Test Elac DS-A101-G Streaming Verstärker Review Testbericht Vollverstärker Amp

Test: Elac DS-A101-G Streaming Verstärker – Der Streaming-Minimalist

Minimalismus ist eine Lebensphilosophie, die selbst im HiFi-Bereich Einzug hält. Der Streaming-Vollverstärker DS-A101-G von Elac ist ein gutes Beispiel dafür. Hier kommen Amp-Qualitäten und die Welt des kabellosen Musikgenusses zusammen ohne zu überfrachten.

Für die einen kann der perfekte Klang nur dadurch entstehen, dass möglichst viele HiFi-Einzelkomponenten im heimischen Musikzimmer stehen. Da wird dann die separate Vorstufe durch ein noch besseres Modell ausgetauscht und der alte D/A-Wandler durch ein noch hochauflösenderes Exemplar. Andere wiederum wollen den Lautsprecher selbst aussuchen oder den CD-Player, aber sich nicht noch um Wandler, Vor- und Endstufen kümmern. Sie lieben es einfacher. Das ist wohl die Zielgruppe, die Elac mit dem Streaming Verstärker DS-A101-G im Blick hat.

Der 80-Watt-Vollverstärker kann nämlich nicht nur analoge und digitale Signale in wohlklingende Töne verwandeln, er macht das auch mit Streaming-Diensten. Die spielen wir ihm per Handy oder Tablet zu. Greifen also weiterhin auf unsere gewohnten Apps zurück. Aber wir springen vor, halten wir einen Moment inne und wenden uns zunächst dem Erscheinungsbild und der Einrichtung zu.

Elac DS-A101-G: Installation des Streaming-Verstärkers

Eigentlich ist es übertrieben, wenn wir von Installation des DSA101-G sprechen. Wir stellen ihn hin, schließen CD-Player, TV-Gerät, Strom und das LAN-Kabel an und das war es. Wer kein Kabel fürs Internet verwenden will, der kann auch über WiFi ins weltweite Netz gehen. Nun heißt es noch die Batterien in die Fernbedienung legen und wir können starten. Das schlichte Design gefällt uns, nicht zuletzt, weil es an einen Kompakt-PC erinnert. Das hat irgendwie Charme.

Dabei könnte die Kombi aus Metall an Front- und Rückseite sowie grifffesten Kunststoff richtig Freude machen, wenn, ja wenn, die Metallblenden dichter am Gehäuse dran wären. Gerade auf der Rückseite wirkt die Blende nur schnell draufgeschraubt. Aber sonst erstaunt uns der 6 cm hohe, 21 cm breite und 28,5 cm tiefe Verstärker, wenn wir bedenken, was alles an Technik und Leistung in ihm steckt.

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Ungewöhnlich aber nicht ohne Charme, die Fläche auf der Oberseite des Gehäuses ist gummiert

Feine Technik im Elac DS-A101-G

Als Verstärkertechnik setzt Elac beim Streaming-Verstärker DS-A101-G auf die Kombination von Class A/B und Class D, diese ist unter der Bezeichnung BASH bekannt. Somit wird der für Class D-Verstärker wichtige Ausgangsfilter überflüssig, der ja bei dieser Verstärkertechnologie immer der Knackpunkt ist, an welchem der Sound potenziell zerstört wird. Dieses Problem hat also Elac mittels BASH umgangen. Die Leistung des kompakten Gerätes liegt bei 2 × 80 Watts bei 4 Ohm sowie 2 × 40 Watts an 8 Ohm.

Das lässt unsere Dynaudio-Lautsprecher richtige Höchstleistungen vollziehen. Schon bei der Hälfte der Lautstärke ist es im Testraum so laut, dass wir ungern weiter aufdrehen wollen. Schließlich müssen die wertvollen Redakteurs-Ohren um jeden Preis geschützt werden.

Die D/A-Wandler im Elac verarbeiten Signale mit maximal 24 Bit bei 192 kHz, zumindest wenn diese per optischem oder koaxialem Kabel eingespeist werden. Neben den zwei digitalen Quellen können auch zwei analoge Signale in den Stereovollverstärker geleitet werden. Wer will, schließt sogar zusätzlich zu den Lautsprechern noch einen Subwoofer an. Bei den Streaming-Services spricht der Elac DS-A101-G Streaming Verstärker mit Roon, Spotify Connect, Airplay und Discovery. Außerdem werden DLNA und Bluetooth unterstützt. Damit sollte praktisch jede Musik-App kabellos über den Elac laufen können.

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Für unseren Geschmack hätte Elac dem DS-A101-G noch einen digitalen, optischen Eingang oder einen HDMI-Port spendieren können

Fernbedienung vs. App

Zum Lieferumfang des Elac Verstärkers gehört, natürlich möchte man sagen, eine Fernbedienung. Die ist ebenfalls kompakt gehalten und verschwindet, wenn wir unachtsam sind, schon Mal in der Ritze des Sofas. Quellenwahl, Standby sowie Lautstärke lassen sich mit dieser steuern. Wer per Bluetooth seine Musik auf die Anlage streamt, kann sogar die Titelsprungtasten und den Play-Pause-Button nutzen. Die zum Verstärker gehörende App finden wir im Play- oder Appstore, je nachdem ob wir Android oder iOS bevorzugen. Die App mit dem Namen Elac DS-A101-G ist einfach gehalten. Wir müssen am Smartphone Bluetooth aktivieren, dann findet sie den Elac. Nun können wir alle Funktionen der Fernbedienung per Smartphone auswählen. Außerdem lässt sie uns an der Balance herumschrauben, die Höhen und Tiefen beeinflussen und, wenn gewünscht, die WiFi-Einstellungen vornehmen.

Streaming-Dienste sind in der App nicht integriert. Hierfür müssen wir die App des Streaminganbieters öffnen, beispielsweise Spotify, und dort bei Wiedergabe den Streaming-Verstärker auswählen. Schon ertönt die Musik über den Elac. Dieses Verfahren kennt jeder, der einen WLAN-Lautsprecher zu Hause hat.

Übrigens, wer kein Smartphone zur Hand hat und die Fernbedienung nicht findet, kann auch an der Front die Quellen auf dem Touchbutton anwählen. Über den feinstufigen Drehregler steuern wir die Lautstärke und über den Button ganz links können das Gerät an- und ausschalten. Praktisch dabei ist das OEL-Panel, was die Quelle bzw. die aktuelle Lautstärke anzeigt. Kleiner Gag am Rande: Ein Tester dachte anfangs, der Streaming Verstärker hätte DAB integriert, da er diese drei Buchstaben auf dem Display las, als er ihn einschaltete. Er suchte nach der Funktion auf Fernbedienung und in der App, doch er fand sie nicht. Später stellte sich heraus, dass beim Einschalten ELAC auf dem OEL steht und nicht DAB, der Tester hatte schlicht seine Brille nicht auf.

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Das Display arbeitet mit organischer Elektrolumineszenz. Es zeigt das gerade anliegende Signal gut lesbar an

Flamenco oder Explosion

Nun wollen wir aber dem kompakten Vollverstärker auf den Zahn fühlen. Deshalb werfen wir unsere Test-CD mit Geräuschen, Tönen und herausfordernden Musikstücken in den Player und lauschen, wie sich der Elac schlägt.

Hämmernde Flamencoschritte, meistert er mit Bravour und ohne unangenehme Lücken in den Hallfahnen oder dass er sich „überrumpelt“ anhören würde. Die Dynamik ist wirklich hervorragend ausbalanciert und verläuft bis in die leisesten Töne. Auch den knackigen Basslauf und die Schlagzeugsoli werden perfekt angerichtet serviert. Da wundern wir uns auch nicht, als wir beim Regenlauschen die feinsten Tropfen an unseren Ohren vorbeifallen hören. Wirklich auffällig ist die Ausgeglichenheit der Töne. Keine Frequenz wird über oder unterbetont. Die typische Effekthascherei mit einem leichten Anheben der Höhen, um brillanter zu klingen – nein, das hat der Elac DS-A101-G nicht nötig.

Als wir den Fernsehton über den Elac laufen lassen, fällt uns sofort die ausgewogene vollmundige Soundkulisse auf, die er aufbaut. Stimmen sind immer klar von den Umgebungsgeräuschen oder der Hintergrundmusik getrennt zu hören. Die Explosionen wummern ordentlich und die Filmmusik schwebt bestimmt durch den Raum. Wenn wir in einem Wort den Klang zu diesem Testzeitpunkt zusammenfassen wollen, dann mit: Ausgewogen. Und zwar ausgewogen im besten Sinne des Wortes.

Der Streaming Verstärker Elac DS-A101-G ganz klassisch

Nun wenden wir uns den filigranen Tönen zu. Da ist natürlich Klassik die beste Wahl. Und weil es sich um einen Streaming-Verstärker handelt, streamen wir die Töne direkt über eine App auf das Gerät. Auch hier beweist der Elac seine Qualitäten. Ohne Verzögerung und in aller Brillanz gibt er Vivaldi, Bach und Mozart wieder und zieht mit uns von Konzerthaus zu Konzerthaus und Kirche zu Kirche.

Als wir dann Beethoven „Mondscheinsonate“ hören, finden wir uns in einem geräumigen Zimmer wieder und hören dem Meister selbst zu. Da spielt der kompakte Verstärker wahrhaft mit den Muskeln, äh, Schaltkreisen. Weitere Musikausflüge führen uns in verrauchte Jazzclubs und überfüllte Technoschuppen. Überall fühlt sich der Elac zu Hause. Es ist beeindruckend, was dieses kleine Gerät zu leisten vermag.

Natürlich kann er nicht mit High-End-Verstärkern mithalten, dafür fehlt es etwas an Wärme und an manchen Stellen Musikalität, doch wir wollen nicht ein 1 000-Euro-Gerät mit einem 10 000-Euro-Verstärker vergleichen. In seiner Klasse ist der Elac DS-A101-G ausgezeichnet und sogar ein Herausforderer für dreimal so teure Geräte. Leider hat er keinen Kopfhöreranschluss. Den hätten wir uns noch gewünscht, um das Gerät perfekt zu machen.

Webseite: www.elac.de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien erstmalig in der Printausgabe von AUDIO TEST Ausgabe 7/2019.

► Lesen Sie hier unseren Test der Elac Navis Aktivlautsprecher ARF-51

Fazit
Elac schafft es beim DS-A101-G die digitalen und analogen Tugenden gekonnt zu verschmelzen. Der Streaming-Verstärker klingt wirklich ausgewogen und serviert jedes Detail mit Hingabe. Für ein Gerät im Halbformatdesign ist er mehr als kraftvoll und besitzt ausreichend Anschlüsse, um CD-Player, TV und Tuner Platz zu bieten. Die integrierte Streaming-Einheit sorgt für aktuellen und zukünftigen Musikgenuss aus dem heimischen oder weltweiten Netz.
Wiedergabequalität
87
Ausstattung/ Verarbeitung
70
Benutzerfreundlichkeit
90
Preis/Leistung
80
Leserwertung29 Bewertungen
52
Vorteile
hohe Leistungsreserven (2 × 80 Watt)
ausgewogener Klang
alle wichtigen Streamingprotokolle integriert (inkl. Roon)
Nachteile
kein Kopfhöreranschluss
nur ein optischer und ein koaxialer Digitaleingang
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Bildquellen:

  • Oberfläche des Elac DS-A101-G: Auerbach Verlag
  • Rückseite Elac DS-A101-G: Auerbach Verlag
  • Display Elac DS-A101-G: Auerbach Verlag
  • Elac DS-A101-G: Auerbach Verlag