Elac FS 507 VX-JET

Test: Elac FS 507 VX-JET

VX-JET – der Raumkünstler

Schon beim Auspacken fällt uns der Kolben auf der Rückseite der Standlautsprecher auf. Er kann heraus oder herein gedreht werden, aber wozu? Die JET-Konstruktion lässt sich um bis zu 8 mm vor und 8 mm hinter die Schallwandebene verstellen. Somit verengen oder vergrößern wir den Abstrahlwinkel der Lautsprecher. Für einen Hörabstand von 4 Metern und mehr ist ein enger Winkel wichtig, um die räumliche Abbildung und Ortungsschärfe auf höchstmöglichem Niveau zu gewährleisten. Der VX-JET wird also maximal herausgedreht. Sitzen wir näher an den Elac FS 507 VX-JET dann kann der Abstrahlwinkel weiter sein. Dazu drehen wir den VX-JET tiefer herein.

Der Effekt ist deutlich wahrnehmbar. Der Klang ändert sich dabei nicht, wir haben nur das Gefühl, dass der Ton näher rückt. Als wir beispielsweise den Bolzen maximal herausdrehen und trotzdem in einem Abstand von knapp drei Metern vor den Elac sitzen, wirkt es, als ob uns jemand ein unsichtbares Paar Lautsprecher direkt an die Ohren hält. Ein wirklich faszinierender Effekt und ungemein nützlich, um die ideale Beschallung in großen wie kleinen Räumen zu gewährleisten. Mit diesem Feature können die Standlautsprecher schon Mal ordentlich punkten.

Elac FS 507 VX-JET
Auf der Rückseite befindet sich der Einstellkolben des VX-JET

Jack rechnet ab

Nachdem wir Technik und Features der Elac FS 507 VX-JET genau unter die Lupe genommen haben, wollen wir uns nun dem Klang zuwenden. Dazu legen wir als Erstes den Soundtrack des Films „Jack rechnet ab“ aus dem Jahr 1971 ein. Der britische Komponist Roy Budd schafft es hier mit kleiner Instrumentierung eine mitreißende Stimmung aufzubauen. Eingängige Melodien gepaart mit Melancholie und Dramatik sorgen für ein akustisches Erlebnis, was sich nach dem ersten Mal hören fest einprägt. Und die Elac? Sie richten unseren Raum mit der Musik förmlich ein.

Schon beim Hauptthema mit den charakteristischen Cembalo-Klängen läuft uns eine Gänsehaut über die Schultern und Oberarme. Als der von Jeff Clyne gespielte Bass und die von Chris Karan gespielten Percussions einsetzen, ist uns eins klar: Was wir hier hören, sind keine gewöhnlichen Lautsprecher. Es sind echte Raummeister. Wer es nicht selbst hört, wird es nicht glauben, aber die FS 507 VX-JET sind wahre Bildhauer. Sie meißeln die Musik präzise in den Raum. Jedes einzelne Instrument steht an seiner Stelle. Besonders die Phantom- Mitte ist so klar auszumachen, dass wir für einen Moment einen Center-Lautsprecher suchten. Auch treiben sie den Klang herrlich tief in den Raum hinein. Sie bauen also nicht nur vor uns eine Bühne auf, sondern wir sitzen direkt mittendrin. Wir sitzen im Studio und hören der Band zu, die live zur Zugfahrt im Film die passende Musik einspielt.

Strawinsky und Sherlock

Doch Filmmusik ist das eine, wie schlagen sich die Elac mit anspruchsvoller Klassik? So streamen wir jetzt hoch aufgelöst Strawinskys „Sinfonie in drei Sätzen“, dirigiert von Valery Gergiev. Gleich der erste Satz zeigt wieder das Können der Elac FS 507 VX-JET. Das rhythmisch agierende Orchester wirbelt uns die Töne um die Ohren, dass uns teilweise der Atem vor Begeisterung wegbleibt. Dabei klingen die tiefen Töne genauso wunderbar luftig, wie die kristallinen Höhen und die sehr anspruchsvollen Mitten. Die Detailtreue ist auf absolutem Höchstniveau. Jede Nuance der HiRes-Musik ist zu hören. Der Hall ist dermaßen räumlich, dass wir uns akustisch nicht mehr im Testraum befinden. Wir sitzen im Konzertsaal, und zwar in der besten Hörposition überhaupt. Jetzt wechseln wir nochmal die musikalische Richtung.

Wir testen die Elac als Fernsehlautsprecher. Sie sind derart räumlich, dass wir vermuten, sie könnten fast eine 5.1. Anlage ersetzen. Ein guter Test dafür ist die zweite Staffel von „Sherlock“. Die erste Folge beginnt mit dem Zusammentreffen von Sherlock Holmes und Moriarty im Schwimmbad. Und wieder vollbringen die FS 507 VX-JET das Wunder der Räumlichkeit. Das Wasser im Becken plätschert leicht im Hintergrund. Der Hall der Stimmen durchbricht die Bühne des Fernsehers und manifestiert sich in unserem Testraum. Ja, wir können sagen, wer nicht Platz oder Muße hat, eine Surround- Anlage zu verwenden, der darf gern auf die Elac zurückgreifen. Ohne Soundprocessing und andere elektroakustische Tricks, ersetzen sie locker den Sound einer 3.1-Anlage und mindestens circa 80 Prozent den einer 5.1-Anlage.

Fazit und Testergebnis gibt es auf Seite 3.

Bildquellen:

  • Elac FS 507 VX-JET: Bild: Auerbach Verlag
  • Elac FS 507 VX-JET: Bild: Auerbach Verlag