Außen Retro…innen topmodern! Mit dem Transpuls 800A ergänzt Magnat seine Retro-Serie mit einem aktiven Modell. Der Regallautsprecher verfügt über eine breite Auswahl an analogen und digitalen Eingängen und hat sogar eine integrierte Phonostufe. Zudem wappnet ihn ein HDMI ARC-Eingang für den Einsatz am TV.
Transpuls – Erinnerungen an goldene HiFi-Zeiten
Im Jahre 1973 in Köln gegründet, stellt Magnat seitdem HiFi-Geräte her und ist mittlerweile ein häufiger und gern gesehener Gast in der AUDIO TEST. Für diesen Test hat der Lautsprecher Transpuls 800A seinen Weg zu uns gefunden.
Der Magnat Transpuls 800A ist der einzige Aktivlautsprecher in der Transpuls-Serie, die mit Retro-Optik an die goldenen HiFi-Jahre erinnern möchte. Dadurch benötigt er, im Gegensatz zu den anderen Modellen der Reihe keinen externen Verstärker. Dies ist besonders interessant, da die Transpuls-Serie verspricht, audiophile Lautsprecher hervorzubringen, die dank ihrer hohen Belastbarkeit und Maximalpegel auch zur Beschallung einer Party geeignet sind. Hierzu kommt Technik zum Einsatz, die auch bei PA-Lautsprechern genutzt wird.
Wer nun denkt, die Magnat-Lautsprecher aus der Transpuls-Serie sind schnöde Partyboxen, der liegt eindeutig falsch. Sie sind in erster Linie HiFi-Lautsprecher mit audiophilem Touch. Dennoch ist der Transpuls 800A dank seiner aktiven Funktionsweise sehr flexibel und erinnert uns im Grundprinzip und in Sachen Anschlüssen und Bedienung sehr an den Magnat Reference 3A, den wir zusammen mit Magnats ersten Plattenspieler MTT 990 in der AUDIO TEST Ausgabe 04/22 und hier auf Likehifi.de testen durften. Damals überzeugte uns das Anschlussterminal dank seiner breiten Auswahl samt Phonostufe und HDMI ARC-Eingang. Das sind schonmal gute Grundvoraussetzungen für den Magnat Transpuls 800A. Doch schauen wir uns den Speaker erst einmal genauer an.
Magnat – Key-Facts:
Gründungsjahr: 1973
Sitz: Pulheim, Deutschland
Legendäre Produkte: Magnat All-Ribbon 10 (Lautsprecher), Classic 360 (Autoradio-Verstärker)
Webseite: www.magnat.de
Magnat wurde im Jahre 1973 in Köln gegründet. Der Magnat All-Ribbon 10 ist ein absoluter Klassiker und war kurz nach seinem Erscheinen der meistverkaufte Lautsprecher seiner Klasse. Doch sogar im Car Audio-Bereich ist der Name Magnat eine Institution. Der 1990 erschienene Classic 360 ist einer der erfolgreichsten Autoradio- Verstärker überhaupt.
Aussehen
Der Magnat Transpuls 800A besteht aus einem aktiven und einem passiven Lautsprecher. Der Rechte Speaker verfügt über ein Anschlussterminal, interne Verstärkung und treibt den passiven Linken an. Verbunden sind beide mittels Lautsprecherkabel. Rein äußerlich gleichen sie sich weitestgehend. Der einzige Unterschied ist das bereits erwähnte Anschlussterminal und eine LED, mit welcher der aktive Lautsprecher die Eingangsquelle anzeigt.
Der Magnat Transpuls 800A ist ein Regallautsprecher, der mit seinen Abmessungen von circa 24 mal 38,5 mal 21 Zentimetern durchaus in großen Regalen Platz finden kann. In unserem Test hingegen steht er auf Lautsprecherständern. Rein optisch erinnert er an vergangene Blütezeiten der HiFi-Geschichte. Mit seinem massiven MDF-Gehäuse im Dark-Wood-Holzdekor und der schwarzen Frontseite spielt der Transpuls 800A ganz klar auf legendäre Lautsprecher der 1970er und 1980er Jahre an.
Außerdem ist er ein Zwei-Wege-Lautsprecher mit frontseitiger Doppelbassreflex-Öffnung. Eine Logoplatte aus Metall ziert beide Lautsprecher. Die Verarbeitung ist makellos und auch die Anschlüsse und Buchsen sitzen bombenfest. Eingangsseitig bietet der aktive Lautsprecher ein Paar Cinch-Anschlüsse, die entweder als MM-Phonostufe oder Line-In fungieren. Darüber hinaus ist ein Aux-In im 3,5 Millimeter Klinkenformat, ein optischer Digitaleingang, ein HDMI ARC-Port und ein Sub Out an Bord. Wer den Komfort der kabellosen Verbindung möchte, kommt dank Bluetooth 5.0 voll auf seine Kosten. Die vergoldeten und gekapselten Lautsprecherklemmen sind von guter Qualität und erlauben sowohl Litze, als auch Bananenstecker.
Auf der Frontseite des Transpuls 800A befindet sich zum einen der Hochtöner. Die 25 Millimeter große Gewebekalotte sitzt in einem Single-Compression-Hochtonhorn, wodurch auch bei geringer Leistung viel Klang ermöglicht werden kann. Ein starker Neodymantrieb soll für ein natürliches Klangbild mit hervorragender Dynamik sorgen. Für tiefere Frequenzen ist der 17 Zentimeter große Tief-Mitteltöner zuständig. Dieser besitzt einen Magnetantrieb, der dank Laser-Technologie von Klippel optimiert ist.
Zusammen mit den strömungsoptimierten Bassreflex-Öffnungen bedient der Magnat Transpuls 800A einen für Regallautsprecher erstaunlichen Frequenzbereich von 34 bis 32.000 Hertz. Das Class-D-Verstärkermodul ermöglicht 2 mal 60 Watt Dauerleistung. Der Lautsprecher steht auf gut entkoppelnden Gummifüßen. Um ihn gegebenenfalls etwas anzuwinkeln, liegen höhere Füße im Lieferumfang bei, mit welchen man die Vorderfüße ersetzten kann.
Bedienung
Die Bedienung der Regalbox findet entweder mittels des Drehreglers auf der Rückseite des aktiven Lautsprechers oder der mitgelieferten Fernbedienung statt. Über die ausgewählte Quelle gibt eine LED am aktiven Lautsprecher Auskunft. Leuchtet sie zum Beispiel blau ist Bluetooth ausgewählt. Jedoch muss man sich diesen Farbcode erst einmal merken, denn für jede Quelle so eindeutig wie in unserem Beispiel ist es nicht. Zudem ist die LED bei Tageslicht durch die Abdeckung schwer zu erkennen. Da sich die Phonostufe und der Line-In ein Paar Cinchanschlüsse teilt, muss man sich mittels eines Kippschalters entscheiden, welche Variante man nutzen möchte.
Praxistest
Der Magnat Transpuls 800A verfügt über eine breite Auswahl an analogen und digitalen Eingängen. Wir schließen sowohl einen Plattenspieler, einen CD-Player und einen Fernseher an. Das Ergebnis ist eine erstaunlich vielseitige HiFi-Anlage, die vor nichts zurückschreckt. Dennoch wäre es schön gewesen, noch ein oder zwei weitere analoge oder optische Digital-Eingänge zu haben. Die Vorhandenen sind schnell belegt und der Aux-In im Klinkenformat ist eher “nice-to-have“, als eine wirklich gute Zuspielvariante.
thema „Retro-HiFi“ (►bestellen).
Überzeugt hat uns hingegen, dass der Transpuls 800A mit allen Quellen eine gute Partie abgibt. Egal ob Musik von Vinyl, digital zugespielt oder im Multimedia-Einsatz – der Magnat Regallautsprecher weiß, wie man sich gut in Szene setzt. Die integrierte Phonostufe des Transpuls 800A ist zwar nicht die Feinfühligste unter der Sonne, dennoch macht sie für eine integrierte MM-Vorverstärkung in dieser Preisklasse eine gute Figur.
Im Allgemeinen hat der Transpuls 800A ein Klangbild, welches einfach Spaß macht. Denn er sieht nicht nur Retro-Amerikanisch aus, sondern ist dem „amerikanischen Sound“ nicht ganz fremd. Er fokussiert sich frequenztechnisch eher auf die beiden Extreme, also Höhen und Tiefen, wodurch ein Klangbild entsteht, was zum einen sehr kraftvoll ist, jedoch dank seiner Höhen keineswegs dumpf daherkommt.
Moderne, bassstarke Signale spielen dem Regallautsprecher so richtig in die Karten, da vor allem der Tieftonbereich eine sehr kraftvolle Performance liefert. Doch auch die Höhen weiß der Magnat gut zu inszenieren. Besonders gefällt uns die detailverliebte Feinheit, mit der Streicher, Becken und Stimmen behandelt werden. So eignet sich der Transpuls 800A auch bestens für die Darbietungen klassischer Musik.
Gut gefällt uns die Perfomance, die der Lautsprecher bei Peter Gregsons „Patina“ abgibt. Die gefühlvollen, vielschichtig und oft minimalistischen Kompositionen des Cellisten werden sehr kunstvoll inszeniert. Auf dem 2021 erschienenen Album „Patina“ beschäftigt sich der Komponist Gregson mit dem natürlichen Alterungsprozess und versucht diesen, musikalisch im digitalen Zeitalter darzustellen. Bei diesen oft sehr greifbaren Aufnahmen beweist der Magnat Transpuls 800A, dass er keineswegs ein Partylautsprecher ist. Die Räumlichkeit des Klangbildes ist sehr realitätsnah. Zwischen und hinter den Lautsprechern tut sich eine Bühne auf, auf der einzelne Instrumente und Signale festen Platz finden.
Doch auch Multimedia beherrscht der Regallautsprecher. Wir bespielen ihn dank des HDMI ARC-Anschlusses ganz unkompliziert mit dem TV-Ton. Die Sprachverständlichkeit ist makellos und dank seines tiefgreifenden Bassbereiches kommt beinahe Kinofeeling auf.
Überhaupt leistet der Transpuls 800A eine rundum gute Arbeit und weiß mit den meisten Signalen gut umzugehen. Dennoch ist sein Klangbild natürlich Geschmacksache. Die große Stärke des Regallautsprechers ist seine hohe Konnektivität. Sowohl analoge, digitale und kabellose Verbindungen sind möglich und ein absolutes Highlight für Multimedia-Fans ist der HDMI ARC-Anschluss.
Wer analoge Klangerlebnisse schätzt, kommt dank der integrierten Phonostufe für MM-Tonabnehmer voll auf seine Kosten. Hinzu kommt sein kompetenter Klang, welcher nicht nur moderne Musik gut inszeniert, sondern auch klassische Stücke gut über die Bühne bringt. Dank seines kraftvollen Tieftonbereichs und seiner hohen Belastbarkeit kann der Transpuls zudem auch richtig Party machen. Sicher auch für Multimedia-User interessant, schließlich kommt beim Transpuls 800 A beinahe Kinostimmung auf. Wir können uns abschließend nur wiederholen: Der Transpuls 800 A ist ein absolutes Multitalent, an dem viele Musikhörer Gefallen finden werden.
Preis und Verfügbarkeit
Die Magnat Transpuls 800A Aktivbox gibt es zum Preis (Paarpreis, UVP) von 799 Euro im autorisierten Fachhandel zu kaufen.
Webseite: www.magnat.de
Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 08/2022
▶ Lesen Sie hier: Test: Magnat MA 700 – Hybrid-Stereo-Verstärker
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