mit dem 25-Millimeter-Hochtöner, welchen zwei Mitteltöner flankieren. Einer davon liegt oberhalb und der andere unterhalb. Dieses besondere Treiber-Layout dient der kontrollierten Schallabstrahlung im Mittel-/Hochtonbereich, vergleichbar mit dem Revolver-ähnlichen Chassis-Design des Majestic M.

Als Tieftöner kommt ein 148 mm-Treiber mit spezieller Papiermembran zum Einsatz, der trotz der kompakten Gehäusegröße für einen erstaunlich kraftvollen Bass sorgen soll.

Die Bassreflex-Konstruktion arbeitet mit zwei Reflexöffnungen im Gehäuseboden. Aufgrund der Position dieser Bassreflexrohre darf der Lautsprecher nicht direkt auf dem Gehäuseboden stehen und wird daher entweder auf den mitgelieferten Ständern montiert, an Wand/Decke befestigt oder kann mittels Desktopständern im Regal oder auf dem Rack stehen.

Neuron Majestic C Centerspeaker

Der Neuron Majestic C ist der dritte Speaker im Bunde. Er ist ein hochwertiger und vor allem wirklich riesiger Center-Lautsprecher. Die Abmessungen betragen 120 × 28 × 35 cm und das Gewicht liegt bei 38 kg. Vom Volumen her müsste er tatsächlich der größte Heimkino-Center-Speaker sein, den es auf dem Markt gibt. Wie beim Modell M handelt es sich auch hier um ein 4-Wege-System im Bassreflex-Prinzip.

Zentral positioniert finden wir einen 25‑mm-Hochtöner, der von sechs 67‑mm-Mitteltönern kreisförmig umgeben wird – eben das „Zentrum“. Daneben sind an den Außenseiten links und rechts je ein 220‑mm-Tieftöner und ganz außen jeweils eine Bassreflexöffnung, um eine wandnahe Aufstellung zu ermöglichen. Dieses Layout soll ein breites und kontrolliertes Abstrahlverhalten ohne Auslöschungen zwischen den Treibern ermöglichen. Der Frequenzgang deckt etwa 30 Hz bis 30 kHz ab.

Klangtest Majestic M

Um einen genauen Eindruck zu gewinnen, hören wir uns die beiden Neuron Lautsprecher Majestic M und Majestic R/T jeweils als Stereoset an und wenden uns danach einem 5.0 Set inklusive dem Centerspeaker zu.

Der Klang des Majestic M ist wirklich überraschend natürlich. Ja, wir können sagen: das ist unverfälschter High-End-Sound! Die Stimmen kommen mit einem authentischen Timbre daher, dass es eine Freude ist und Instrumente wirken einfach echt.

Generell empfinden wir den Klang der Majestic M als außergewöhnlich klar. Die spezielle Mittel-Hochton-Anordnung sorgt für ein perfekt kontrolliertes Abstrahlverhalten, was uns mit einer ungeheuer räumlichen Darstellung verzaubert. Jeder Ton ist präzise ortbar und selbst wenn Synthesizer, Drums und Effekte durcheinandergehen – bleibt alles präzise auf dem Punkt und begeistert dank seiner enormen Dynamik und Durchschlagskraft.

Wir hören beispielsweise „Paper Trails“ von Darkside und lieben den kraftvollen, kontrollierten, tiefen Bass und die vollmundigen Mitten. Da kriecht die Stimme des Sängers einfach tief unter die Haut und sorgt für Gänsehautmomente.

Bei „Jazz-Variants“ von O-Zone Percussion Group bemerken wir dann nochmal sehr bewusst, wie kristallklar die Höhen sind, ohne jemals auch nur einen Hauch scharfen zu werden. Daraus resultiert zudem, dass wir trotz stundenlangem Hören nie das Gefühl von Überanstrengung unserer Ohren hatten.

Selbst im reinen Stereo-Betrieb erzeugen die Majestic M einen richtig überzeugenden 3D-Sound, weil die Bühnenabbildung derart plastisch und räumlich ist. Für genussvolles Musikhören im Stereo-Setup – ganz gleich, in welchem Genre – sind die Neuron Majestic M wie geschaffen.

Allerdings sollten Sie sich auf eines gefasst machen: Diese Lautsprecher sind gnadenlos ehrlich. Sie decken jede Schwäche in der Abmischung schonungslos auf. Es kann also gut sein, dass Sie plötzlich Rauschen, Übersteuerungen oder andere Artefakte wahrnehmen, die Ihnen in altvertrauten Songs bisher nie aufgefallen sind. Die Majestic M bringen einfach alles ans Licht – im besten Sinne.

Klangtest Majestic R/T

Das „R/T“ im Namen Majestic R/T steht übrigens für Rear & Top und deutet darauf hin, dass diese Lautsprecher sowohl als Surround- als auch als Deckenlautsprecher eingesetzt werden können. Doch sie allein als Effektlautsprecher abzutun, würde ihrem Können bei Weitem nicht gerecht werden. Denn wie ihre großen Geschwister sind auch die R/T für anspruchsvolle High-End-Hörsessions gemacht – nur eben im kompakten Format. Sie zielen darauf ab, maximalen Klang auf kleinem Raum zu liefern – und das mit beeindruckender Präzision.

In klanglicher Hinsicht fällt uns hier wieder die Neutralität und Natürlichkeit der Lautsprecher auf – aber auch ihre erbarmungslose Analysekraft. Sie liefern einen äußerst unverfälschten Klang, der dem Original treu bleibt. Tatsächlich überraschen sie uns, da sie wie große Standlautsprecher aufspielen. Besonders die präzisen Mitten und Hochtöne, die niemals zischen, bleiben uns im Gedächtnis. Und der Bass? Ja der macht mächtig Druck und das trotz der kompakten Maße.

Weiterhin sind wir bezaubert von der sauberen Auflösung, in der selbst einzelne Instrumente und Stimmen deutlich herauszuhören und im Stereopanorama präzise zu orten sind. Kurz: Der Majestic R/T hat einen wirklich tief reichenden Bass, volle Mitten und feinste Höhen und macht seinem großen Bruder alle Ehre.

Neuron Majestic im 5.0 Surround-Set

Falls Sie sich fragen, warum wir die Lautsprecher nur als 5.0- und nicht als 5.1-Setup getestet haben – dafür gibt es zwei gute Gründe: Erstens stellt Neuron Acoustic schlicht keine eigenen Subwoofer her, sondern konzentriert sich ausschließlich auf die Entwicklung der genannten Lautsprecher.

Zweitens – und das ist der eigentlich spannende Punkt – brauchen sie auch keinen Subwoofer. Denn jeder Lautsprecher der Majestic-Serie bringt so viel Tiefgang und Bassautorität mit, dass ein zusätzlicher Subwoofer schlicht nicht notwendig ist. Zumindest nicht zwingend. Robert Neumeyer selbst rät zwar niemandem vom Einsatz eines Subs ab – auf Wunsch empfiehlt er sogar passende Modelle eines renommierten Herstellers – aber nötig ist das in den meisten Fällen wirklich nicht.

Dass ein Subwoofer bei diesem Setup wirklich nicht nötig ist, merken wir sofort, als wir den Film „Godzilla 2“ (2022) starten. Wenn Godzilla und die anderen Titanen aufeinandertreffen und ihre epischen Schlachten austragen, bebt der Raum – druckvoll, tief und satt. Es wummert gewaltig durch unseren hauseigenen Kinosaal, und keiner von uns denkt auch nur im Entferntesten: „Fehlt da nicht was?“ – im Gegenteil! Das ist eine echte Ansage.

Hier zeigt sich: Robert Neumeyer ist nicht nur HiFi-Enthusiast, sondern auch ausgewiesener Heimkino-Profi. Und genau das spürt man in jeder Szene. Darum überzeugen uns die Lautsprecher im Filmbetrieb so nachhaltig – sie liefern nicht nur Klang, sie liefern Erlebnis.

Auch hier spielt die bereits erwähnte, beeindruckend saubere Auflösung der Majestic-Serie eine große Rolle. Die R/T-Lautsprecher, die schräg hinter uns positioniert sind, lassen die Welt der Titanen mit all ihren feinen Geräuschen und akustischen Details förmlich lebendig werden. Immer wieder ertappen wir uns dabei, wie wir uns instinktiv umdrehen – so realistisch und präzise platzieren die R/Ts Geräusche im Raum. Das ist echtes Heimkino-Feeling mit Gänsehautgarantie.

Ein „Männer-Center auch für Frauen?

Besonders hervorheben möchten wir noch den Majestic C Center-Speaker. Der „Männer-Center“ allein ist ein vollwertiger High-End-Lautsprecher und natürlich auch für Frauen mit Heimkino-Ambitionen absolut geeignet.

Seine Abstimmung ist wie bei den Geschwistern, d. h. neutral, mit perfekten Mitten und kristallklaren Höhen sowie kraftvollem Bass und einer super Detailzeichnung und Räumlichkeit. Dazu kommt das schön breite und dabei doch kontrollierte Abstrahlverhalten. Egal, wo wir im Heimkino sitzen, die Stimmen sind immer perfekt und absolut verständlich, ohne dass sie jemals aus dem Gesamtbild herausfallen.

Besonders beeindruckend ist der Majestic C – der Center allein sorgt für einen echten Surround-Effekt. Wir stellen fest, dass es oft so klingt, als wären die Rearspeaker aktiv, obwohl das definitiv nicht der Fall ist. Das zeigt, wie räumlich und detailliert der Majestic C selbst in einer isolierten Nutzung aufspielt. Ein echtes Meisterwerk der Klangverteilung.

Besonders hervorheben möchten wir auch, wie perfekt der Gesamtklang ausfällt. Bei keinem Film und keinem Livekonzert, das wir anschauen, gibt es eine Lücke im Sound. Das passiert oft, wenn Lautsprecher nicht richtig miteinander harmonieren, aber hier ist das definitiv nicht der Fall. Die Lautsprecher sind einfach darauf ausgelegt, zusammenzuarbeiten – und das tun sie auf einem Niveau, das wir von einem Newcomer in dieser Preisklasse so nicht erwartet hätten. Ein wirklich beeindruckendes Klangbild.

Richtige Verstärkung

Tatsächlich sind wir jetzt vollends überzeugt: Mit der Majestic-Serie von Neuron Acoustic wird Ihr Heimkino klanglich auf ein Niveau gehoben, das so manches Profikino in den Schatten stellt – vorausgesetzt, Sie haben den entsprechenden Verstärker dazu. Für unseren Test haben wir übrigens neben einem Denon AV-Receiver (als Vorstufe) die 11-Kanal-Endstufe M6x 250.11 von Musical Fidelity genutzt.

Doch die Majestic-Lautsprecher können noch mehr: Sie bieten auch die Möglichkeit, Stereo-Systeme auf High-End-Niveau zu realisieren – und das sogar schon mit den „kleinen“ Majestic R/T. Deshalb sagen wir: Der Markt braucht diesen Newcomer, denn Neuron Acoustic macht mit seiner Majestic-Serie von Anfang praktisch an alles richtig – Respekt!

Preis und Verfügbarkeit

Alle Lautsprecher sind direkt bei Neuron Acoustic erhältlich. Der Centerspeaker Majestic C kostet 5.590 Euro. Die Majestic M 9.720 Euro das Paar und die Majestic R/T 4.900 Euro das Paar inkl. Ständer.

Der Gesamtwert des von uns getesteten 5.0 Heimkino-Sets beläuft sich auf 20.210 Euro.

Datenblatt Neuron Acoustic Majestic 5.0 Set

Allgemein
GeräteklasseStandlautsprecher
HerstellerNeuron Acoustic
ModellMajestic M
Preis (UVP)9.720 Euro (Paar, inkl. Ständer)
PreiskategorieOberklasse
Maße (B/H/T)30 x 60 x 38 cm       
Gewicht25 kg
Informationenwww.neuronacoustic.de
Technische Daten*
Arbeitsweisepassiv
Bauform4-Wege-Bassreflex
Impedanz4 Ohm
Wirkungsgrad88 dB (bei 2,83 Volt 100 cm)
Frequenzverlauf30 – 30.000 Hz
Nenn-/Musikbelastung160 Watt / 220 Watt
Raumempfehlungvon 20 m² bis 60 m²
individuelle Klangeinst.nein
EingängeKlemme/Banane, Bi-Amping/Wiring

Allgemein
GeräteklasseKompaktlautsprecher
HerstellerNeuron Acoustic
ModellMajestic R/T
Preis (UVP)4.900 Euro (Paar, inkl. Ständer)
PreiskategorieOberklasse
Maße (B/H/T)24 x 42 x 16 cm       
Gewicht6 kg
Informationenwww.neuronacoustic.de
Technische Daten*
Arbeitsweisepassiv
Bauform3-Wege-Bassreflex
Impedanz4 Ohm
Wirkungsgrad85 dB (bei 2,83 Volt 100 cm)
Frequenzverlauf40 – 30.000 Hz
Nenn-/Musikbelastung70 Watt / 100 Watt
Raumempfehlungvon 15 m² bis 50 m²
individuelle Klangeinst.nein
EingängeKlemme/Banane

Allgemein
GeräteklasseCenter-Lautsprecher
HerstellerNeuron Acoustic
ModellMajestic C
Preis (UVP)5.590 Euro
PreiskategorieOberklasse
Maße (B/H/T)120 x 28 x 35 cm       
Gewicht38 kg
Informationenwww.neuronacoustic.de
Technische Daten*
Arbeitsweisepassiv
Bauform4-Wege-Bassreflex
Impedanz4 Ohm
Wirkungsgrad90 dB (bei 2,83 Volt 100 cm)
Frequenzverlauf30 – 30.000 Hz
Nenn-/Musikbelastung240 Watt / 320 Watt
Raumempfehlungvon 20 m² bis 70 m²
individuelle Klangeinst.nein
EingängeKlemme/Banane, Bi-Amping/Wiring

*Herstellerangaben

Webseite: www.neuronacoustic.de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 04/2025

► Lesen Sie hier: HiFi-Ratgeber: Lautsprecher richtig aufstellen – So klingt’s am besten

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Fazit

Neuron Majestic M

Der Majestic M ist ein Paradebeispiel für modernes Lautsprecherdesign mit audiophiler Seele. Seine außergewöhnliche Mittel-/Hochtonanordnung erzeugt ein raumfüllendes, präzises Klangbild mit beeindruckender Detailtreue und natürlicher Stimmwiedergabe. Der Bass ist tief, kontrolliert, kraftvoll und überzeugt auch ohne Subwoofer. Wer High-End-Sound im Wohnzimmerformat sucht, wird hier definitiv fündig.

Neuron Majestic C

Mit dem Majestic C setzt Neuron Acoustic ein echtes Statement im Center-Segment. Der massive 4-Wege-Lautsprecher beeindruckt mit breitem Abstrahlverhalten, exzellenter Sprachverständlichkeit und absoluter Klangtreue. Er ist nicht nur das Zentrum des Heimkinos, sondern dessen klanglicher Ankerpunkt – souverän, detailreich und kraftvoll zugleich. Ein Center, der Maßstäbe setzt.

Neuron Majestic R/T

Klein, aber oho! Der Majestic R/T beweist eindrucksvoll, dass Rear- und Deckenlautsprecher nicht nur Beiwerk sein müssen. Seine ausgewogene Klangsignatur, überraschende Basskraft und hohe Auflösung machen ihn zum vollwertigen Lautsprecher für Musik und Filmton. Dank cleverem Design ist er vielseitig einsetzbar – und klanglich ein echtes Highlight im Surround-Verbund.
Neuron Majestic R/T
94
Neuron Majestic M
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Neuron Majestic C
96
Leserwertung0 Bewertungen
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Vorteile
Nachteile
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Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Neuron-Acoustic-Majestic-Lautsprecher-Set-01: Einstiegsbild: © Auerbach Verlag