Audionet SAM G2 Test

Test: Audionet SAM G2 Stereovollverstärker – Spiel es noch einmal, SAM!

Qualität vor Design

Ein einfarbiger LCD-Bildschirm ist auch bei einem hochfidelen Vollverstärker die wohl energiesparendste Option zur Visualisierung von Informationen. Somit wird dem Risiko vorgebeugt, dass der für den Bildschirm benötigte Stromfluss das Audiosignal etwa durch Streuungen beeinträchtigt. Beim Drehregler verhält es sich ähnlich. Das Audiosignal wird dem Verstärker am rückseitigen Anschlussterminal zugeführt und verlässt es auch ebendort. Ein am Frontpanel montierter Drehregler würde dem Audiosignal einen großen Umweg durch die gesamte Tiefe des Geräts abverlangen und somit die Angriffsfläche für unerwünschte Einstreuungen vergrößern. Daher verbleibt der Pegelsteller aus dem Hause Alps, welcher die Lautstärkeeinstellung vornimmt, zwischen Anschlussterminal und Endstufe in der Vorverstärkerschaltung, um unnötige Umwege zu vermeiden. Somit ist es ebenfalls naheliegend, dass auch der 6,3 Millimeter Kopfhörerausgang in unmittelbarer Nähe der Lautsprecher-Ausgänge verbaut ist. In der Tat ist das Einstecken eines Kopfhörers dadurch etwas umständlicher als bei einer frontseitigen Montage. Jedoch können wir von einem direkten, unverfälschten Klang ausgehen.

Audionet SAM G2 Test Innenansicht
Der üppige 700 VA-Ringkerntrafo sorgt für ordentlich Schub und ist vorbildlich vom Rest des Interieurs abgeschirmt

Ohne Kompromisse

Auch sonst zeugt die Auswahl hochwertiger Materialien vom hohen Anspruch, den Audionet an seinen Vollverstärker stellt. Vergoldete, teflonisierte Cinch-Buchsen nehmen das Signal des Zuspielers in Empfang, welches über golddotierte Reinsilber-Kabel durch die aufwendige Schaltung des SAM G2 geführt wird. Die dafür benötigte Energie wird über einen üppig dimensionierten 700 VA-Ringkerntrafo und leistungsstarke Hauptsiebkondensatoren von insgesamt 96000 Mikrofarad Siebkapazität bereitgestellt. Außerdem werden die vier Transistoren von einer guten Menge WIMA-Kondensatoren unterstützt. Beeindruckend ist die von Audionet konzipierte automatische Netzphasenerkennung. Diese weist den Nutzer darauf hin, das Netzkabel zu drehen, um das Netzteil optimal anzusteuern. So etwas ist uns bisher noch nicht begegnet – bravo! Die stabile und überaus belastbare Stromversorgung, sowie die bereits erwähnten kurzen Signalwege und die durch eine vollständige Gleichstromkopplung gewährleistete Verzerrungsfreiheit definieren übrigens die Dreifaltigkeit des guten Klangs, welche Audionet unter dem Namen „Ultra-Linear-Amplifier-Technologie“ (ULA) bewirbt. Diese Schaltungstopologie entwickelten die Berliner ursprünglich für die Medizintechnik und lässt uns daher eine chirurgisch präzise Performance erwarten. Optional wird der SAM G2 für einen kleinen Aufpreis mit einem hochwertig ausgeführten Phono-Vorverstärker-Modul ausgestattet. Auch hier finden wir eine gute Anzahl WIMA-Kondensatoren. Des weiteren lässt sich das Modul über Jumper-Bänke dem zuspielenden Plattendreher anpassen. Ob Moving Coil oder Moving Magnet – die Vorverstärker-Einheit lässt sich hier genau kalibrieren. In unserem großen Vinyl-Speial in dieser Ausgabe haben wir das Phono-Modul auch gleich ausgiebig mit diversen Zuspielern testen können. Neben dem Phono-Eingang befinden sich an der Rückseite vier weitere Stereo-Cinch-Eingänge, sowie ein symmetrischer XLR-Input, über welchen wir den SAM auch mit unserem Zuspieler verbinden wollen.

Audionet SAM G2 Test
Auffällig ist die Vielzahl verbauter WIMA-Kondensatoren – Audionet beweist hier eine qualitätsorientierte Materialwahl

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